Unter MSDOS6 darf eine Partition maximal 2GB groß sein. Nehmen wir einmal an, dass davon 0,5GB täglich vollgeschrieben werden, was kaum erreicht werden dürfte. Ein recht neues Modell wie die 120GB WD Green SSD hat eine Lebensdauer von 60TBW(ritten) entsprechend etwa 60.000GBW. Bei einer MSDOS6 Installation 60.000GB / 0,5GB/Tag ergeben sich 120.000 Tage, somit etwa 328 Jahre. Die ersten SSDs hatten Kinderkrankheiten und starben mitunter früh. Die c't hat neuere SSDs kürzlich im Dauerstress kaputtgeschrieben und selbst bei Nonames das zigfache der üblicherweise angegebenen Lebensdauer ermittelt: https://www.heise.de/ct/entdecken/?keywords=SSD-Lebensdauer Natürlich würde ein Defekt im Controller die SSD schon früher lahmlegen. Ich habe jedoch in meinem Berufleben viele Maschinen erlebt, deren Elektronik (ohne bewegliche Teile wie Relais) seit über 50 Jahren - davon 32 Jahre unter meiner Betreuung - ohne Reparatur klaglos läuft und produziert. Auch über 30 Jahre alte C64 laufen heute noch. Welche Erfahrungen habt ihr mit neueren SSDs ohne Kinderkrankheiten? Sind Euch schon welche nach welcher Zeit weggestorben? Wie hoch könnte man die Wahrscheinlichkeit schätzen, dass SSDs (unter MSDOS6) länger leben als ein Mensch mit sagen wir 100 Jahren?
Karl M. schrieb: > Wie hoch könnte man die Wahrscheinlichkeit schätzen Gering, weil bei so langen Betriebsdauern andere Faktoren zum Tragen kommen. Irgendwann geben in der SSD verbaute Bauteile den Löffel ab, nicht nur das Flash-ROM, das die Nutzdaten enthält, sondern z.B. auch das Flash-ROM, das die Firmware (oder den Bootloader) der SSD enthält, und irgendwelche Elektrolyt- bzw. Tantalkondensatoren. Das o.g. Flash-ROM ist dabei nicht defekt, es hat nur die gespeicherten Daten verloren. Das passiert nach ein paar Jahrzehnten.
Karl M. schrieb: > Welche Erfahrungen habt ihr mit neueren SSDs ohne Kinderkrankheiten? > Sind Euch schon welche nach welcher Zeit weggestorben? Wenn du das mit den "neueren SSDs" kleinlich auslegst, wird das schwierig. Denn Alterserscheinungen gibts halt selten in frühester Jugend. ;-) Ich hatte mal eine 32GB Kingston SSD als Bootdisk eines Zwergservers verwendet. Die war nach etwas weniger als 2 Jahren tot. Knapp unter Garantieende, es gab das Geld zurück. Alle anderen privat verwendeten SSDs leben noch, darunter auch 2 schon ältere Crucial m4. Eine Statistik auf besserer Grundlage findest du bei einem französischen Kistenschieber, der die Retouren erfasst und 2x jährlich veröffentlicht. Da sind allerdings m.W. nur leidlich frische Teile drin, keine 5 Jahre alten Oldies: http://www.hardware.fr/articles/962-7/ssd.html
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Karl M. schrieb: > Bei einer MSDOS6 Installation 60.000GB / 0,5GB/Tag ergeben sich 120.000 > Tage, somit etwa 328 Jahre. Dumm nur das die Flash Bausteine selbst ihre Daten nur ca. 10-20 Jahre halten.
Jim M. schrieb: > Dumm nur das die Flash Bausteine selbst ihre Daten nur ca. 10-20 Jahre > halten. Ist das der AbsMax Garantiewert für 85°C, oder das, was man bei einer wenig belasteten Disk und entsprechend geringer Temperatur realistisch erwarten darf?
Jim M. schrieb: > Dumm nur das die Flash Bausteine selbst ihre Daten nur ca. 10-20 Jahre > halten. Solange sie nicht wieder aufgefrischt werden, was eine SSD durchaus von selbst tun könnte.
Eine Frage, die bisher noch nicht beantwortet wurde: Wie lange lebt denn nun ein Mensch unter MSDOS6?
Wenn du auf einer aktuellen 128GB-SSD eine 2GB-Partition einrichtest und darauf 0,5GB pro Tag rumrödelst, wird die Platte dennoch nicht auf die nicht verwendeten Blöcke (Speicherzellen) der verbleibenden 126GB zugreifen können, oder doch? Wenn die SSD eine Garantie über 100 TBW (terabyte written) hat beziehen die sich doch auf die gesamten 128GB. Muss man dann 100TBW/128GB=xTBW/2GB rechnen? Würde also auf 1,5625TBW kommen. Und dann 1,5625TBW zu 0,5GB pro Tag = 1600GB/0,5GB (mit 1024 GB/TB gerechnet) = 3200 Tage ~ 8,8 Jahre (365,25 Tage / a). Bei einer Mean Time Between Failures (MTBF) von 1.2 Millionen Stunden (137Jahre)...
Rufus Τ. F. schrieb: > Solange sie nicht wieder aufgefrischt werden, was eine SSD durchaus von > selbst tun könnte. ... und vermutlich im Fall der Samsung-Evos vor 2 Jahren sogar muss. Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein, besonders bei den TLCs.
A. K. schrieb: > ... und vermutlich im Fall der Samsung-Evos vor 2 Jahren sogar muss. > Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein, > besonders bei den TLCs. meines Wissens sind SSDs auch nicht zur Langzeitarchivierung vorgesehen, magnetische Platten schon, zumindest was die Speichertechnologie angeht Da die Magnetplatten bei längerem Nichtgebrauch aber beim ersten neuen Stromzufuhr regelmäßig an festsitzenden Lagern sterben ist auch diese Technologie nicht als Archiv geeignet. Was bleibt sind Magnet- und EMV-resistente Datenträger, also optische Medien aber das ist hier OT
Mike B. schrieb: > Was bleibt sind Magnet- und EMV-resistente Datenträger, also optische > Medien aber das ist hier OT Bänder halten auch ganz gut durch.
A. K. schrieb: > Bänder halten auch ganz gut durch. Solange die Antriebsmechanik keinen Mist baut....
MSDOS macht keine Schreibaktionen von sich aus, sondern nur auf Userbefehl oder von einem Programm aus. Es gab auch kleine PCs, die ein MSDOS im ROM hatten. Erzähl also erstmal, wie MSDOS 500MB/d vollschreiben soll. Eine SSD solte mindestens jährlich, besser monatlich Saft kriegen, damit sie ihren Flash auffrischen kann. Die meisten SSDs und USB-Sticks gehen kaputt, wenn die VCC im ungünstigen Moment einbricht. Es gibt daher Industrie-SSDs mit eingebauten Pufferkondensatoren, die dann die SSD sauber herunterfahren sollen. Bei der Entwicklung von hochintegrierten ICs wird leider nur sehr wenig Wert gelegt, auf das Verhalten bei VCC on/off oder low. Daher gibt es dann im Feld oft böse Überraschungen. Ich hatte mal versucht, 1997 einen AT90S1200 in einem Projekt einzusetzen. Lief alles sehr gut, bis zum abschließenden Test. Teil davon war, mit dem Netzschalter zu spielen. Beim 10. mal hängte sich der MC auf. Auch ein nachträglich angepappter Reset-IC half nicht. Ein Monat Arbeit für die Tonne.
Karl M. schrieb: > Unter MSDOS6 darf eine Partition maximal 2GB groß sein. Nehmen wir > einmal an, dass davon 0,5GB täglich vollgeschrieben werden, was kaum > erreicht werden dürfte. Ich sehe keine Zusammenhang zwischen maximaler Größe und Schreibrate.
Beitrag #5146519 wurde vom Autor gelöscht.
A. K. schrieb: > Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein Wobei, ich habe demletzt beim Aufräumen eine "vergessene" 16MB CF-Karte gefunden. Enthielt Textdateien von 2001, fehlerfrei lesbar. Immerhin 16 Jahre ohne Strom den Speicher gehalten, aber ist eher ein Einzelfall. Eine gewisse Robustheit scheinen CF-Karten gegenüber anderen Flash-Medien zu haben, vielleicht sind die auch deshalb immer noch weit teurer als vergleichbare Karten/Sticks.
16MB sind auch eine andere Ära. Riesige Flash-Zellen können etwas andere Eigenschaften haben als winzige.
Toxic schrieb: >> Bänder halten auch ganz gut durch. > > Solange die Antriebsmechanik keinen Mist baut.... Einige hundert LTO3, teils über ein Jahrzehnt alt, in einer ebenso alten Library, halten bisher tapfer durch. Sogar ein Anschlag durch Bauarbeiter, die im Trockenbau einen Teil des RZ weiss bestäubt haben, hat ihnen nichts ausgemacht.
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Humanist schrieb: > Wie lange lebt denn nun ein Mensch unter MSDOS6? So lange kein Runtime-Error auftritt, praktisch ewig. BTDT :) Feldkurat
Peter D. schrieb: > Eine SSD solte mindestens jährlich, besser monatlich Saft kriegen, damit > sie ihren Flash auffrischen kann. > > Die meisten SSDs und USB-Sticks gehen kaputt, wenn die VCC im > ungünstigen Moment einbricht. Ich habe das auch schon bei USB Sticks festgestellt. Lisst man sie frisch beschriben mit HD Tune aus sind sie normal schnell. Nach einem halbe Jahr Lagerezeit ist die Geschwindigkeit niedriger. Wird dann ein Bereich neu beschrieben wird dieser wieder schneller gelesen.
Zusammenhang`? schrieb: > Karl M. schrieb: >> Unter MSDOS6 darf eine Partition maximal 2GB groß sein. Nehmen wir >> einmal an, dass davon 0,5GB täglich vollgeschrieben werden, was kaum >> erreicht werden dürfte. > > Ich sehe keine Zusammenhang zwischen maximaler Größe und Schreibrate. Der Zusammenhang besteht darin, das bei modernen SSD's physishe Sektoren nicht mehr mit logischen Sektoren gleichzusetzen sind, wie bei Festplatten. Was du als logischen Sektor zu sehen glaubst, will dich der Flash-Controller glauben manchen. Sinn der Übung ist das Wearlevelling der Flashzellen. Wird ein Sektor gelöscht, dann wird er nicht sofort neu beschrieben, sondern ein frischer, wenig benutzter Sektor wird statt dessen so umgeroutet, das der dann dran ist. Somit könnte das funktionieren. Die Betonung liegt auf könnte. Die SSD muß sich auch so verhalten, wie erhofft ;-) Bei einer CF-Karte, die sich bei alter Hardware als IDE HDD-Replacement förmlich aufdrängt, muß das noch lange nicht der Fall sein.
Mike B. schrieb: > Wenn du auf einer aktuellen 128GB-SSD eine 2GB-Partition einrichtest und > darauf 0,5GB pro Tag rumrödelst, wird die Platte dennoch nicht auf die > nicht verwendeten Blöcke (Speicherzellen) der verbleibenden 126GB > zugreifen können, oder doch? Ich würde sagen: Doch! Wenn ich die Firmware programmieren müsste, würde ich diejenigen Daten, die wegen Nichtänderns lange auf physischen Speicherplätzen kleben (z.B. Programme im Betriebssystem), mit denen auf solchen Speicherplätzen tauschen, die wegen Vielschreibens schon abgenutzter sind (z.B. Nutzdaten). Erst recht würde ich auch den bisher vollkommen ungenutzten Speicherplatz der SSD nutzen - und zwar komplett. Dann wird der abgenutzte Teil geschont und der unverbrauchte stärker belastet. Wie wir wissen, brauchen SSDs keine Defragmentierung (und sollen sogar wegen erhöhter Abnutzung keine erfahren). Denn der freie Zugriff ist im Gegensatz zur Festplatte schnell. Das "Einsperren" auf einer physischen Partition wäre wegen ungleichmäßiger Abnutzung kontraproduktiv. Es ist also naheliegend, dass daa Wear-Leveling nichts auf Partitionen gibt, sondern die ganze SSD nutzt. Es wäre vollkommen unvernünftig, wenn die Programmierer der Firmware dies nicht tun. Eine Partition kann man unabhängig von physischen Speicherorten machen: Vereinfacht gesagt, könnte eine Partition wie ein oberster Ordner durch ein Inhaltsverzeichnis auf seine Unter-Ordner und -Dateien dargestellt werden. Ein Datei-Verzeichnis verweist wiederum auf seine verstreuten Inhalte auf der !!gesamten!! SSD, das sich bei physischer Datenverschiebung entsprechend aktualisiert. Es ist lediglich wichtig, dass jede Partition niemals mehr als die zugewiesene Größe einnimmt bzw. reserviert.
Mike B. schrieb: > Wenn du auf einer aktuellen 128GB-SSD eine 2GB-Partition einrichtest und > darauf 0,5GB pro Tag rumrödelst, wird die Platte dennoch nicht auf die > nicht verwendeten Blöcke (Speicherzellen) der verbleibenden 126GB > zugreifen können, oder doch? Oder doch. Es besteht keine feste Zuordnung zwischen logischen und physikalischen Blöcken. Das Wear Levelling verteilt die logischen Blöcke dynamisch auf beliebige physikalischen Blöcke und mit jedem Schreibvorgang eines Sektors ändert sich die Zuordnung. Wie das ganz genau abläuft ist allerdings das Geheimnis des Herstellers. Die Metadaten dieser Blockverwaltung sind der empfindlichste Teil der SSD. Sind sie durch unglückliche Umstände beim Powerdown defekt oder inkonsistent, ist die SSD im Eimer.
Solange ungenutzte Bereiche keiner Formatierung/ Initialisierung unterworfen sind, werden sie zu 100% beim Wear Levelling mitverwendet (man erinnere sich z.B. an die mit 60 GB nutzbare Größe bei 64 GB SSDs einiger Hersteller (Reserveblöcke wurden beim Wear Levelling mitgenutzt)). Heutzutage beim Wear Levelling Bereiche auszulassen hat keinen Sinn. Also egal was wie darauf ist dürfte im Hinblick auf die zu erreichende Lebensdauer alles an Speicherplatz dafür in Verwendung sein. Näheres dazu verrät ihnen wahrscheinlich kein Hersteller... :)
A. K. schrieb: > Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein, > besonders bei den TLCs. Ob ein vom Hersteller eingebauter kleiner Akku hier als auch beim plötzlichen Spannungsabfall Problemlinderung bringen könnte?
Karl M. schrieb: >> Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein, >> besonders bei den TLCs. > > Ob ein vom Hersteller eingebauter kleiner Akku hier als auch beim > plötzlichen Spannungsabfall Problemlinderung bringen könnte? Im Prinzip schon, aber so ein ganz kleiner würde nicht reichen. Also was die allmähliche Demenz angeht. Immerhin muss die Disk alle paar Monate das komplette Feld umgraben. Da wärs ökonomischer, eine Archiv-HDD mit Akku auszustatten, damit ab und zu kurz am Lager dreht.
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A. K. schrieb: > Karl M. schrieb: >>> Eine SSD für ein paar Jahre in den Schrank zu legen könnte fatal sein, >>> besonders bei den TLCs. >> >> Ob ein vom Hersteller eingebauter kleiner Akku hier als auch beim >> plötzlichen Spannungsabfall Problemlinderung bringen könnte? > > Im Prinzip schon, aber so ein ganz kleiner würde nicht reichen. Also was > die allmähliche Demenz angeht. Immerhin muss die Disk alle paar Monate > das komplette Feld umgraben. > > Da wärs ökonomischer, eine Archiv-HDD mit Akku auszustatten, damit ab > und zu kurz am Lager dreht. Müsste man mal durchrechnen... Zudem gibt's da noch den schönen Effekt das höhere Temperaturen beim Löschen/Schreiben zu längerem Datenerhalt im ausgeschalteten Zustand führen (bei dann besser niedrigeren Temperaturen) https://www.anandtech.com/show/9248/the-truth-about-ssd-data-retention
Humanist schrieb: > Eine Frage, die bisher noch nicht beantwortet wurde: > Wie lange lebt denn nun ein Mensch unter MSDOS6? JA! Die Eingangsfrage wird in ihrer Dämlichkeit nur noch von der Überschrift übertroffen.
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