Wenn ihr für einen Kunden ein Angebot erstellt, aber nicht genau die Preise für die zu verwendeten Komponenten und den Arbeitsaufwand kennt, wie schätzt ihr das ganze ab?
Beitrag #5134799 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dann gehe ich in Vorleistung und plane soweit im Voraus, bis ich das Restrisiko für tragbar halte.
dingo schrieb: > Wenn ihr für einen Kunden ein Angebot erstellt, aber nicht genau > die Preise für die zu verwendeten Komponenten und den > Arbeitsaufwand kennt, wie schätzt ihr das ganze ab? Wer keine Ahnung von dem Job hat den er machen soll, sollte das Angebot lieber bleiben lassen. Entweder er schätzt deutlich zu hoch - dann ist er raus, oder er schätzt deutlich zu niedrig - dann zahlt er drauf. Selbst wenn er seinen Aufwand und Kosten korrekt schätzt gehört er zu denjenigen die keine Erfahrung haben, also zu langsam arbeiten und damit zu teuer sind. Liegt das Problem aber an mangelnder Auftragsbeschreibung, muss man eben genauere Spezifikationen einfordern.
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Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten: A) Ich teile dem Kunden mit, dass ich mit dem aktuellen Wissen kein konkretes Angebot schreiben kann. Dann mache ich, soweit möglich, eine unverbindliche Preisabschätzung. B) Ich beschaffe mir die für das Angebot fehlende Information. Da dingo nicht geschrieben hat worum es bei ihm geht, schildere ich mal meinen Fall für die Preisabschätzung eines Entwicklungsauftrags im Bereich Elektrotechnik. Es kommt oft vor, dass ich den Aufwand angefragter Projekte nicht ausreichend genau abschätzen kann um ein verbindliches Angebot zu machen. Das gilt insbesondere bei der Elektronikentwicklung, da man stets mit Neuem zu tun hat. Fast immer fehlt bei größeren Projekten ein ausreichend detailliertes Lastenheft. Wer dann trotzdem ein konkretes Angebot schreibt, den halte ich für unseriös. Auch wenn ein ausreichend detailliertes Lastenheft vorhanden ist, so ist der Aufwand für die Erstellung eines Angebots oft sehr hoch. Man muss sich tief in die Materie einarbeiten, sich in neue Technologien einarbeiten oder Evaluierungen vornehmen. Diesen Aufwand nehme ich nur in Kauf, wenn mir das Projekt sicher ist. Ich versuche das dem Kunden zu vermitteln. In den meisten Fällen handle ich mit dem Kunden einen Dienstvertrag aus, der jeder Zeit abgebrochen werden kann. Das ist für beide Seiten die fairste Methode. In anderen Fällen wird das Projekt in kleine überschaubare Stücke unterteilt, für welche ich dann jeweils ein Angebot schreibe. Das verkleinert das Risiko. Kunden, die Ahnung von der Entwicklung eines Produkts haben, verstehen die Sachlage. Kunden, die dennoch auf ein konkretes Angebot bestehen, lehne ich ab. Aus Erfahrung weiß ich, dass Kunden ohne Erfahrung in der Entwicklung fast nur Probleme bereiten. Kunden, die sich Angebote zum Vergleich einholen, bekommen von mir kein Angebot (soweit ich dieses Absicht erkennen kann). Meine Kunden sollen mir vertrauen und mich nicht deswegen beauftragen, weil ich vorgebe der preisgünstigste zu sein.
Dritte Möglichkeit: Der Konkurrenz schaden (aber nur wenn man den Kunden nicht möchte)! Angebot unter Materialwert abgeben, aber Klausel rein schreiben dass bei hoher Auftragslage das abgegebene Angebot jederzeit zurückgezogen werden kann. So hats mein Fliesenleger gemacht. Als sein Mitbewerber das Angebot sah, ging er nur etwas unter den Preis. Als er merkte was für ein Blödsinn es war und schon angefangen hat, stellte er in zur Rede. Meiner sagte ihm er bekomme 75% Nachlass auf das Material wie jeder andere Handwerker auch. Der Typ hat sich beim Großhändler danach auch noch zum Affen gemacht :-D
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Marc H. schrieb: > Der Konkurrenz schaden (aber nur wenn man den Kunden nicht möchte)! Das darfst Du nicht schreiben! Einen Beitrag von mir mit sinngemäß gleicher Aussage hat man schon abgesäbelt. Aber so ist das eben: Schneidet man ein Hälmchen ab, so sprießt an anderer Stelle gleich ein Neues, das fast genau so aussieht. -Feldkurat-
Marc L. schrieb: > In den meisten Fällen handle > ich mit dem Kunden einen Dienstvertrag aus, der jeder Zeit abgebrochen > werden kann. Das ist für beide Seiten die fairste Methode. Beide Seiten gehen Risiken ein, aber wenn du in Vorleistung, oder nur ein Teil davon trittst, wo sich der Kunde oder auch beide raus kündigen können, sehe ich da keine Fairness. Einer oder beide sind die Verlierer bzw. beide müssten es zumindest anteilig sein. Das ist eben das Problem mit Dienstleistungen, man kann sie nicht mehr zurück geben. Mit Geld sieht das schon anders aus. Da sollte der Kunde schon ein Risiko tragen, vor allem wenn er sich der Zielsetzung nicht sicher sein kann. Der ewige Kampf um Gewinn und Verlust.
Nicht schätzen, ausrechnen. Sowas kannst du lernen. https://mooin.oncampus.de/local/ildcourseinfo/index.php?id=oncampus-MOOC-2017-004064
Aufwand Abschaetzen ... er ist sowieso 3 mal zu tief. Dann nochmals einen Faktor zwei zur Sicherheit. Das waere dann also Aufwand mal 6.
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