Mein ebenso altes wie hochbewährtes HM 8014 versagte während der Benutzung den Dienst. Auch ohne Berührung der Prüfspitzen jaulte der Tongenerator mit unterschiedlichen Tönen, die Zahlen auf dem Display mäanderten, manchmal schien eine Messung noch weitestgehend sinnvoll, mal ging nichts, mal irgendwas. Ein eher ratloser Blick in das Gerät und die Hoffnung auf korridierte IC-Kontakte brachten nichts. Dann fiehl der Verdacht auf die Vier-Draht-Messleitung. Wer im Besitze des orig. Handbuches ist, findet darin einen Schaltplan. Aber die Belegung der Messbuchse entsprach nicht genau dem, was im Handbuch stand. Es erschien jedoch zumindest sinnvoll, sich das näher anzuschauen. Dieses Anschauen bestand dann darin, dass ich diejenige Messspitze, bei welcher die Abweichung vom Plan am größten war, auftrennte, um nach dem Zustand der Verbindung zwischen Messpitze (MS) und den Messkabeln zu schauen. Und da fand sich – optisch kaum wahrnehmbar – dass eine der beiden dünnsten Käbelchen wohl doch keine saubere Verbindung mehr hatte. Ein wenig dran ziehen, und schwupps – ab war es. Is klar, abisolieren, verlöten, mit dem anderen Käbelchen gemeinsam an das hintere Ende der MS anlöten, eine wie auch immer möglichst belastungsfähige Verbindung zwischen den beiden getrennten Teilen der MS herstellen, - ich hab‘ da einfach gutes Isolierband, also dieses dicke von Tesa genommen - , und – tusch : das Milliohm Meter meterte wieder astrein! Die Stelle fürs Auftrennen: Stellen wir uns diese lange, dünne MS dieser Art vor: Sie wird im „vorderen“ Bereich mechanisch aufgeteilt in einen ringsum verlaufenden Vorsprung, welcher den Fingern Halt gegen Abrutschen geben soll. Links vom Vorsprung läge die metallene Spitze, rechts davon der längere, schmaler werdende Griff mit dem „hinten“ eingeführten Messkabel. Also rechts vom umlaufenden Vorsprung beginnt eine „Riffelung“, die für guten Halt sorgen soll. In der dritten Riffelung vom Vorsprung gezählt, muss die Trennung stattfinden. Das sind etwa 10 mm Distanz. Aber bitte keine große Eisensäge nehmen und zügig durchtrennen, sondern eine eher winzige Eisensäge und dann immer nur so weit reinsägen, bis auf den inneren Hohlraum (in dem die Kabel verlaufen) gestoßen wird. Dann die MS ein kleines Stückchen weiterdrehen, etwas sägen, weiter drehen…. So hat man die Chance, zu kontrollieren, ob man die richtige Stelle getroffen hat, und kann innehalten, wenn man nach dem Öffnen feststellen sollte: mist, hier liegt der Fehler doch nicht. Der harte Metallkern, an dem die Kabel angelötet werden sollen, soll ja nicht durchtrennt werden. Ich hoffe, mit dieser Anleitung auch anderen helfen zu können. Grüße, wilhelmT
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Würde es nicht schöner aussehen, wenn Du statt des Klebebandes die beiden Schnittstellen mit einem guten Kunststoffkleber verkleben würdest? Ansonsten Danke für den Tipp.
Be T. schrieb: > Ein wenig dran ziehen, und schwupps – ab war es. Normalerweise kauft man dann eine neue, schraubbare Meßspitze und lötet die an den "appen" Draht.
Avantasia schrieb: > Würde es nicht schöner aussehen.... Es würde nicht nur schöner aussehen, die Dicke der Bandage vergrößert auch nicht gerade die Griffigkeit. Als Ausrede habe ich nur anbieten, dass dieses Milliohm Meter bei mir ein Produktionsgerät ist, das mitnichten nur zum gelegentlichen Messen eines einzelnen Widerstandes genutzt wird. Damit es schnell weiterging, kam das Wickelband zum Einsatz. An eine Klebverbindung hatte ich natürlich auch gedacht, irgendwie fehlt mir das rechte Vertrauen, denn alle Nase lang drücke ich sehr kräftig auf die Spitze, weil mal wieder die Oberfläche einer Lötverbindung den Kontakt nicht freiwillig herstellen will. Aber einen Versuch wäre es natürlich wert.... Warum soll ich was neu kaufen, wenn ichs reparieren kann? Die beiden Spitzen haben eine sehr handliche Passform, die üblichen Käuflichen und die Preiswerten sowieso sind da eher plump. Bei der Gelegenheit gleich noch einen Tipp. Der Fehler konnte entstehen, weil die Anschlussschnur "von hinten" in die lange Messspitze eingeschoben ist, und bis zur Lötstelle keinerlei mechanische Befestigung hat. Jegliches Ziehen am Messkabel belastet die Lötung und die wirklich winzigen Käbelchen dadran. Also möglichst kein "robuster" Umgang an den Messstrippen. Grüße, wilhelmT
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Von nix nee Ahnung, aber kluge Ratschläge erteilen. Ich habe den gleichen Fehler an meinem Gerät festgestellt, und hier den richtigen Tipp gefunden, allerdings muß man die Meßspitze nicht aufsägen, sondern kann diese mit einer Kombizange vorsichtig mit Hin- und Herdrehen, bei gleichzeitigem Zug herausdrehen. Nur für den Fall, daß noch jemand dieses Problem hat.
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