Hallo, ich habe bisher keine Webseite im Internet veröffentlicht. Auf meinem Rechner habe ich ausgehend von der bekannten "Hallo Welt" Seite eine rein statische Webseite nur mit etwa einem DINA4 Text mit einem Texteditor erstellt und im Firefox angezeigt. Einzig und allein diese Seite (also wirklich nur eine Index-Seite und nicht mehr) möchte ich so günstig wie möglich über Jahre im Internet veröffentlichen, ohne mich darum groß kümmern zu müssen. Ich möchte daher lernen, wie man diese selbst hostet. Die Seite wird nur sporadisch besucht werden, weil die Internet Adresse (abgesehen von einer Suchmaschine) lediglich auf einer Visitenkarte zu finden sein wird, um diese um Infos zu erweitern. Es ist vollkommen egal, welche womöglich nicht ganz so einfache Adresse sie haben wird. Das Ganze sollte so günstig wie möglich sein. Ich möchte zunächst nicht das "wie", sondern erst einmal das "ob" klären. Zumindest die Info-Seiten, die ich im Internet gefunden haben, lassen letzteres ohne ein Verständnis der konkreten Durchführung nicht zu. Zu den Fragen: Ich habe DSL 50.000 mit 10.000 Upload. Ist es möglich, damit diese einfache Webseite auf einem stromsparenden Raspberry Pi zu hosten, den ich direkt an die Fritzbox anschließe? Brauche ich dennoch einen Webhoster, um den Raspberry über eine Internetadresse erreichbar zu machen? Würde ich den Webhoster nicht brauchen, wenn ich die IP Adresse weiß, über die meine Fritzbox derzeit im Internet ist? Falls ich einen Webhoster brauche, um den Raspberry unter einer Internet Adresse errreichbar zu machen: Verstehe ich richtig, dass ich dann nur eine Domain und keinen Webspace brauche? Gibt es Anbieter, die das anbieten? Wenn ja, welche? Ist das günstiger, als wenn man eine Domain mit bereits enthaltenem Webspace hat? Wie erkenne ich, welches der Angebote eines Webhosters das angemessene für mein Vorhaben ist? Was empfehlt Ihr noch zu beachten, wenn es um das Hosting solch einer einfachen Webseite geht? Gibt es einen besseren Weg, als die genannten?
Alles kein Problem. Du benoetigst - einen Webserver, zB einen Raspi - eine Webseite, zB das index.html - einen DNS, zB dyndns.org, der - fuer deine Webseite einen Namen gibt - auf deine Webseite verweist. Also geh mal zu dyndns.org, oder so, und reserviere einen Namen. Der kostet nichts. Zb. "rumpelstitzchen.homelinux.net", wobei du das rumpelstilzchen frei waehlen kannst, das andere nur auswaehlen. Dazu gibt es ein login & passwort. Auf der Fritzbox stellst du nun ein, dass du den Raspi von aussen sichbar machst, auf port 80. Und dass bei einer IP Aenderung, der Eintrag bei dyndns : rumpelstitzchen.homelinux.net nachgefuehrt werden soll. Falls der Router, dh die Fritzbox das nicht kann, muss der Raspi es koennen. Moeglicherweise funktioniertert es von Hause aus nicht, dass du den Raspi per namen so ansprechen kannst. Weil der router aus Sicherheitsgruenden das nicht machen will. Dann musst du eben per VPN raus... Dann wirds aber kompliziert.
Statt dyndns würde ich no-ip empfehlen, das ist kostenlos. https://www.noip.com/ Ansonsten halt Apache auf deinen Raspberry, den Port weiterleiten und fertig ist die Laube.
Herbert He. schrieb: > Einzig und allein diese > Seite (also wirklich nur eine Index-Seite und nicht mehr) möchte ich so > günstig wie möglich über Jahre im Internet veröffentlichen, ohne mich > darum groß kümmern zu müssen. Kümmern musst du dich wohl, wenn du es mit einem Raspberry PI machst. Das Mindeste, was Du machen musst, ist, das Linux des Raspberry aktuell zu halten. Du musst also regelmässig Updates installieren. Auch musst Du mit dem Linux des Raspberry umgehen können. Wenn Du das bisher nicht kannst, musst Du das noch lernen.
Herbert He. schrieb: > Hallo, ich habe bisher keine Webseite im Internet veröffentlicht. Auf > meinem Rechner habe ich ausgehend von der bekannten "Hallo Welt" Seite > eine rein statische Webseite nur mit etwa einem DINA4 Text mit einem > Texteditor erstellt und im Firefox angezeigt. Einzig und allein diese > Seite (also wirklich nur eine Index-Seite und nicht mehr) möchte ich so > günstig wie möglich über Jahre im Internet veröffentlichen, ohne mich > darum groß kümmern zu müssen. Tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber das wird so nicht gehen. Alle mir bekannten Betriebssysteme, Webserver und ihre Bibliotheken haben immer mal wieder Sicherheitslücken. Wenn Du etwas im freien Internet betreiben möchtest, mußt Du Dich regelmäßig darum kümmern, diese zu schließen, also Dein System und Deine Software zu aktualisieren. Ganz ohne Dich darum zu kümmern wird es also leider nicht gehen. > Was empfehlt Ihr noch zu beachten, wenn es um das Hosting solch einer > einfachen Webseite geht? Gibt es einen besseren Weg, als die genannten? Was Du machen möchtest, wird manchmal "Webvisitenkarte" genannt. Es gibt Hosting-Anbieter, die auf so etwas spezialisiert sind und es teils sogar kostenlos oder jedenfalls für sehr kleines Geld anbieten. Da liegt Deine Webseite dann auf einem professionell betreuten Server, und Du mußt Dich wirklich um gar nichts mehr selbst kümmern, außer eventuell die Rechnung regelmäßig und pünktlich zu bezahlen. Vielleicht hast Du auch einen Freund oder Bekannten, der bereits einen Webspace oder sogar einen eigenen Webserver betreibt und den Du fragen kannst, ob er ein paar Kilobyte Webspace und -Traffic erübrigen, und Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Vielleicht kann der Dir sogar eine eigene Domain oder Subdomain zur Verfügung stellen. Ansonsten, wenn Du das wirklich selbst machen willst, geht das natürlich mit einem Raspberry Pi. Den solltest Du unter allen Umständen von Deinem restlichen Netzwerk isolieren, damit ein eventueller Angreifer nicht auf Deine übrigen Rechner zugreifen kann. Ansonsten sind regelmäßige Updates essentiell für Deine Sicherheit -- und "regelmäßig" meint hier nicht nur "einmal im Jahr" oder "alle drei Monate". ;-) Zudem brauchst Du eine Adresse, unter der Deine Webseite erreichbar sein soll; das kann eine eigens registrierte Domain sein und kostet dann Geld, oder Du benutzt eine sogenannte DynDNS-Domain, die es manchmal auch noch kostenlos gibt. Bei einer DynDNS-Domain brauchst Du jemanden, welcher Dir einen dynamisch aktualisierbaren DNS-Server zur Verfügung stellt, sowie einen Client, der die Deinem Router (Gateway) dynamisch zugewiesene IP-Adresse an diesen DNS-Server überträgt. Viele Router, beispielsweise die bekannten Fritz!Boxen, haben bereits Clients für solche DynDNS-Abbieter installiert und Du mußt sie nur noch konfigurieren. Letzten Endes ist dieses Thema ziemlich umfangreich, wenn man es richtig machen will, jedenfalls zu umfangreich, um es in einem Forum wie diesem vollständig darzulegen. Aber vielleicht gibt es in Deiner Nähe sowas wie einen Linux-Stammtisch oder etwas Ähnliches; dort triffst Du nette Leute, die Dir sicher gerne helfen werden.
jz23 schrieb: > Statt dyndns würde ich no-ip empfehlen, das ist kostenlos. > https://www.noip.com/ > > Ansonsten halt Apache auf deinen Raspberry, den Port weiterleiten und > fertig ist die Laube. Wenn er schon eine Fritzbox hat, kann er auch myfritz.net kostenlos verwenden. Allerdings ist die URL dann "etwas" kryptisch ...
Hmmm ... ich würde das eher auf einem "richtigen" Webserver machen. Du hast doch einen Internetanschluss bei einem der "gängigen" deutschen Provider (Telekom, 1und1, Vodafone o.ä)? Da ist m.E. immer auch etwas Webspace kostenlos dabei, eine Domain kostet wenige Euro im Jahr ... Zum Üben und Testen würde ich z.B. empfehlen, sich XAMPP auf dem PC oder Mac einzurichten - das ist eine vorkonfigurierte Testumgebung, besteht aus Datenbank (MySQL oder MariaDB), Apache Webserver sowie PHP und einige weitere Module. Wird praktisch mit einem Klick installiert. Falls du ein NAS besitzt (z.B. QNAP oder Synology), da ist für gewöhnlich auch das Alles drauf bzw. mit wenigen Klicks installierbar ("App-Center"). Wenn die Webseite dann lokal tut, was sie soll, kannst du sie auf den öffentlichen Webserver des Providers hochladen ...
Rolf R. schrieb: > Kümmern musst du dich wohl, wenn du es mit einem Raspberry PI machst. > Das Mindeste, was Du machen musst, ist, das Linux des Raspberry aktuell > zu halten. Du musst also regelmässig Updates installieren. Kann die Freigabe des einen Ports für die Webseite auf dem Raspberry allein bei regelmässigen Updates schon ein Risiko sein? Was könnte denn schlimmstenfalls bei verpassten Updates passieren? Wären die Probleme auf den Raspberry beschränkt oder Könnte jemand Zugriff auf andere Rechner im Netzwerk nehmen? Könnte er Zugriff auf die Konfiguration der Fritzbox erlangen oder nur auf deren Anmeldeseite?
Karl M. schrieb: > Was könnte denn schlimmstenfalls bei verpassten Updates passieren? Es könnte eine nicht geschlossene Sicherheitslücke im Apache Webserver existieren. Dabei ist dann alles denkbar je nach den Möglichkeiten, die die Lücke bietet. Schlimmstenfalls ermöglicht die Lücke eine Rechteerweiterung von aussen; und hat man dann mal root-Rechte auf dem Raspberry, kann man sehr viel machen.
Wenn man den RPi erobert hat, kommt man auf jeden Fall von innen an die FritzBox ran, und zwar auch ohne root-Rechte auf dem RPi. Schätzungsweise ist die FritzBox auf der Seite etwas angreifbarer als von außen. Hat es überhaupt irgendeinen Vorteil, die Webseite zu Hause zu hosten? Wer jede Minute die aktuellen Wetterdaten veröffentlichen muss, o.k., aber für statische Seiten? Wenn es denn sein muss, könnte man einen unbekannteren, kleineren httpd verwenden. Der hätte weniger Angriffsfläche und man findet weniger "Webserver Hacken für Dummies" im Internet.
Und noch eine Kleinigkeit - nachdem du eine neue IP-Adresse zugeteilt bekommen hast, muss das Dyndns alle DNS Caches aktualisieren. Im besten Fall bekommen deine Kunden einige Minuten lang Fehlermeldungen, bis deren PCs die neue IP-Adresse mitbekommen. Habe den Eindruck, der Firefox fragt nur einmal nach der IP-Adresse. Muss ihn schliessen und neu starten, damit er meinen Server Zuhause wieder findet.
Selber hosten ist vollkommener Schwachsinn. bplaced usw, gibt unzählige kostenfreie Hoster. Willst du einen brauchbaren Anbieter, dann nimm uberspace, kostet allerdings. Domain für 2-20€ pro Jahr kommt auch noch dazu. @Panikmacher bezüglich Sicherheitslücken: Ein aktueller Apache/nginx welcher statische Inhalte ausliefert ist nahezu in allen Fällen kaum angreifbar. Man muss die Konfiguration schon sehr verbocken dass das zum Sicherheitsrisiko werden kann.
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Bearbeitet durch User
Vielleicht sollte man auch bedenken, dass ein Raspberry Pi sicher auch um die 10EUR Stromverbrauch im Jahr hat...
Madan O. schrieb: > Selber hosten ist vollkommener Schwachsinn. nicht, wenn es exotischere Wünsche gibt oder der Server "eh-schon-da" ist.
Schreiber schrieb: > Madan O. schrieb: >> Selber hosten ist vollkommener Schwachsinn. > > nicht, wenn es exotischere Wünsche gibt oder der Server "eh-schon-da" > ist. Selbst hoseten ist eher mäßig selbst wenn man z.B. einen NAS dauernd laufen hat sofern man keine symmetrische Anbindung mit >=100Mbit/s und statischer IP hat. Die Ladezeiten für den Besucher der Seite sind da immer mäßig, zudem publiziert man dadurch seine IP Adresse und ist damit für jeden einfach nachverfolgbar und mit Pech startet irgendjemand eine DDoS Attacke. Cloudflare ist da dann schon das mindeste, wobei ich denen nicht vertrau, da würde ich einen eigenen Rewrite/Reverse Proxy oder ähnliches einsetzen.
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