Hallo, im Haus meiner Eltern hat der Elektriker gewütet. Unter anderem wurde eine neue Leuchtstofflampe installiert, die hängt sogar an einer eigenen Sicherung. Weiter hängt diese Lampe zusammen mit andern Stromkreisen an einem FI. Jetzt passiert folgendes: Wenn diese Lampe ausgeschaltet wird, fliegt in 2 von 3 Versuchen der FI. Der Elektriker meint, da sei der Starter defekt. Was ich nicht verstehe: Der FI misst ja Fehlerstrom, der über die Erde abfließt. Wo soll aber der Strom hin? Es steht ja niemand dabei, der in dem Moment eine gewischt bekommt. Außerdem hätte ich eher erwartet, dass der FI beim Einschalten raus fliegt und nicht beim Ausschalten. Wäre ein defekter Starter wirklich eine mögliche Fehlerquelle? Bin ratlos und hoffe auf einen Tipp. Vielen Dank. Sören PS: Entschuldigung, wenn dieser Beitrag etwas verworren ist. Bin immer noch etwas grippig.
Dann kann der Elektriker ja mal den Starter erneuern. Ist ja schließlich Garantie drauf, oder?
Sören schrieb: > Wäre ein defekter Starter wirklich eine mögliche Fehlerquelle? neue Leuchtstofflampen sollte gar keinen Starter mehr haben. EVG sind nicht mehr zulässig.
Hatte ich auch einmal. Ursache war ein Isolationsfehler. Beim Abschalten hat es in einer Klemme gelegentlich einen Überschlag gegeben (Induktionsspannung aus der Drossel des KVG). Der kurze Lichtbogen hat dann den FI auf den Plan gerufen. Es war eine offene Drahtspitze in einer Klemme zu dicht am Metallgehäuse.
Hm, sehr merkwürdig. Die Sicherung hat bestimmt 16A. Das macht Sinn bei einer 40W Leuchtstofflampe (Ironie aus). Also, wenn es eine 36W-Lampe ist (schon viel für einen Flur), dann fließt da nicht viel Strom, vielleicht beim Einschalten. Könnte aber reichen, dass der FI gerade noch nicht rausfliegt? Vielleicht hat er den blauen N auf die falsche Sammelschine geklemmt, die nicht zu dem FI gehört, an dem die Lampe ist?
Christian S. schrieb: > Hm, sehr merkwürdig. Die Sicherung hat bestimmt 16A. Von welcher Sicherung sprichst du (in Rätseln?)
Route 6. schrieb: > Von welcher Sicherung sprichst du (in Rätseln?) Steht doch ganz oben, dass die Leuchtstofflampe eine eigene Sicherung bekommen hat. B16 ist der Standardautomat, weil am billigsten. Bei uns im Haus auch, leider. Kam grad wieder ein Beitrag im Fernsehen vom Brand durch überlastete Verteilerdosen, die mit 3500W beschriftet waren. Entweder brennen sie bei 3500W noch nicht ab oder danach löst die Sicherung aus. Da stimmt doch was nicht. Besser wären 10A oder 13A Absicherung für normale Steckdosen. Die schaffen nämlich die nur gerade. Schließ' mal'n 2300W Gerät an, wie heiß die dann schon wird. Egal welcher Hersteller.
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Peter II schrieb: > Sören schrieb: >> Wäre ein defekter Starter wirklich eine mögliche Fehlerquelle? > > neue Leuchtstofflampen sollte gar keinen Starter mehr haben. Na, das erzähl' mal dem Einzelhandel. Die Baumärkte verkaufen Leuchtstoffleuchten mit KVG und Starter palettenweise, mit dem lustigen Aufkleber "LED-ready" drauf...
Da hatte ich auch mal einen interessanten Fall: Beim Abschalten der Leuchtstoffröhre flog manchmal der 16A-Automat (es gab keinen FI). In einer Steckdose (gleicher Stromkreis) war eine (abgeschaltete!) Handbohrmaschine eingesteckt. Nach Entfernen der Bohrmaschine war das Problem gelöst. Ursache: Defektes Netzfilter in der Bohrmaschine; das Filter ist vor dem Schalter einbaut und war deshalb immer unter Spannung. Durch die Überspannung bei Abschalten der Leuchtstoffröhre (mit Drossel) "zündete" der Filterkondensator und macht einen satten Kurzschluss.
Hier schaltet doch der FI ab und nicht die Sicherung. Und der prüft auf eine Differenz der Ströme auf L- und N-Leiter.
Wenn ich wieder auf der Höhe bin, fahre ich mal zu meinen Eltern und schaue mir das mal an. Vielleicht ist es wirklich nur eine Drahtspitze, an der es einen Überschlag gibt. Im Notfall tausche ich die Lampe. Mal sehen. Vielen Dank Euch! Sören
BlaBla schrieb: > Hier schaltet doch der FI ab und nicht die Sicherung. Und der prüft auf > eine Differenz der Ströme auf L- und N-Leiter. Es gibt auch Entstörkondensatoren, die zwischen L bzw. N und PE geschaltet sind und damit im Fehlerfall durchaus den FI auslösen können.
Manche Lampen haben noch einen dicken Kondensator um cos Phi wieder Richtung 1 zu schieben. Vielleicht ist der defekt und macht immer einen Durchschlag nach PE (das Gehäuse ist doch bestimmt geerdet), wenn die Lampe abschaltet durch den Drossel-Rückschlag. Andererseits, das selbe passiert ja eigentlich auch, wenn die Lampe durch den Starter mehrmals flackert... Trotzdem, falls so ein Kondensator vorhanden ist, würde ich den mal abklemmen. Die Lampe müsste auch ohne gehen.
Christian S. schrieb: > Also, wenn es eine 36W-Lampe ist (schon viel für einen Flur), dann > fließt da nicht viel Strom, vielleicht beim Einschalten. Könnte aber > reichen, dass der FI gerade noch nicht rausfliegt? Fachkunde und Rechnen 5, Klasse wiederholen. 36 Watt an 230 Volt wären 160 mA, wenn keine Verluste auftreten. Ein konventionelles Vorschaltgerät (Drossel) lässt um 450 mA gehen.
Sören schrieb: > Wenn diese Lampe ausgeschaltet wird, fliegt in > 2 von 3 Versuchen der FI. Sieh Dir die Wiki-Skizze an. https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter#/media/File:FISkizze.svg Nur wenn ausreichend STrom (>15mA) abfließt sollte der FI fliegen. Gegenprobe mit anderer Lampe? Evtl. ist ein Entstörkondensator drin, der ein Isolationsproblem hat, was nur bei der höheren Abschaltspannung auftritt? Es wäre nebenbei sinnvoll, mehrere FIs pro Wohnung zu haben, um nicht immer den Kühlschrank mit abzutauen. Es gibt auch Kombi Fi B16 30mA wenn der Platz knapp wird.
Wenn man weiß was man tut und auch nur dann könnte man kurzzeitig zum testen des Verhaltens den PE wegklemmen und beobachten was dann passiert. Das darf natürlich nicht so bleiben und sollte nur gemacht werden, wenn man weiß was man tut. Ich hatte auch schon mit Röhren zu tun die ein KVG oder VVG hatten, da war irgendwo im Vorschaltgerät ein Isolationsfehler. Ein FI fliegt nicht grundlos.
Sven L. schrieb: > Ein FI fliegt nicht grundlos. Manchmal wird er auch vom Elektriker nach dem Ausbauen geworfen -und zwar gegen die Wand. Er war einfach kaputt. Auch das passiert (wenn auch selten) mal. MfG Paul
Bevor ich lange suche und mache und doch keinen Fehler finde, werde ich das Vorschaltgerät gegen ein EVG austauschen. Dem Aufbau und dem Gewicht nach ist das momentan installierte Vorschaltgerät noch von vorm Krieg also ein KVG. Will nicht wissen, wie oft die doch noch verbaut werden. Ist doch eigentlich schon verboten, oder? In dem Fall spielt es aber keine Rolle, da die Lampe wenn überhaupt 1x/Woche für ein paar Minuten eingeschaltet wird. Trotzdem wird der beschriebene Fehler durch das EVG hoffentlich behoben.
Sören schrieb: > Unter anderem wurde > eine neue Leuchtstofflampe installiert, Sören schrieb: > Der Elektriker meint, da sei der Starter > defekt. Bei einer neuen Leuchtstofflampe? Sören schrieb: > Bevor ich lange suche und mache und doch keinen Fehler finde, werde ich > das Vorschaltgerät gegen ein EVG austauschen. Viel Spaß beim Umbau! Klemm doch einfach mal L und N um. Falls es doch keine neue ist, mal aufmachen und nach Dreck, Spinnen, Fliegen usw. suchen.
Das Ende der Geschichte will ich nicht vorenthalten: Die Lampe habe ich inzwischen umgebaut: Das alte Vorschaltgerät (KVG) wurde entfernt, der Start auch. Dafür kam ein LED-Starter rein, der meines Wissens nur eine Brücke enthält. Außerdem wurde ein neues Vorschaltgerät (EVG) installiert. Hat alles schön und ohne Gefummel in das große Lampengehäuse gepasst. Da die Lampe nur eine Röhre enthält, war die Verdrahtung auch schnell gemacht. @ michael_ (Gast): Der Umbau hat tatsächlich Spaß gemacht :-) Und das Ergebnis: Die Lampe lässt sich einschalten und gibt schön hell, nach dem Ausschalten ist sie wieder dunkel. Und das beste: Die Sicherung fliegt nicht mehr. Also würde ich sagen: Die Operation war erfolgreich. Danke an alle hier für Eure Tips. Sören
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