Hallo zusammen! Was haltet ihr vom versorgen einer RTC mit einem Supercap anstatt einer Lithiumzelle im Mikrocontrollerumfeld? Nehmen wir die (jedenfalls in der Arduinowelt) populäre Maxim DS3231 als Beispiel her. Ich persönlich halte nicht viel davon. Eine Lithiumzelle hält oft wohl länger als das Gerät selbst. Ein Supercap braucht doch noch dazu eine Ladeschaltung, oder? Dem entgegen stehen, bei kommerziellen Produkten, strenge Transportbestimmungen für Lithiumbatterien. Bin gespannt auf eure Meinungen und Begründungen! Viele Grüße
Lucas N. schrieb: > Ein Supercap braucht doch noch dazu eine > Ladeschaltung, oder? Bei einer 3,3V Schaltung ist das eine Diode - es gibt 3,3V Supercaps für RTCs und 5,5V als Doppelzelle.
Lucas N. schrieb: > Hallo zusammen! > > Was haltet ihr vom versorgen einer RTC mit einem Supercap anstatt einer > Lithiumzelle im Mikrocontrollerumfeld? > > Nehmen wir die (jedenfalls in der Arduinowelt) populäre Maxim DS3231 als > Beispiel her. > > Ich persönlich halte nicht viel davon. Eine Lithiumzelle hält oft wohl > länger als das Gerät selbst. Ein Supercap braucht doch noch dazu eine > Ladeschaltung, oder? > > Dem entgegen stehen, bei kommerziellen Produkten, strenge > Transportbestimmungen für Lithiumbatterien. > > Bin gespannt auf eure Meinungen und Begründungen! > > Viele Grüße Ladeschaltung: Eine Diode tuts, es gibt aber auch RTCs mit Trickle-Charger, da schließt Du den SC oder den Li-Akku einfach nur an. https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/3816 SC vs. Li-Akku Kommt auf den Anwendungsfall an, für kurzzeitige Überbrückung (ein paar Wochen) ist ein SC sicher sinnvoll. Für langfristige Überbrückung unpraktikabel, weil durch die langsame aber kontinuierliche Entladung die Spannung an einem Kondensator linear sinkt, und die Spannung an der RTC irgendwann unterhalb des zulässigen Bereichs liegt. Hängt aber natürlich direkt von der Kapazität ab. Bei einem Li-Akku ist die Entladekurve grundsätzlich gegenüber einem SC viel flacher. https://de.wikipedia.org/wiki/Superkondensator#/media/File:Lade-Entladekurve-Vergleich-EDLC-Akku.png Wenn Du nicht Bleistift und Papier nehmen willst, kannst Du das auch hier berechnen: https://www.maximintegrated.com/en/design/tools/calculators/product-design/battery.cfm https://www.maximintegrated.com/en/design/tools/calculators/product-design/supercap.cfm Es spielen aber noch andere Faktoren wie max. Anzahl der Ladezyklen, Lebenserwartung, Temperaturbereich eine Rolle. Da sind SCs meistens vorteilhafter gegenüber Li-Akkus. Am besten direkt ins Datenblatt schauen und vergleichen.
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Retro N. schrieb: > weil durch die langsame aber kontinuierliche Entladung > die Spannung an einem Kondensator linear sinkt, Bevor sich hier einige aufregen, ich meinte natürlich daß der Entladestrom proportional zu Spannung sinkt, die Spannung am SC ist natürlich
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Beitrag #5150595 wurde vom Autor gelöscht.
> Was haltet ihr vom versorgen einer RTC mit einem Supercap anstatt einer > Lithiumzelle im Mikrocontrollerumfeld? Nicht labern sondern selber rechnen. :-) Schau dir dabei vor allem auch mal die Selbstenladung der Kondensatoren bei unterschiedlicher Kapazitaet an und vergleiche sie mit dem Strom deiner Uhr. > Eine Diode tuts, es gibt aber auch RTCs mit Trickle-Charger, da schließt > Du den SC oder den Li-Akku einfach nur an. Ein grosses Problem ist es das diese Supercaps erst nach vielen (10-30) Minuten unter Strom wirklich geladen sind weil die interne Ladungsverteilung so lange braucht. Olaf
Lucas N. schrieb: > Ich persönlich halte nicht viel davon. Eine Lithiumzelle hält oft wohl > länger als das Gerät selbst. Ein Supercap braucht doch noch dazu eine > Ladeschaltung, oder? Ein MUSTERBEISPIEL warum Meinungen in der Elektronik fehl am Platz sind. Bei den Geräten meines Arbeitgebers ist das so: Diese müssen die Zeit behalten, wenn sie über Nacht ausgeschaltet werden, und wenn der Strom für <1Tag ausfällt. Bei -40°C. Die Lebensdauer der Geräte beträgt fast 20 Jahre im Feld. Die Goldcaps gibt es problemlos bis -40°C und eine RTCC für typisch 4 Tage zu puffern ist überhaupt kein Problem. Eine Batterie für 40° fällt mir adhoc nicht ein (gibts wahrscheinlich schon), muss aber alle paar Jahre getauscht werden. Und bringt keinen Vorteil hier. FÜR UNSEREN ANWENDUNGSFALL (!!!!!!!!!!!!!) ist der Kondensator der Batterie um Häuser überlegen. Warum so fett und mit sovielen Ausrufezeichen? Weil das eben konkret für diesen Fall gilt. Wer jetzt eine Zeit über Monate oder Wochen behalten will (klassischer Fall wäre ein selten genutzter PC), wird eine Batterie bevorzugen.
Wir verbauen bei RTCs gründsätzlich GoldCaps. Haben da schlechte Erfahrung mit Batterien/Akkus, die deren Inhalt über die Platine ergossen. Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen. Aber die Kapazität ändern sich schon über die Jahre !!!
> Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen.
Nein, die sterben auch regelmaessig. Allerdings erst nach >20Jahren.
Olaf
Wir verwenden nur nich Caps bei den RTCs. Die Lithiumbatterien machen nur Stress beim Transport und Recycling. Die Gangreserve ist lange genug für unserer Zwecke....
Lucas N. schrieb: > Nehmen wir die (jedenfalls in der Arduinowelt) populäre Maxim DS3231 als > Beispiel her. Mit max 3µA ist der nicht sehr sparsam, etwa eine Woche Stützzeit bei 1F. Mußt Du wissen, ob das reicht.
tnzs schrieb: > Wir verwenden nur nich Caps bei den RTCs. Die Lithiumbatterien > machen > nur Stress beim Transport und Recycling. Die Gangreserve ist lange genug > für unserer Zwecke.... Was sind denn "nich Caps"? Wenn die Gangreserve mal nicht reicht, kann man ja auch das hier nehmen ;-) http://de.rs-online.com/web/p/doppelschicht-kondensatoren/1351074/
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Olaf schrieb: >> Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen. > > Nein, die sterben auch regelmaessig. Allerdings erst nach >20Jahren. Wie sterben denn die GoldCaps? (Ri hoch?, C kein?, Kurzschluß?,..?)
1GF schrieb: > Wie sterben denn die GoldCaps? (Ri hoch?, C kein?, Kurzschluß?,..?) Kein C mehr. Zumindest hält er die Spannung nur noch Minuten. Hatte ich auch schon ein paar Mal.
> Wie sterben denn die GoldCaps? (Ri hoch?, C kein?, Kurzschluß?,..?)
Kombination aus Ri und kein C. Die Stuetzeit ist dann irgendwann keine
2Wochen sondern nur noch ein paar Minuten oder weniger. Je nach
Leidensfaehigkeit des Besitzers und der Anwendung.
Ich hab erst letzens einen in meiner Heizung ersetzt weil sie nach jedem
Stromausfall alle Einstellungen vergessen hat.
Olaf
Danke (etwas spät) für all die Antworten! Wie so oft kommt es also immer auf die Anforderung an...
Hi Habe eine RTC3231 mit einem 5,5V 1F Doppelschichtkondensator verheiratet. Die RTC hat eine integrierte Ladeschaltung, verbaut war aber eine normale 3032er Knopfzelle. Das Laden einer Knopfzelle ist 'nicht gut', sollte man unterlassen (hatte hier im Forum nachgefragt, gab auch YT-Videos, wo Knopfzellen 'gesprengt' wurden). Nun gut - die Ladeschaltung bringt nach einigen Minuten genug Spannung in den C, damit die RTC ein Abklemmen überlebt, aufgeladen wird der C bis auf ca. 3,3V (dicke von den 5,5V weg, damit der C überlebt). Geladen hielt dieser C bei abgeklemmter Schaltung eine gute Woche durch - hatte die Schaltung immer Mal kurz angesteckt und geschaut, ob Datum/Uhrzeit noch passen - also werden jeden Tag wohl 5 Sekunden 'Laden' dazu gekommen sein. Glaube, an Tag 8 oder 9 war das Datum weg. Für den Batteriewechsel der heimischen Uhr dicke ausreichend, wenn auch durch den C relativ viel Strom 'durch ging' - nur ganz wenige mAh wurden wohl für die RTC gebraucht, der Rest war Selbstentladung. Da es die gleiche Bauform auch mit 4F gibt, könnte vll. ein Monat drin sein (linear hochgerechnet). Die liegende Variante, PLUS zur Platine zeigend, lässt sich so in meinen Modulen, wie die Knopfzelle, einlegen, hält mit dem am Halter sitzenden Clip. Blöd vll. die so abstehenden Anschluß-Beinchen - man kann halt nicht immer gewinnen. MfG
Hallo, auch mich hat das Thema der (sonst so verbauten) Lithiumzellen geärgert, und ich wollte eine Echtzeituhr, diesmal für einen batterielosen Fahrradcomputer mit großem LCD und fürs Nabendynamo haben. Mit einer Stützzeit von 3 Monaten zwecks Überwinterung. Das Ergebnis: So etwas geht nicht mit Supercaps. Egal wie groß, und egal wie sparsam die Uhr ist. Gängige Supercaps haben Selbstentladungsraten mit einer Halbwertszeit um 200 h. Das sind bloß 8 Tage. Dann ist Schluss. Das deckt sich mit den Beobachtungen anderer. Für Überwinterungszwecke sind Supercaps also nicht geeignet, man MUSS eine Lithiumzelle verwenden. Und wenn man das Fahrrad nur alle 14 Tage nutzen will, muss man sich schon nach ganz speziellen Supercaps umsehen. Tatsächlich ist die Halbwertszeit in keinem Datenblatt vernünftig angegeben, und auch den Selbstentladungsstrom sucht man zumeist vergeblich. Allenfalls ein paar allgemein gehaltene Diagramme. Die Halbwertszeit kann man (für 5V => 2,5 V) in µA/F umrechnen: 200 h entsprechen 3,5 µA/F. Ein gängiger und optimistischer Wert. Schließlich kann man die Kapazität so austarieren, dass die Uhr vielleicht die Hälfte der Selbstentladung schluckt, sonst wird's zu teuer. PCF25063A: 0,22 µA => 0,22 F PCF2563: 0,25 µA => 0,22 F DS1307: 0,5 µA => 0,47 F (ungünstig durch begrenztes Ubat) DS3231: 1 µA => 0,47 F ATtiny mit 32-kHz-Quarz: 10 µA => 4,7 F Letzteres ist dann zu wuchtig, und mit 1 F reicht's dann wenigstens übers Wochenende.
> auch mich hat das Thema der (sonst so verbauten) Lithiumzellen geärgert, Auch da gibt es gut und schlecht. Ich hab mir 1990 einen DTC-57 DAT-Recorder mit integrierter Uhr und Speicher gekauft. Ich hatte den letzes Jahr auf (Kondensatorwechsel am Kopfverstaerker) und hab mal gemessen. Die 2032 welche Sony fuer die Uhr auf das Board geloetet hat hatte knapp unter 3V und hat noch funktioniert. Man kann sowas also gut bauen wenn man nur will. > Gängige Supercaps haben Selbstentladungsraten > mit einer Halbwertszeit um 200 h. Das sind bloß 8 Tage. Das ist ziemlich schlecht. Ich habs mal irgendwann fuer eine Anwendung durchgerechnet und bin auf ein paar Wochen gekommen. Und ja, es bringt nichts einfach mehrere parallel zu schalten. Ist aber sicher auch noch temperaturabhaengig. > Und wenn man das Fahrrad nur alle 14 Tage nutzen will, Als ordentlicher Deutscher hast du ja sicher einen Dynamo am Fahrrad und damit keine Energieprobleme. :-D Vanye
Henrik H. schrieb: > ATtiny mit 32-kHz-Quarz: 10 µA => 4,7 F Stimmt, die ATtiny brauchen viel Strom. Aber der ATmega48A ist mit <1µA im Power-Save angegeben. Am 1F Goldcap hält er bei mir die Zeit >4 Wochen. Datenblatt: Figure 29-13. ATmega48A: Power-Save Supply Current vs. VCC (Watchdog Timer Disabled and 32 kHz Crystal Oscillator Running)
Beitrag #7411957 wurde von einem Moderator gelöscht.
Henrik H. schrieb: > auch mich hat das Thema der (sonst so verbauten) Lithiumzellen geärgert, >> Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt. >> Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten, >> für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen. Vanye R. schrieb: > Die 2032 welche Sony fuer die Uhr auf das Board geloetet hat hatte knapp > unter 3V und hat noch funktioniert. Li-Knöpfe haben eine sehr geringe Selbstentladung und sind damit erste Wahl! Ich habe hier ein paar Varta CR2450, laut Datenblatt 590 mAh an 5600 Ohm Last bis 2,0 V Endspannung. Die Dinger sind von 1997, ich habe 2k2 draufgelötet und 30 Tage lang die Spannung protokolliert. Als Ergebnis habe ich 367 mAh bekommen, was 62% sind, das passt zu den typisch genannten 1% pro Jahr. Hätte ich gemäß Datenblatt mit 5k6 gemessen, wären es bestimmt ein paar mAh mehr gewesen. Würde man eine RTC mit 10µA versorgen, wären 6 Jahre erreichbar. Es macht wenig Sinn, mit Supercaps zu basteln, wenn man mehr als ein paar Stunden Stromausfall überbrücken will. Dann eher aufladbare Knöpfe wie LIR2032, aber auch die haben eine begrenzte Lebensdauer und rechnen sich nicht. Peter D. schrieb: > Stimmt, die ATtiny brauchen viel Strom. > Aber der ATmega48A ist mit <1µA im Power-Save angegeben. > Am 1F Goldcap hält er bei mir die Zeit >4 Wochen. Was tut Dein ATMega bei <1µA? Ich glaube nicht, dass er damit als Uhr funktioniert - Thema des Threads.
Henrik H. schrieb: > PCF25063A: 0,22 µA => 0,22 F > PCF2563: 0,25 µA => 0,22 F > DS1307: 0,5 µA => 0,47 F (ungünstig durch begrenztes Ubat) > DS3231: 1 µA => 0,47 F > ATtiny mit 32-kHz-Quarz: 10 µA => 4,7 F Für diese RTCs (mit Ausnahme des DS3231) sind Supercaps genau richtig. Nach 3 Monaten müssen solche Uhren sowieso gestellt werden, deshalb ist die kurze Laufzeit sogar vorteilhaft. Eine Uhr, die garnicht tickt, ist besser als eine, die falsch geht. Die undefinierte Lebensdauer finde ich viel übler als die kurze Laufzeit. Normale Elkos gelten als defekt, wenn sie nur noch 80% (oder so) der Nennkapazität haben. Für die RTC ist aber auch 30% noch brauchbar; nicht schön, aber auch nicht defekt. Die Frage ist, nimmt nur die Kapazität ab oder fallen sie ganz aus? Dabei sollte man auch aktuelle, niederohmige, und die alten Goldcaps unterscheiden.
> Es macht wenig Sinn, mit Supercaps zu basteln, wenn man mehr als ein > paar Stunden Stromausfall überbrücken will. Etwas mehr geht schon. Man erinnere sich z.B an diverse Onkyo Tuner aus den 90ern die sowas fuer den Stationsspeicher nutzten. Da hat das immer so einen Monat gereicht. > Dann eher aufladbare Knöpfe wie LIR2032, aber auch die haben > eine begrenzte Lebensdauer und rechnen sich nicht. In meiner Armbanduhr ist so ein Teil (ML2016). Die musste ich nach etwa 20Jahren wechseln. Das ist etwas schwer vergleichbar weil die immer zwischendurch durch ihre winzige Solarzelle geladen wurde, aber damit kann ich leben. Vanye
L. N. schrieb: > Dem entgegen stehen, bei kommerziellen Produkten, strenge > Transportbestimmungen für Lithiumbatterien das kommt auf die Batterie an - Akku oder Primärzelle, Lithium-Anteil in g, SDS (safety data sheet) des Herstellers mit CR/BR2450 z.B. gab es / dürfte es keine Probleme geben - muss aber als Inhaltsstoff deklariert werden - und eingebaut ist unkritischer als lose
1GF schrieb: > Olaf schrieb: >>> Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen. >> >> Nein, die sterben auch regelmaessig. Allerdings erst nach >20Jahren. kann ich so nicht bestätigen - erinnere mich an VCR Bondstec, die haufenweise nach 1-2 Jahren mit defektem Goldcap kamen - die Resetschaltung hat dann nicht mehr funktioniert und das Gerät war tot - auch bei Hifi-Geräten sind die nach einigen Jahren ausgefallen problematisch wird es auch, wenn die Spannung auf 1-2V fällt, dann kippen u.U. CMOS-Zellen und Reset funktioniert nicht zuverlässig - selbst erlebt bei Intel Chipsätzen die spezifizierte lifetime ist auch nicht hoch (t.B. max. 1000h bei 70°C) und die ist ernster zu nehmen als bei guten Marken-Elkos (die halten ein vielfaches der spez. lifetime)
Peter K. schrieb: > 1GF schrieb: >> Olaf schrieb: >>>> Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen. >>> >>> Nein, die sterben auch regelmaessig. Allerdings erst nach >20Jahren. > > kann ich so nicht bestätigen - erinnere mich an VCR Bondstec, die > haufenweise nach 1-2 Jahren mit defektem Goldcap kamen > die spezifizierte lifetime ist auch nicht hoch > (t.B. max. 1000h bei 70°C) Inzwischen gibt es immerhin etwas bessere: Lifetime: (3.9 V; 2 years @ +65 °C, 5,000 hours @ +85 °C) und danach hat er immer noch 70% den Nennkapazität. Wenn man das auf Zimmertemperatur umrechnet, könnten 20 Jahre drin sein. Kennt jemand noch bessere? > problematisch wird es auch, wenn die Spannung auf 1-2V fällt, dann > kippen u.U. CMOS-Zellen und Reset funktioniert nicht zuverlässig Naja, daran ist ja nicht der Kondensator schuld und es wäre mit Batterie genauso passiert. Nur, welche RTC macht das richtig? Steht das im Datenblatt?
Moin, In 2009 baute ich damals den in Projekten gezeigten QT300 Wassersensor mit einem AVR. Dazu nahm ich für die Backupversorgung einer über einen DS1302 RTC geladenen 0.5F Supercap. Ziel war lediglich zuverlässig 14 Tage Laufzeit. Es stellte sich aber dann heraus, daß bei langen Aufbewahrungszeiten dieser Kondensator Backup mindestens 9 Monate und sogar länger funktionierte. Nur war die RTC Lauf-Genauigkeit bei so langer Aus-Zeit Zeit wegen dem großen Spannungsabfall nicht so gut. Eine CR2032 wäre diesbezüglich wegen ihrer bedeutend besseren Spannungstabilität wesentlich besser gewesen. Aber dafür braucht man nie Zellen wechseln. Das Ziel von zwei Wochen Laufzeit wurde ja mit Abstand erreicht. Gerhard
Manfred P. schrieb: > Was tut Dein ATMega bei <1µA? Ich glaube nicht, dass er damit als Uhr > funktioniert - Thema des Threads. Natürlich. Alle 1s wacht er auf und zählt die Zeit weiter. Der Interrupthandler läuft mit F_CPU = 8MHz und geht danach wieder schlafen. Das ist in den > 4 Wochen enthalten. Sobald das Netzteil wieder aktiv ist, wird die aktuelle Zeit angezeigt. Warte ich aber 5 Wochen, steht die Uhr auf 0:00, d.h. die CPU macht einen Power-On Reset. Genauer habe ich es nicht getestet. P.S.: Ich hab inzwischen noch etwas am Interrupthandler optimiert. Könnte durchaus sein, daß er jetzt die 5 Wochen auch schafft.
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Peter K. schrieb: >>>> Bis jetzt ist mir noch kein defekter GoldCap untergekommen. >>> >>> Nein, die sterben auch regelmaessig. Allerdings erst nach >20Jahren. > > kann ich so nicht bestätigen - erinnere mich an VCR Bondstec, die > haufenweise nach 1-2 Jahren mit defektem Goldcap kamen Ja, das kann ich bestätigen. Bei meinem alten Surroundverstärker(*) (Baujahr 1998 oder 1999) war nach ca. drei Jahren der Goldcap so schwach, dass er die Einstellungen nur noch einige Stunden lang hielt. Auch in irgendwelchen Hifi-Foren gab es etliche ähnliche Berichte über diesen Verstärker. Ich habe ihn noch irgendwo herumstehen, zusammen mit einem Tütchen Ersatz-Goldcaps und einem teuer bei Schaltungsdienst Lange erworbenen Service Manual, aber ich war in den letzten fast zwanzig Jahren zu faul, mal zur Tat zu schreiten. Da ich ihn demnächst vielleicht wieder verwenden will, nehme ich mir die Reparatur für dieses Jahr (2023!) vor. Generell dürfte sich die Qualität bei Doppelschichtkondensatoren von Markenherstellern gegenüber damals deutlich verbessert haben. Damals gab es ja noch nicht einmal hochstromtaugliche Doppelschichtkondensatoren, wohingegen sie ja heutzutage sogar zur Unterstützung von Akkus eingesetzt werden. Zu (*): Typ: harman kardon AVR 2000 https://www.google.com/search?q=avr2000+goldcap
Olaf schrieb: > Ein grosses Problem ist es das diese Supercaps erst nach vielen (10-30) > Minuten unter Strom wirklich geladen sind weil die interne > Ladungsverteilung so lange braucht. Bei Geräten, die normalerweise stunden- oder tagelang mit Strom versorgt werden, ist das doch überhaupt kein Problem. Polarisationseffekte durch ins Dielektrikum eingelagerte Ladungsträger treten auch bei konventionellen Kondensatoren (Elkos, Folie, Keramik) auf. Deswegen sollte man gebrauchte Hochspannungskondensatoren auch immer für einige Zeit (etliche Tage) kurzgeschlossen lagern, da sie sich durch die umgekehrten Diffusionsprozesse wieder "selbst aufladen" können. Einer meiner Kunden, der u.a. Kondensatorbänke einsetzt, hat hierfür explizite Sicherheitsanweisungen.
Bauform B. schrieb: > Inzwischen gibt es immerhin etwas bessere: > Lifetime: (3.9 V; 2 years @ +65 °C, 5,000 hours @ +85 °C) > und danach hat er immer noch 70% den Nennkapazität. Wenn man das auf > Zimmertemperatur umrechnet, könnten 20 Jahre drin sein. könnte aber einen Haken haben - Preis Bauform B. schrieb: >> problematisch wird es auch, wenn die Spannung auf 1-2V fällt, dann >> kippen u.U. CMOS-Zellen und Reset funktioniert nicht zuverlässig > > Naja, daran ist ja nicht der Kondensator schuld und es wäre mit Batterie > genauso passiert. Nur, welche RTC macht das richtig? Steht das im > Datenblatt? sowas steht mMn nicht im Datenblatt, außer wenn die betreffenden Teile dafür designed sind - ansonsten ist das eher ein Bug, das kann man aber mit einer besseren Reset-Schaltung als nur RC-Glied bereinigen
Peter K. schrieb: > Nur, welche RTC macht das richtig? Steht das im > Datenblatt? Bei den STM32Fxxx Mikrocontrollern (die eine integrierte RTC haben) ist das Verhalten bei Unterspannung durchaus spezifiziert. Es wird ein Error-Flag gesetzt, die Uhr wird angehalten, und auf 0 gesetzt.
Stefan F. schrieb: > Peter K. schrieb: >> Nur, welche RTC macht das richtig? Steht das im >> Datenblatt? > > Bei den STM32Fxxx Mikrocontrollern (die eine integrierte RTC haben) ist > das Verhalten bei Unterspannung durchaus spezifiziert. Es wird ein > Error-Flag gesetzt, die Uhr wird angehalten, und auf 0 gesetzt. Ich dachte eher an externe RTC-Chips. Manche haben auch so ein Flag, aber das sagt nicht, dass der Reset funktioniert. Ein uC mit RTC tut sich da leichter, weil VDD und VBATT gut getrennt sind. Wenn VBATT im kritischen Bereich ist und die RTC total spinnt, funktioniert der POR trotzdem, weil VDD meistens von 0.0V startet. Aber falls VDD nur bis z.B. 1V statt 0V absinkt, funktioniert der POR auch nicht immer. Microchip und Renesas z.B. sagen ausdrücklich, dass es nicht funktioniert. In den STM32-Datenblättern finde ich keine Angaben dazu; ist das gut oder schlecht?
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>> ATtiny mit 32-kHz-Quarz: 10 µA > 0.7µA Heh, hoppla, wenn's um die Stromaufnahme von Mikrocontrollern für Uhrenanwendungen geht, kann man Angaben für Standby, Powerdown und ähnliche vergessen, denn man braucht ja noch mindestens einen Timer, um die Quarztakte bis zum Interrupt herunterzuteilen. Richtig ist also die Stromaufnahme bei (AVR:) IDLE (= CPU steht, synchrone Peripherie bleibt lauffähig) zuzüglich die Stromaufnahme für den verwendeten Timer (meist frisst Timer1 deutlich mehr als Timer0). Einzige Ausnahme (im AVR-Bereich) ist der asynchrone Timer2 beim ATmegaX8; hier gilt die Angabe für PowerDown (RC-Oszillator steht) zuzüglich asynchroner Timer. Auch hier IMHO im Bereich 1..10 µA. Das Power-Reduction-Register tut nichts weiter als (irrtümlich laufende) synchrone Peripherie totzulegen, hilft also kaum. Beachtenswerter sind die Kleinverbraucher Analogvergleicher, Referenzspannung, BrownOut und Watchdog. Ebenfalls nicht zu vergessen: Offene Digitaleingänge sind wahre Batterietöter. Auf der PIC1[246]-Schiene ist grundsätzlich nicht vorgesehen, die CPU unabhängig von synchroner Peripherie totzulegen. Im Gegenzug sind asynchrone Timer IMHO etwas mehr verbreitet als beim AVR. Beispielsweise bei PIC16F145x.
Henrik H. schrieb: > Einzige Ausnahme (im AVR-Bereich) ist der asynchrone Timer2 beim > ATmegaX8; Alle ATmega haben den asynchronen Timer. Beim ATmega64 und 103 ist es T0, ansonsten T2. Henrik H. schrieb: > Ebenfalls nicht zu vergessen: Offene Digitaleingänge sind wahre > Batterietöter. Im Power-Save sind unbenutzte Inputs eh disabled.
Henrik H. schrieb: > Heh, hoppla, wenn's um die Stromaufnahme von Mikrocontrollern für > Uhrenanwendungen geht, kann man Angaben für Standby, Powerdown und > ähnliche vergessen, denn man braucht ja noch mindestens einen Timer, um > die Quarztakte bis zum Interrupt herunterzuteilen. Standby power consumption: 0.7µA @ 3V Standby: RTC running Was ist da so schwer zu verstehen?
Henrik H. irrte:
> ... Stromaufnahme von Mikrocontrollern ...
Eine Messreihe (vom letzten Jahr) mit Quarz 32 KiHz, auf einen Interrupt
von 4 s heruntergeteilt:
1 | uC Art U [V] I [uA] |
2 | ATmega324PA 1832 RTC 5.0 1.15 |
3 | 3.3 0.89 |
4 | 3.0 0.86 |
5 | 2.0 0.75 |
6 | |
7 | ATmega644P-20PU 0741 RTC 5.0 1.42 |
8 | 3.3 1.02 |
9 | 3.0 0.97 |
10 | 2.0 0.80 |
11 | |
12 | ATmega1284PU 1024 RTC 5.0 1.39 |
13 | 3.3 1.02 |
14 | 3.0 0.98 |
15 | 2.0 0.84 |
Beachten Sie den ATmega644P - der ist von 2007, also älter, als Sie hier angemeldet sind. Und die neuen ATtinys kommen in den gleichen Bereich.
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Bearbeitet durch User
Bauform B. schrieb: > In den STM32-Datenblättern finde ich keine Angaben > dazu; ist das gut oder schlecht? Kommt aus die Anwendung an. Man kann es natürlich ausprobieren, aber ob sich die nächste Produktion noch genau so verhält ist ungewiss, sofern das Datenblatt nichts konkretes verspricht.
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