Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ladezustand von Li-Ion-Akku messen


von crz (Gast)


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Hallo,

für ein Projekt, bei dem ein Mikrocontroller mit einem Li-Po-Akku 
betrieben wird, hätte ich gerne eine Möglichkeit, mir den aktuellen 
Ladezustand des Akkus anzuzeigen (wie es alle mobilen Geräte heutzutage 
eben machen). Der Mikrocontroller hat analoge und digitale Eingänge.

Ich könnte die Spannung über einen analogen Eingang empfangen und so 
ungefährt auf den Ladezustand schließen. Dazu habe ich in diesem Forum 
auch eine Tabelle gefunden. Allerdings ist diese Art der Messung extrem 
ungenau. Der Zustand sollte schon auf 2-3 % genau sein. Natürlich muss 
die Messung stattfinden können während der LiPo benutzt (also Entladen) 
wird, sonst macht das keinen Sinn - kurz gefragt: Wie funktioniert das 
in Smartphones o. Ä.?

Ich habe gelesen, dass es ICs gibt, die messen, wie viel Strom "den Akku 
verlassen" und so auf den Ladezustand schließen können (da der 
Maximalladezustand ja relativ konstant ist; erst nach häufiger Benutzung 
wäre eine neue Kalibrierung nötig). Kennt jemand solche ICs, namen von 
irgendwelchen Modulen, die man dafür nutzen kann, ...? Das Modul sollte 
auch klein sein (in Smartphones passt so ein "Messgerät" ja scheinbar 
auch).

Vielen Dank für konstruktive Vorschläge (am besten möglichst konkret)? 
:-)

von Ddd D. (dds)


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: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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Oder Joule Counting.

Kann man auch selbst machen, einfach Strom und Spannung messen und 
daraus den Energieinhalt des Akkus berechnen.

Dazu muss der uC natürlich an sein, sonst kann er nichts messen.

von crz (Gast)


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@JOULE wie funktioniert das?

von Michael B. (laberkopp)


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crz schrieb:
> Allerdings ist diese Art der Messung extrem
> ungenau. Der Zustand sollte schon auf 2-3 % genau sein

Nö.

Du weisst ja nicht, mit welchem Strom und bei welcher Temperatur die 
Restladung aus dem Akku geholt werden wird, also weisst du auch nicht, 
wie viel prozentual noch drin ist, denn die entnehmbare Ladung hängt von 
beidem ab.

Vergiss deine 2%, sei mit 10% zufrieden, so viel kann man aus der 
Spannung ablesen, wenn sie bei Strom = 0 gemessen wird damit nicht der 
Entladestrom über den Innenwiderstand die Messung verfälscht.

von crz (Gast)


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Ich bin aber nicht mit 2% zufrieden. 10% sind mir einfach zu ungenau. 
Smartphone-Hersteller wie Apple schaffen es ja auch - und zwar auf 
minimalem Platz, d. h. es muss hier kleine Bauteile geben, mit denen man 
sehr genau messen kann. Ich wüsste nur gerne wie das gemacht wird und 
ich nehme an, dass es hier durchaus Menschen gibt, die das wissen.

Die genannten Bauteile sehen schon gut aus, allerdings sind das die 
reinen ICs und damit in der Verarbeitung nochmal eine größere 
Herausforderungen. Nachdem es für alles vorgefertigte Module gibt, 
müsste es auch hierfür Module geben, die den Ladezustand zumindest grob 
(2-3%) feststellen und als digitales (oder evtl. auch nur analoges) 
Signal ausgeben. Natürlich werden die Module dann ein bisschen mehr 
Platz in Anspruch, aber es muss nicht so klein wie bei Smarphones sein, 
d. h. damit kann ich leben.

Kennt denn jemand solch ein Modul?

von Bussard (Gast)


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crz schrieb:
> Ich bin aber nicht mit 2% zufrieden. 10% sind mir einfach zu ungenau.
> Smartphone-Hersteller wie Apple schaffen es ja auch

Ha, wie so oft fälschlicherweise Auflösung mit Genauigkeit 
gleichgesetzt, mit Amateurmitteln sind die 10% erst mal zu unterbieten.

Gruß

von Tany (Gast)


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Bussard schrieb:
> Ha, wie so oft fälschlicherweise Auflösung mit Genauigkeit
> gleichgesetzt

Wo wurde gleichgesetzt, oder kannst du nicht unterscheiden?

crz schrieb:
> Smartphone-Hersteller wie Apple schaffen es ja auch - und zwar auf
> minimalem Platz, d. h. es muss hier kleine Bauteile geben, mit denen man
> sehr genau messen kann.

bestimmt gibt es solches Module /IC, leider nicht für jeden zugängig.

von HildeK (Gast)


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Tany schrieb:
> Bussard schrieb:
>> Ha, wie so oft fälschlicherweise Auflösung mit Genauigkeit
>> gleichgesetzt
>
> Wo wurde gleichgesetzt, oder kannst du nicht unterscheiden?

Dein Apple zeigt dir das in Prozentschritten an, meist sogar als Kurve 
mit Vorhersage, wie lange du noch damit arbeiten kannst. Aber eben 
nicht, wie weit es daneben liegt bzw. liegen könnte.
Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die letzten 20% viel schneller 
abbauen als die ersten 20%?

von Michael B. (laberkopp)


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Tany schrieb:
> Bussard schrieb:
>> Ha, wie so oft fälschlicherweise Auflösung mit Genauigkeit
>> gleichgesetzt
>
> Wo wurde gleichgesetzt

Hier:
"Der Zustand sollte schon auf 2-3 % genau sein."
Ist klar eine Aussage zur Genauigkeit.

> oder kannst du nicht unterscheiden?

Wir schon.

von Harald W. (wilhelms)


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crz schrieb:

> Ich bin aber nicht mit 2% zufrieden. 10% sind mir einfach zu ungenau.

Dann musst Du wohl ein neues Forschungsprojekt starten. Ich glaube
nicht, das eine derart genaue Vorhersage überhaupt möglich ist.
Wenn, dann höchstens mit Kontantstromsenken.

> Smartphone-Hersteller wie Apple schaffen es ja auch

...und denen glaubst Du?

> sehr genau messen. Ich wüsste nur gerne wie das gemacht wird

Das wüsste ich auch gerne.

> ich nehme an, dass es hier durchaus Menschen gibt, die das wissen.

Das glaube ich eher nicht. Natürlich ist es kein Problem, Spannungen
und Ströme mit einer Präzision von deutlich besser als 2% zu messen.
Das reicht aber für eine präzise Restladungsmessung nicht aus.

> Die genannten Bauteile sehen schon gut aus, allerdings sind das die
> reinen ICs

Ich glaube, Apple wird noch nicht einmal extra AD-Wandler und
Präzisions-OPs zur Messung von Spannung und Strom verwenden,
eine Grundvoraussetzung für genaue Ergebnisse.

> Herausforderungen. Nachdem es für alles vorgefertigte Module gibt,

Genau, für 50ct beim Chinesen... :-(

> müsste es auch hierfür Module geben, die den Ladezustand zumindest grob
> (2-3%) feststellen
> Kennt denn jemand solch ein Modul?

Das, was Du "grob" nennst, wäre schon mal eine echte technische
Herausforderung. Als Anfang könntest Du ja mal per Stopuhr die
von Apple angegebenen Werte überprüfen. Diese Werte und die von
Dir gemessenen Abweichungen wären sicherlich für viele Leser hier
im Forum interessant.

von crz (Gast)


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Ich merke schon, in diesem Forum sind sehr viele Leute unterwegs, die 
sich gerne an irgendwelchen Dingen aufhängen statt sinnvollen Rat zu 
geben. Wenn man die Antwort auf eine Frage nicht kennt, dann sollte man 
nicht einfach argumentieren, etwas sei nicht möglich. Ich habe damit 
aber schon gerechnet.

Ich finde die Prognosen von Apple sehr genau. Auch kann man sich z. B. 
bei Quadkoptern (Drohnen, aber an dem Wort würden sich auch wieder viele 
aufgeilen) häufig die verbleibende Flugzeit anzeigen lassen. Und das ist 
teilweise auch sehr genau möglich. Das ist im Endeffekt Ziel des ganzen, 
also ich möchte eben wissen, wie lange der Akku (unter den derzeitigen 
Entladebedingungen) noch hält - vielleicht erleichtert das die 
Fragestellung etwas. Ich dachte eben, dass ich dazu ein Modul bräuchte, 
das mir den ungefähren Akkustand in Prozent angibt.

Angenommen ich habe einen 10000 mAh Akku und habe im Schnitt 1A 
Verbrauch, dann wären das ja ca. 10 Stunden. Jetzt wäre es eben schön, 
wenn ich irgendwie herausfinden könnte wie lange der Akku noch hält. Ich 
kann natürlich einfach die Zeit messen, allerdings bekomme ich dann 
Probleme, wenn ich nicht mit voller Ladung starte und eben nicht weiß, 
wie voll der Akku gerade ist. Ich könnte immer den letzten Stand 
speichern, was aber trotzdem problematisch wird, falls das Gerät 
abstürzt bzw. einfach abgeschaltet wird. Auch "Nicht-Voll-Laden" wird 
zum Problem. Außerdem wird die Messung so sehr schnell ungenau. Ich 
würde nun gerne wissen, ob mein Gerät noch 1 Stunde hält oder 30 Minuten 
oder 15 Minuten.

Aber 10%-Genauigkeit nutzen mir da nichts, denn dann kann es ja sein, 
dass mir 1H verbleibend angezeigt wird und das Ding aus geht.

Es gibt so gut wie alle Bauteile einzeln zu kaufen, da müsste es doch 
auch soetwas geben? Schließlich wird das im Grunde überall benutzt. 
Laptops haben ja auch eine solche Anzeige - wie machen die das denn? Die 
werden ja nicht die Spannung messen?

von Bussard (Gast)


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Über die reine, unbelastete Spannungsmessung kann man zumindest den 
PUNKT erkennen, an dem der Akku leer ist (gerade wird). So kann man 
zumindest den Akku vor Unterspannung schützen (retten).
Die Energiemengenmessung ist schon viel besser, aber auch nicht die ganz 
Wahrheit, weil dort ohne weitere Maßnahmen die Akkutemperatur außer Acht 
gelassen wird (Modell-Antriebsakkus haben im Winter bei z.B. -5° nur 
noch ca. 50-60% der verfügbaren Kapazität von 100% bei ~30°).
Also muß die Temperatur sehr genau eingerechnet werden, um genaue 
Ergebnisse zu erhalten.
Da jeder Akkutyp/ Bauform/ Chemie individuell andere Kennlinien hat, 
wirst Du um die Aufnahme von Entladekennlinien Deines genutzten Akkus 
für einige verschiedene Temperaturen nicht umherkommen, Ach ja, die 
Akkutemperatur ändert sich ja auch noch stark bei Nutzung.

Sind jetzt ja nur 4 bis 5 Variablen, also ganz simpel auf Deine "ich 
will 2%) hinzubekommen - viel Spaß.
(Var. U, I, C, t, Alterung, ...)

Gruß

von Axel S. (a-za-z0-9)


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crz schrieb:
> Ich bin aber nicht mit 2% zufrieden. 10% sind mir einfach zu ungenau.
> Smartphone-Hersteller wie Apple schaffen es ja auch

Nein. Sie schaffen es eben nicht.

Sie zeigen die Kapazität zwar in Schritten von 1% an, sind aber nicht 
mal ansatzweise so genau. Wie bereits gesagt: Auflösung != Genauigkeit.

Und auch mit einem "fuel gauge" IC wird es nicht wesentlich genauer. 
Ganz besonders nicht, wenn es um lange Laufzeiten geht. Denn dann gehen 
Selbstentladung und (Ent)ladewirkungsgrad in die Genauigkeit der Messung 
ein. Und die kennst du für deinen Akku nicht.

Für LiPo (ohne Fe) ist die Spannungskurve ein gute Möglichkeit, die 
Restladung auf 5-10% genau abzuschätzen. Praktischerweise wird die 
Genauigkeit am Ende der Laufzeit sogar nochmal besser, weil die Kurve da 
steiler verläuft. Mein Rat wäre, damit zu leben. Wesentlich besser 
kriegst du das nicht hin. Egal, wie sehr du es willst.

von Oliver S. (oliverso)


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crz schrieb:
> Ich merke schon, in diesem Forum sind sehr viele Leute unterwegs, die
> sich gerne an irgendwelchen Dingen aufhängen statt sinnvollen Rat zu
> geben.

In diesem Forum sind immer wieder Fragesteller unterwegs, die aus purer 
Beratungsresistenz sinnvollen Rat nicht erkennen. Mach halt, was du 
willst.

Um aber trotzdem noch was fachliches beizutragen: Eine genaue Messung 
mit einfachen Mitteln per Messung der entnommenen Energie bekommst du 
hin, wenn du den Akku größer wählst, als die angezeigte Kapazität. Dann 
definierst du "leer" einfach nach einer festen Energiemenge, bei der der 
Akku selber allerdings noch gar nicht leer ist.

Oliver

von crz (Gast)


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@Bussard: Das hört sich gut an. Ich könnte die Temperatur mit einem 
Sensor messen. Einen Unterspannungsschutz brauche ich jedoch nicht, der 
ist schon verbaut. Könntest du den Rest vielleicht nochmal etwas 
detaillierter schreiben? :) Also ich messe die Spannung und Temperatur 
und den Strom, der gerade verbraucht wird? Gibt es denn Module, mit 
denen sich der Strom messen lässt (also die den Wert am besten digital 
zurückgeben)?

@Axel Schwenke: Am Ende (und am Anfang) müsste die Messung über die 
Spannung tatsächlich ja relativ genau messbar sein. Ich sehe nur ein 
Problem im Bereich dazwischen, da da die Spannung ja nahezu konstant 
ist...

@oliverso: Mir wurde in einigen Posts nur geraten, dass so eine Messung 
nicht mögich sei. Aber wie gesagt: Ich finde Apple und andere Hersteller 
bekommen es super hin, teilweise auch mit Restlaufzeiten (z. B. bei 
Windows Laptops). Den Rest deines Beitrags habe ich glaube ich nicht 
ganz verstanden. Denn Akku größer wählen als welche Kapazität?

von OS (Gast)


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@ CRZ,

es bleibt Dir überlassen, wenn Du das glaubst was die Akku Anzeige an 
einem Smartphone anzeigt. Nur so viel dazu, das hier der Fehler im 
Bereich von 10% liegt, damit musst Du leben.
Ich habe mal für ein Handheld eine Akkuzeige " Fuel Gauge " entwickelt.
Dafür kam ein IC von Dallas zum Einsatz DS2786.
Es bedarf schon einen Gewissen Aufwand um eine Vernünftige Anzeige hin 
zu bekommen. Wenn Du die Hintergründe für solch eine Anzeige nicht 
kennst, dann solltest Du erst mal so ein Datenblatt genau durcharbeiten.
Vor allem auch die Applikations Hinweise.
So ein IC erfasst nicht nur die Energie die Entnommen wird, sondern auch 
während der Ladung die zugeführte Energie, wie willst Du sonst wissen, 
wo 100% der Ladung sind ?
Da zu ist es erforderlich die Akku Zellen erst mal zu vermessen, z.B. 10 
Stück aus einer Charge.
Nur mal so eine Anzeige zu finden die auf 1% genau arbeiten soll, 
vergiss es, gibt es so nicht und braucht man nicht wirklich.

von Harald W. (wilhelms)


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crz schrieb:

> Wenn man die Antwort auf eine Frage nicht kennt, dann sollte man
> nicht einfach argumentieren, etwas sei nicht möglich.

Nungut, eine für Dich passende Antwort wird vermutlich keiner
in diesem Forum geben können. Diejenigen, die das können sind
hochbezahlte Spezialisten in Computerfirmen, die andere Sorgen
haben, als in Foren zu schreiben

> Ich finde die Prognosen von Apple sehr genau.

Dann miss doch mal nach. Und bedenke, das diese Werte nur für diesen,
einen Akku gelten. Du suchst aber anscheinend eine Universallösung.

> Angenommen ich habe einen 10000 mAh Akku und habe im Schnitt 1A
> Verbrauch, dann wären das ja ca. 10 Stunden.

Und wenn Du 10A ziehst, wäre es nur eine Stunde. Leider wirst Du
bei praktischen Versuchen feststellen das es deutlich weniger
sein werden. Allein hier liegt der Fehler schon bei mehreren Prozent.

> Jetzt wäre es eben schön,
> wenn ich irgendwie herausfinden könnte wie lange der Akku noch hält.

Nicht alles was man gern möchte, kann man auch bekommen. Die meisten
Menschen merken das schon als Kinder. Andere brauchen etwas länger...

von m.n. (Gast)


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crz schrieb:
> Und das ist teilweise auch sehr genau möglich.

crz schrieb:
> Ich finde Apple und andere Hersteller bekommen es super hin, teilweise

Teilweise, örtlich begrenzt, ...
Das liest sich wie die Wettervorhersage. Wenn Du Dich auf diese 
Fehlerbandbreite einläßt, reicht auch reines Schätzen.

Ich habe hier ein Notebook, was mir den Akkustand sehr genau anzeigt: 
100%, 72%, 43% und dann urplötzlich 5% und Standby. Teilweise ist die 
Anzeige aber sehr genau ;-)

von Turtok (Gast)


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Meine Theorie zu den Smartphones:
Man misst die Spannung des Akkus, evtl. mit einem Offset aufgrund des 
aktuellen Stromes der fliesst (weil man weiss ja welches Modul wieviel 
Strom verbraucht). Bei Smartphones fließt aber auch kein riesiger Strom, 
dh die Spannung wird nicht stark einbrechen.
Die Prozentzahl bestimmt sich aus der Entladekurve von Lithium-Ionen. 
Diese wird linearisiert. Und 0% ist halt dort, kurz bevor die Spannung 
einbricht am Ende. Dann hat man auch noch Spielraum und schädigt den 
Akku nicht.

Bei Quadrocoptern wie bei den DJI wird einfach der Strom gemessen. Dort 
weisst du genau wieviel mAh der Akku hat und er zählt die mAh hoch. Die 
verbleibende Zeit wird er anhand des aktuellen, bzw des 
Durschnittsstroms der letzten X-Sek, berechnen. Validiert wird es 
wahrscheinlich durch die Spannung trotzdem noch (der Akku könnte im 
Laufe der Zeit an Kapazität verloren haben).

Vg

von Oliver S. (oliverso)


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crz schrieb:
> Den Rest deines Beitrags habe ich glaube ich nicht
> ganz verstanden. Denn Akku größer wählen als welche Kapazität?

Als die angezeigte Kapazität.
Wenn du 3000mAh brauchst, bau eine 4000er Akku ein, den du nach 3000mAh 
entnommener Kapazität als leer erklärst.

Oliver

von Herr M. (herrmueller)


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Also das ist jetzt nur eine Vermutung. Die Smartphones oder Notebooks 
fahren doch herunter, wenn der Accu zu leer wird. Das kann ja auch 
ausgelöst werden, wenn die errechnete Kapazität um die 0% ist, egal 
wieviel noch im Accu ist. Mit einer gewissen plus Toleranz sind sie dann 
auf der sicheren Seite und die Anzeige stimmt genau. Wer weiss schon, 
wieviel Zeit dann noch wirklich möglich wäre.

von Manfred (Gast)


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Herr M. schrieb:
> Also das ist jetzt nur eine Vermutung. Die Smartphones oder Notebooks
> fahren doch herunter, wenn der Accu zu leer wird. Das kann ja auch
> ausgelöst werden, wenn die errechnete Kapazität um die 0% ist, egal
> wieviel noch im Accu ist.

Wenn man Ladung rechnerisch kalkulieren will, muß man Strom und Zeit 
rechnen. Einen Teil der Arbeit kann einem z.B. der INA219 abnehmen, 
wobei ich nicht weiß, ob der mit einer LiIon zuverlässig zurecht 
kommt.

Ordentliche Geräte fahren unabhängig davon herunter, wenn die Spannung 
einen Grenzwert unterschreitet, das ist einfach zu realisieren.

von Bussard (Gast)


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crz schrieb:
> @Bussard: Das hört sich gut an. Ich könnte die Temperatur mit einem
> Sensor messen. Einen Unterspannungsschutz brauche ich jedoch nicht, der
> ist schon verbaut. Könntest du den Rest vielleicht nochmal etwas
> detaillierter schreiben? :) Also ich messe die Spannung und Temperatur
> und den Strom, der gerade verbraucht wird? Gibt es denn Module, mit
> denen sich der Strom messen lässt (also die den Wert am besten digital
> zurückgeben)?

Ich denke, für den Anfang mit guter Genauigkeit reicht die analoge 
Messung sicher aus, hier bekommst Du bald ein Gespür für die relevanten 
Werte, es ist einfach und übersichtlich (Und für Fernsteuerzwecke genau 
genug):
An den ADC eines Arduinos ran, und los geht es. Gleichzeitig Spannung 
messen und häufig genug das Produkt speichern, schon hast Du eine 
Akkukapazitätsmessung (beim entladen).

http://henrysbench.capnfatz.com/henrys-bench/arduino-current-measurements/acs758-arduino-current-sensor-tutorial/#ACS758_Arduino_Tutorial

Es gibt für sehr wenig Geld fertige Module, die kaum Spannungsabfall bei 
der Messung produzieren (Halleffekt). Für nur Entladestrommessung 
(empfehle ich Dir) nimm ein Modul mit unidirektionaler Messung, hat 
automatisch die doppelte Auflösung gegenüber dem bidirektionalen Chip.


Gruß

von Christian S. (solder)


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Ich denke auch, dass die LiION!-Akku-Anzeigen in Smartphones, Notebooks 
etc. nur der äußere Schein sind. Jeder weiß, dass Akkus am längsten 
halten, wenn diese nie ganz aufgeladen und ganz entladen werden. Welche 
Grenze der Hersteller dort wählt, hängt vielleicht auch von der 
Firmen-Philosophie ab. Aber wenn ein Kunde nun nur bis 90% aufladen kann 
und nur bis 20% entladen kann, gibt es einen Aufschrei. Also werden die 
90%=100% Anzeige gesetzt und die 20% gleich 0% Anzeige. Schon passt 
alles. Aber die Anzeigen haben eben nichts mit dem tatsächlichen 
Ladestand der Akkus zu tun, sondern arbeiten im vom Hersteller 
angegebenen nutzbaren Ladebereich. Da muss es dann auch nicht besonders 
genau sein.

von crz (Gast)


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@m.n.: Teilweise war auf die Menge der Hersteller bezogen.

@Turtok: Genau sowas wie DJI meine ich. Meinst du echt, dass die den 
Strom messen? Was ist denn, wenn die Geräte bei halbem Akkustand 
eingeschaltet werden? Irgendwoher muss ja bekannt sein, wie hoch der 
Ladezustand beim Einschalten ist. Würde das nicht sehr schnell (d. h. 
paar mal halb auf- und wieder entladen) zu einer enormen Ungenauigkeit 
führen (selbst bei Speicherung der letzten Daten)?

@oliverso: Vielen Dank. Nun ist es so, dass ich keine wirkliche Grenze 
habe. Das Gerät läuft eben so lange es geht, d. h. ich möchte möglichst 
viel aus dem Akku bekommen und verwende den größtmöglichen Akku (sodass 
er eben noch passt was die räumliche Größe betrifft).

@solder / @Herr Mueller: Das wird bestimmt häufig so gemacht, finde ich 
aber nicht schlimm, schließlich gibt es dem Nutzer nur ein 
realistischeres Feedback. Mein Laptop (und der ist ziemlich modern) geht 
jedoch immer bei 7-10% aus. Aufgrund einem Fehler mit einem Treiber 
fährt er zwar herunter (Software), allerdings bleibt die Hardware (z. B. 
Tastaturbeleuchtung) an. So kann ich ziemlich genau sehen, wann der Akku 
tatsächlich leer ist, denn dann geht auch die Tastaturbeleuchtung aus 
(ist sicherlich nicht das Beste für den Akku aber was solls).

@Manfred: Danke für den Tipp. Ich habe ein passendes Modul gefunden 
(https://cdn-learn.adafruit.com/downloads/pdf/adafruit-ina219-current-sensor-breakout.pdf), 
das den Stromverbrauch auf 1% genau messen kann. Vielleicht probiere ich 
das mal aus!

@Bussard: Besten Dank für den Link! Sieht ja echt simpel aus - ich 
schließe das Teil einfach zwischen Akku und Mikrochip und schließe den 
Ausgang an einen analogen Eingang an und das war's? Aber was darf ich 
denn unter bidirektional in dem Zusammenhang verstehen (bzw. was ist der 
Untershcied zu unidirektional)?

von Oliver S. (oliverso)


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crz schrieb:
> @oliverso: Vielen Dank. Nun ist es so, dass ich keine wirkliche Grenze
> habe. Das Gerät läuft eben so lange es geht, d. h. ich möchte möglichst
> viel aus dem Akku bekommen und verwende den größtmöglichen Akku (sodass
> er eben noch passt was die räumliche Größe betrifft).

Dann musst du halt akzeptieren, daß deine erträumte Messgenauigkeit ein 
Traum bleiben wird. Du wirst schlicht niemals genau wissen (d.h. auf 
einzelne % genau), wie viel überhaupt in dem Akku drin ist, und wieviel 
du noch entnehmen kannst.

Oliver

von Bussard (Gast)


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crz schrieb:
> Aber was darf ich denn unter bidirektional in dem Zusammenhang verstehen (bzw. 
was ist der Unterschied zu unidirektional)?

Bei einem beispielsweise 50A-Sensor unidirektional geht der Meßbereich 
von
nahe Null bis eben 50A, dabei ist die Stromrichtung (Einbaurichtung des 
Sensors) vorgegeben.

Bei einem bidirektionalen Sensor geht der Meßbereich von -25A über 0A 
bis +25A. Da die Auflösung des Sensors die gleiche bleibt, kannst Du 
jede Richtung nur mit je halber Genauigkeit messen (Beim Ausprobieren 
über Offsetspannung einlesen - 0A entspricht dann einer definierten 
Spannung, etwa dem halben Spannungsausgangsbereich).

Gruß

von crz (Gast)


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@Bussard: D. h. mit einem bidirektionalen Sensor lässt sich sowohl der 
Entlade- als auch der Beladestrom messen?

von Hans M. (Gast)


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von OS (Gast)


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Vielleicht hast Du die Möglichkeit, das Elektor Heft Mai/Juni 2017 zu 
bekommen.
Dort gibt es ab Seite 118 einen Interessanten Beitrag zur LiIo Akku 
ladung und deren Kapazitäten. Ist auch eine Schaltung dazu beschrieben, 
hier wird auch der INA219 Stromsensor verwendet.

von THOR (Gast)


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crz schrieb:
> wie machen die das denn? Die
> werden ja nicht die Spannung messen?

Auch Joule/Coloumb Counting, wie direkt zu Beginn des Threads direkt 
gesagt wurde.

Aber auch hier der Hinweis: Die Prozentzahlen sind zwar da, aber die 
Messung ist im Leben nicht auf 1% genau.

Mein letzter Thinkpad Akku lief erst 2 Stunden und dann mit 4% 
Restladung noch ne Stunde. Go figure.

von de_downmagaz_com (Gast)


Angehängte Dateien:

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OS schrieb:
> Elektor Heft Mai/Juni 2017
Anhang !

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