Hallo liebe Microcontroller Gemeinde, ich bin auf der Suche nach ein paar Tips bzw. Ratschlägen. Es geht um folgendes Problem: Ich habe ein PWM Signal mit variablen Duty Cycle, erzeugt mittels eines Arduino uno, sprich ATMega328p direkt über Timerinterrupt im Phase Correct Mode. Erzeugt wird eine Sinuswelle, über eine passende Tabelle. Das heisst die Abtastrate beträgt 31372,6 Hz. Meine Sinusspannung soll schlussendlich zwischen 15Hz -800Hz variiert werden können. Diese soll anschließend auf eine alte Verstärkerstufe gegeben werden, die ich noch rumliegen hatte. Um 230V zu erreichen ist eine Spannung von 3,5Veff am Eingang anzulegen, demnach ca. 10Vss. Soweit so gut, das klappt auch alles. Meine Frage, beziehungsweise Fragen beziehen sich auf den Filter, der vor der Endstufe sitzt und für die D/A Wandlung sorgt. Ich kenne mich nicht besonders gut Aus in Sachen Filterentwurf, bzw. Operationsverstärkern, also habe ich mir das Buch "Halbleiterschaltungstechnik" von Tietzke u. Schenk ausgeliehen und erstmal ein bisschen gelesen. Naja schlussendlich habe ich mir 2 Tiefpassschaltung aufgebaut( 4.Ordnung(2x2.Ordnung), mit Einfachmittkopplung sprich Sallen Key, mit V=1//erstes Bild) und die gleiche nochmal mit R1=R2=R3=R4 und C1=C2=C3=C4(viertes Bild). Fg habe ich bei 1500Hz angesetzt, da bei 1000Hz, ich es nicht gebacken gekriegt habe die Bauteile so auszulegen das bis 800Hz, wirklich 0dB Dämpfung am Ausgang sind. Ich habe ausschließlich den LM324 verwendet, da ich noch ein paar von denen rumliegen hatte. So nun meine Fragen, bevor ich hier noch weiter einen Roman schreibe und keiner den Quatsch liest:-). 1. Was haltet ihr von dem Ergebnis, bzw. den Oszillogrammen? Wie kann man die Schaltung verbessern? Eventuell einen anderen OP verwenden? 2. Lohnt es sich, die Filterstufe noch weiter zu erhöhen? 3. Warum ist so eine leichte Verzerrung des Sinus(5.und 6. Bild) erkennbar. Bei 15Hz und 800Hz nicht zu sehen, dazwischen mehr oder weniger ausgeprägt, aber nie wirklich gravierend. 4. Das letzte Bild zeigt den Frequenzgang der ersten Schaltung, demnach müsste bei 800Hz, so gut wie keine Dämpfung vorliegen, als die Schaltung nun aufgebaut wurde, war bei 800Hz immerhin noch ca. 0,5V Abfall zu messen(sprich 0,92dB). Liegt das daran das Spice mit einem idealen Op rechnet? Oder liegt das vielleicht an der Schaltung an sich, da Sie alles andere als ordentlich verlöten war? Ich mein ich hab ja schon 1,5kHz angesetzt das ist ja schon fast das doppelte meiner Nutzfrequenz. Wie kann man so etwas vorbeugen? Über Hilfe zu diesem Thema, Ratschläge und Verweise auf andere Literatur oder Forumsbeiträge würde ich mich sehr freuen.
Die Verzerrungen dürften vom LM324 kommen - der ist bekannt für deutlich Übernahmeverzerrungen. Es hilft ggf. wenn die Ausgangsstufe des OPs als Klasse A gegen einen externen Widerstand (z.B. nach Masse) arbeitet. Sonst wäre ein besserer OP wohl ein gute Idee. Sehr hochfrequente Störungen werden vom aktiven Filter ggf. nicht gut unterdrückt, weil sie über den FB Kondensator ggf. am OP vorbei kommen. Da hilft es ggf. wenn am Eingang noch eine passive RC Stufe ist. Der erste OP also als Filter 3. Ordnung arbeitet. Für die Auslegung gibt es auch passende Tabelle, etwa als Tchebycheff filter mit etwas Rippel. Wenn man will, könnte man den fast PWM modus nutzen und so eine doppelt so hohe Frequenz haben - die minimale Zeitverzögerung sollte für die eher niedrigen Sinus Frequenzen nicht so sehr stören.
Hallo, Zu 3. Kommt vom LM324. Besser wäre es, einen anderen OPV zu nehmen, wie oben schon erklärt. MfG
Zu4. Du hast sicher keine Widerstände und Kondensatoren mit 1% Toleranz eingebaut oder sie dem entsprechend auf präzise Zeitkonstanten ausgemessen... MfG
Danke erst einmal für die Antworten. Was genau meinst du mit Klasse A, Lurchi? Der Ausgang arbeitet gegen einen Spannungsteiler(Poti) gegen Masse. Und nein ich habe keine Bauteile mit 1% Toleranz genommen. Habe sie aber ausgemessen und bei der ersten Schaltung in Spice dementsprechend ergänzt. Kann man Kapazitäten der E96 Reihe überhaupt so ohne weiteres überall bekommen? Nicht als SMD Ausführung. Und kann mir vielleicht einer von euch sagen welchen OP er für diese Anwendung nehmen würde. Ihr habt mit Sicherheit mehr Erfahrung auf dem Gebiet und ich werde schlichtweg von der Vielzahl erschlagen. Mir kommt es einfach so vor, als ob ich für diesen niedrigen Frequenzbereich fast jeden nehmen könnte.
Hallo, er meint, der Ausgang soll so stark in eine Richtung belastet werden, daß nur der obere oder untere Transistor Strom führt und somit keine Übernahmeverzerrungen auftreten können. Tl084, NE5532 z.B., wobei diese heute als veraltet gelten. MfG
Toni schrieb: > Mir kommt > es einfach so vor, als ob ich für diesen niedrigen Frequenzbereich fast > jeden nehmen könnte. Der Frequenzbereich ist nicht das Problem, sondern die Eigenschaften des alten LM324. Du suchst einen echten Audio OpAmp, wie z.B. den OPA2134 oder NJM4560 oder NE5532 oder, oder... Die sind auf niedrigen Klirrfaktor optimiert und rauschen auch wenig - beides Dinge, die bei der Entwicklung des LM324 nicht im Vordergrund standen.
Hallo, mal was Grundsätzliches. Du möchtest sicherlich die PWM in einer bestimmten Anzahl von Schritten ändern, eine bestimmte Auflösung haben, Deine 10 Vss, z.B. 10 Bit. Dies sind 1024 Stufe. Dies ist die Amplitudenauflösung Deines über das Filter erzeugten analogen Signals, bei 10 Vss 19,3 mV. Die Frequenz machst Du über die Änderungsgeschwindigkeit. Wenn Du jetzt mal schaust, welche Abtastfrequenz Du brauchst, um ein analoges Signal mit einem Rippel von z.B. dem Doppelten zu erhalten (39mV), wirst Du feststellen, schätze ich aus Erfahrung, dass die 31372,6HZ nicht ausreichen, wenn Du bei 800Hz z.B. einen Abfall von -3dB haben möchtest (da ist die Amplitude um ca. 30% kleiner). Dein Filter hat, wenn Du die Eckfrequenzen aller Tiefpassanteile auf 800Hz legst -12dB Abfall. Lange Rede… Vielleicht ist es Zielführender, wenn Du einen DAC einsetzt, der über eine SPI angesteuert wird. Damit erhält man generell immer höhere Eckfrequenzen im Vergleich zu PWM-Filterlösungen. VG Walter
Die Auslegung der Grenzfrequenz (oben ca. 1.5 kHz) passt schon ganz gut. In der Simulation hat das Filter bei 15 bzw. 30 kHz schon rund 80 bzw. 100 dB Dämpfung. Für eine Art einfaches DDS mit etwa 8 Bit Amplitudenauflösung alle mal ausreichend. Einen echten DAC könnte man nutzen und so noch etwas schneller abtasten. Für die 800 Hz als Ausgabefrequenz reicht PWM aber auch schon aus, und auch mit einem echten DAC braucht man das DDS Rekonstruktionsfilter. D.h. einen Tiefpass braucht man auch da, wenn auch ggf. nicht ganz so gut. Für das per PWM/DDS erzeugte Signal braucht man keinen super Audio OP. Irgendwas etwas besser als der LM324 / LM358 wäre aber schon gut, so ab rc4558 oder TL082. Der NE5532 ist trotz geringer Verzerrung noch günstig.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.