Hallo Leute, ich hatte damals bereits eine Frage hier gestellt. Es ging um die Entscheidung bzgl. der Abschlussarbeit bei einer Firma oder in der FH selbst. Ich habe mich für die Abschlussarbeit bei Daimler entschieden und bisher lief seit dem alles gut. Ich arbeite jetzt seit knapp zwei Jahren als Entwicklungsingenieur im Bereich HiL-Testing (Automotive) bei einem großen Deutschen Dienstleister auf einem internen Projekt für den Stern. Ich mache im wesentlichen Toolentwicklung, Weiterentwicklung der HiL-Umgebung und Systemtests. Die Arbeit ist ganz abwechslungsreich und ich habe viele Freiräume. Nur bin ich trotz gutem Gehalt recht unzufrieden. Ich fühle mich vollkommen unterfordert. Klar Stress im Sinne von Termindruck haben wir so ist es nicht, aber die Arbeit selbst fordert mich vielleicht zu 10%. Anwendung meines Wissens aus dem Studium vielleicht 5%. Hinzu kommt dass ich im Schwabenländle es leider nicht geschafft habe privaten Anschluss zu den Leuten hier zu finden. Um an meiner Situation was zu verbessern habe ich mich entschieden zuerst die Firma Richtung Heimat zu wechseln. Dort bin ich nach wie vor im HiL-Testing in Kombination mit Tätigkeiten eines Applikationsingenieurs , allerdings ist man dort von der Automatisierung noch nicht so weit wie bei uns aktuell, daher besteht einiges an Entwicklungspotenzial. Zum anderen habe ich einen Gehaltssprung von 50k auf 65k gemacht. Die Firma ist ein größerer Automobilzulieferer und zahlt nach IG-M. Für die Stelle habe ich beim DL ein Angebot als Teamleiter ausgeschlagen... Ich werde also erst mal zusehen wie die Zufriedenheit in dem Umfeld aussieht in dem ich aufgewachsen bin. Also was an Zufriedenheit mir Freunde und Familie (in meiner direkt Nähe) an Plus bringen. Als wenn ich nicht genug bekommen könnte so bricht sich eine kleine Stimme in meinem Inneren ihren Weg: "Wolltest du nicht mal in der Hardwarenahen Entwicklung arbeiten?" - hier kommt meine eigentliche Frage: Ist es möglich aus dem HiL-Testing heraus in die Entwicklung zu wechseln? Ich habe ein Händchen für Programmierung, Elektronik, gutes Technisches Verständnis und eine gute Auffassungsgabe (Systemverständnis). Personalführung liegt mir zudem auch gut. Immer wieder keimt in mir der Gedanke auf dass HiL-Testing eine Sackgasse ist aus der man besser früher als später raus sollte. Ich plane gerne etwas weiter und halte mir gerne viele Optionen offen, um zu vermeiden dass ich mit Mitte 50 Arbeitslos bin. Ich muss mich auch nicht in einer IG-M Firma ausruhen und kann mir gut vorstellen noch ein paar Mal den AG zu wechseln, wenn auch mir der erste Wechsel nach meinem Studium sehr schwer fällt, da ich das Team und die Kollegen sehr mag. Ich sehe nur meine Eltern als Paradebeispiele - beide Studiert, beide Aalglatte Lebensläufe, beide super Karriere gemacht. Mutter selbstständig, Vater angestellt und beide irgendwie am Ende mit Mitte 50 einen derben Knick im Lebenslauf von dem sich beide mehr oder weniger erholt haben. Beide haben in der Softwareentwicklung das Problem dass sie sehr spezialisiert unterwegs waren und am Ende der Technologische Fortschritt beide eingeholt hat. Zwar sind beide sehr gute Entwickler, aber weil sie die angesagten Programmiersprachen nicht beherrschen, oder vielleicht aufgrund des Alters kommen beide nicht mehr in eine Festanstellung und halten sich mit Selbstständigkeit mehr schlecht als recht über Wasser. Mache ich mir einfach zu viele Gedanken? Ich plane jetzt noch 3 Jahre im HiL-Testing zu bleiben, um Runde 5 Jahre in dem Bereich an Erfahrung gesammelt zu haben, danach sollte es weitergehen, gerne in der Entwicklung. Ist das realistisch?
Arno N. schrieb: > Immer wieder keimt in mir der Gedanke auf dass HiL-Testing eine > Sackgasse ist aus der man besser früher als später raus sollte. Zum Berufseinstieg hatte ich ein gutes Angebot von einem bekannten Dienstleister im Böblingen fürs HiL-Testing und ein weiteres von einer kleinen Firma, die zwar weniger bezahlt aber eine Stelle für einen Entwicklungs Ingenieur im Embedded Bereich ausgeschrieben hat. Ich habe mich für die kleine Firma entschied, einfach weil HiL-Testing keine Zukunft hat!
>einfach weil HiL-Testing keine Zukunft hat!<
Ist so pauschal gesagt nicht richtig. HiL-Testing wird es immer geben.
Nur die Frage war nach den Entwicklungsmöglichkeiten von da aus?
Ich denke die kleinere Firma in BB wird kaum weniger zahlen. Sonst hast
du dich wohl ziemlich unter Wert verkauft.
HiL-Testing klang als Berufsanfänger doch ganz interessant. Ich dachte
"warum nicht?" Während meiner Bachelorarbeit hatte ich mit den Leuten
vom HiL-Testing zu tun und wurde noch bevor ich meine Abschlussarbeit
fertig hatte abgeworben.
Da hast du natürlich Recht, ich wollte eher darauf hinaus, dass beim HiL-Testing die eigene Entwicklung irgendwann stagniert. Ich war selber während meiner Studienzeit als HiL-Ingenieur in der Formular Student tätig und ja die Tätigkeit war interessant, doch auf länger Zeit betrachtet Stelle ich mir unter Ingenieur Tätigkeiten was anderes vor.
Arno N. schrieb: > Ich denke die kleinere Firma in BB wird kaum weniger zahlen. Sonst hast > du dich wohl ziemlich unter Wert verkauft Relativ, netto merke ich die Differenz kaum. Jedoch kann ich mich jetzt in einem breiten Feld entwickeln und bin nach paar Jahren nicht nur aufs HiL beschränkt.
Ja genau HiL-Testing ist ganz interessant. Ich nehme jetzt noch was neues mit und kann mir das noch 3 Jahre vorstellen, aber wie du schon sagst stagniert die Entwicklung schnell und es ist auch nicht das was ich mir unter der Arbeit als Ingenieur so vorstelle. Embedded Entwicklung wäre mir da schon 1000mal lieber, auch wenn ich nach meinem 5 Jahren BE vom Gehalt wieder niedriger einsteige. Würde das durchaus in kauf nehmen. Geld ist eben nicht alles, aber ein Faktor. Kommst du aus dem Kreis Böblingen, oder bist du zugezogen?
Was hast du denn studiert? Und in welchem Bereich ist die "kleinere" Firma denn tätig? Aus deinen anderen Threads liest sich raus, dass du ebenfalls im Bereich Automotive bist.
Arno N. schrieb: > Kommst du aus dem Kreis Böblingen, oder bist du zugezogen? Ich lebe ziemlich zentral in Stuttgart, bin aber aus dem Rheinland zu gezogen. An deiner Stelle würde ich keine weiteren 3 Jahre warten um aus dem HiL Bereich zu entfliehen! Diese drei Jahre fehlen dir dann an Entwicklungszeit in der richtigen Entwicklung.
Arno N. schrieb: > Was hast du denn studiert? Und in welchem Bereich ist die "kleinere" > Firma denn tätig? Aus deinen anderen Threads liest sich raus, dass du > ebenfalls im Bereich Automotive bist Ich habe EuI-Technik studiert mit Schwerpunkt Energietechnik. Neben dem Studium habe ich viel Embedded gemacht und nun arbeitet ich in dem Bereich. Gott sei Dank habe ich etwas ausserhalb von Automotiv gefunden.
Du kommst auch aus dem schönen Rheinland. Was hat dich denn ebenfalls in den Raum Stuttgart verschlagen? Scheinst wohl gut klar zu kommen hier? Von der Energietechnik in die Entwicklung (Hardware?) ist ja ein ganz schöner Aufstieg. Schön dass es geklappt hat. Ich habe mich erst mal entschieden dass so zu machen. So schlecht ist es ja dann nicht. Wir entwickeln für diverse Einsätze im HiL-Bereich auch eigene Platinen für Ansteuerungen von Schaltern, Motoren usw. Oder Analoge/Digitale Filter zur Entstörung von Eingangsgrößen. In den Bereichen habe ich schon 2 Masterarbeiten betreut - das fand ich echt interessant und konnte gut helfen (durch mein Studium NT). Ich will nicht sagen dass es einfach ist, aber das hat mir echt Spaß gemacht und ich denke da komme ich mit etwas Einarbeitung auch gut rein. Ist ja jetzt kein Hexenwerk. Ist sicherlich gut gewisse Standardbauteile zu kennen und durch Berufserfahrung manchen Störfaktoren schon beim Layouting aus dem Weg gehen zu können - Berufserfahrung eben. Sicherlich wäre es gut keine weitere Zeit zu "verschwenden" wobei ich verschwenden eher relativ sehe, da ich bis zur Rente noch 36 Berufsjahre vor mir habe, also bisher nur 1/19 der Zeit verbraucht. Gibt es hier jemanden der eine ähnliche Laufbahn eingeschlagen hat? Oder jemanden der jemanden kennt? Vielleicht echte Tips? Vielleicht von erfahreneren Leuten (ich möchte andro86 seine nicht absprechen, aber ist meines Jahrgangs und soviel kann er da nicht erlebt haben)
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Bearbeitet durch User
Ja, ich war auch HIL-Testingenieur in Stuttgart für den Daimler bei einem Dienstleister. Nach nicht ganz 2 Jahren habe ich allerdings gekündigt. Die meisten meiner Kollegen haben inzwischen auch alle gekündigt. Von all den Kollegen die gekündigt haben, hat niemand länger als 2 Jahre getestet. Geblieben sind nur die Testingenieure, die schon vorher da waren. Diese Leute sind aber schon >45 Jahre alt, zum Teil Quereinsteiger und kommen aufgrund ihrer Arbeitseinstellung sowieso nirgendswo mehr unter.
@bob: Klingt fast nach MBTech :D die haben mittlerweile auch alle HiL Aufträge verloren. Was machst du jetzt? Bzw. in welchen Bereich bist du gewechselt? Mit mir wechseln auch 7 andere - das nenne ich krasse Fluktuation.
Leute, das ist doch ganz normal, dass man's nach einer gewissen Zeit gesehen hat. Man hat gelernt was zu lernen war. Dann muss man sich eben weiter entwickeln. Neues Betaetigungsfeld. Die bisherigen Erfahrungen koennen sicher gebraucht werden.
Jetzt arbeite ich in Böblingen als Applikationsingenieur. Hab den Sprung zu Bosch oder Daimler leider noch nicht geschafft. Arbeite also noch für ein kleines tarifungebundenes Unternehmen.
Ja die Fluktuation ist in Stuttgart echt krass. Vor allem wenn man für kleine Unternehmen arbeitet, ist die Hemmschwelle für den Jobwechsel nicht hoch. Ein Ingenieur beim Dienstleister mit 3 Jahren Berufserfahrung kratzt doch höchstens an den 60k bei 40h. Die hast du beim Bosch schon beim Einstieg xD
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