Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Preise abschätzen


von dingo (Gast)


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Wenn ihr für einen Kunden ein Angebot erstellt, aber nicht genau die 
Preise für die zu verwendeten Komponenten und den Arbeitsaufwand kennt, 
wie schätzt ihr das ganze ab?

Beitrag #5134799 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Yoschka (Gast)


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Dann gehe ich in Vorleistung und plane soweit im Voraus, bis ich das 
Restrisiko für tragbar halte.

von Michael B. (laberkopp)


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dingo schrieb:
> Wenn ihr für einen Kunden ein Angebot erstellt, aber nicht genau
> die Preise für die zu verwendeten Komponenten und den
> Arbeitsaufwand kennt, wie schätzt ihr das ganze ab?

Wer keine Ahnung von dem Job hat den er machen soll,
sollte das Angebot lieber bleiben lassen.

Entweder er schätzt deutlich zu hoch - dann ist er raus,
oder er schätzt deutlich zu niedrig - dann zahlt er drauf.

Selbst wenn er seinen Aufwand und Kosten korrekt schätzt
gehört er zu denjenigen die keine Erfahrung haben, also
zu langsam arbeiten und damit zu teuer sind.

Liegt das Problem aber an mangelnder Auftragsbeschreibung,
muss man eben genauere Spezifikationen einfordern.

: Bearbeitet durch User
von Pete K. (pete77)


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Annahmen treffen und diese mit dem potentiellen Auftraggeber besprechen.

von Marc L. (dl5sez)


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Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten:

A) Ich teile dem Kunden mit, dass ich mit dem aktuellen Wissen kein 
konkretes Angebot schreiben kann. Dann mache ich, soweit möglich, eine 
unverbindliche Preisabschätzung.

B) Ich beschaffe mir die für das Angebot fehlende Information.

Da dingo nicht geschrieben hat worum es bei ihm geht, schildere ich mal 
meinen Fall für die Preisabschätzung eines Entwicklungsauftrags im 
Bereich Elektrotechnik.

Es kommt oft vor, dass ich den Aufwand angefragter Projekte nicht 
ausreichend genau abschätzen kann um ein verbindliches Angebot zu 
machen. Das gilt insbesondere bei der Elektronikentwicklung, da man 
stets mit Neuem zu tun hat. Fast immer fehlt bei größeren Projekten ein 
ausreichend detailliertes Lastenheft. Wer dann trotzdem ein konkretes 
Angebot schreibt, den halte ich für unseriös. Auch wenn ein ausreichend 
detailliertes Lastenheft vorhanden ist, so ist der Aufwand für die 
Erstellung eines Angebots oft sehr hoch. Man muss sich tief in die 
Materie einarbeiten, sich in neue Technologien einarbeiten oder 
Evaluierungen vornehmen. Diesen Aufwand nehme ich nur in Kauf, wenn mir 
das Projekt sicher ist.

Ich versuche das dem Kunden zu vermitteln. In den meisten Fällen handle 
ich mit dem Kunden einen Dienstvertrag aus, der jeder Zeit abgebrochen 
werden kann. Das ist für beide Seiten die fairste Methode. In anderen 
Fällen wird das Projekt in kleine überschaubare Stücke unterteilt, für 
welche ich dann jeweils ein Angebot schreibe. Das verkleinert das 
Risiko.

Kunden, die Ahnung von der Entwicklung eines Produkts haben, verstehen 
die Sachlage. Kunden, die dennoch auf ein konkretes Angebot bestehen, 
lehne ich ab. Aus Erfahrung weiß ich, dass Kunden ohne Erfahrung in der 
Entwicklung fast nur Probleme bereiten.

Kunden, die sich Angebote zum Vergleich einholen, bekommen von mir kein 
Angebot (soweit ich dieses Absicht erkennen kann). Meine Kunden sollen 
mir vertrauen und mich nicht deswegen beauftragen, weil ich vorgebe der 
preisgünstigste zu sein.

von Marc H. (marchorby)


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Dritte Möglichkeit:

Der Konkurrenz schaden (aber nur wenn man den Kunden nicht möchte)! 
Angebot unter Materialwert abgeben, aber Klausel rein schreiben dass bei 
hoher Auftragslage das abgegebene Angebot jederzeit zurückgezogen werden 
kann. So hats mein Fliesenleger gemacht. Als sein Mitbewerber das 
Angebot sah, ging er nur etwas unter den Preis. Als er merkte was für 
ein Blödsinn es war und schon angefangen hat, stellte er in zur Rede. 
Meiner sagte ihm er bekomme 75% Nachlass auf das Material wie jeder 
andere Handwerker auch. Der Typ hat sich beim Großhändler danach auch 
noch zum Affen gemacht :-D

: Bearbeitet durch User
von Feldkurat K. (feldkurat)


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Marc H. schrieb:
> Der Konkurrenz schaden (aber nur wenn man den Kunden nicht möchte)!

Das darfst Du nicht schreiben! Einen Beitrag von mir mit sinngemäß 
gleicher Aussage hat man schon abgesäbelt.

Aber so ist das eben: Schneidet man ein Hälmchen ab, so sprießt an 
anderer Stelle gleich ein Neues, das fast genau so aussieht.

-Feldkurat-

von Cerberus (Gast)


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Marc L. schrieb:
> In den meisten Fällen handle
> ich mit dem Kunden einen Dienstvertrag aus, der jeder Zeit abgebrochen
> werden kann. Das ist für beide Seiten die fairste Methode.

Beide Seiten gehen Risiken ein, aber wenn du in Vorleistung, oder
nur ein Teil davon trittst, wo sich der Kunde oder auch beide
raus kündigen können, sehe ich da keine Fairness. Einer oder beide
sind die Verlierer bzw. beide müssten es zumindest anteilig sein.
Das ist eben das Problem mit Dienstleistungen, man kann sie nicht
mehr zurück geben.
Mit Geld sieht das schon anders aus. Da sollte der Kunde schon
ein Risiko tragen, vor allem wenn er sich der Zielsetzung nicht
sicher sein kann.  Der ewige Kampf um Gewinn und Verlust.

von Thomas1 (Gast)


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von Duennwandiger Troll (Gast)


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Aufwand Abschaetzen ... er ist sowieso 3 mal zu tief. Dann nochmals 
einen Faktor zwei zur Sicherheit.
Das waere dann also Aufwand mal 6.

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