Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8-Bit Controller noch zeitgemäß?


von NaGo (Gast)


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Hallo alle zusammen,

ich hätte eine Frage zu Mikrocontrollern. Ich habe damals das Thema 
Mikrocontroller mit AVRs angefangen und habe in meine Tools viel Zeit 
und Geld investiert. Für mein erstes Projekt habe ich ein ATmega32u4 
verwendet. Bei Conrad kostet so ein Ding knapp 10 Euro. Ich wollte in 
Kürze mit STM32 anfangen und habe gesehen, dass die Dinger wesentlich 
günstiger und leistungsstärker als die AVRs sind. Wieso verwendet man 
noch eigentlich 8-Bit Controller, wo doch die Leistungsstärkeren 
Controller günstiger zu bekommen sind? Hat das einen bestimmten Grund?

LG

von Dieter F. (Gast)


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NaGo schrieb:
> . Wieso verwendet man
> noch eigentlich 8-Bit Controller, wo doch die Leistungsstärkeren
> Controller günstiger zu bekommen sind? Hat das einen bestimmten Grund?

Zu früh - morgen ist Freitag.

0 Troll-Punkte :-)

von Joe F. (easylife)


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zB: man kauft sie woanders und in Stückzahlen günstiger.

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Schau mal, was die kleinen PICs heute (noch) kosten. Und dann vergleiche 
selbst.

von Der Pointler (Gast)


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> Bei Conrad kostet so ein Ding knapp 10 Euro.

Und bei Digikey nur 3,55€. Und wenn du als Großkunde gleich 100.000 
abnimmst kriegst du die wahrscheinlich von Microchip zum 
Freundschaftspreis.

> Wieso verwendet man noch eigentlich 8-Bit Controller, wo doch die
> Leistungsstärkeren Controller günstiger zu bekommen sind? Hat das einen
> bestimmten Grund?

Weil die Leistung ausreicht, weil man bereits eine funktionierende 
Toolchain hat, weil man sich mit 8-Bittern besser auskennt, weil bereits 
existierender Code für 8-Bitter entwickelt wurde und eine Portierung 
weitaus teurer wäre, weil 16-/32-Bitter komplexer sind usw. usw.

von Felix U. (ubfx)


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NaGo schrieb:
> Bei Conrad kostet so ein Ding knapp 10 Euro.
Das ist ein sehr hoher Preis für den Controller. Bei Digikey liegt der 
so um die 3,50€ und ein STM32F103 so bei 4,50€. Das sind aber natürlich 
alles Preise die man noch um ein vielfaches unterbieten kann wenn man 
bei ebay oder so schaut (hat dann aber auch nicht die Garantie, 
Originalteile zu kriegen).

> STM32 anfangen und habe gesehen, dass die Dinger wesentlich
> günstiger und leistungsstärker als die AVRs sind. Wieso verwendet man
> noch eigentlich 8-Bit Controller, wo doch die Leistungsstärkeren
> Controller günstiger zu bekommen sind? Hat das einen bestimmten Grund?
Es gibt ein paar Gründe, auch wenn die mit der Zeit immer weniger 
werden. Die Atmegas laufen z.b. auch auf 5V (gibt afaik aber auch STM 
mit 5V-toleranten Pins) und sind allgemein "robuster". Ein großes Plus 
für den Bastler ist auch, dass es die älteren Atmega in DIP-Packages 
gibt (die xmega leider nicht). Allgemein gilt für alle 8-bit Controller, 
dass sie einfach simpler aufgebaut sind und sich üblicherweise auch mit 
wenigen Zeilen Assembly schon ein lauffähiges Programm mit Peripherals 
ergibt. Das kann man auf ARM z.B. schon so gut wie vergessen.

Viel mehr fällt mir aber eigentlich auch nicht ein. Sobald man 
Rechenleistung braucht, wird man wohl einen "großen" nehmen müssen. Für 
viele Projekte reicht aber dann eben auch ein 8-bit Controller der mal 
eben vom Breadboard ohne externen Quartz/Oszillator und mit wenigen 
Zeilen Code läuft.

: Bearbeitet durch User
von Dieter F. (Gast)


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Die Schwall-Runde scheint trotzdem eröffnet zu sein :-) nur zu :-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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NaGo schrieb:
> Bei Conrad

Das ist eigentlich immer ein grober Fehler.

von NaGo (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Zu früh - morgen ist Freitag.
>
> 0 Troll-Punkte :-)

Mmmhhhhh.....alles klar.

Der Pointler schrieb:
> Und bei Digikey nur 3,55€. Und wenn du als Großkunde gleich 100.000
> abnimmst kriegst du die wahrscheinlich von Microchip zum
> Freundschaftspreis.

Das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen. Ich meine, warum sollte 
man es als PRIVATPERSON kaufen, wenn doch leistungsstärkere Controller 
sehr günstig zu erwerben sind? Das mit den Großkunden ist mir schon 
klar.

Der Pointler schrieb:
> Weil die Leistung ausreicht, weil man bereits eine funktionierende
> Toolchain hat, weil man sich mit 8-Bittern besser auskennt, weil bereits
> existierender Code für 8-Bitter entwickelt wurde und eine Portierung
> weitaus teurer wäre, weil 16-/32-Bitter komplexer sind usw. usw.

1. Leistung reicht aus -> Ja, da hast du recht. Bisher hat sie mir 
gereicht.
2. Sind denn die 16/32 Bitter den so viel schwerer zu verstehen? Wie 
vorhin geschrieben. Ich habe mit der Einarbeitung noch nicht angefangen.

Felix U. schrieb:
> Das sind aber natürlich
> alles Preise die man noch um ein vielfaches unterbieten kann wenn man
> bei ebay oder so schaut (hat dann aber auch nicht die Garantie,
> Originalteile zu kriegen).

Ebay werde ich wohl nicht bevorzugen. Das ist mir doch zu riskant.

von Felix U. (ubfx)


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NaGo schrieb:
> Sind denn die 16/32 Bitter den so viel schwerer zu verstehen?

kommt drauf an auf welchem Level. Du kannst auch für 32-bitter 
Arduino-mäßig Sachen zusammenklicken oder mit Software-Frameworks der 
Hersteller arbeiten (guck dir mal STM32CubeMX an). ARM Assembly ist aber 
halt schon eine andere Hausnummer als 8-bit AVR, logischerweise.

von Florian S. (sevenacids)


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Ich kann hier jetzt nur für mich sprechen, aber ich verwende die 8-bit 
AVRs sehr gerne weil sie ziemlich simpel aufgebaut und für meine 
(Hobby-)Zwecke (Sensor-/Messsteuerungen/Fahrradtelemetrie) noch 
vollkommen ausreichend sind. Zudem sind die meisten davon relativ 
günstig zu bekommen. Conrad ist in dieser Hinsicht für mich kein 
Maßstab, dort finde ich sie (eigentlich fast alles) überteuert. Und ein 
ATmega32U4 ist im Vergleich zu anderen AVRs ja schon sehr speziell, weil 
er USB mit an Bord hat.

Was den kommerziellen Bereich angeht: Kann ich nicht viel zu sagen, ich 
kann mir allerdings vorstellen, dass es selbst in 2017 noch genügend 
Fälle gibt, in denen ein AVR völlig ausreichend und noch günstiger als 
ein ARM-basierter Mikrocontroller ist.

von NaGo (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist eigentlich immer ein grober Fehler.

Ich verstehe worauf du hinaus willst.

Der Vorteil ist bei mir, der Laden ist um die Ecke. Wenn ich was 
brauche, kann ich einfach da hin. Ich war halt nur überrascht, das 
manche Controller von wie STM32 für knapp 50 Cent zu bekommen sind, 
wobei einige AVR mega teuer sind. Was für tolles Wortspiel :)

LG

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das Problem entspannt sich im Lauf der Zeit (wenn man seinen 
Hamstervorrat der üblichen Teile aufgebaut hat). Und fast nie ist es 
wirklich so eilig, dass ich da direkt hinfahren würde (sind auch nur 
8km). Nebenbei: oft genug stand ich da auch vor leerem Lager, 
online-Abfrage gabs noch nicht.
Ich meide den Laden inzwischen konsequent, Vertrauen auf Lebenszeit 
verspielt.

edit:
Zur eigentlichen Frage: ja, ich setze auch noch viele 8bitter ein. Tinys 
oder kleine PICs. Gibt so viele Problemchen, die sich damit klein und 
schnell erledigen lassen (vor wenigen Jahren wäre niemand auf die Idee 
gekommen, einen Blinker mit einem MC aufzubauen :-)
Braucht es Rechenpower, umfangreiche on-chip-hardware/Konnektivität, 
gehts zum STM32.
16bit-Prozessoren benutze ich gar nicht, XMEGAs auch nicht (wofür die 
eigentlich gut sein sollen, konnte mir auch noch keiner erklären)

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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NaGo schrieb:
>
> Ich meine, warum sollte
> man es als PRIVATPERSON kaufen, wenn doch leistungsstärkere Controller
> sehr günstig zu erwerben sind?

Wen interressiert denn, ob der neue µC leistungsfähiger ist, wenn schon 
der alte nur 10% der Zeit gearbeitet und den Rest der Zeit Däumchen 
gedreht hat? Hab ich irgendwas davon, wenn sich das auf 5% zu 95% 
ändert?

> 2. Sind denn die 16/32 Bitter den so viel schwerer zu verstehen? Wie
> vorhin geschrieben. Ich habe mit der Einarbeitung noch nicht angefangen.

Dann versuch es einfach mal. Dann wirst du sehen, was es für ein 
riesiger Vorteil ist, wenn man die Toolchain und etwaige 
Abstractionlayer schon kennt und sich auf deren Funktion verlassen kann.

von Joe F. (easylife)


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Manchmal ist auch der Energieverbrauch entscheidend, werfe ich mal 
ein...

von Andreas R. (daybyter)


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Ab und zu sind mir die 5V Pegel von so nem Arduino Nano ganz lieb.

von Johannes S. (Gast)


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Natürlich sind die 8 Bitter noch zeitgemäß und oft auch ausreichend. 
Aber wenn man etwas mehr möchte wie mehr Speicher, schnelle Grafik oder 
integrierten Ethernet Controller dann bieten die 32 Bitter mehr. Jetzt 
ist es aber vermessen zu denken mal eben eine neue 
Toolchain/Entwicklungsumgebung zu installieren und das bisher gelernte 
einfach auf das Neue anzuwenden und fertig zu sein. Man muss sich da 
reinarbeiten und lernt neue Fallstricke kennen. Deshalb macht es Sinn 
auch Anwendungen die man mit 8 Bittern erschlagen könnte als Übung mit 
32 Bittern und der neuen Umgebung zu realisieren. Natürlich solange man 
es sich leisten kann und nicht irgendwelche Kostenargumente darüber 
stehen.

Beim großen C gibt es die LPC zu akzeptablen Preisen, die sind hier 
leider nur bei den großen Distris zu bekommen.

von Lothar (Gast)


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Wir setzen je nach Projekt-Anforderungen 8-Bit 8051 z.B. EFM8 oder 
32-Bit ARM z.B. LPC ein. Grade bei integriertem ADC DAC sind die 8051 
noch immer besser wegen der robusteren Fertigung.

Bei AVR gibt es aber keinerlei Vorteile mehr gegenüber ARM schon gar 
nicht beim Preis. Über den Preis war immer das Hauptargument bei PIC und 
PIC32 aber der MIPS Kern war halt eine Fehlentscheidung.

von NaGo (Gast)


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Felix U. schrieb:
> kommt drauf an auf welchem Level. Du kannst auch für 32-bitter
> Arduino-mäßig Sachen zusammenklicken oder mit Software-Frameworks der
> Hersteller arbeiten (guck dir mal STM32CubeMX an). ARM Assembly ist aber
> halt schon eine andere Hausnummer als 8-bit AVR, logischerweise.

Lass mich raten: Beruflich bringt diese Arduino-mäßige zusammenklicken 
höchstwahrscheinlich nicht viel oder? Habe mir vorhin ein Video dazu 
angeschaut. Das ganze erinnert mich ein wenig an die PSoCs.

LG

von Wolfgang (Gast)


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NaGo schrieb:
> Für mein erstes Projekt habe ich ein ATmega32u4 verwendet. Bei Conrad
> kostet so ein Ding knapp 10 Euro. I
> ...
> Hat das einen bestimmten Grund?

Ja, sonst würde es nicht so sein.

Conrad verkauft seine ATmega32u4 doch auch für 10€ und anscheindend gibt 
es genug Käufer dafür, obwohl es komplett bestückte Boards mit diesem 
Prozessor direkt aus China als Einzelstück incl. Porto für 3.20€ gibt.
Conrad scheint der Meinung zu sein, dass sie trotz des Preises genug 
davon verkaufen und die betreffenden Kunden werden ihren Grund haben, 
warum sie dafür das Dreifache hinblättern. Frag dich selbst ...

von Klaus (Gast)


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8Bitter sind solange zeitgemäß wie sie die Aufgaben erledigen die 
gestellt sind. Das sind auf unabsehbare Zeit mehr als genug. Für 
gewöhnlich sollte man diese doch auf einfachstmögliche Art erledigen. 
Gehäusevielfalt,  Robustheit und viel flexiblere Spannungsversorgung bis 
5V sind mir persönlich als Bastler da allemal mehr wert als die 
Flexibilität ausgefeilter 32-Bit Features- die, sofern überhaupt von 
Nutzen, erstmal beherrscht werden wollen.

von G.S. (Gast)


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Lothar schrieb:
> Bei AVR gibt es aber keinerlei Vorteile mehr gegenüber ARM

Doch. Ich kenne sie. Ich brauche viel weniger Zeit für sie. Und sie tun 
es genauso.

von Mmhm (Gast)


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NaGo schrieb:
> Dieter F. schrieb:
>> Zu früh - morgen ist Freitag.
>>
>> 0 Troll-Punkte :-)
>
> Mmmhhhhh.....alles klar.
>
> Der Pointler schrieb:
>> Und bei Digikey nur 3,55€. Und wenn du als Großkunde gleich 100.000
>> abnimmst kriegst du die wahrscheinlich von Microchip zum
>> Freundschaftspreis.
>
> Das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen. Ich meine, warum sollte
> man es als PRIVATPERSON kaufen, wenn doch leistungsstärkere Controller
> sehr günstig zu erwerben sind? Das mit den Großkunden ist mir schon
> klar.

Wer für ein Bastelprojekt die Preisscheere beim Controller ansetzt spart 
am falschen Ende. Viel wichtiger als der Controller ist die Toolchain 
und dass man damit umgehen kann. Und dass man damit Spass hat - das ist 
schießlich das Ziel der Bastelei. Mir persönlich ist das Arbeiten mit 
vertrauten Werkzeugen deshalb durchaus ein paar € wert.
Da sollte man sich von "modern" oder "Bittigkeit" nicht zu sehr 
beeinflussen lassen.

von Katatafisch (Gast)


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Ich verwende die 8-Bitter ebenfalls sehr gerne.

Konkretes Projekt: einfache Motorsteuerung mit zwei Endschaltern und 
IRMP.
Umgesetzt auf einem Tiny24 (Der Lag noch im "Lager").
Der Knirps wird an 5V und GND gehängt, hat ausreichend viele I/O und der 
Speicher von 2k hat mit 97% Füllgrad (ohne Optimierungen ...) so gerade 
gepasst.
Das 14-Beinige IC kann ich nun schnell auf Lochraster häkeln und fertig 
ist die Laube.

Warum sollte ich für sowas einen ARM einsetzen?
Für eine eigenständige Smart-Home-Zentrale mit buntem Touchi LCD macht 
ein ARM und Programmierung in höheren Sprachen, villeicht sogar Task 
mehr sinn.

Hängt eben alles von der Anwendung ab.

von Peter D. (peda)


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Ich weiß nicht, warum soviel Aufhebens um den Preis gemacht wird, eine 
Platine besteht doch nicht nur aus dem MC allein. In meinen Schaltungen 
ist der MC bei weitem nicht das teuerste Bauteil, sondern geht völlig in 
dem anderen Kleinzeug unter.

Die AVRs sind recht einfach zu durchschauen, obwohl manchmal die 
fehlenden Interruptlevel Kopfzerbrechen bereiten.

Beim 8051 sieht man schön, daß sich die Entwickler noch bei allem was 
gedacht haben. Die Architektur ist schnörkellos und enthält alles 
wichtige. Der Befehlssatz ist richtig elegant, da macht es sogar Spaß, 
ihn in Assembler zu programmieren.
Ich hab 1993 den AT89C2051 in einem Projekt eingesetzt und der ist immer 
noch gut beschaffbar. Es gibt also noch reichlich Großabnehmer, die ihn 
einsetzen. Atmel hat ja später den schnelleren AT89LP4052 entwickelt, 
aber der hat sich nicht mehr so durchsetzen können. Die höhere 
Rechenleistung wurde einfach nicht gebraucht.

Pech hatte ich dagegen mit den 8051 von Philips/NXP, die wurden fast 
alle eingestampft. Als Nachfolger hatte ich dann für den P89C668 den 
AT89C51RE2 eindesigned und dann ging die Fab in Rousset pleite, die ihn 
herstellte.

von Alex W. (a20q90)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist eigentlich immer ein grober Fehler.

Unverzeilich! Für den Geldbeutel zumindest :-)

von samy (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich weiß nicht, warum soviel Aufhebens um den Preis gemacht wird, eine
> Platine besteht doch nicht nur aus dem MC allein. In meinen Schaltungen
> ist der MC bei weitem nicht das teuerste Bauteil, sondern geht völlig in
> dem anderen Kleinzeug unter.

Moderne 8-Bitter besitzen oft Zusatzfunktionen, die ich dann nicht extra 
realisieren muss. Zudem ist zum Beispiel für ein 18-poliges Gehäuse das 
Layout deutlich kleiner und einfacher, als bei einem 64-poligem Gehäuse. 
Zudem habe ich beim 8-Bitter die Chance, jedes einzelne Bit zu kennen. 
Im Gegensatz zu oft nur zusammengeklickten Programmen arbeiten die 
Geräte deutlich stabiler, was besonders bei Störungen sehr positiv 
auffällt.

von Pete K. (pete77)


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Mein VW Golf ist in die Jahre gekommen, soll ich mir jetzt einen neuen 
Audi Q7 kaufen? Fahren kann ich und der Audi Q7 hat auch 22 Zoll Felgen 
statt 16 beim VW Golf...

Juhuuu, endlich Freitag ;-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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samy schrieb:
> Moderne 8-Bitter besitzen oft Zusatzfunktionen, die ich dann nicht extra
> realisieren muss.

Haben ARMs auch. Gibt mehrere ...

> Zudem ist zum Beispiel für ein 18-poliges Gehäuse das
> Layout deutlich kleiner und einfacher, als bei einem 64-poligem Gehäuse.

Also LPC832M (SO 8) dem ATmega128 (TQFP 64) vorziehen.

...

Lothar schrieb:
> bei PIC und
> PIC32 aber der MIPS Kern war halt eine Fehlentscheidung.

PIC32M = MIPS
PIC32C = Core - also ARM (Aus den ATMEL SAM)

Und ich finde die PIC32MZ richtig gut!


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein AVR ist ein stueck einfacher wie ein Arm. Und ich habe den Anspruch, 
dass meine Software fehlerfrei laeuft. Denn die muss jahrelang 
durchlaufen. Das wird schwierig mit Frameworks, die man zusammenclickt.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar schrieb:
> aber der MIPS Kern war halt eine Fehlentscheidung.

Inwiefern?

von Leroy M. (mayl)


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Das hat viele Gründe.

Nostalgie, Erfahrung mit 8-Bittern, gefühlte Sicherheit, Lust an der 
Herausforderung ein Programm klein genug zu bekommen, große Community, 
Teile habt man es im Lager, wurde immer schon so gemacht...

Aus technischer Sicht ist es schlicht egal, beide Typen können die 
Aufgabe erledigen.


Ich denke, wenn sich am Preis nichts tut, dann hole ich mir das 
leistungsfähigere System, selbst wenn ich die Leistung nicht benötige.
Haben ist besser als Brauchen. ;)

von samy (Gast)


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Lothar schrieb:
> aber der MIPS Kern war halt eine Fehlentscheidung.

Verstehe ich auch nicht.

von M. K. (sylaina)


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Juhu, Wochenende ist eingeleitet, und das schon am Donnerstag. Perfekt!

von samy (Gast)


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Leroy M. schrieb:
> Nostalgie,

Die neuesten Generationen besitzen Eigenschaften, von dehnen man früher 
nur träumen konnte. Was ist daran nostalgisch?


Leroy M. schrieb:
> Erfahrung mit 8-Bittern,

Fast richtig, Erfahrungen auch (!) mit 8-Bittern.


Leroy M. schrieb:
> gefühlte Sicherheit,

Falsch, im EMV-Labor lässt es sich auch normengerecht nachweisen.


Leroy M. schrieb:
> Lust an der
> Herausforderung ein Programm klein genug zu bekommen,

Nein, sondern pure Geldgier: geringerer Aufwand = höherer Gewinn


Leroy M. schrieb:
> große Community,

Fast richtig, auch große Community.


Leroy M. schrieb:
> Teile habt man es im Lager,

Lager = RS oder Farnell, somit alle (!) Varianten im Lager.


Leroy M. schrieb:
> wurde immer schon so gemacht

Nein, es findet bei allen Varianten eine ständige Anpassung an die 
veränderten Eigenschaften statt.

von hänschen (Gast)


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Bei 16/32-Bittern kann es sein dass ein Programm bzw. Daten im Speicher 
immer an geradzahligen Adressen liegen müssen.

Das kommt daher weil der 16/32-Bit-Bus immer das ganze Wort lesen will 
beim Speicherzugriff.

Das macht soweit ich weiss immer der Compiler - der sorgt dafür dass 
eventuell NOPs eingefügt werden.


Für Bastler ist das natürlich etwas ungünstig  :-)
Daher die 8-Bitter, die haben soetwas nicht. Dazu noch der 
übersichtliche Adressraum nebst Busleitungen usw.

von ein anderer Gast (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Mein VW Golf ist in die Jahre gekommen, soll ich mir jetzt einen neuen
> Audi Q7 kaufen? Fahren kann ich und der Audi Q7 hat auch 22 Zoll Felgen
> statt 16 beim VW Golf...

Wenn der Q7 auch die hälfte des Golf kostet......

/Ironie
könnte hinkommen, wenn man den Q7 TDI gegen den e-Golf vergleicht ;-)
/Ironie off

von Fabian F. (fabian_f55)


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Für jemanden der neu anfängt und keine Millionenabsätze hat gibt es 
keinen vernünftigen Grund 8-Bitter zu nehmen.
(Und selbst das Argument bröckelt. Ein kleiner CortexM0 kostet keine 
0,60€)
32 Bit-Arm sind eine Ecke komplizierter, aber das ist nix was man nicht 
in einer Woche erlernen kann.

Alteingesessene haben klar einen Vorteil mit 8-Bittern wg. der 
Erfahrung. Viele Tricks und kniffe die man da erlernt hat sind auf 
32-Bit Plattformen aber nutzlos.
Als ich nach 10 Jahren 8-bittern das erste mal einen ARM programmieren 
musste hats mich auch innerlich erstmal gesträubt. Heute würd ich aber 
keinen 8-bitter nutzen wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Alle Argumente von Gehäusegröße und Stromverbrauch stammen von Unwissen.
Es gibt Arm mit 12-Pin SOIC die man wunderbar auch als Hobbyist 
verwenden kann. Mit 0,20€ Adapterplatine auch mit Steckbrett.
Die Low Power Modelle brauchen Active <3mW und Idle 40µW

Wenn man den Stromverbrauch der µC vergleicht muss man das natürlich bei 
der gleichen CPU-Taktung machen (Bzw. ggf. geringer, nachdem man bei 32 
bit häufig weniger Schritte braucht). 48MHz Arm mit 8MHz Attiny zu 
vergleichen ist natürlich blödsinn.

Auch die Software-frameworks sind kein muss. Zumindest Funktionen wie 
UART, SPI, I2C kriegt man auch so hin. gibt aber keinen Vernünfigen 
grund sich die treiber selber zu schnitzen, wenn man nicht grad 
MISRA-Konform arbeiten muss. Selbst dann kauft man sich eher 
MISRA-Konforme treiber von extern ein, als sich selber damit auseinander 
zu setzen. Wenn ich einen µC verwende will ich eine Bestimme Aufgabe 
erfüllen. Rausfinden wie die Treiber funktionieren zahlt mir der Kunde 
nicht..

von m.n. (Gast)


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hänschen schrieb:
> Bei 16/32-Bittern kann es sein dass ein Programm bzw. Daten im Speicher
> immer an geradzahligen Adressen liegen müssen.

Und bei 8-Bittern kann es sein, daß die Bits alle in einem Byte liegen 
müssen. Immer wieder ein dramatisches Problem ;-)

von Leroy M. (mayl)


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samy schrieb:
> Leroy M. schrieb:
>> Nostalgie,
>
> Die neuesten Generationen besitzen Eigenschaften, von dehnen man früher
> nur träumen konnte. Was ist daran nostalgisch?
>
Natürlich, moderne Kutschen haben auch Gummibereifung, von der man 
früher nur träumen konnte. ;)

>
> Leroy M. schrieb:
>> Erfahrung mit 8-Bittern,
>
> Fast richtig, Erfahrungen auch (!) mit 8-Bittern.
>
Schaden sicherlich nicht. Aber deswegen muss man nicht auf Erfahrung mit 
32-Bittern verzichten.

>
> Leroy M. schrieb:
>> gefühlte Sicherheit,
>
> Falsch, im EMV-Labor lässt es sich auch normengerecht nachweisen.
>
Gemeint war eher die gefühlte Sicherheit im Umgang mit den Controllern.

>
> Leroy M. schrieb:
>> Lust an der
>> Herausforderung ein Programm klein genug zu bekommen,
>
> Nein, sondern pure Geldgier: geringerer Aufwand = höherer Gewinn
>
Entfällt im privaten Bereich, insbesondere wenn das Chinamodul gleich 
viel kostet.
Im geschäftlichen Bereich ist das selbstverständlich so. Da zählt jeder 
Zehntelcent.

>
> Leroy M. schrieb:
>> große Community,
>
> Fast richtig, auch große Community.
>
Ich denke die "8-Bitter-Community" ist die Stärkste. Im Bereich der 
"Maker", Hobbyisten, Bastler und Beginner.

>
> Leroy M. schrieb:
>> Teile habt man es im Lager,
>
> Lager = RS oder Farnell, somit alle (!) Varianten im Lager.
>
Sicher, man kann alles kaufen, wenn man es muss.

>
> Leroy M. schrieb:
>> wurde immer schon so gemacht
>
> Nein, es findet bei allen Varianten eine ständige Anpassung an die
> veränderten Eigenschaften statt.

Ein mal Atmel, immer Atmel.
Die Fanboys haben da so ihre Präferenzen, habe ich gehört. :D

Aber im Ernst, der Mensch neigt dazu funktionierende Prozesse zu 
wiederholen, selbst wenn sie Optimierungspotential haben.
Lieber einen Weg gehen, der zwar beschwerlich ist, aber zum Ziel führt, 
als eine ggf. einfachere Alternative zu suchen und das Risiko zu tragen, 
keinen Erfolg zu haben.
Das ist nicht mal verwerflich und eigentlich eine sinnvolle
Strategie. Zumindest aus evolutioneller Sicht, in der das Risiko keinen 
Erfolg zu haben gleichbedeutend war mit der eigenen Entfernung aus dem 
Genpool.


Ich will 8-Bitter nicht schlecht machen, sie haben durchaus ihre 
Berechtigung. Sonst würden sie nicht mehr produziert.

Aber im Hobbybereich sind sie quasi immer ersetzbar mit den größeren 
Brüdern. Man kann sie natürlich trotzdem einsetzen, aus mannigfaltigen 
Gründen, man muss es aber nicht.

Die gleiche Diskussion hätte man auch vor einigen Jahr(zehnt)en auch um 
Röhren vs. Transistoren führen können.

von Ohman (Gast)


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Bei uns war letztens einfach nur der Platzfaktor entscheidend. Auf eine 
bestehende Platine musste ein Mikrocontroller + Peripherie erweitert 
werden, da war nur Platz für einen 8-Bitter im SO-8 Package.

von Stefan K. (stefan64)


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hänschen schrieb:
> Bei 16/32-Bittern kann es sein dass ein Programm bzw. Daten im Speicher
> immer an geradzahligen Adressen liegen müssen.

Dieses Problem ist bei mir in fast 10 Jahren ARM-Entwicklung noch nie 
als Problem aufgetaucht.

Gruß, Stefan

von Peter D. (peda)


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Was mir bei vielen ARM mißfällt, daß die keine vernünftige UART haben, 
sondern nur diesen 16550-kompatiblen Mist.
D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.

von A. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Was mir bei vielen ARM mißfällt, daß die keine vernünftige UART
> haben,
> sondern nur diesen 16550-kompatiblen Mist.
> D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.

Mein STM32 kann 9Bit; Seite 1014, RM0090
1
Bit 12 M: Word length
2
This bit determines the word length. It is set or cleared by software.
3
0: 1 Start bit, 8 Data bits, n Stop bit
4
1: 1 Start bit, 9 Data bits, n Stop bit
5
Note: The M bit must not be modified during a data transfer (both transmission and reception)

von Stefan K. (stefan64)


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Peter D. schrieb:
> Was mir bei vielen ARM mißfällt, daß die keine vernünftige UART haben,
> sondern nur diesen 16550-kompatiblen Mist.
> D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.


Also der STM32 hat das (kopiert aus Ref.Man STM32F2xx):
* Programmable data word length (8 or 9 bits)

Das Einzige, was der nicht kann, ist ein Interrupt NUR dann, wenn das 
9.Bit gesetzt ist (wie das meiner Erinnerung nach die 8051-kompatiblen 
teilweise konnten). das 9.Bit empfangen ist aber kein Problem. Eher 
schon, dass es zu viele Einstellmöglichkeiten gibt ...

Gruß, Stefan

von Mmhm (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Was mir bei vielen ARM mißfällt, daß die keine vernünftige UART haben,
> sondern nur diesen 16550-kompatiblen Mist.
> D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.

Was hat DAS denn mit ARM zu tun, hmm?
Das ist Peripherie, und liegt in der Verantwortung des 
Controllerherstellers, und hat mit dem Prozessorkern NICHTS, aber auch 
gar nichts zu tun.

Das ist wie:
Meine Fernbedienung hat keinen "Menü" Button, deswegen sind Varta 
Batterien allgemein Blödsinng (weil halt die Fernbedienung von einer 
Varta-Batterie betrieben wird).
Auf diesem Niveau bewegt sich diese Kritik.

Der Prozessorkern ist für viele Projekte - abgesehen von der Performance 
- relativ egal.

Für mich (PIC12-PIC32 Nutzer) ist der einzige Unterschied die 
Rechenperformance und der Compiler. Und das, obwohl die Kerne der 
Controller nicht unterschiedlicher sein könnten :-)

von Roland F. (rhf)


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Hallo Fabian,

> Es gibt Arm mit 12-Pin SOIC die man wunderbar auch als Hobbyist
> verwenden kann. Mit 0,20€ Adapterplatine auch mit Steckbrett.

Welche sind das?

> Selbst dann kauft man sich eher MISRA-Konforme treiber von extern
> ein, als sich selber damit auseinander zu setzen.

Ich schreibe jetzt mal aus Sicht des Hobbyisten, für den eine solche 
Variante weg fällt, da unbezahlbar. Also doch selber Treiber schreiben 
oder darauf hoffen das eine Gemeinschaft das schon getan hat.
Und das ist eben der Vorteil der 8-Bit-µPCs: da gibt es seit Jahrzehnten 
für praktisch alles Codebeispiele. Und es wird täglich mehr und das 
trotz deutlich leistungsfähiger 32-Bit-µPCs.

rhf

von Fabian F. (fabian_f55)


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Peter D. schrieb:
> Was mir bei vielen ARM mißfällt, daß die keine vernünftige UART haben,
> sondern nur diesen 16550-kompatiblen Mist.
> D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.

Das ein moderner uC keine Protokolle aus den 90ern unterstützt sollte 
verschmerzbar sein.
EtherCAT oder CANopen haben RS485 geräte weitgehend ersetzt. Von da ist 
das ein sterbender Markt.
Wenn man es unbedingt braucht nimmt man eben einen 8-Bitter. Wg. einen 
antiken Sonderfall würde ich aber nicht generell auf 8 Bit umsteigen..

von m.n. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Das ein moderner uC keine Protokolle aus den 90ern unterstützt sollte
> verschmerzbar sein.
> EtherCAT oder CANopen haben RS485 geräte weitgehend ersetzt. Von da ist
> das ein sterbender Markt.

Bravo! Dann brauchst Du ja kein RSxxx, SPI oder IIC mehr.

von Olaf (Gast)


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>> D.h. RS-485 mit 9bit für die Adressierung geht damit nicht.

> Das ein moderner uC keine Protokolle aus den 90ern unterstützt sollte
> verschmerzbar sein.

Noe, verschmerzbar ist das nicht. Ist naemlich ein Industriestandard 
ausserhalb der Konsumelektronik. Aber deshalb gibt es durchaus auch ARMs 
die das koennen.

Es gibt eine andere Sache die bei modernen Controllern manchmal bloed 
ist. Und das ist der Verlust an Syncronizitaet zwischen IO und Core.

Olaf

von Leroy M. (mayl)


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Fabian F. schrieb:
> EtherCAT oder CANopen haben RS485 geräte weitgehend ersetzt. Von da ist
> das ein sterbender Markt.

Ich halte ProfiBUS jetzt nicht wirklich für "am Sterben".

ProfiNET, EtherCAT und wie sie alle heißen sind im Anlagenbau zwar 
vereinzelt vorhanden, aber nicht unbedingt üblich.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Roland F. schrieb:
> Hallo Fabian,
>
>> Es gibt Arm mit 12-Pin SOIC die man wunderbar auch als Hobbyist
>> verwenden kann. Mit 0,20€ Adapterplatine auch mit Steckbrett.
>
> Welche sind das?

Microchip AtSAMD09/10
NXP LPC1112FD20 (So20)
STM32L011De (TSSOP16)

>
> Ich schreibe jetzt mal aus Sicht des Hobbyisten, für den eine solche
> Variante weg fällt, da unbezahlbar. Also doch selber Treiber schreiben
> oder darauf hoffen das eine Gemeinschaft das schon getan hat.
> Und das ist eben der Vorteil der 8-Bit-µPCs: da gibt es seit Jahrzehnten
> für praktisch alles Codebeispiele. Und es wird täglich mehr und das
> trotz deutlich leistungsfähiger 32-Bit-µPCs.

Als Hobbyist nehm ich die kostenlosen Treiber von Atmel/STM/NXP &Co die 
decken die komplette Peripherie ab.
m.n schrieb:
>Bravo! Dann brauchst Du ja kein RSxxx, SPI oder IIC mehr.

So ein Blodsinn. SPI und i2c sind für kommunikation auf der Platine, und 
da gibt es auch keine "moderneren" alternativen. RS485 ist ein externer 
Bus.

Leroy M. (mayl) schrieb:
>Ich halte ProfiBUS jetzt nicht wirklich für "am Sterben".

Bei uns schon. Unsere Kunden Fragen nach USB, Ethernet, und CANopen. 
Rs485 haben wir schon seit über 3 Jahren nicht mehr verkauft.
Viele Geräte unterstützen noch Profibus, aber eben auch neuere 
Standards. Ich glaube kaum das ein CNC oder Netzteilhersteller heute 
noch ein neues Gerät entwickeln würde, dass nur Profibus kann.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Leroy M. schrieb:
> Ein mal Atmel, immer Atmel.

Wie gesagt, 1993 war der AT89C2051 wirklich ein super MC, viele haben 
damit überhaupt erstmal MC-Luft geschnuppert. Die PIC-Leute hatten zu 
der Zeit nur die teuren Chips mit UV-Löschfenster oder nen Mülleimer 
neben dem Arbeitstisch für die vielen verbrannten OTPs.

Leroy M. schrieb:
> Lieber einen Weg gehen, der zwar beschwerlich ist, aber zum Ziel führt,
> als eine ggf. einfachere Alternative zu suchen und das Risiko zu tragen,
> keinen Erfolg zu haben.

Das Gegenteil ist der Fall, etwas neues ist deutlich beschwerlicher, als 
eine eingespielte Toolchain. Daher braucht der Umstieg erstmal einen 
triftigen Grund, z.B. daß die Leistung der bisherigen MCs nicht mehr 
ausreicht. Und da hapert es noch bei uns an einer Killerapplikation, die 
den Umstieg zwingend machen würde.
Das Risiko kann eine zusätzliche Rolle spielen, wenn die Deadline 
drückt. Und auch das Risiko, daß die neue Platine beim EMV-Test erstmal 
durchfallen kann.

Wir setzen zunehmend auch den LPC1768 ein. Es gibt allerdings nichts 
vergleichbares, was ähnlich einfach dem kostenlosen AVR-Studio ist 
(installieren und läuft). Daher mußte ein kommerzielles Produkt (IAR) 
mit floating license gekauft werden.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wir setzen zunehmend auch den LPC1768 ein. Es gibt allerdings nichts
> vergleichbares, was ähnlich einfach dem kostenlosen AVR-Studio ist
> (installieren und läuft).

LPC/MCUXpresso?

von Fabian F. (fabian_f55)


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Johannes S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Wir setzen zunehmend auch den LPC1768 ein. Es gibt allerdings nichts
>> vergleichbares, was ähnlich einfach dem kostenlosen AVR-Studio ist
>> (installieren und läuft).
>
> LPC/MCUXpresso?

Ist eine Krankheit die IDE. Noch nie so eine miese 
Eclipse-Verhackstückelung gesehen. Wobei IAR auch nur marginal besser 
ist...
Verglichen mit der STM/Atmel IDE ein Trauerspiel.

von Johannes S. (Gast)


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sehe ich nicht so, vor allem das Debuggen funktioniert damit ad hoc. 
Eclipse IDEs an sich sind gewöhnungsbedürftig. Einige wichtige 
Funktionen sind da in ein QuickStart Fenster gepackt worden, das hat mir 
anfangs einiges an suchen erspart. Einziger Nachteil ist das die IDE nur 
für LPC und Kinetis gemacht ist.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Johannes S. schrieb:
> sehe ich nicht so, vor allem das Debuggen funktioniert damit ad hoc.

Ad Hoc? Ich hatte das zweifelhafte vergnügen mit einem LPC1758 zu 
arbeiten.
Das Feedback des Debuggers tendiert stark gegen 0. Weder erkennt der das 
ein Debugger angeschlossen wurde, noch gibt's brauchbare Infos warum das 
Debuggen heut mal wieder nicht geht. Alles was der Vermag zu sagen ist:
"02: Failed on connect
  02: Failed on connect
  Could not connect to core.
  31: No connection to emulator device
"
Würde man anhand dieser Fehlermeldung drauf kommen, dass VCC des Targets 
falsch ist? Abgesehen davon ist auch nicht hilfreich, dass die 
Dokumentation von NXP doch er sub par ist.

> Eclipse IDEs an sich sind gewöhnungsbedürftig.
Die STM IDE ist auch eclipse-Basiert und läuft 1A

Abgesehen davon kommt man bei der IDE auch schnell an die Grenze wo es 
nicht mehr kostenlos ist.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Würde man anhand dieser Fehlermeldung drauf kommen, dass VCC des Targets
> falsch ist?

Wenn die Spannung falsch ist läuft doch das Target nicht. Was man falsch 
machen kann ist VTarget nicht an den Debugger anzuschliessen, die 
versorgt da üblicherweise die Treiber und damit stellen sich die Pegel 
automatisch passend ein.

Fabian F. schrieb:
> Abgesehen davon kommt man bei der IDE auch schnell an die Grenze wo es
> nicht mehr kostenlos ist.

Falls du ein Codesize Limit meinst: gibt es nicht mehr in MCUX. Geld 
ausgeben muss man nur für die den erweiterten Debugsupport mit Trace und 
mehr ITM Features oder wenn man gerne mit NXP telefonieren möchte.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Ohman schrieb:
> Auf eine bestehende Platine musste ein Mikrocontroller + Peripherie
> erweitert werden, da war nur Platz für einen 8-Bitter im SO-8 Package.

Ein TSSOP14 (z.B. STM32L011D3) ist in etwa genau so groß. QFN32 sogar 
noch etwas kleiner (rein vom Package).

von Jobst M. (jobstens-de)


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hänschen schrieb:
> Bei 16/32-Bittern kann es sein dass ein Programm bzw. Daten im Speicher
> immer an geradzahligen Adressen liegen müssen.

Bei den AVRs müssen die Daten auch immer auf den geraden Byte-Adressen 
des 16-Bit breiten Flashs beginnen.

680x0 ist es allerdings egal.


Leroy M. schrieb:
> Gemeint war eher die gefühlte Sicherheit im Umgang mit den Controllern.

Das ist aber eigentlich ehr ein Trugschluss. Was machst Du, wenn Dein 
8-Bitter einen Bug im Programm hat, obwohl Du die Sicherheit gefühlt 
hast?


Leroy M. schrieb:
>> Nein, es findet bei allen Varianten eine ständige Anpassung an die
>> veränderten Eigenschaften statt.
>
> Ein mal Atmel, immer Atmel.

Die veränderte Eigenschaft bei Atmel ist, dass sie an Microchip verkauft 
wurden.


Ohman schrieb:
> Bei uns war letztens einfach nur der Platzfaktor entscheidend. Auf eine
> bestehende Platine musste ein Mikrocontroller + Peripherie erweitert
> werden, da war nur Platz für einen 8-Bitter im SO-8 Package.

Stimmt. 32-Bitter im SO-8 Package sind viel zu groß.


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jobst M. schrieb:
> Bei den AVRs müssen die Daten auch immer auf den geraden Byte-Adressen
> des 16-Bit breiten Flashs beginnen.

Nicht die Daten. Nur der Code.

von Jobst M. (jobstens-de)


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A. K. schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>> Bei den AVRs müssen die Daten auch immer auf den geraden Byte-Adressen
>> des 16-Bit breiten Flashs beginnen.
>
> Nicht die Daten. Nur der Code.

Dann zeig mir mal den Trick, wie Du sie an ungeraden Adressen beginnen 
lässt. Und ein Byte vorweg schreiben gilt nicht. Das sind ja auch schon 
Daten.

Gruß
Jobst

von (prx) A. K. (prx)


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Jobst M. schrieb:
> Dann zeig mir mal den Trick, wie Du sie an ungeraden Adressen beginnen
> lässt. Und ein Byte vorweg schreiben gilt nicht. Das sind ja auch schon
> Daten.

3 Interpretationen:

Daten an einer ungerade Adresse beginnen lassen zu können interpretierte 
ich als eine Frage von Alignment-Restriktion beim Zugriff auf Daten, die 
grösser als ein Byte sind, also beispielsweise C "int" Daten. Die AVR 
Cores haben dies nicht, 68000 hingegen schon.

Dass man ein ROM weder bei AVR noch bei 68000 an einer ungeraden Adresse 
beginnen lassen kann (ohne üble Verrenkungen) liegt an 16 Bit breiten 
ROMs. Eine Eigenschaft, die beide Architekturen teilen. Auch bei 68000 
fangen ROMs (und RAMs) an einer geraden Adresse an, d.h. vor einem Byte 
an einer ungeraden Adresse ist immer ein Byte an einer geraden Adresse.

Eine wieder andere Interpretation betrifft die Programmiersprache. Da 
Atmels Assembler im ROM mit Wortadressen rechnet, ist es nicht möglich, 
in diesem Assembler Daten an einer ungeraden Adresse beginnen zu lassen. 
Aber das ist nur eine Einschränkung dieses Assemblers. Beim GNU 
Assembler dürfte das kein Problem darstellen, da darin ROM-Adressen in 
Bytes gerechnet werden.

: Bearbeitet durch User
von Armi (Gast)


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Hi!

Im Hobby bin ich schon seit einigen Jahren komplett von AVR auf ARM 
umgestiegen und würde auch nie mehr zurückwechseln.

Selbst einfache Schaltungen realisiere ich nur noch mit ARM. Spielt 
keine Rolle ob die Leistung gebraucht wird oder nicht. Eine komplette 
Leiterplatte mit bestücktem CortexM3, stiftleiste, USB-Buchse, LEDs, 
Spannungsregler usw. kostet weniger als 2 Euro.

Das Programmiergerät kostet ebenfalls nur soviel wie eing Glas Bier und 
kann Debuggen. Bei AVR blecht man für die gleiche Funktionalität zig 
Euro.

Da ich alles in C programmiere ist Komplexität irrelevant. Ich progge 
das ding schließlich nicht in ASM.

von Jobst M. (jobstens-de)


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A. K. schrieb:
> Dass man ein ROM weder bei AVR noch bei 68000 an einer ungerade Adresse
> beginnen lassen

Nein, das meine ich nicht.

Beim 68k könnte man in einem Bereich auf den oberen 8 Bit (Datenbus) ROM 
und auf den unteren 8 Bit RAM anschnuddeln. RAM wäre dann auf geraden 
Adressen, ROM auf ungeraden. Wäre aber nur sinnvoll, wenn es unbedingt 
8-Bit Bausteine sein sollen. Man spart sich dann eine Leitung aus dem 
Adressdecoder. Und der Bereich taugt selbstverständlich nicht für 
Programmcode.

Größere 68k (ab 68030?) können auch Programmcode von ungeraden 
Byteadressen aus dem 32 bittigen Speicher holen. Der 16 bittige Befehl 
kann also im obersten Byte der einen und im untersten Byte der nächsten 
32-Bit Adresse liegen.


A. K. schrieb:
> Beim GNU
> Assembler dürfte das kein Problem darstellen, da darin ROM-Adressen in
> Bytes gerechnet werden.

Das ist egal. Ob Daten am ROM-Anfang beginnen (uncool, weil die AVR-CPU 
dort startet) oder nach irgendeinem Befehl: Die nächste Byte-Adresse ist 
gerade.
Und der Flashspeicher kann auch nur gerade mit 16-Bit Worten beschrieben 
werden. Natürlich kannst Du eine ungerade Anzahl an Bytes ungelesen 
links liegen lassen oder vorweg schreiben, aber der Datenbereich beginnt 
auf einer geraden Byte-Adresse.


Gruß
Jobst

von Heiner (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Jobst M. schrieb:
>>> Bei den AVRs müssen die Daten auch immer auf den geraden Byte-Adressen
>>> des 16-Bit breiten Flashs beginnen.
>>
>> Nicht die Daten. Nur der Code.
>
> Dann zeig mir mal den Trick, wie Du sie an ungeraden Adressen beginnen
> lässt. Und ein Byte vorweg schreiben gilt nicht. Das sind ja auch schon
> Daten.

Völlig Offtopic. Seid ihr bald fertig mit der Haarspalterei?

lg Heiner

von (prx) A. K. (prx)


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Jobst M. schrieb:
> Beim 68k könnte man in einem Bereich auf den oberen 8 Bit (Datenbus) ROM
> und auf den unteren 8 Bit RAM anschnuddeln.

Könnte Atmel auch machen. Aus unerfindlichem Grund haben sie allerdings 
bisher keinen solchen Controller rausgebracht. ;-)

von Pete K. (pete77)


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Peter D. schrieb:
> Wir setzen zunehmend auch den LPC1768 ein. Es gibt allerdings nichts
> vergleichbares, was ähnlich einfach dem kostenlosen AVR-Studio ist
> (installieren und läuft). Daher mußte ein kommerzielles Produkt (IAR)
> mit floating license gekauft werden.

Schon mal Atollic TrueStudio angeschaut?

von Schreiber (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Alle Argumente von Gehäusegröße und Stromverbrauch stammen von Unwissen.
> Es gibt Arm mit 12-Pin SOIC die man wunderbar auch als Hobbyist
> verwenden kann. Mit 0,20€ Adapterplatine auch mit Steckbrett.
> Die Low Power Modelle brauchen Active <3mW und Idle 40µW

Ein Hauptvorteil der 8-bit µCs ist, dass diese meist auch mit 5V 
betrieben werden können.
Weniger wegen Logikbausteinen, sondern vielmehr weil man sich dadurch 
Pegelwandler, Mosfet-Treiber u.dgl. sparen kann.

von M. K. (sylaina)


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Ich bin bei diesem Thema eigentlich auch sehr zwiegespalten. Ich bin um 
2002/2003 in die Mikrocontroller-Welt eingestiegen und damals erschienen 
mit die 8 bit uCs richtig cool. Wenn ich mich aber heute so umsehe und 
dann denke, was wäre wenn...also ehrlich gesagt denke ich, heute würde 
ich mich kaum noch für 8 bit entscheiden. Alle Aufgaben, die ich bisher 
so hatte, konnten 8 bit uCs bewerkstelligen, 16/32 bit uCs können das 
aber auch und nicht selten tun die sich dabei weniger schwer, so 
zumindest mein Eindruck.
Ich denke, es gibt kaum eine Aufgabe bei der man sagen kann: Hey, genau 
der uC xyz ist dafür prädestiniert. Meist ist es ja so, dass man den 
Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, sprich für die gestellte 
Aufgabe ist meist ne ganze Kiste von uCs geeignet sie zu bewältigen und 
es fällt schwer ein Kritierium zu finden weshalb man diesen oder jenen 
uC ausschließen kann.

von Tobi (Gast)


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Für ein privates Projekt habe ich ein Stm32f040 genutzt.
Das ganze war eine Ansteuerung für rgb LEDs.
Der stm war wie dafür gemacht.
Ich nutze eine 3 Kanal 12 Bit Hardware pwm mit ausreichender Frequenz.
Desweiteren nutze ich noch den 12bit adc und uart für rs485.
Das ganze hätte ich auch mit einen attiny realisieren können, was aber 
umständlicher und teuer geworden wäre...
Mouser:
Stm32f030f4p6 100 Stück 0,757€
Attiny85-20pu 100stück 0,876€

von m.n. (Gast)


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Tobi schrieb:
> Stm32f030f4p6 100 Stück 0,757€
> Attiny85-20pu 100stück 0,876€

Und jetzt hast Du jeweils 100 Stück davon gekauft, weil Du einen 
einzigen STM32F040 brauchtest? Nicht sehr clever!

von Tobi (Gast)


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Das war ein Projekt wo ich 100 mC brauchte.
Hatte mich auch erst vertippt und sollte stm32f030 heißen und nicht 
stm32f040.
Das war auch nur ein Beispiel, warum ich ein 32 bitter ein 8er 
vorgezogen habe.
Die Programmierung des stm32f0 war auch Recht simpel und nicht ganz so 
aufwendig wie bei den größeren stm32.

von Icke ®. (49636b65)


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Fabian F. schrieb:
> Unsere Kunden Fragen nach USB, Ethernet, und CANopen.
> Rs485 haben wir schon seit über 3 Jahren nicht mehr verkauft.

Unsere Kunden fragen i.d.R. nicht nach technischen Details, sondern nur 
nach Funktionalität und den Kosten. Insbesondere in Hinsicht auf 
Letzteres macht es einen Unterschied, ob der Elektriker in einem 
Bestandsgebäude 30 CAT7-Kabel ziehen muß oder nur zwei Klingeldrähte. 
Von der arg begrenzten Reichweite des Ethernet gar nicht zu reden. RS485 
hat durchaus noch seine Berechtigung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tobi schrieb:
> Für ein privates Projekt habe ich ein Stm32f040 genutzt.
> Das ganze war eine Ansteuerung für rgb LEDs.
> Der stm war wie dafür gemacht.
> Ich nutze eine 3 Kanal 12 Bit Hardware pwm mit ausreichender Frequenz.

> Stm32f030f4p6 100 Stück 0,757€

Das wäre auch billiger gegangen. Den STM8S103F3P6 gibts im Zehnerpack 
für  €3,33 inclusive Versand aus China. Also für weniger als die Hälfte. 
Der hat auch 3 PWM-Kanäle bis 16 Bit Auflösung und eignet sich so prima, 
um eine RGB-LED anzusteuern [1]. Und er ist - Überraschung - ein 
8-Bitter.


[1] Beitrag "RGB Moodlight mit STM8"

von Tobi (Gast)


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Ich habe nur 10 Stück für 4,67€ gefunden, was immer noch 30ct günstiger 
ist und mich zum Schluss 30€ gespart hätte. Ich habe aber den 
Vertriebsweg eBay nicht in Betracht gezogen.
Natürlich hätte der stm8 für mein Projekt vollkommen ausgereicht aber es 
hat auch ein wenig Bequemlichkeit (Vorkenntnisse mit den stm32) und ein 
schon vorhandener programmer hereingespielt.

von Lurchi (Gast)


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Die 8 Bit µCs haben schon noch ein paar Vorteile. Teils ist das einfach 
auch nur die Erfahrung der Programmierer und die passende Peripherie 
(und sei es auch nur ein 5 V Ausgang). Die Caches / Waitstates der ARMs 
machen es schwer die Laufzeit genau vorher zu sagen, d.h. Verzögerungen 
über die Laufzeit sind oft nicht mehr genau. Das war bei den 8 Bittern 
ggf. auch nicht die schönste Methode, kann aber für kurze Zeiten sehr 
effektiv sein - einer der wenigen Gründe auch noch mal in ASM zu 
programmieren. Für extreme Bedingungen wie Space oder hohe Temperaturen 
wird es ggf. auch einfacher passende 8 Bitter zu finden.

Sinnvoll die die 8 Bitter auch eher bei den kleinen Modellen mit 
vielleicht 1-2 kB - da sind dann bei relevanten Stückzahlen die Preise 
von der Tendenz auch kleiner. Die 8 Bitter mit 32 kB (oder gar mehr) 
sind dagegen eher Abwegig weil oft teurer (viel speicher beim eher 
groben Prozess kostet halt).

von bloeder thread (Gast)


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Für die meisten Anwender - auch hier! - ist es völlig egal, ob der Chip 
4, 8, 16, 32 oder 64 Bit hat. Kaum jemand nutzt die sich ergebenen 
Eigenschaften, weil erforderlich, aus.

Die kleinen Bastelobjekte lassen sich mit allen gängigen uC lösen. Es 
geht also nur um den "Geschmack" des Einzelnen. Und über Geschmack läßt 
sich streiten, was wir bei den 8 vs 32 Threads immer wieder erleben.

In der Industrie ist es ähnlich, nur gibt es andere Kriterien: bei 
Massenprodukten muss der Chip billig billig billig sein.

von Schreiber (Gast)


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bloeder thread schrieb:
> Für die meisten Anwender - auch hier! - ist es völlig egal, ob der
> Chip
> 4, 8, 16, 32 oder 64 Bit hat. Kaum jemand nutzt die sich ergebenen
> Eigenschaften, weil erforderlich, aus.

Na ja, bei 8bit und 20MHz kommt man bei rechenintensiveren Sachen (z.b. 
FFT) irgendwann an die Grenze.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Schreiber schrieb:
> Na ja, bei 8bit und 20MHz kommt man bei rechenintensiveren Sachen (z.b.
> FFT) irgendwann an die Grenze.

da würde auch keiner Fragen wieso man noch 8 bitter nimmt.

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