Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik a/b Türstation und Klingeltaster


von Wolfgang (Gast)


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Hallo,

wegen Kündigung des ISDN-Anschlusses steht ein Umbau der Telefonanlage 
samt Türstation an. Bisher war das FTZ, neu habe ich mich für eine a/b 
Station von Auerswald entschieden. Laut Handbuch sollte diese parallel 
a/b und auch die alten Klingeltaster bedienen können. Geht, aber nur, 
wenn auch eine a/b-Speisung erfolgt. D.h. bei Ausfall/Abschalten der 
Telefonanlage funktionieren die Klingelausgänge der TFS203 nicht mehr. 
Das ist in meinen Augen broken-by-design, aber darum geht es hier 
nicht...

Irgendwie braucht der Prozessor in der TFS203 (ein TI msp430) die a/b 
Versorgung, um aufzuwachen. Laut Anleitung nimmt er dabei irgendwas im 
Bereich 1-2mA auf.

Um das nun trotzdem ausfallsicher hinzubekommen, habe ich mir folgendes 
überlegt: Wenn man den a/b Strom überwachen würde (ich dachte an einen 
SFH628, Optokoppler mit antiparallelen LEDs) und bei fehlendem a/b Strom 
eine Ersatzspeisung aufschalten würde? Und für den Fall, dass die 
a/b-Speisung von der Telefonanlage wieder kommt, das eben rückwärts 
schalten.

Jetzt bin ich mit Telefonen nicht ganz fit (weiß halt nur ungefähr, wie 
das geht; habe mir aber die 1TR110 schon mal angesehen), deswegen hier 
der Schaltplan mit der Bitte um fallweise notwendige konstruktive 
Vorschläge zur Verbesserung. Oder eine komplett andere Idee, wie man das 
machen kann (gnadenlos einspeisen - recht hochohmig und Spule entkoppelt 
.. ??)

Danke Wolfgang

von A. B. (Gast)


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Ist das sicher so? Die TFS 20x haben (mindestens) für die 
LED-Beleuchtung noch einen separaten Anschluß für eine externe 
Stromversorgung. Wird darüber nur die Beleuchtung oder eventuell auch 
der Rest gespeist?

von Wolfgang K. (opendcc)


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Hallo,

ja, das ist sicher so. Es geht definitiv nicht, wenn nur Klingeltrafo da 
ist - auch wenn das Handbuch da anderes suggeriert.

Die Hintergrundbeleuchtung der Tasten kann wahlweise von a/b oder vom 
Klingeltrafo genommen werden - das ist nicht schaltbar, sondern 
steckbar. Durch die Wahl des Steckplatzes geht man da oder dort ran. Der 
Prozessor hängt aber fix an der a/b. Die Schaltausgänge und der ganze 
'Klingeltrafobereich' sind potentialgetrennt, ich erkenne da PhotoMOS 
Bauteile.

Innerhalb des TFS wäre die Mimik auch einfacher gewesen, ein kleiner 
SMD-DC/DC Koppler und eine BAS70 hätte duale Versorgung ermöglicht. 
Leider ist das Gehäuse des Teils ziemlich gut verklebt.

Servus Wolfgang

von Wolfgang K. (opendcc)


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Hallo,

hab das mal kurz in den Autorouter gesteckt: 30 x 50mm, zweiseitig, 
einseitig bestückt, 6mm Bestückungshöhe (Wago SMD Klemmen):

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich würde ans andere Ende gehen, an die Telefonanlage. In der drin muss 
es eine Einspeisung der Versorgungsspannung auf die a/b Adern geben.

Wenn du an die Stelle der Einspeisung ran kommst brauchst du zwei Dioden 
um eine zweite Spannungsquelle parallel zu schalten. Jeweils eine Diode 
für jede Spannung. Wenn die zweite Spannung um mindestens ca. 0,7 V 
niedriger ist (hängt von den Dioden ab) sorgen die Dioden ganz alleine 
für die Umschaltung.

Im übrigen würde ich mir die Frage stellen, wie hoch die 
Ausfallwahrscheinlichkeit der Telefonanlage ist. Am wahrscheinlichsten 
fällt die bei einem allgemeinen Stromausfall aus. Dann ist auch mit der 
Klingelanlage nichts mehr. Also versuchst du eventuell ein Problem zu 
lösen dass so nicht auftritt und das Problem was auftritt (allgemeiner 
Stromausfall) löst du so nicht.

von minifloat (Gast)


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LED von OK1 verträgt notfalls 1,4V rückwärts bei ab Verpolung?
Transistor von OK2 wird auch nur bei richtig herum angeschlossenem ab 
Strom injizieren können.

mfg mf

von Wolfgang K. (opendcc)


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Hallo,

die Idee, bei der Telefonanlage einzuspeisen muß ich mal prüfen 
(Fritzbox).

OK1: ich hatte da einen SFH628 im Auge, der auch bei anderer Polarität 
tut. Die Strombegrenzung für den OK1 über die Spannungsbegrennung der 
Doppeldioden und dann Vorwiderstand R1.

OK2: Entschuldigung, Symbol ist noch von einem Optokoppler, gedacht 
hätte ich da an einen PhotoMOS von Panasonic (z.B. AQY282). Damit ist 
dann die a/b Polarität egal.

Ausfallwahrscheinlichkeit: Netz mal außen vor .. die Fritzbox bootet 
mal, bekommt mal einen FW-Update, wird mal abgeschaltet, usw. Und 
allgemein halte ich die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kleinrechners 
doch höher als die eines konventionellen Trafos.

Servus Wolfgang

von A. B. (Gast)


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Hm, wenn man auf etwas Komfort verzichten kann, sollten zwei Dioden, ein 
Widerstand und ein Kondensator reichen:

Die Polarität auf a/b messen, eine Diode in Flussrichtung, die 
Hilfspannung auch über eine Diode und einen Widerstand zur 
Strombegrenzung (z. B. max 5mA wenn die 1-2mA wirklich reichen). Wenn 
man die TFS auch anrufen können will, die Diode von der Zentrale mit 
einem Kondensator überbrücken, damit die TFS die Rufwechselspannung 
mitbekommt. Den Wert müsste man durch Probieren ermitteln, da nicht klar 
ist, wie empfindlich die Rufdetektion arbeitet.

Die Hilfspannung sollte natürlich kleiner sein, als die der Zentrale im 
"abgehobenen" Zustand der TFS, da die Zentrale sonst u. U. keinen 
Schleifenstrom feststellen kann. Oder man spendiert gleich eine 
Konstantstromquelle mit 5mA für die Hilfsspannung, damit sollte der 
(restliche) Schleifenstrom im abgehobenen Zustand für die Zentrale auf 
jeden Fall ausreichen.

Man kann wohl davon ausgehen, dass die Zentrale kurzschlußfest ist, 
daher sollte keine Gefahr bestehen, sie beim Ausprobieren zu 
beschädigen.

Ist natürlich nicht so universell, da es stark von den Eigenschaften der 
Zentrale und der TFS abhängt und die Polarität festgenagelt ist, aber 
ein minimaler Aufwand sollte den Versuch wert sein ...

Andererseits sind analoge Telefonschnittstellen ja i. d. R. sehr 
tolerant  ausgelegt, daher sollte der Erfolg nicht allzu lange auf sich 
warten lassen.

von Bla (Gast)


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Wolfgang K. schrieb:
> Ausfallwahrscheinlichkeit: Netz mal außen vor .. die Fritzbox

...würde ich als nächstes rauswerfen ;)

Ich würde die Türstation an einem billigen ISDN Terminal Adapter 
betreiben, der unabhängig von der Box läuft.
Das schützt dann auch nochmal die Box, so robust sind deren a/b Ports 
auch wieder nicht als das ich sie ohne Bedenken aus dem Gebäude führen 
würde.
Ich hatte bei einer Fritze auch schon Probleme mit unsauberer Versorgung 
bei hoher CPU Last..
So ein Detewe TA33 kostet weniger als die Platine fertigen zu lassen und 
braucht quasi "keinen" Strom, das kleine Trafonetzteil kann nur 5W max.

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