Forum: Haus & Smart Home Wasserrohr: Welche Art verwendet man heute?


von asd (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich will in einem 50 Jahre alten Haus das Bad renovieren. Einer der 
Gründe ist dass die alten Eisen-Wasserrohre "rostiges" Wasser ausspucken 
wenn man mal 3 Tage nicht zu hause war. Und es gab einen Wasserschaden 
vor ein paar Jahren, kann also sein dass die wirklich am durch rosten 
sind.

Dann hab ich das Problem dass das Wasser nach ein paar Stunden 
stillstand (z.B. Morgens) milchig ist, also etwas trüb, aber nicht 
"rostig", sondern in einer weißen Farbe trüb. Habt ihr davon schon mal 
gehört Was könnte das sein?
Es ist nicht die kleinen Kalk-Teilchen die in einer kalkhaltigen Gegend 
im warmen Wasser schwimmen. Die setzen sich nach ein paar Minuten ab und 
sind nicht im Kalkwasser, das kenne ich von meinen Eltern. Bei mir setzt 
es sich  im Glas nicht ab, es bleibt trüb und gleich-verteilt.

Was nimmt man heute an Wasser-Rohren? Ein Bekannter hat sich klassisch 
Kupferrohre verlötet ins Haus gelegt, weil er das in Eigenleistung 
machen konnte.
Dann gibts noch so ein Plasik-Alu-Plastik Sandwich-Rohr, die mit einer 
Art Plastik-Verschweißung verlegt werden. Wie haltbar schätzt ihr das 
ein?
Von der Methode Rohre mit einem O-Ring abzudichten und das zu "crimpen" 
(so sieht es für einen E-Techniker zumidest aus) habe ich schlechtes 
gehört, das soll wohl nach ein paar Jahren undicht werden.

Vielen Dank für Eure Ratschläge!

von rtzuiop (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Vielen Dank für Eure Ratschläge!

Mein Ratschlag: Frag in einen Klempnerforum.

rtzuiop

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Was nimmt man heute an Wasser-Rohren? Ein Bekannter hat sich klassisch
> Kupferrohre verlötet ins Haus gelegt, weil er das in Eigenleistung
> machen konnte.

Geht gut und ist preiswert.
Neue trockene Rohre verlöte ich mit der Heißluftpistole.
Nur wenn Wasser drin ist, nehme ich eine Flamme.

Die Plasterohre aus dem Baumarkt haben so große Klemmstellen.
Wandscheiben usw. sind auch recht teuer.

Vor 20 Jahren habe ich Trinkwasser mit den weißen Plasterohr geklebt.
Das gibt es leider nicht mehr.

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Hallo,

das "gecrimpte" nennt sich Pressfittingsystem. Davon kann ich auch nur 
abraten, da der O-Ring das dichtende Element ist und nach üblich 15-20 
Jahren undicht wird (das verpresste selbst dichtet hier nicht).
Dauerhafte Systeme gibt es im Grunde zwei Stück auf dem Markt. Das ist 
zum einen Verbundrohr (Plasik-Alu-Plastik Sandwich-Rohr) wobei man hier 
auf das System achten muss, da viele Systeme in den Bögen und Abzweigen 
konzeptbedingt massive Querschnittsverringerungen aufweisen. Ein gutes 
System  bei Verbundrohr das ich kenne ist TECEflex (gibt bestimmt auch 
noch andere, da endet aber mein Wissen). Das besondere ist dabei, das 
zuerst die Rohre mit eine Spezialzange geweitet werden, um dann über das 
Fitting gesteckt zu werden und dann mit einer weiteren Spezialzange ein 
Ring darüber gepresst wird.
Das andere System ist das klassische weichgelötete Kupferrohr. Ganz 
wichtig hier ist das weichlöten, da das Rohr gehärtet ist und beim 
hartlöten das Rohr ausglüht und weich wird, was zur Folge hat, das z.B. 
Wasser beim durchströmen in den Bögen zu Lochfraß führt.

Ich persönlich bevorzuge das Kupferrohr, weil die Rohrführung kompakter 
ist und eleganter aussieht und man zudem recht einfach Umbauten machen 
kann. Verbundrohr ist flexibler und wird bei der Installation auch 
häufig einfach ein wenig gebogen, statt mit Fittingen die 
Richtungsänderung zu machen. Bei Kupferrohr ist beispielsweise eine 
Regenwassernutzung schwierig (geht offiziell auch, ist meiner Meinung 
nach aber nicht optimal, da die niedrige Härte des Regenwassers die 
Kupferrohre angreift). Ich selbst habe bei mir im Haus Heizung und 
Trinkwasser in Kupferrohr weichgelötet und die das Regenwasser für Klo 
und Gartenbewässerung in TECEflex Verbundrohr gelegt.

Gruß Kai

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Kai S. schrieb:

> Bei Kupferrohr ist beispielsweise eine
> Regenwassernutzung schwierig (geht offiziell auch, ist meiner Meinung
> nach aber nicht optimal, da die niedrige Härte des Regenwassers die
> Kupferrohre angreift).

Niedrige Wasserhärte im Netz ist zwar im Prinzip wünschenswert, kann
aber bei Kupferrohren auch zu Lochfrass führen. Am besten erkundigt
man sich darüber im eigenen Wasserwerk.

von Lutz (Gast)


Lesenswert?

Ich habe vorletztes Jahr eine Teilsanierung mit dem grünen Plastikrohr 
aus dem Baumarkt gemacht. Das Schweißteil hat etwas über 50 € bei Äbäh 
gekostet und tut es dafür vollkommen. Ziemlich simpel zu machen und auch 
die Querschnitte sind zu anderen Systemen nicht verengt!

Danach aber unbedingt schauen, ob die verbleibenen Wasserleitungen bzw. 
Spülen noch geerdet sind. Ich mußte eine Spüle "nacherden".

von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Wenn Du Geld übrig hast, dann Edelstahl. Pressfittings, sei es Kupfer 
wie Edelstahl, Mepla,.., noch nie Beanstandungen gehabt.
Kupferrohre sind nur mit Weichlötstellen zu gelassen!

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Enthalten Kunststoffe nicht Weichmacher?

Wenn das Wasser mal einige Zeit gestanden hat, sieht man sie zwar nicht, 
das ändert aber nichts daran, dass sie keinen Kunststoff mögen und 
langsam stiften gehen. Am liebsten auf dem Wasserweg;-)

von Andreas (Gast)


Lesenswert?

>Enthalten Kunststoffe nicht Weichmacher?

Immer diese Panikmache wegen der Weichmacher.

Erstens enthalten nur manche Kunststoffsorten Weichmacher.

Zweitens bestehen Kunststoffrohre, die für die Trinkwasserinstallation 
zugelassen sind, aus Polypropylen oder Polyethylen, da ist kein 
Weichmacher drin.

Drittens  gibt es auch Schläuche aus Weich-PVC, die ausdrücklich als 
lebensmittelecht verkauft werden, solange kein Öl oder Fett drin ist.

von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Genauso ist es!
"Undichte" Stellen sind mir nur bekannt, die nicht ordentlich verpreßt 
wurden, der Dichtungsring bei den Fittings beim Preßen verrutschte.

: Bearbeitet durch User
von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Lutz schrieb:

>
> Danach aber unbedingt schauen, ob die verbleibenen Wasserleitungen bzw.
> Spülen noch geerdet sind. Ich mußte eine Spüle "nacherden".

Spülen und andere Metalltische,..... sind in der Gastromie, Hotel, 
Kindergärten, Kindertagesstätten, öffentl. Gebäuden,.. in den 
Potenialausgleich mit einzubeziehen.

Wenn eine "Nacherdung" erforderlich war, dann war die vorherige Erdung 
schon mal nicht in Ordnung! Im kommerziellen Bereich!


Im normalen Wohnungsbau ist mir nichts bekannt. Welche aussagekräftige 
DIN liegt diesbzgl. vor?

: Bearbeitet durch User
von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Noch eine Anmerkung:
Vorsicht beim Materialmix. Die neue Leitung in Edelstahl zu legen klingt 
erstmal gut, wenn aber davor noch Stahlleitung liegt ist das ne ganz 
schlechte Idee, da du Löcher durch elektrochemische Korrosion bekommst 
(durch die Unterschiedlichen Metalle hast du eine Batterie, bei der sich 
ein Pol (Rohr) mit der Zeit auflöst). Das zu verhindern ist 
beispielsweise auch der Hintergrund für Opfer- oder Fremdstromanoden in 
den WW-Boilern.

Zu den Pressfittings:
Hier wird gerne angeführt, das in Installation XY Fittinge gefunden 
wurden, die vergessen wurden zu Pressen und das Ganze trotzdem die 
letzten 20 Jahre dicht war. Ja, selbstverständlich, da der O-Ring das 
dichten übernimmt und das Pressen dafür sorgt, dass die Teile nicht 
auseinander rutschen.

Bitte beachten, das undicht bei Pressfitting nicht heißt, das sich hier 
hunderte Liter Wasser die Sekunde über den Boden ergießen. Undicht fängt 
hier an mit sich immer wieder ansammelten Tropfen an der 
Verbindungsstelle. Bei Isolierten Rohren (wie das sein sollte) kann das 
Fitting schnell mal 5-10 Jahre unbemerkt undicht sein. Hat aber den 
Effekt, das sich in der Wand und/oder Isolierung Feuchtigkeit sammelt 
und die Dämmwirkung der Isolierung verloren geht bzw. die Wände feucht 
werden.


Noch eine Anmerkung:
Unabhängig vom Rohrsystem ist eine sinnvolle Verlegung wichtig. Dazu 
gehört beispielsweise KEINE Rohre im Fußboden (im Schadensfall ist dann 
nämlich ein komplett neuer Bodenbelag statt nur ner neuen Tapete oder 
Anstrich fällig). Alle Rohre mit passenden Steigungen/Gefälle verlegen 
und mit sinnvollen Entlüftungsstellen versehen.

Gruß Kai

von Lutz (Gast)


Lesenswert?

Eppelein V. schrieb:
> Im normalen Wohnungsbau ist mir nichts bekannt. Welche aussagekräftige
> DIN liegt diesbzgl. vor?

Das ist die allseits beliebte und bekannte "Lutz will im Fehlerfall auch 
morgen noch zappeln" Norm.

Eine Vorschrift muß bei mir nicht unbedingt eingehalten werden, nur weil 
es eben eine Vorschrift ist. Sondern weil sie Sinn macht. Und hier auch 
noch mit 50 Cent realisierbar war.

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Ah, noch vergessen, egal was gemacht wird, für Trinkwasser muss alles 
auf alle Fälle eine DVGW Zulassung für Trinkwasser haben.

Gruß Kai

von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Lutz schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Im normalen Wohnungsbau ist mir nichts bekannt. Welche aussagekräftige
>> DIN liegt diesbzgl. vor?
>
> Das ist die allseits beliebte und bekannte "Lutz will im Fehlerfall auch
> morgen noch zappeln" Norm.
>
> Eine Vorschrift muß bei mir nicht unbedingt eingehalten werden, nur weil
> es eben eine Vorschrift ist. Sondern weil sie Sinn macht. Und hier auch
> noch mit 50 Cent realisierbar war.

Als Gewerbetreibender ist man verpflichtet sich an gewisse Normen zu 
halten, egal ob diese jetzt Sinn machen oder nicht. Bei einem "Unfall" 
ist man immer der Dumme, wen n nicht nach der vorgeschriebenen Norm 
gearbeitet wurde. Da wird nach dem kleinsten Härchen gesucht, dafür 
sorgen schon die Versicherungen.

Von einer Gemeinde wurde mir eine Mängelanzeige eines größeren Objektes, 
daß wir durchgeführt hatten, mitgeteilt, daß keinerlei Kunststoffrohre 
in den Potenialausgleich mit einbezogen worden waren. Hier handelte es 
sich um reine Kunststoffleitungen.

Begründet wurde, daß Wasser ein leitendes Medium sei und diesbzgl. auch 
besagte Rohre geerdet werden müßen. Das war 2003

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Was nimmt man heute an Wasser-Rohren? Ein Bekannter hat sich klassisch
> Kupferrohre verlötet ins Haus gelegt, weil er das in Eigenleistung
> machen konnte.

Möglich. Bei Kupfer und Stahl allerdings die örtliche Wasserqualität 
beachten. Nicht jedes Wasser ist dazu kompatibel. Und auch nicht jede 
Wasserenthärtungsanlage...

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

-Nicht jedes Kupferrohr verträgt jedes Wasser.
-Nicht jedes Edelstahlrohr bleibt rostrei, wenn Rost ins Spiel kommt.
-Nicht jede Verlegung hält ewig, wenn Rohre durch Druckstöße in Resonanz 
kommen
-Dämmung auch wegen Kondenswasser nicht vergessen!
http://www.vpb.de/presse452_110117.html

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Kupfer und das falsche Wasser sind übrigends ungesund.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

asd schrieb:

> Was nimmt man heute an Wasser-Rohren?

Alu-Pex oder HD-PE - Press oder Schraubfittings. Nachteil: riesige 
Bogenradien - Hängt nie gerade.

Edelstahl mit Pressfittings.
Kompromisslos gut.

Für Nostalgiker und DIY: Kupfer mit Pressfittings, Die ohne Zange löten
Ausser Ästetik keine Vorteile gegenüber Edelstahl.

Bei Fittings, Rohr in PE, Stahl oder Kupfer holt man natürlich das 
Trinkwassereignungszeugnis mit ein.
Die Fittings für Heizungsanlagen zinken ab und sind billiger.
Alibaba & Co Fittings haben auch noch Cadmium und Blei dabei.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Sebastian L. schrieb:
> Alu-Pex oder HD-PE - Press oder Schraubfittings. Nachteil: riesige
> Bogenradien - Hängt nie gerade.

Gibt auch noch die Kunststoffrohre zum Verschweißen.
Leichte Verarbeitung, günstiges Werkzeug, haltbar, angenehm leicht, 
korrosionsbeständig und preislich erträglich.

Pressfittinge erfordern leider ein unverschämt teures Presswerkzeug, 
Schraubfittinge sind teuer.

Wenn eine Solaranlage geplant ist: die Kollektoren mit HARTGELÖTETEM 
Kupferrohr oder mit Edelstahlwellrohr anschließen. Rohre mit 
Mineralwolle isolieren.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:

> Pressfittinge erfordern leider ein unverschämt teures Presswerkzeug,
Das ist nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern muss auch laufend 
kalibriert werden. Werkzeug kann man aber leihen. Du presst ja nicht 
jeden Tag.

> Schraubfittinge sind teuer.
Teuer??
3 Euro für ein 1/2'' TA Überwurfmutterpressfittings mit Stützhülse ist 
doch fast geschenkt. Wieviele willst du denn haben?
Grossisteigenmarke (IMI Hydronics) kostet etwa 1/2 bis 2/3 von TA.
Wenn du nen 100 Kasten kaufst gibt es 20-30% Rabatt.

Die Kunst liegt darin mit so wenig Verbindern wie möglich zu arbeiten.

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

Sebastian L. schrieb:
> Die Kunst liegt darin mit so wenig Verbindern wie möglich zu arbeiten.

Was ja durch das einfache Biegen auch möglich wird, zumindest solange 
man keine Abzweiger braucht. Nur weil das früher bei Eisenrohren so 
umständlich war, heisst das nicht, dass man das jetzt auch noch alles so 
rechtwinklig und zusammengestückelt durchziehen muss. Jedes Fitting ist 
eine Fehlerquelle, verringert den Querschnitt und kostet Geld und 
Arbeit.

von Lutz (Gast)


Lesenswert?

Eppelein V. schrieb:
> Als Gewerbetreibender ist man verpflichtet sich an gewisse Normen zu
> halten, egal ob diese jetzt Sinn machen oder nicht. Bei einem "Unfall"
> ist man immer der Dumme, wen n nicht nach der vorgeschriebenen Norm
> gearbeitet wurde. Da wird nach dem kleinsten Härchen gesucht, dafür
> sorgen schon die Versicherungen.
Absolut korrekt. Ich hatte eher verstanden, daß du in privaten 
Installationen keine Notwendigkeit der Erdung siehst. Bei sowas stelle 
ich dann immer die Frage: WARUM muß es dann in gewerblichen 
Installationen sein? Überlicherweise bzw. hier hat sowas ja eine 
Schutzfunktion, und mein privater Körper wird im Fehlerfall sicherlich 
genauso durchströmt wie mein Gewerblicher. Und jetzt aber nicht mit 
Wahrscheinlichkeiten, anderer Arbeitsweise, Geräten usw. kommen.

> Von einer Gemeinde wurde mir eine Mängelanzeige eines größeren Objektes,
> daß wir durchgeführt hatten, mitgeteilt, daß keinerlei Kunststoffrohre
> in den Potenialausgleich mit einbezogen worden waren. Hier handelte es
> sich um reine Kunststoffleitungen.
>
> Begründet wurde, daß Wasser ein leitendes Medium sei und diesbzgl. auch
> besagte Rohre geerdet werden müßen. Das war 2003
Na das nenne ich dann mal kraß krank. Da wirst du ja sicherlich mit 
einem Lächeln rausgekommen sein, aber mehr als ärgerlich ist das schon. 
Schon alleine deshalb, weil ein Kunststoffrohr keine leitfähige 
Oberfläche im Sinne der 0100 hat. Oder war das dort wegen EX-Schutz? Das 
wäre natürlich was anderes.

Aber ist ja wirklich krank: Was würde die Kupperschelle am 
Kunststoffrohr nutzen, wenn 5 m weiter ein Loch im Rohr wäre und dort 
tatsächlich ein Strom fließen würde? Tzz, tzz...
War bestimmt der Hausmeister eines Gymnasiums... (ich habe nichts gegen 
Hausmeister).

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Georg A. schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Die Kunst liegt darin mit so wenig Verbindern wie möglich zu arbeiten.
>
> Was ja durch das einfache Biegen auch möglich wird, zumindest solange
> man keine Abzweiger braucht.

Aber bitte nur mit Biegefeder oder Spezialzange. Und nur unter 
Berücksichtigung der Mindestradien.
Winkelfittinge wurden nicht zum Spaß erfunden...

Lutz schrieb:
> Absolut korrekt. Ich hatte eher verstanden, daß du in privaten
> Installationen keine Notwendigkeit der Erdung siehst. Bei sowas stelle
> ich dann immer die Frage: WARUM muß es dann in gewerblichen
> Installationen sein? Überlicherweise bzw. hier hat sowas ja eine
> Schutzfunktion, und mein privater Körper wird im Fehlerfall sicherlich
> genauso durchströmt wie mein Gewerblicher. Und jetzt aber nicht mit
> Wahrscheinlichkeiten, anderer Arbeitsweise, Geräten usw. kommen.

Doch. Lieschen Müller nimmt den Fön/Trockenhaube/Lockenstab und setzt 
sich in die Badewanne. NICHT geerdete Amaturen können hier die 
Sicherheit verbessern.

Im Gewerblichen Bereich ist so ein Verhalten nicht zu erwarten, dafür 
gibts da viel mehr Geräte mit Wasser- und Stromanschluss.

von Sven L. (sven_rvbg)


Lesenswert?

Es gibt eine Menge zugelassene Rohrsysteme für Trinkwasser, da da jeder 
Hersteller sein eigenes hat.

Kleben und Schweißen halte ich für nicht mehr zeitgemäß

Verbundrohrsysteme gibt es u.A. von folgenden Herstellern
-TECE
-Rehau
-Mepla
-Gerberit

Wahrescheinlich lich gibt es noch einiges mehr.
Teilweise sind die Rohrsysteme ähnlich.

TECE und Rehau verwenden glaube ich beide Schiebehülsen, ist recht 
angenehm zu insallieren

Dann gibt es Systeme mit Klemmringverschraubungen, u.a. von Gerberit, 
hat den Vorteil trennbar zu seinb.


Die Presssysteme gibt es auch von mehreren Herstellern, Bspw Viega.

Löten würde ich in Neuanlagen nicht mehr, ist ein haufen Arbeit und ich 
glaube Kupfer für Trinkwasser ist mittlerweile nicht mehr erlaubt.

Wieso man Lötfittinge nicht Hartlöten dürfen soll, verstehe ich nicht, 
in Gesellenprüfungen haben die Azubis das gemacht.

von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Lutz schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Als Gewerbetreibender ist man verpflichtet sich an gewisse Normen zu
>> halten, egal ob diese jetzt Sinn machen oder nicht. Bei einem "Unfall"
>> ist man immer der Dumme, wen n nicht nach der vorgeschriebenen Norm
>> gearbeitet wurde. Da wird nach dem kleinsten Härchen gesucht, dafür
>> sorgen schon die Versicherungen.
> Absolut korrekt. Ich hatte eher verstanden, daß du in privaten
> Installationen keine Notwendigkeit der Erdung siehst. Bei sowas stelle
> ich dann immer die Frage: WARUM muß es dann in gewerblichen
> Installationen sein? Überlicherweise bzw. hier hat sowas ja eine
> Schutzfunktion, und mein privater Körper wird im Fehlerfall sicherlich
> genauso durchströmt wie mein Gewerblicher. Und jetzt aber nicht mit
> Wahrscheinlichkeiten, anderer Arbeitsweise, Geräten usw. kommen.

Es ist egal, ob in privaten oder gewerblichen Installationen gearbeitet 
wird, an die Normen ist sich in jedem Falle zu halten, wobei es im 
Wohnungsbau und öffentlichen Bauten teils erhebliche Unterschiede gibt, 
was Normen anbelangt. Die aktuellste Norm ist diese, daß in öffentlichen 
Bauten Brandschutzschaltautomaten einzubauen sind, was im Wohnungsbau 
(noch) nicht gefordert wird.

>
>> Von einer Gemeinde wurde mir eine Mängelanzeige eines größeren Objektes,
>> daß wir durchgeführt hatten, mitgeteilt, daß keinerlei Kunststoffrohre
>> in den Potenialausgleich mit einbezogen worden waren. Hier handelte es
>> sich um reine Kunststoffleitungen.
>>
>> Begründet wurde, daß Wasser ein leitendes Medium sei und diesbzgl. auch
>> besagte Rohre geerdet werden müßen. Das war 2003
> Na das nenne ich dann mal kraß krank. Da wirst du ja sicherlich mit
> einem Lächeln rausgekommen sein, aber mehr als ärgerlich ist das schon.
> Schon alleine deshalb, weil ein Kunststoffrohr keine leitfähige
> Oberfläche im Sinne der 0100 hat. Oder war das dort wegen EX-Schutz? Das
> wäre natürlich was anderes.

Die Baustelle wurde erst dann abgenommen, als sämtliche Kunststoffrohre 
mit Banderdungsschellen versehen und diese mittels Draht NYA 16mm² an 
dem Potentialausgleich angeschlossen waren.
Mit dem Ingenieur (Vorgesetzten) dieser Behörde hatte ich einen 
ordentlichenh Disput gehabt. Bin aus dieser Nummer nur herausgekommen, 
indem ich mich dieser Willkür und Schwachsinn gebeugt hatte, beugen 
mußte.
Das Architekturbüro wurde von dieser Behörde verständigt und somit wurde 
meine Endabrechnung erst zur Zahlung angewiesen, bis das die "Mängel" 
behoben waren!
Um EX-Räume handelte es sich nicht. Bei dem Bauvorhaben handelte es sich 
um eine mehr als großzügige Villa mit allem Pipapo.

> Aber ist ja wirklich krank: Was würde die Kupperschelle am
> Kunststoffrohr nutzen, wenn 5 m weiter ein Loch im Rohr wäre und _dort_
> tatsächlich ein Strom fließen würde? Tzz, tzz...
> War bestimmt der Hausmeister eines Gymnasiums... (ich habe nichts gegen
> Hausmeister).

Gefallen hat mir, daß sich der Bauherr, nachdem ich ihm den Wisch von 
der Gemeinde in Kopie überlassen hatte, mit dem Vorgesetzten dieses 
Vereins wie Architekturbüro heftigst angelegt hatte. Diese zusätzlichen 
Kosten wurden über das A.-Büro dem Bauherrn noch in Rechnung gestellt, 
wofür er überhaupt kein Verständnis hatte. Es ging ihm nicht ums Geld, 
sonder um den Schwachsinn, was sich Behörden anmaßen!

von Eppelein V. (eppelein)


Lesenswert?

Sven L. schrieb:

>
> Wieso man Lötfittinge nicht Hartlöten dürfen soll, verstehe ich nicht,
> in Gesellenprüfungen haben die Azubis das gemacht.

Es sind unzählige Wasserschäden im Laufe der Jahre nach der Installation 
von hartgelöteten Kupferrohren/Fittinge aufgetreten.

Durch das Wasser in den Rohren wurde ein Lochfraß im Hartlot 
festgestellt.

Vor Jahrzehnten mit einem Installateur zusammengearbeitet, der nur 
hartgelötet hat, wobei schon andere Firmen Weichlot verwendeten.
Dieser "Hartlot-Spezialist" bekam nach etlichen Jahren erheblichen 
Ärger, aus Gründen, wie bereits oben geschrieben.

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Sven L. schrieb:
> Wieso man Lötfittinge nicht Hartlöten dürfen soll, verstehe ich nicht,
> in Gesellenprüfungen haben die Azubis das gemacht.

Das muss man unterscheiden.
Eine Gasleitung in Kupfer mit Löttechnik muss hart gelötet werden, damit 
im Brandfall die Leitung ausreichend lange dicht bleibt (löten mit über 
450°C und entsprechendem Lot, das bei hohen Temperaturen schmilzt). Das 
Problem mit den Undichtigkeiten durch Materialabtrag durch das Medium 
ist bei Gas kein Problem, da eben Gas mit einer niedrigen 
Strömungsgeschwindigkeit hindurch strömt.
Eine Wasserleitung wird hingegen weich gelötet, da der niedrigere 
Schmelzpunkt des Lotes kein Sicherheitsrisiko darstellt. Zu beachten ist 
dabei, das als Rohr und Fittinge üblich halbhartes Material verwendet 
wird (ist eine spezielle Kupferlegierung, die gehärtet ist, deshalb 
lässt sich Stangenrohr auch nicht einfach biegen und das auf Ringen wird 
nicht für die Installation verwendet, da das weiches Rohr ist). Lötet 
man halbhartes Kupferrohr mit dem Hartlöteverfahren muss es auf über 
450°C erwärmt werden, womit das Rohr geglüht wird und damit wieder weich 
wird. Weiches Kupferrohr ist allerdings sehr anfällig für Materialabtrag 
durch das strömende Medium was im Falle von Trinkwasser meist schon 
recht hohe Strömungsgeschwindigkeiten hat. Dabei tritt ein typisches 
Schadensbild auf, nämlich Löcher mitten in der Außenseite von Bögen.


Eppelein V. schrieb:
> Durch das Wasser in den Rohren wurde ein Lochfraß im Hartlot
> festgestellt.

Das ist aber ein Problem von falschem Löten, da war die Lötstelle vorher 
nicht richtig gereinigt und es hat keine vollständige Benetzung 
stattgefunden. Auch gut möglich bei einem solchen Schadensbild ist, das 
weich gelötet werden sollte, aber die Flamme mit zuviel Leistung direkt 
auf die Lötstelle gehalten wurde und das Flussmittel verbrannt ist 
anstatt seine Aufgabe zu erledigen (erkennbar an grün verfärbten Flammen 
beim Löten).

Eine ernsthafte Schadensanalyse wird bei Installationen normal nicht 
betrieben, da "es einfach nur wieder dicht werden muss" und zudem "kann 
die Vorgängerfirma eh nix und wir sind die einzig Wahren".
Ein guter Handwerker ist aber immer auch ein Stück weit Künstler. Gerade 
bei Heizungsinstallateuren kann man das gut an der Art der Rohrführung 
erkennen. Da gibt es elegant und sauber gearbeitet, aber halt auch 
schnell hingeklatscht. Klar kostet elegant und sauber mehr Geld, ob sich 
das lohnt hängt von den persönlichen Anforderungen ab. Bin ich Investor 
und das ganze soll sich möglichst schnell rechnen und ich hab eh vor das 
Objekt nach 10-20 Jahren wieder zu verkaufen, dann immer nur das 
billigste in die Wand. Es es für einen selbst und man möchte auch der 
nächsten Generation eine solide Grundlage hinterlassen rechnen sich die 
paar Euro mehr für ein langlebigeres System.

Gruß Kai

PS: WARNUNG: Edelstahl Pressfittingleitung ist für die 
Privatinstallation reine Abzocke, das ist für Industrieanlagen mit 
besonderen Anforderungen gedacht.

von oldeurope O. (Gast)


Lesenswert?

Kai S. schrieb:
> Eine Gasleitung in Kupfer mit Löttechnik muss hart gelötet werden, damit
> im Brandfall die Leitung ausreichend lange dicht bleibt

Nein, weil auch eine weichgelötete Verbindung in geschmolzenen
Zustand dicht hält. Der Gasdruck ist mit 50mBar viel zu gering
um Lötmittel rauszudrücken zu können.
In Deutschland war Hartlöten Vorschrift um ein Auseinanderfallen
der Leitung auszuschliessen. Wobei die zwei-dreihundert Kelvin
mehr für ein Feuer keinen Schutz bieten.
Das ist inzwischen aber egal, wenn Gasströmungswächter verwendet
werden. Die sollte man haben.
Diese ermöglichen dann auch Kunststoffleitungen.
In anderen Ländern dürfen Gasleitungen nur weichgelötet
werden, weil die Hartlötstellen bei Belastung aufreissen
und brechen können.

LG
old.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Kai S. schrieb:
> PS: WARNUNG: Edelstahl Pressfittingleitung ist für die
> Privatinstallation reine Abzocke, das ist für Industrieanlagen mit
> besonderen Anforderungen gedacht.

Korrekt mit den Kunststoff-Verbund-Rohren und Press-/Schraubfittingen 
kommt man ans Ziel.
Mit verschweißten Kunststoffrohren ebenfalls.
Mit Kupferrohren (Korrosionsbeständigkeit beachten!) meist auch

Passendes Werkzeug und Sorgfalt vorausgesetzt. Der Rest ist eine 
Mischung aus persönlicher Vorliebe, passendem Werkzeug (und dessen 
Preis), Preis und Arbeitsaufwand.

Edelstahl (geschweißt oder mit Pressfittingen) nimmt man nur, wenn man 
muss. Edelstahlwellrohr ist aber bei Solarthermieanlagen dar Werkstoff 
der Wahl.

von Sven L. (sven_rvbg)


Lesenswert?

Dieses Sch... Wellrohr zeigt meiner Menung nach oft, das der 
Installateur nicht will oder kann. Gibt welche die verarbeiten das Zeug 
am liebsten kilometerweise.

Ich sehe irgendwo ein, das das Zeug an Stellen wo es zu Spannungen wegen 
Temperaturdifferenzen kommt das Mittel der Wahl ist.

Bei Solarthermie gebe ich Dir recht.

von asd (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank an alle für die Anregungen.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Sven L. schrieb:
> Dieses Sch... Wellrohr zeigt meiner Menung nach oft, das der
> Installateur nicht will oder kann. Gibt welche die verarbeiten das Zeug
> am liebsten kilometerweise.

Geht schnell, ist haltbar und fast idiotensicher. Was will Installateur 
mehr?

Es geht leider nicht nur ums "Können", sondern auch ums "Zahlen wollen".

von SuperMario (Gast)


Lesenswert?

Super Mario empfiehlt SWAGELOK Verschraubungen aus 316L für den 
anspruchsvollen Gas-Wasser-Installateur. Nicht ganz billig aber dafür 
hohe Leckdichtheit (<4e-9 mbar*L/s für He). Das reicht für eine ordinäre 
Trinkwasserleitung locker aus. Die Dichtigkeit wird insgesamt für 20x 
Wiedermontagen garantiert, falls man mal umbauen möchte...

LG
Super Mario
(laut Nintendo nun kein Klempner mehr HEUL)

von Brummbär (Gast)


Lesenswert?

Sven L. schrieb:
> TECE und Rehau verwenden glaube ich beide Schiebehülsen, ist recht
> angenehm zu insallieren

Sehe ich auch so. Ich habe Rehau für Heizung und Trinkwasser verwendet. 
Werkzeug, Zubehör und Einweisung gibt es beim Fachmann um die Ecke, wenn 
man das Material bei ihm kauft. Das System ist fast idiotensicher (mann 
muss halt wissen, welche Aufweiteadapter und Zangen man verwenden muss 
und wo vorne und hinten ist). Aufrund der großen Zange muss man etwas 
überlegen, wie man mit der Verpressung vorgeht. Das lernt man aber 
schnell.

Pressfittings habe ich nur für die Solarleitungen sowie die Verrohrung 
am Ofen verwendet. Aber auch dafür gibt es das Werkzeug vom Fachmann.
Hier kann man aber schon eher etwas falsch machen. Eine vergessene 
Pressung bemerkt man aber sofort beim späteren Abdrücken. Eine schiefe 
Pressung eventuell erst Jahre später.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.