Was soll eigentlich der ganze neuerliche Hype um WLAN-Mesh?
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Schau dir "Freifunk" an! Da "Meshen" sich die FF-Router solange bis einer im Internet ist. So kannst ein ganzes Dorf mit Internet versorgen, auch wenn nur ein Anschluss da ist!
1N 4. schrieb: > Was soll eigentlich der ganze neuerliche Hype um WLAN-Mesh? Welcher Hype? Muß an mir vorbeigegangen sein. Alex W. schrieb: > Schau dir "Freifunk" an! Da "Meshen" sich die FF-Router solange bis > einer im Internet ist. Vor allem meshen sie solange, bis die Bits nur noch tröpfeln. Ein dauerhaft brauchbarer Freifunkzugang ist mir bisher nicht begegnet.
So wie ich einen Freifunker in Hannover verstanden habe, ist der Protokolloverhead inzwischen viel größer als der eigentliche Datenverkehr. Deshalb soll da etwas verändert werden. Mein FF-Router hängt direkt am Internet. Da sollte es nicht solche Probleme geben. Wenn das aber keiner macht und immer nur auf den nächsten hofft, ist es kein Wunder, wenn es am Ende extrem langsam wird. Ich habe aber auch das Gefühl, das Mesh gehypet wird. Immerhin baut AVM sowas jetzt in die Fritzboxen. Wozu das gut sein soll, habe ich noch nicht verstanden. I.d.R. wird man die Topologie doch kennen und kann die AP fest im Netz "verdrahten".
> Schau dir "Freifunk" an! Da "Meshen" sich die FF-Router solange bis > einer im Internet ist. So kannst ein ganzes Dorf mit Internet versorgen, > auch wenn nur ein Anschluss da ist! Schön, glaube aber kaum, dass AVM, Google Wifi, etc. das im Sinn haben. Wo liegt bei deren Mesh der Vorteil gegenüber Repeatern? Nur Backbone auf nem anderen Kanal? Muss ja für Lieschen Müller Vorteile bringen
Mesh ist wie Cloud ein etwas wolkiger Begriff, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann. Da es hier wohl um AVM geht, liegt es nahe, dort nachzusehen: https://avm.de/mesh/
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Das Problem liegt darin, wenn ich ein Netzwerk aufspannen will, was größer ist, als die Reichweite eines einzelnen Routers. Variante 1: Ich stelle einen zweiten Router hin, der ein Netzwerk mit der gleichen SSID und Key aussendet. Je nach dem, wo ich mich befinde, verbindet sich mein Endgerät mit dem stärksten (nächsten) Router. Was passiert, wenn ich mich von dem einen Router weg bewege, auf den anderen zu? Nichts. Ich bleibe so lange in dem alten Router eingewählt, bis die Verbindung abbricht. Also kann ich neben dem zweiten Router stehen, und trotzdem eine schlechte Verbindung haben, weil ich nach wie vor im alten Router eingeloggt bin. Wird der Router gewechselt, dann weil die WLAN-Verbindung abgebrochen ist, und damit auch alle bestehenden Verbindungen ins Netzwerk. Variante 2: Automatisches Handover, was meines Wissens in den meisten der genannten Meshs gemacht wird. Dabei beobachtet der Router die Clients. Würde ein Client über einen anderen Router eine bessere Verbindung bekommen, initiiert der Router den Wechsel des Endgeräts auf den besseren Router. Der Vorteil für den Nutzer: Er ist idR in den stärksten zu empfangenden Router eingewählt. Die bestehenden Verbdingungen brechen nicht ab bei Routerwechsel. Weiterer Vorteil (bereits genannt): Die Router brauchen keine direkte Kabelverbindung zum Netzwerk, sondern können das gleich über das WLAN abhandeln. Nachteil davon, dass die WLAN-Verbindung mit einem Vielfachen der Datenmenge belastet wird, und die nutzbare Bandbreite einbricht. Tipp: Nach WLAN-Controllern und deren Aufgaben suchen.
> Variante 1: Ich stelle einen zweiten Router hin, der ein Netzwerk mit > der gleichen SSID und Key aussendet. Je nach dem, wo ich mich befinde, > verbindet sich mein Endgerät mit dem stärksten (nächsten) Router. Was > passiert, wenn ich mich von dem einen Router weg bewege, auf den anderen > zu? Nichts. Ich bleibe so lange in dem alten Router eingewählt, bis die > Verbindung abbricht. Also kann ich neben dem zweiten Router stehen, und > trotzdem eine schlechte Verbindung haben, weil ich nach wie vor im alten > Router eingeloggt bin. Wird der Router gewechselt, dann weil die > WLAN-Verbindung abgebrochen ist, und damit auch alle bestehenden > Verbindungen ins Netzwerk. Üblicherweise roamen die Clients wenn sie einen AP mit gleicher ESSID ca. 20dB besser empfangen als den verbundenen. Das funktioniert in der Praxis ganz gut, vorausgesetzt die Zellen sind hinsichtlich der Sendeleistung und damit der Zellgrenzen halbwegs sauber definiert. > Variante 2: Automatisches Handover, was meines Wissens in den meisten > der genannten Meshs gemacht wird. Dabei beobachtet der Router die > Clients. Würde ein Client über einen anderen Router eine bessere > Verbindung bekommen, initiiert der Router den Wechsel des Endgeräts auf > den besseren Router. Der Vorteil für den Nutzer: Er ist idR in den > stärksten zu empfangenden Router eingewählt. Die bestehenden > Verbdingungen brechen nicht ab bei Routerwechsel. Soweit zur Theorie. 802.11 sieht einen AP-forcierten Handover nicht vor. In der Praxis funken die APs alle auf dem selben Kanal mit derselben MAC. Der AP der einen Client am stärksten empfängt sendet an den einen Client. Empfängt ein anderer AP den Client besser, sendet eben nur dieser an diesen Client. In der Praxis kommt es leider ebenso zu Aussetzern und ich nutze damit nicht den Vorteil verschiedener Kanäle. Das rafft der Client dann nämlich nicht. Dank all' eurer Beiträge sehe ich Home-Mesh nach wie vor als marketingtechnisch schön beschriebene Ansammlung von Repeatern/Powerline-APs die zentral konfiguriert werden. Nicht mehr. Ich brauche also weder Mesh noch einen WLAN-Controller für meine zig APs.
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Funktioniert denn Handover im Mesh-Netzwerk mit allen Mobilgeräten, wenn das vom AP initiiert ist? Ich hatte gerade bei Golem gelesen, dass man als Endgerät eines mit speziellem 802.11k/v-Suffix braucht, das dieses regelt. Auch aktuelle Mobilgeräte können das nicht unbedingt und die Hersteller geben oft auch gar nicht an, ob sie es können. https://www.golem.de/news/avm-fritzos-6-90-mesh-wlan-kommt-schrittweise-in-alte-wie-neue-fritzboxen-1709-129923.html Dieses Handover ist schon eine interessante Sache, auch im eigenen Haus, wenn man mehr als einen AP hat (und der Grund wird ja sicher sein, dass man sonst nicht alle Winkel mit WLAN erreicht).
Apple und Windows 10 können mit 802.11k/v/r umgehen, Android-Geräte meistens nur mit 802.11r. Die Frage ist, ob im Mesh alle auf dem selben Kanal senden, dann kann man das so aussehen lassen, als ob das 1 riesiger AP wäre. Mit dem Nachteil, dass mit paar Clients der Äther stark ausgelastet ist. Ich gehe mal davon aus, dass es so ist, sonst müssten die APs Extrahardware an Bord haben um in einem Band auf mehreren Kanälen unabhängig zu funken.
Naja, in einem Mesh-WLAN mit LAN-Backbone wäre es schon schön, wenn man die AP auf verschiedene Kanäle konfigurieren könnte. Die Statusmeldungen untereinander könnten sie ja per LAN austauschen. Dann wäre das WLAN nicht so voll. Keine Ahnung, ob sowas vorgesehen ist. Die FF-Router funken alle auf Kanal 1 und unterhalten sich auch darüber. Keine Ahung, ob die Mesh-Statusmeldungen per LAN ausgetauscht werden, wenn alle auch am LAN hängen. Bleibt aber immer noch, dass sie sich auf Kanal 1 bei Überlappung der Funkzellen gegenseitig Bandbreite wegnehmen. Bei den FritzBoxen soll es so sein, dass das Mesh-Netzwerk durch eine Zentrale Instanz (also eine Fritzbox) gesteuert wird. Da könnte das vielleicht auch mit verschiedenen Kanälen gehen? Naja, hab' nur eine 7390, für die wird es das wohl nicht mehr geben.
Ich habe eine Fritzbox und einen Repeater daheim. Beide spannen ein Netz mit gleicher SSID auf. Und das funktioniert ÜBERHAUPT NICHT :-( Die Geräte (Notebook, Handy etc., alle recht aktuell) wählen sich das Netzwerk scheinbar wahllos aus. Da stehe ich dann im Keller neben der Fritzbox und bekomme kein einziges Bit übertragen, weil das Laptop meint es müsste sich unbedingt mit dem Repeater auf dem Dachboden verbinden... Ob das mit dem mesh-Update besser wird?
1N 4. schrieb: > Üblicherweise roamen die Clients wenn sie einen AP mit gleicher ESSID > ca. 20dB besser empfangen als den verbundenen. Das funktioniert in der > Praxis ganz gut, vorausgesetzt die Zellen sind hinsichtlich der > Sendeleistung und damit der Zellgrenzen halbwegs sauber definiert. Das funktioniert eher "ganz schlecht". Wir haben bei uns im Büro die Sendeleistung der APs so weit wie möglich abgesenkt, trotzdem haben die Endgeräte am entfernen AP festgehalten obwohl sie direkt neben dem näheren AP standen. Geschwindigkeit war damit nur noch im KBit/s-Bereich. Und wenn sie dann mal geroamt haben, sind gerne die bestehenden Verbindungen abgerissen. Der Controller war zwar meiner Meinung unverschämt teuer, aber jetzt funktioniert das wenigstens. Ubiquity kann das ja, soweit ich weiß, ootb. Wenn das bei den "Mesh"-Netzwerken auch funktioniert umso besser.
Es gibt schon Gründe für die Existenz von WLAN Controllern. Also warum man eine Ladung APs besser nicht einzeln vor sich hin werkeln lässt.
Schnukki schrieb: > Beide spannen ein Netz mit gleicher SSID auf. Und das funktioniert > ÜBERHAUPT NICHT :-( Nicht nur die SSID muss gleich sein, auch sämtliche Verschlüsselungseinstellungen. Hört sich trivial an, aber da gibt es ein paar Feinheiten und schon klappt das Roaming nicht. Aber auch wenn es theoretisch funktioniert bleibt es in der Praxis ein Krampf. Zumindest beim Trennen und neu verbinden sollte es aber klappen.
Icke ®. schrieb: > Vor allem meshen sie solange, bis die Bits nur noch tröpfeln. Ein > dauerhaft brauchbarer Freifunkzugang ist mir bisher nicht begegnet. Selber einen Freifunk-Router mit Internetanbindung aufstellen? Solange die größe des Meshs, die Internetanbindung und die Zahl der Benutzer in einer sinnvollen Relation zueinander steht, funktioniert Freifunk sehr gut.
Jan H. schrieb: > Das funktioniert eher "ganz schlecht". Wir haben bei uns im Büro die > Sendeleistung der APs so weit wie möglich abgesenkt, trotzdem haben die > Endgeräte am entfernen AP festgehalten obwohl sie direkt neben dem > näheren AP standen. Geschwindigkeit war damit nur noch im > KBit/s-Bereich. Und wenn sie dann mal geroamt haben, sind gerne die > bestehenden Verbindungen abgerissen. Wenn das "Industrial Grade"-APs sind, kannst du eine untere Pegel-Schwelle einstellen, wo der Client vom aktiv AP gekickt wird. Diese Schwelle sollte natürlich so hoch sein, dass er diese noch empfängt. Das ist die effektivste Möglichkeit, direkt in das Roaming vom Client zu krätschen.
> Wenn das "Industrial Grade"-APs sind, kannst du eine untere > Pegel-Schwelle einstellen, wo der Client vom aktiv AP gekickt wird. Unter OpenWRT/LEDE macht das ein kleines Script das periodisch von cron aufgerufen wird. Ist aber mit Vorsicht zu genießen.
1N 4. schrieb: > Unter OpenWRT/LEDE macht das ein kleines Script das periodisch von cron > aufgerufen wird. Ist aber mit Vorsicht zu genießen. ...und sollte nur dann "kicken", wenn ein anderer AP einen besseren Empfang verspricht. sonst sucht man sich einen Wolf bei Verbindungsproblemen
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