Hallo zusammen, ich habe einen Verstärker nachgebaut (siehe Schaltbild + Foto). Die Funktion ist etwas dürftig: Die Gegentaktendstufe arbeitet nur im Frequenzbereich 500 - 700Hz und nur wenn ich das Poti voll aufdrehe (siehe Bild 3, Messund C 2 und C4), außerzhalb dieser Frequenzen messe ich mit meinem alten Analogoszi nur eine Nulllinie an C4, wobei die Vorstufe (C2) arbeitet. Hat jemand Vorschläge, wie ich die Gegentaktendstufe verbessern kann? Der Bauvorschlag ist aus dem Buch Elektronik - Gar nicht schwer ;-) von Adrian Schommers, 1987. Ihr seht, es handelt sich hier um eine amateurhafte Retrobastelei. Danke im Voraus, Friedrich
Die gezeigte Schaltung ist in der Tat auch etwas dürftig, aber die von Dir gemessene Beschränkung des Frequenzbereiches wäre trotzdem nicht zu erwarten. Da ist wohl noch etwas faul.
Dein fliegender Aufbau sieht ja erstmal gut aus. Vlt misst Du auch einfach Mist.
Miss mal die Spannung an den 6 Beinen der Endtransistoren und über den beiden Dioden. Zwischen Basis und Emitter jedes Transistor sollten etwa 0,6-0,7V liegen, wenn er arbeitet - etwa die gleiche Spannung sollte über jeder Diode liegen. Am Ausgnag vor dem Elko sollte etwa Ub/2 liegen. Kannst die Spannungen mal einzeichnen und posten. Übrigens schadet ein Reservoir Elko von z.B. 100-470µF über der Betriebsspannung sicher nicht.
Die Endstufe hat wohl keinen Ruhestrom, daher das kleine Ausgangssignal und die Verzerrungen. Der Strom durch die Dioden ist zu klein (R5/R8->2k2, allerdings musst du dann auch die Vorstufe ändern). Außerdem sind R6 und R9 überflüssig.
Um den Frequenzgang zu verbessern müßtest Du den Koppelkondensator C4 vergrößern ( f=1/(2*pi*C*R), C ist C4, R der Lautsprecher). Das die Empfindlichkeit so gering ist wird an der Dimensionierung der Widerstände R5/8 liegen. Die Vorspannung an den Basen der Endtransistoren dürfte zu gering sein, so das diese erst ab einer bestimmten Spannung verstärken (s.hier https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0205141.htm ).Die Widerstände müssen so dimensioniert werden, daß über jeder Diode 0,7V abfallen. Zusätzlich muß noch der Basisstrom für den jeden Endtransistor aufgebracht werden, damit diese beginnen zu leiten. Wie hoch der Basisstrom sein muß hängt von den Stromverstärkungsfaktoren ab. Bei dieser Endstufe muß ein geringer Ruhestrom durch die Transistoren fließen. Die Flußspannung für die Dioden wird lt. Datenblatt bei ca. 10mA erreicht. Das bedeutet für die Summe beider Widerstände (4,5V - 2*0,7V)/0,01A = 310Ohm. Diese auf jeden Widerstand aufgeteilt ergibt R5=R8=155Ohm. Da zusätzlich auch noch der Basisstrom aufgebracht werden muß, würde ich den nächst niedrigeren Normwert 150Ohm wählen. In Deiner Schaltung können maximal 200µA (4,5V/20kOhm) fließen, was eine Flußspannung von ca. 0,5V zur Folge hätte. Dies wiederum bedeutet das Signale unter 0,2V gar nicht erst verstärkt werden.
Mark S. schrieb: > Dein fliegender Aufbau sieht ja erstmal gut aus. Grübel... ist wohl an die 25 Jahre her, daß ich einen "Aufbau nach Schaltplan" gesehen habe. Ach ja - gute alte Zeit. :-) Nichtsdestotrotz, @ArnoR: Wieso nur "funktioniert" der Verstärker bei der derzeitigen Schaltung nur zw. 500 und 700 Hertz? Und wieso außerhalb jenes Bereiches gar nicht? Handelt es ich womöglich um eine Resonanzerscheinung (f ca. 600Hz, +/- 100Hz "Verstimmung" möglich) durch die parasitären Elemente? Ich wäre übrigens auch mit Vermutungen schon zufrieden. Denn Deine Vermutungen sind a) evtl. ja zutreffend, und b) könnten meine Vermutungen / mein Verständnis davon entscheidend weiter bringen...? @friwib: Bitte verzeihe mir meinen Versuch der "Einmischung", der auch von der einen angestrebten Thematik (dat Ding zum LAUFEN zu bringen) stark abweicht. Möglicherweise aber antwortet ArnoR eh gar nicht auf eine diese Frage. Dann bleibt dieser Beitrag die einzige Abweichung vom Thema.
>Nichtsdestotrotz, @ArnoR: Wieso nur "funktioniert" der Verstärker bei >der derzeitigen Schaltung nur zw. 500 und 700 Hertz? Und wieso außerhalb >jenes Bereiches gar nicht? Wie haste denn das gemessen? Mit oder ohne Mikro/Lautsprecher? Zumindest nach oben hins sollte die keine Grenze haben (solange wir mal bei NF bleiben). Nach unten hin sind die 100µ in Verbindung mit dem 8Ohm-LS schon ziemlich "hochpassig" - also untere Frequenzgrenze einige 100Hz.
@TO: Zu dem Oszibild fehlt noch die Auflösung. So hat es wenig Aussagekraft.
Fbnm schrieb: > @ArnoR: Wieso nur "funktioniert" der Verstärker bei > der derzeitigen Schaltung nur zw. 500 und 700 Hertz? Und wieso außerhalb > jenes Bereiches gar nicht? Die Schaltung sollte eine Verstärkung von etwa 30dB liefern, statt dessen kommt eine Dämpfung raus. Der Frequenzgang (also die frequenzabhängige Verstärkung) ist durch Hoch- und Tiefpässe bestimmt (z.B. C1 und der Eingangswiderstand der ersten Stufe...), die halt nur in dem Frequenzbereich genug Pegel zulassen, das die fehlende Vorspannung der Endstufe überschritten wird.
Danke für die Antworten. Matthias S. schrieb: > Zwischen Basis und Emitter jedes Transistor sollten etwa > 0,6-0,7V liegen, wenn er arbeitet - etwa die gleiche Spannung sollte > über jeder Diode liegen. Die Spannungen über den Dioden betragen wie übrigens auch die Basis-Emitterspannungen von T2 und T3 0,53V. Das würde dann bedeuten dass der Arbeitspunkt falsch eingestellt ist und die Schwellspannung nicht erreicht wird. Das macht Sinn, die Basis-Emitterspannung von T1 beträgt 0,63V und dieser Teil funktioniert ja. ArnoR schrieb: > (R5/R8->2k2, allerdings musst du dann auch die Vorstufe ändern). Ich habe R5 und R8 durch 2k2 Widerstände ersetzt. BE Spannungen der Endtransistoren liegt damit bei 0,60V. Laut Datenblatt http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/125000-149999/140539-da-01-ml-TRANSISTOR_BC547C_TO_92_de_en.pdf werden mindestens 0,58V benötigt. Also noch schwächere Widerstände? Mir ist nicht klar, wie ich die Vorstufe ändern muss.
Friedrich B. schrieb: > Die Spannungen über den Dioden betragen wie übrigens auch die > Basis-Emitterspannungen von T2 und T3 0,53V. Das geht auch nicht anders, schließlich sind die parallel geschaltet; was aber nicht heißt, dass auch Ruhestrom fließt. Friedrich B. schrieb: > Mir ist nicht klar, wie ich die Vorstufe ändern muss. Der Kollektorwiderstand muss kleiner werden (und der Emitterwiderstand deswegen auch), weil sonst keine vernünftige Aussteuerbarkeit der Endstufe möglich ist. Die Vorstufe muss ja den Strom durch die Dioden modulieren, in der einen Halbwelle macht das der niederohmige Transistor, in der anderen der Kollektorwiderstand.
Friedrich B. schrieb: > Also noch schwächere Widerstände? Nein, jetzt ist er ausreichend, um die Dioden leitend zu machen. Das war das Ziel. Danke euch für die Erklärungen - ich hätte es durchrechnen sollen. Was mag sich der "Erfinder" gedacht haben, diese HT- und TP-Funktionen zu ignorieren? Ob der auch nicht gerechnet hat? Oh je. Internet.
>Die Spannungen über den Dioden betragen wie übrigens auch die >Basis-Emitterspannungen von T2 und T3 0,53V. >Das würde dann bedeuten dass der Arbeitspunkt falsch eingestellt ist und >die Schwellspannung nicht erreicht wird. Das macht Sinn, die >Basis-Emitterspannung von T1 beträgt 0,63V und dieser Teil funktioniert >ja. Ruhestrom hin oder her - davon kommt nicht dieser komische Frequenzgang. Das erzeugt erstmal nur VErzerrungen im Übergangsbereich. Da ist was anderes faul. Also - wie haste den Frequenzgang gemessen? Mit Frequenzgenerator? Mit/ohne Lautsprecher an Ein-/Ausgang?
Friedrich B. schrieb: > Ich habe R5 und R8 durch 2k2 Widerstände ersetzt. BE Spannungen der > Endtransistoren liegt damit bei 0,60V. Laut Datenblatt > http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/125000-149999/140539-da-01-ml-TRANSISTOR_BC547C_TO_92_de_en.pdf > werden mindestens 0,58V benötigt. > > Also noch schwächere Widerstände? Mir ist nicht klar, wie ich die > Vorstufe ändern muss. Ich habe es doch Dir vorgerechnet wie groß die Widerstände R5/8 sein müssen um einen Arbeitspunkt einzustellen. Ich bin allerdings von einer UBE 0,7V ausgegangen. Für =0,6V liegt der Flußstrom der Dioden bei etwa 1mA, woraus sich R5+R8 = (4,5V-1,2V) / 0,001A = 3,3kOhm ==> R5=R8=1,65k gewählt 1,5k. R6/9 kannste wie Arno vorgeschlagen hat weglassen. An der Vorstufe würde ich erst mal nichts ändern, denn sie scheint ja zu funktionieren.
Am besten Du mißt auch mal die Spannungen an allen Transistoranschlüssen aller Transistoren, und nennst die uns - oder besser, malst die in den Schaltplan. Und auch, was die aktuelle Betriebsspannung ist. Hast Du auch die Transistortypen wie im Plan verwendet, oder vielleicht doch andere, die dann evtl. andere Anschlußbelegung haben?
Zeno schrieb: > An der Vorstufe würde ich erst mal nichts ändern, denn sie scheint ja zu > funktionieren. Hat aber viel zu wenig Verstärkung.
Beitrag #5138956 wurde von einem Moderator gelöscht.
>Hat aber viel zu wenig Verstärkung.
Für ein Mikrofon ist diese Schaltung alleine ohnehin Blödsinn.
C1 ist im Schaltbild falsch gepolt. An der Potiseite darf keine Gleichspannung anliegen, also Nullvolt an der Potieite des Elko. An der Seite zur Basis muss eine Gleichspannung anliegen, die gegen Masse positiv ist, als Basisspannung des T1. An dieser Seite muss der Pluspol des Elko C1 sein. So hat der T1 wohl keine Basisspannung. Ein Lautdprecher mit 8Ohm, als Mikrofon benutzt, liefert Spannung im Zehntel-mV-Bereich. Da reicht die Verstärkung dieses Verstärkers wohl nicht aus. Wenn dann die Verstärkung ausreicht hast Du einen wunderbaren Oszillator, wenn der vom Lautsprecher ausgegebene Schall das "Mikrofon" erreicht.
Peter R. schrieb: > C1 ist im Schaltbild falsch gepolt. Stimmt, macht aber aufgrund der geringen Spannung (1,3V) nichts aus.
Friedrich B. schrieb: > Der Bauvorschlag ist aus dem Buch Elektronik - Gar nicht schwer ;-) von > Adrian Schommers, 1987. Ihr seht, es handelt sich hier um eine > amateurhafte Retrobastelei. In der Tat, scheinbar können/dürfen auch Dilettanten Bücher schreiben. Schon im Philips-Bastelkasten aus dem Jahre 1965 durfte/sollte man Abblock-Kondensatoren in Form von Elkos verwenden damit die Schaltung nicht schwingt. Das tut sie nämlich sehr gerne weil die Stromversorgung durch die Batterie sehr weich ist und eine Verkopplung zwischen Vor- und Endstufe passiert. Auch half beim Entkoppeln ein RC-Tiefpass beim Biasing an der Vorstufe. Parallel zu Batterie gehört ein dicker Elko!
Bastel Bär schrieb: > In der Tat, scheinbar können/dürfen auch Dilettanten Bücher > schreiben. Schaltungsverhetzung ist aber strafbar!
Hallo, Im Originalschaltbild sind wohl nicht umsonst die C-Typen in der "Endstufe" vorgegeben, denn wie hier experimentell in diesem vorzeigbaren Aufbau ermittelt, die Verstärkung an 4,5V und zwei mal 10 kOhm in Reihe anscheinend nicht ausreichte, um die "Endstufe" in den linearen Bereich zu bringen. Es bleibt nun heraus zu finden, ob im vorzeigbaren Aufbau auch die C-Typen eingebaut sind... Ein Verstärker ohne Gegenkopplung über alles kann in der Regel nur für ganz kleine Signale Anwendung finden. Nur den fetten Elko parallel zur Betriebsspannung ließ der Autor weg, obwohl er nicht fehlen gedurft hätte. Mit freundlichem Gruß
Von dieser Schaltung kannst du nicht viel Sprechleistung erwarten, die Vorstufe ist nicht in der Lage die Endstufentransistoren voll durchzusteuern, dazu wäre eine Bootstrabschaltung nötig. So reicht das gerade mal für einen Kopfhörer. R6 R9 würde ich am Emitter von T2, T3 anschlißen. Die Empfindlichkeit reicht auch nicht für ein Lautsprecher als Mikrofon, es müßte noch eine Stufe davor oder ein NF-Übertrager vielleicht so 5:1. Schau mal diese PDF-Datei an, da ist alles ganz gut erklärt. http://www.ps-blnkd.de/NF-Verstaerker.pdf
Zeno schrieb: > Das bedeutet für die Summe beider Widerstände (4,5V - 2*0,7V)/0,01A = > 310Ohm. Diese auf jeden Widerstand aufgeteilt ergibt R5=R8=155Ohm. Da > zusätzlich auch noch der Basisstrom aufgebracht werden muß, würde ich > den nächst niedrigeren Normwert 150Ohm wählen. Zeno schrieb: > Ich habe es doch Dir vorgerechnet wie groß die Widerstände R5/8 sein > müssen um einen Arbeitspunkt einzustellen. Ich bin allerdings von einer > UBE 0,7V ausgegangen. Für =0,6V liegt der Flußstrom der Dioden bei etwa > 1mA, woraus sich R5+R8 = (4,5V-1,2V) / 0,001A = 3,3kOhm ==> R5=R8=1,65k > gewählt 1,5k. > R6/9 kannste wie Arno vorgeschlagen hat weglassen. Mit 1k48 Widerständen (habe nichts anderes zur Hand) beträgt die BE-Spannung von T2 und T3 0,62V. Habe Deinen zweiten Kommentar erst gelesen, als ich meine erste Antwort abgeschickt hatte. Danke für Herleitung, das war mir nicht klar. Zeno schrieb: > Zu dem Oszibild fehlt noch die Auflösung. So hat es wenig Aussagekraft. Siehe neue Bilder (Frequenzen 400 - 900Hz). Jens G. schrieb: > Ruhestrom hin oder her - davon kommt nicht dieser komische Frequenzgang. > Das erzeugt erstmal nur VErzerrungen im Übergangsbereich. > Da ist was anderes faul. Also - wie haste den Frequenzgang gemessen? Mit > Frequenzgenerator? Mit/ohne Lautsprecher an Ein-/Ausgang? Mittels einer iOS App (Frequenzgenerator), erzeugt definierte Sinustöne aus dem Lautsprecher des Handys. Die App hat auch eine Frequenzsweep Funktion, die den Eindruck der Bilder bestätigt. Der Lautsprecher ist angeschlossen (Bitte nicht vergessen, es handelt sich hier um eine Retro-Bastelecke). Jens G. schrieb: > Am besten Du mißt auch mal die Spannungen an allen Transistoranschlüssen > aller Transistoren, und nennst die uns - oder besser, malst die in den > Schaltplan. Und auch, was die aktuelle Betriebsspannung ist. > Hast Du auch die Transistortypen wie im Plan verwendet, oder vielleicht > doch andere, die dann evtl. andere Anschlußbelegung haben? Siehe Bild Spannungen (Spannungen alle gegen Masse gemessen bis auch BE-Spannungen der Transistoren) --> zweites Bild Spannungen, im ersten sind R5 + R8 noch falsch verzeichnet. ArnoR schrieb: > Friedrich B. schrieb: >> Mir ist nicht klar, wie ich die Vorstufe ändern muss. > > Der Kollektorwiderstand muss kleiner werden (und der Emitterwiderstand > deswegen auch), weil sonst keine vernünftige Aussteuerbarkeit der > Endstufe möglich ist. Die Vorstufe muss ja den Strom durch die Dioden > modulieren, in der einen Halbwelle macht das der niederohmige > Transistor, in der anderen der Kollektorwiderstand. hinz schrieb: > Zeno schrieb: >> An der Vorstufe würde ich erst mal nichts ändern, denn sie scheint ja zu >> funktionieren. > > Hat aber viel zu wenig Verstärkung. Die Gegentaktendstufe ist doch als Emitterfolger aufgebaut und sollte dieselbe Spannung liefern, aber einen stärkeren Strom. Sie liefert aber nur in einem engen Frequenzspektrum einen Teil der Eingangswechselspannung (s. Bild 3), außerhalb des Spektrums praktisch wenig bis nichts. hinz schrieb: > Peter R. schrieb: >> C1 ist im Schaltbild falsch gepolt. > > Stimmt, macht aber aufgrund der geringen Spannung (1,3V) nichts aus. Ja, es hat sich nach dem Umpolen nichts geändert. Christian S. schrieb: > Es bleibt nun heraus zu finden, ob im vorzeigbaren Aufbau auch die > C-Typen eingebaut sind... Ja, T2 und T3 sind C-Typen, T1 ist B-Typ. Leute, vielen Dank für Eure Antworten. Die schwächeren R5/R8 (1k48 statt 10k) scheinen eine leichte Besserung gebracht zu haben, aber funktionieren tut der Verstärker nicht wie erwartet: wenn man den Poti voll aufdreht und in L1 hineinschreit, hört man an L2 in geringer Lautstärke nahe am Ohr. Wegen des eingeschränkten Frequenzgangs klinkt es auch dürftig. Das Knacken, wenn man mit dem Finger auf die Membran tippt, wird relativ gut verstärkt.
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Friedrich B. schrieb: > Hat jemand Vorschläge, wie ich die Gegentaktendstufe verbessern kann? Wegschmeissen :-) Die Nachteile sind klar: Die beiden Dioden sollen die UBE der Transistoren ausgleichen, das tun sie aber nicht weil sie von weniger Strom durchflossen werden. Also eine dritte Diode dazu. Dann hast du zwischen den Emittern der Transistoren knapp 0.6V Differenz, das ist super weil dann jeder Transistor einen Emitterwiderstand bekommen kann zur Ruhestromeinstellung, sagen wir 18 Ohm. R6 und R9 können damit entfallen. Dann ist Eingang und Ausgang der Treiberstufe kondensatorgetrennt, also gibt es nirgends eine Stelle die ihn ohne Signal auf VCC/2 festlegt. Das ist doof für die symmetrische Aussteuerbarkeit. Der Transistor mit der geringeren Stromverstärkung wird von den 10k mehr Strom abziehen und damit die 0-Lage verschieben. Man könnte Transistoren selektieren oder ein Trimmpoti einbauen um die 10k anzupassen.
Friedrich B. schrieb: >wenn man den Poti >voll aufdreht und in L1 hineinschreit, hört man an L2 in geringer >Lautstärke nahe am Ohr. Mehr kannst du von dieser Schaltung auch nicht erwarten. >Wegen des eingeschränkten Frequenzgangs klinkt >es auch dürftig. Das liegt dann aber am Lautsprecher als Mikrofon, nicht am Verstärker, es sei denn er ist instabil und schwingt auf HF.
Immerhin ist 2,25V schon ziemlich genau die Mitte. Vermutlich hat das "Referenzmikrofon" ausgeprägte Resonanzen und wo diese fehlen, bleibt die Ausgangsspannung zu gering. Besser wäre so ein kleines Kondensatormikrofon. Andere Idee: Den Verstärker auf die niedrige Impedanz des Tauchspulen-Mikrofons anpassen und das Signal auf den Emitter geben. Vorsicht mit dem Oszilloskop! Es steht schief nach links geneigt, da kann die Welle nach links auslaufen. Also Eimer und Lappen bereit halten... Smartphone in Sicherheit bringen... MfG
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Friedrich B. schrieb: > Siehe neue Bilder (Frequenzen 400 - 900Hz). Man sieht schön die SRF des "Mikrofons".
hinz schrieb: > Hat aber viel zu wenig Verstärkung. Da hast Du recht, aber der TO sollte erst mal für Schritt vorgehen, damit er die einzelnen Schaltungsteile versteht. Wir hatten mit der Endstufe angefangen, also machen wir die erst mal fertig und danach dann die Vorstufe. Ich würde die nötige Vorverstärkung auf 2 Stufen aufteilen. Ist nur ein Vorschlag - muß man nicht so machen. Friedrich B. schrieb: > Siehe Bild Spannungen (Spannungen alle gegen Masse gemessen bis auch > BE-Spannungen der Transistoren) --> zweites Bild Spannungen, im ersten > sind R5 + R8 noch falsch verzeichnet. Bei Deinen gemessenen Spannungswerten ist C2 ebenfalls falsch gepolt, dürfte aber nichts ausmachen, da die über C2 stehende Spannung nur 0,2V beträgt. In diesem Zusammenhang wäre noch anzumerken, daß der Arbeitspunkt von T1 nicht optimal ist. Normalerweise sollte am Kollektor die halbe Betriebsspannung, also ca. 2,25V, stehen. Kann man durch Verändern des Basisspannungsteilers einstellen. Friedrich B. schrieb: > hineinschreit Der Lautsprecher als Mikrofon ist nicht so ideal, da er nur geringe Spannung liefert. Versuchs mal mit einem (alten) Kopfhörer. Die haben meist um die 2KOhm Impedanz und liefern einen höheren Signalpegel. Oder Du schaltest zwischen Lautsprecher und Eingang einen alten Lautsprecherübertrager.
>Mittels einer iOS App (Frequenzgenerator), erzeugt definierte Sinustöne >aus dem Lautsprecher des Handys. Die App hat auch eine Frequenzsweep Aha, Du mißt also nicht nur die Schaltung, sondern auch gleich die Lautsprecher mit, inkl. Schallübertragung. Aber der Fall ist damit eigentlich klar: die Lautsprecher haben eben bei 600Hz ihre Resonanz. Beim als Mikro verbauten Lautsprecher vielleicht noch nicht so sehr das Problem, aber beim als Lautsprecher genutzten Lautsprecher macht sich die Weichheit der Endstufe bemerkbar. Lautsprecher bei Resonanz bedeutet einfach, daß der nicht viel Strom braucht, und deswegen ist der Verstärker rel. unbelastet, und kann auch weiter aussteuern, als wenn man auserhalb der Resonanz ist, wo der Lautsprecher deutlich mehr Strom zieht, und dmit der schwache Verstärker zusammenbricht. Man kann auch sagen, der Lautsprecher ist rel. lose über einen hochohmigen R an einen idealen Verstärker gekoppelt (um mal mit idealen Elementen zu spielen), wie ein lose angekoppelter Schwingkreis, der auch eine ausgeprägte Resonanz hat (weil wenig durch den Verstärker bedämpft).
Jens G. schrieb: >>Mittels einer iOS App (Frequenzgenerator), erzeugt definierte Sinustöne >>aus dem Lautsprecher des Handys. Die App hat auch eine Frequenzsweep > > Aha, Du mißt also nicht nur die Schaltung, sondern auch gleich die > Lautsprecher mit, inkl. Schallübertragung. Und nicht nur das. Auch der Lautsprecher des iOS Mobilphones ist da mit beteiligt. Da vermute auch alles andere als einen linearen Frequenzgang ...
Zeno schrieb: > Der Lautsprecher als Mikrofon ist nicht so ideal, da er nur geringe > Spannung liefert. Versuchs mal mit einem (alten) Kopfhörer. Die haben > meist um die 2KOhm Impedanz und liefern einen höheren Signalpegel. Ich hoffe nicht, dass du so einen KH mit Blechmembrane meinst. Die waren grottig schlecht. Aber die dyn. Kapseln aus dem FF63 der NVA haben auch gute Mikrofone ergeben. Lautsprecher als Mikrofon haben sich aber tausendfach in Wechselsprechanlagen bewährt. Man sollte sich aber dazu die Schaltungstechnik ansehen.
Als Mikrofon sind auch die Kapseln alter Leichtkopfhörer nicht so schlecht. Anbei mal eine simple 'Endstufe', die bereits Gegenkopplung besitzt und leicht aufzubauen ist.
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Zeno schrieb: > In diesem Zusammenhang wäre noch anzumerken, daß der Arbeitspunkt von T1 > nicht optimal ist. Normalerweise sollte am Kollektor die halbe > Betriebsspannung, also ca. 2,25V, stehen. Kann man durch Verändern des > Basisspannungsteilers einstellen. Das sollte sich auch einstellen: Der Basisspannungsteiler legt die Basis auf 1,3V -> der Emitter 0,7V drunter, also auf 0,6V -> durch R4 fließt Ie = 0,6V/560Ohm = ca. 1mA -> an R3 fallen Ic * R3 = 2,2V ab -> Uc = 2,3V. (da näherungsweise Ic = Ie) Bei Ic = 1 mA beträgt die Steilheit (S=Ic/UT, UT=const=26mV) ca. 40 mA/V und damit die Spannungsverstärkung der ersten Stufe |A| = R3 * S = ca. 86. (siehe Tietze-Schenk) Ciao, Martin
Diese Schaltung ist Unfug. Nimm die klassische 4-Transistorschaltung: http://elektroniktutor.de/analogverstaerker/kompl.html Oder einfach nen LM386: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm386.pdf
michael_ schrieb: > Ich hoffe nicht, dass du so einen KH mit Blechmembrane meinst. > Die waren grottig schlecht. Ich muß gestehen das ich daran gedacht habe. Mir ging es dabei aber nicht um (Sprach)Qualität, sondern eher um den relativ hohen Pegel den diese Teile liefern. Ich habe mal mit so einer Kapsel ein Körperschallmikro gebaut - das war gar nicht so schlecht. Die FF63 Kapseln waren konstruktionsbedingt natürlich deutlich besser.
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