Hallo, ich habe seit kurzem ein altes Hitachi Analog/Digital Oszilloskop. Das Gerät wurde wenig benutzt und ist noch in einem sehr guten Zustand, bis auf den Drehschalter für die Auswahl CH1/CH2/ALT/CHOP/... .Der Drehschalter hat am Anfang funktioniert, war aber schwergängig. Leider ist er jetzt, zwischen der Position CH2/ALT, hängen geblieben. Die elektr. Kontakte sind wahrscheinlich ok, man kann den Schalter in die Position CH2 oder ALT drücken und es funktioniert. Er rastet aber nicht mehr ein und alle anderen Postionen sind nicht erreichbar. Ich habe das Gehäuse des Oszi geöffnet und komme auch von hinten an den Schalter. Die Achse geht durch und ist von hinten sichtbar. An Ausbauen möchte ich jetzt noch nicht denken, dafür müssten etlichte Platinen entfernt werden und mir ist auch unklar wie die gesamte Front mit allen Schaltern befestigt ist. Fotos kann ich heute abend machen. Hat jemand eine Idee wie man den Schalter wieder gangbar machen kann? Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.
Dazu müsste man erst mal genau verstehen was die Ursache ist. Verharzungen, die z.B. durch alte Schmiermittel entstehen können lassen sich gut mit Petroleum entfernen, andere Verharzungen z.B. durch Staub lassen sich besser mit anderen Mitteln (Bremsscheibenreiniger/Seifenlauge/Ultraschall) entfernen. Wenn du Glück hast ist nur etwas verbogen, wenn du Pech hast muss der Schalter ersetzt werden da der Verschleiß zu groß ist. In beiden Fällen musst du aber an das Teil drankommen. Du könntet ja mit einer Endoskopkamera herausfinden was los ist, aber im Anschluss musst du dann wahrscheinlich doch dran. Meiner Erfahrung nach, sind solche Fehler meistens nur durch einen Ersatz vernünftig lösbar.
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Endoskopkamera habe ich keine. Der Schalter ist auch nicht groß. Ich würde ihn gerne ausbauen, scheue aber den Aufwand alles an und hinter der Frontplatte zu entfernen. Verschleiß oder Staub scheiden als Ursache aus, das Gerät hat praktisch keine Abnutzungsspuren. Ich vermute eher, dass es verharztes Schmiermittel ist. Das Gerät ist ca. 25 Jahre alt. Wie ist das mit Kontaktreiniger-Spray? Wenn ich das einfach nur draufsprühe, habe ich eine Chance, dass es tatsächlich in den Schalter reinkriecht?
Drehschalter Typ bestimmen, neuen kaufen, einbauen.
Hallo Thorsten,
> Wie ist das mit Kontaktreiniger-Spray?
Tue es nicht! Es ist eine einzige Sauerei. Du verteilst den Dreck nur,
bekommst ihn in der Regel nicht aus dem Schalter heraus oder, schlimmer
noch, er tropft aus dem Schalter in andere Bereiche des Gerätes. Ich
habe die Erfahrung gemacht das Kontaktschwierigkeiten in den wenigsten
Fällen durch irgend welche verharzten oder verölten Kontakten
hervorgerufen werden, sondern eher durch einen schwarzen,
knochentrockenen und sehr hartnäckigen Belag. Und den habe ich mit
Kontaktspray noch nie entfernt bekommen.
Die einzige Möglichkeit den Belag vollständig zu entfernen funktioniert
nur mechanisch. Dazu muss man in der Regel aber den betroffenen Schalter
ausbauen und zerlegen. Die Kontaktflächen werden dann mit einem
Glasfaserpinsel gereinigt. Danach ist der Kontakt wieder wie neu.
Ich mache das jetzt seit Jahren so und habe bis jetzt jeden Schalter
wieder hinbekommen. Das funktioniert sogar hervorragend mit Potis (bei
Kohlepotis die Kohlefläche natürlich nicht mit einem Glasfaserpinsel
sondern mit Isopropanol und einem Lappen reinigen).
rhf
Kontakt, WD40, ich glaub das sind nicht unbedingt die Mittel mit denen ich alte Schalter die mir noch am Herzen liegen endgültig versauen wollen würde.
Ich möchte einen Erfolg verkünden, der Drehschalter ist wieder gangbar. Ausbauen wäre für mich nicht möglich gewesen, ich hätte die komplette Front zerlegen müssen. Den Schalter konnte ich von hinten erreichen. Sein Deckel wird von vier Krallen gehalten. Ich konnte eine Seite aufbiegen und habe zuerst mit Kontakt-Spray und Röhrchen in den Schalter gesprüht. Rundherum habe ich Papiertücher gestopft. Der Schalter lies sich dann einmal drehen und war danach in einer anderen Position festgefroren. Nächster Versuch mit WD40. Das hat es tatsächlich gebracht. Erst gingen 3 Rasten und nach mehrmaligem Sprühen und Drehen gehen jetzt wieder alle 5 Rasten einwandfrei. Das Oszi funktioniert wieder. Vielen Dank für alle Tipps :-)
Roland F. schrieb: > Die Kontaktflächen werden dann mit einem Glasfaserpinsel gereinigt. Ganz ganz übler Pfusch! Danach sind sämtliche Beschichtungen unwiederbringlich zerstört und das verbleibende Metall gammelt umso schneller.
Thorsten R. schrieb: > habe zuerst mit > Kontakt-Spray und Röhrchen in den Schalter gesprüht [...] > Nächster Versuch mit WD40. Das hat es tatsächlich gebracht. > [...] Das Oszi funktioniert wieder. Du hast die aggressive saure Soße hoffentlich hinterher wieder gründlich ausgewaschen? Wenn nicht dann würd ichs jetzt aber schnell verkaufen, denn bald wird der Schalter in einer grünlich klebrigen Oxidpampe sein endgültiges Ende finden. > Vielen Dank für alle Tipps :-) Warum befolgst Du sie dann nicht?
Bernd K. schrieb: > Du hast die aggressive saure Soße hoffentlich hinterher wieder gründlich > ausgewaschen? Du meinst WD40? Damit habe ich Schalter gereinigt, die danach besser waren als neu. Das ist auch nicht aggressiv, sondern nur wasserverdrängend - wie Petroleum, der Haupbestandteil von WD40, eben ist. Man muss nur zusehen, das man den Kontaktspray Mist komplett mit WD40 rausspült. @TE: Alles richtig gemacht, gratuliere zum funktionfähigen Oszi.
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Bernd meint den Kontaktreiniger und hat damit völlig Recht.
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