Hallo, ich habe ein Projekt, bei dem ich ein TFT-Display in einem mobilen Gehäuse habe. Zur Zeit verwende ich ein 16850er Li-Ion Akku und ein Step-Up/-Down Wandler auf 3.3V, was ganz gut funktioniert. Jetzt reicht mir die Ladung des Akkus nicht aus und würde sie gerne verdoppeln, dachte dabei an zwei dieser 16850er parallel geschaltet. Damit würde ich auf >4Ah kommen. Mein Ziel wäre genau dies, da das Gerät 10h am Stück laufen soll und das Display eine Menge Strom verbraucht (zw 150-300mA, Wahl des Displays ist noch nicht fix). Dies ist aber nicht mehr so einfach zu laden. Wenn ich das richtig sehe brauche ich dann einen besonderen IC der mehrere Zellen laden kann. Dabei sehe ich aber immer nur Beispiele mit Akkus in Reihe. Spricht etwas dagegen sie parallel zu nutzen? In Reihe hätte ich 6-8V, die ich auf 3.3V runterregeln müsste, ist das effizienter als 3.0-4V auf 3.3V zu wandeln? Was Akkus angeht bin ich leider nicht wirklich erfahren.
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Du kannst zwei Zellen parallel schalten, solltest aber dabei darauf achten, das sie genau den gleichen Füllstand aufweisen, wenn sie das erste mal aufeinander treffen und am besten sind sie aus der gleichen Serie. Geladen werden sie dann wie eine Zelle, es dauert eben nur länger. Die Ladeschaltung kann die gleiche bleiben. Es steht dir aber frei, den Ladestrom zu erhöhen, um sie schneller zu laden.
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Das kling für mich als Leihen wie ein "theoretisch sollte das gehen". Geht man da nicht von idealen Bedingungen aus, die man in der Realität nicht hat? Oder ist das wirklich so einfach? Danke
Beitrag #5136430 wurde von einem Moderator gelöscht.
TeTe schrieb: > Oder ist das wirklich so einfach? Ja. Zwei parallele Akkus sind physikalisch gesehen halt genau das gleiche wie ein doppelt so großer einzelner Akku. Der einzige Haken dabei ist die Gefahr der großen Ausgleichsströme wenn man zwei ungleich geladene Zellen zusammenführt. (Vom User auswechselbare Zellen = No-Go!)
Solche LiION Zellen Parallel zu schalten ist kein Problem, nur es sollten schon gleiche Zellen sein, das wird auch in Laptop Akku Packs so gemacht. Vielleicht hast schon mal einen aufgemacht und es gesehen. Es gibt Packs wo auch mal vier Zellen parallel geschaltet sind. Nur das sind dann Akkus aus einer Charge.
Am besten die beiden Zellen für einige Zeit über einen Widerstand parallelschalten. So können sie sich auf ein gleiches Spannungsniveau einpendeln. Als Richtwert würde ich es mit 100 Ohm über 24h probieren. Danach beide Zellen messen, ob sie exakt die gleiche Spannung aufweisen. Wenn ja, miteinander verbinden und verbunden lassen. Ab da sind sie wie eine Zelle. Beim Experimentieren mit LiIon-Akkus würde ich grundsätzlich auf feuerfeste Umgebung achten und einen Brandmelder in der Nähe positionieren (gibts ab ca. 5Euro bei Ebay). Sicher ist sicher.
TeTe schrieb: > Das kling für mich als Leihen wie ein "theoretisch sollte das gehen". Nö, das ist erprobte Praxis, mache ich hier dauernd, da ich oft Notebookzellen recycle. Übrigens heisst es 'Laie'.
Sorry für OT, aber: Warum gehen bei Serienschaltung dieser Akkus immer nur die äußeren kaputt?
Gallo schrieb: > Sorry für OT, aber: Warum gehen bei Serienschaltung dieser Akkus immer > nur die äußeren kaputt? Tun sie gar nicht, oder es ist der Balancer nicht vorhanden oder defekt. Hatte gerade ein Sanyo Notebook Pack (3s2p), bei dem das mittlere Zellenpaar auf nahezu 0V war. Das ist übrigens praktisch die einzige Gefahr bei den sonst harmlosen LiIon Zellen. Eine Zelle unter etwa 2V sollte man nicht mehr laden (oder nur wie die Igel, lohnt aber nicht), sondern entsorgen. Solange man die Zellenschlussspannung von 4,2V max. einhält, sind die ansonsten problemlos - zumindest bei den etwa 150 Zellen, die hier schon über den Tisch gingen.
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Bei der Durchsicht defekter Notebookakkus meine ich das aber schon so zu sehen ... ob da überall der Balancer defekt ist?
Gallo schrieb: > ob da überall der Balancer defekt ist? Kann auch sein, das die Herren Konstrukteure keinen verbaut haben und sich ausschliesslich auf die Gleichförmigkeit der Zellen verlassen. Es befindet sich ja auch ein Controller auf dem Anschlussboard und wenn sie den nur von einer Zelle betreiben, wird diese über die Jahre schon wegdriften. Aber bei über 30-40 Notebookpacks, die wir hier im Laufe der Jahre bis jetzt demontiert haben, waren echt defekte Zellen nicht häufig und bunt verteilt über die Anordnung.
DAC schrieb: > Am besten die beiden Zellen für einige Zeit über einen Widerstand > parallelschalten. > So können sie sich auf ein gleiches Spannungsniveau einpendeln. > Als Richtwert würde ich es mit 100 Ohm über 24h probieren. Kann man so machen, doch 10 Ohm reichen und es geht 10x schneller. > Beim Experimentieren mit LiIon-Akkus würde ich grundsätzlich auf > feuerfeste Umgebung achten und einen Brandmelder in der Nähe > positionieren (gibts ab ca. 5Euro bei Ebay). Sicher ist sicher. Ja, und vorher Feuerwehr, Polizei und THW benachrichtigen. ;-) Im Ernst: die Paranoia gegenüber Li-Akkuzellen ist manchmal nicht mehr auszuhalten. Klar, ich kenne die (meistbgefakten) Videos im Netz auch, und ja, bei falscher Behandlung kann sowas in die Hose gehen. Eine Schachtel Streichhölzer oder ein Feuerzeug in der Hosentasche können auch brennen. Unsere Handys lagen an einem Ladeplatz, meine Kopterakkus in der Garage, meine Fotoakkus im Arbeitszimmer und in der Elektronikwerkstatt hängen immer mal irgendwelche Akkus zu Testzwecken am LNT. Dort und nur dort liegen sie in einer alten Geldkassette (Deckel zu) und ein Brandmelder hängt an der Decke. Old-Papa
Beitrag #5136560 wurde von einem Moderator gelöscht.
Aufs Millivolt muss die Spannung beim Parallelschalten auch nicht stimmen. Jede Zelle hat 50mOhm(?) Innenwiderstand. Der maximale Ladestrom darf 3A(?) betragen. Dann darf die maximale Spannungsdifferenz 2x0,05Ohm*3A=0,3V sein. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Matthias x. schrieb: > Oder habe ich da einen Denkfehler? Nö, ist schon ok so. Der TE wird sicher nichts falsch machen, wenn er erst jede Zelle einzeln mit seiner Ladeschaltung füllt und dann zusammenschaltet. Old Papa hat schon recht, wenn er die Harmlosigkeit der Zellen betont, denn mit ein paar simplen Regeln sind das zuverlässige, kraftvolle Akkus, die den alten NiCd und NiMH Zellen weit überlegen sind und genauso ungefährlich. Bei mir wird mittlerweile alles mit diesen Zellen angetrieben bis auf meine historischen Akkuschrauber von Fein - weil ich in deren Akkufächer keine 18650 reinkriege.
Danke für die Antworten. Matthias S. schrieb: > Matthias x. schrieb: > Bei mir wird mittlerweile alles mit diesen Zellen angetrieben Wenn die 16850er so beliebt sind, wie ist dann die Lademethode? Externer Lader oder integrierte Ladeschaltung? Ich finde kaum "fertige" Alternativen zum TP4056 und MP1405 (der ja schon recht praktisch ist, es nervt nur dass man entweder Last anlegen kann oder ihn laden kann) und die Vielzahl an Charger ICs ist doch etwas verwirrend. Gibt es einen Grund warum man die Charger ICs und Fuel Gauges in einem Chip sieht?
Es sollte heißen: Gibt es einen Grund warum man nie Charger ICs und Fuel Gauges in einem Chip sieht?
TeTe schrieb: > Wenn die 16850er so beliebt sind, wie ist dann die Lademethode? Da ich praktisch nur 1s, 2s und 3s betreibe, habe ich mir einen Titan B3 Lader für 2s und 3s zugelegt und einen alten Canon Lader für 1s aus der Bastelkiste. Alle meine Anwendungen haben einen dazu passend belegten JST-XH Verbinder.
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