Forum: Platinen Impedanz differentielle Paare USB 3


von F. A. (florian_s300)


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Hallo Liebes Forum,

Ich bin gerade dabei meine erste Platine zu erzeugen mit Altium.

Auf der Platine gibt es neben unkritischen analogen Teilen auch einen 
USB 3.0 Adapter(USB3 A Female von extern auf USB 3 Intern Female).

Nun hat USB3 ja 3 differentielle Paare, die Designrules dafür habe Ich 
mir zusammengesucht von wegen gleiche Länge,max. Anzahl Vias, keine 
Testpoints, konstante Breite,min. Abstand wegen Crosstalk, keine stubs, 
Signal Bending Regeln usw.
Das habe Ich alles beherzigt und komme damit klar, auch in Altium nach 
vielen Tutorials.

Mein Problem ist nun das korrekte Auslegen der Distanz zwischen dem Paar 
und die Breite der einzelnen Bahn, aufgrund der zu erreichenden Impedanz 
von 90Ohm Differnetial und 50Ohm Single Ended.
Eigentlich wollte Ich die Platine nur mit Ober und Unterseite also 2 
Lagen erstellen. Vom Routing komme Ich damit gut zurrecht.

Das Problem ist nur, dass dadurch die Impedanz viel zu groß wird oder 
die Bahnen so breit dass Ich aus den Steckern nicht mehr raus 
komme(1.8mm Breit).
Ich kann ja die Masse als Polygon Pour nur auf die Unterseite legen und 
habe dann 1mm Abstand bei h (Siehe Foto).

Sehe Ich das so richtig oder verstehe Ich das mit der Impedanzberechnung 
komplett falsch?
Sorry im Vorraus falls das ganz falsch ist, Ich versuche mich da rein zu 
fuchsen, denn Ich bin kein Elektrotechniker sondern studiere 
Maschinenbau.
Gerne auch Literaturempfehlungen zu dem Thema.


Edit: Sorry das zweite Bild bekomme Ich irendwie nicht mehr raus, 
nachdem es einmal hoch geladen war.

: Bearbeitet durch User
von M. W. (rallini94)


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Die Impedanzberechnung wird schon stimmen, kommt auch etwa mit dem hin, 
was ich im Studium gelernt habe. Deshalb nimmt man für Hochfrequenz 
Sachen auch entweder Platinen mit 4 Lagen oder mehr, da dort meist der 
Lagenabstand zwischen zwei Lagen deutlich kleiner als 1 mm ist und dann 
auch die Leiterbahnbreite/-abstände kleiner werden. Und/oder man 
verwendet spezielles HF-Platinen Material mit anderem e_r.

von Markus (Gast)


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Versuch' mal den Leiterbahnabstand in Richtung 0,2 mm zu verringern, 
damit einhergehend sollte die benötigte Leiterbahnbreite abnehmen. Im 
Moment sind die Leiterbahnen ja irre breit und meilenweit voneinander 
entfernt ;-)

1 mm Platinenhöhe ? 1,6 mm erscheinen mir gängiger.

von Christian B. (luckyfu)


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Markus schrieb:
> Versuch' mal den Leiterbahnabstand in Richtung 0,2 mm zu verringern,
> damit einhergehend sollte die benötigte Leiterbahnbreite abnehmen.

das wird nicht funktionieren. Das Einzige, was wirklich was bringt ist 
das einfügen von 2 weiteren Lagen. Dadurch wird der Abstand verringert 
und die Leiterbreiten schrumpfen auf ein handlebares Maß zurück.

von F. A. (florian_s300)


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Markus schrieb:
> 1 mm Platinenhöhe ? 1,6 mm erscheinen mir gängiger.

Naja, Ich habe als die zwei gängigsten Größen von 1 und 1,6 gelesen und 
dachte mir, dann nehme Ich lieber 1, da Ich so zu schmäleren Bahnen 
komme.

Auch mit s=0.2 sind Bahnen noch viel zu breit :(
Sehe Ich das richtig, das Ich keine Wahl habe als eine Lage mehr mit ein 
zu bauen?
Ich würde gerne bei 0.2-0.3 als Bahnbreite landen.

von Karl (Gast)


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Wie lang soll es denn werden?

von F. A. (florian_s300)


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Karl schrieb:
> Wie lang soll es denn werden?

Also meine längste Bahn ist 56mm lang.
Da hätte Ich auch noch eine Frage, das jeweils die beiden differntiellen 
leitungen möglichst gleich lang sein müssen ist mir klar, aber wie sieht 
es zwischen den Paaren aus? also SSTX zu SSRX zu Data
z.b. SSRX P&N ist 56mm lang und SSTX P&N ist 40mm lang.

Müsste Ich das kürzer Paar dann mäandrieren lassen?

: Bearbeitet durch User
von Pete (Gast)


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F. A. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Wie lang soll es denn werden?
>
> Also meine längste Bahn ist 56mm lang.
> Da hätte Ich auch noch eine Frage, das jeweils die beiden differntiellen
> leitungen möglichst gleich lang sein müssen ist mir klar, aber wie sieht
> es zwischen den Paaren aus? also SSTX zu SSRX zu Data
> z.b. SSRX P&N ist 56mm lang und SSTX P&N ist 40mm lang.
>
> Müsste Ich das kürzer Paar dann mäandrieren lassen?

Nein. Die müssen nicht gleich lang sein. Nur innerhalb des differntial 
pairs brauchst du length matching. Nachzulesen z.B. hier (Kaptitel 6.3) 
http://www.ti.com/lit/ug/sllu149e/sllu149e.pdf

Du wirst mit einer 2 lagigen Leiterplatte sowieso nicht klar kommen. Du 
brauchst eine ununterbrochene Massefläche -> ansonsten brauchst du dir 
kaum Gedanken über die 90 Ohm / 45 Ohm machen. 4 Lagen sollten reichen, 
dann bist du deine geometrischen Probleme auf einen Schlag los.

von Arc N. (arc)


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: Bearbeitet durch User
von Oha (Gast)


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Pete schrieb:
> Nein. Die müssen nicht gleich lang sein. Nur innerhalb des differntial
> pairs brauchst du length matching. Nachzulesen z.B. hier (Kaptitel 6.3)
> http://www.ti.com/lit/ug/sllu149e/sllu149e.pdf

Das ist ja heftig- laut diesem Dokument muss der Leiterplattendesigner 
die Bonddrahtlängen und Chipinternen Verbindungen im Layout ausgleichen.
Da gehts umd Längen im Bereich <20mil.

Auch der Rest ist nicht schlecht.
Das ist wieder ein Fall von "Routing komplizierter als die Schaltung". 
Kennt man ja von DDR3 und Konsorten.

von Pete (Gast)


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Oha schrieb:
> Pete schrieb:
>> Nein. Die müssen nicht gleich lang sein. Nur innerhalb des differntial
>> pairs brauchst du length matching. Nachzulesen z.B. hier (Kaptitel 6.3)
>> http://www.ti.com/lit/ug/sllu149e/sllu149e.pdf
>
> Das ist ja heftig- laut diesem Dokument muss der Leiterplattendesigner
> die Bonddrahtlängen und Chipinternen Verbindungen im Layout ausgleichen.
> Da gehts umd Längen im Bereich <20mil.

Wenn du mich fragst ist das nicht kriegsentscheidend. Ich habe schon 
USB3.0 über Fädeldrähte 15cm quer über die Platine gesehen. Sicher nicht 
konform aber funktioniert. 20mil sind ein Witz, schon alleine das Kabel 
hat deutlich mehr Toleranz. Der Grund in diesen Angaben liegt darin, 
dass eben in der Gesamtheit 
(Controller-Leiterbahn-Buchse-Stecker-Kabel-Stecker-Buchse-Leiterbahn-Co 
ntroller)  nur eine gewisse Toleranz in den Längen zulässig ist. Und 
kein Hersteller will der Miesepeter sein, der mit seinem Anteil am 
Signalpfad zu dieser Länge beiträgt. Darum fordern sie halt vom "Nutzer" 
dass er das ausgleicht.

Oha schrieb:
> Auch der Rest ist nicht schlecht.
> Das ist wieder ein Fall von "Routing komplizierter als die Schaltung".
> Kennt man ja von DDR3 und Konsorten.

Ist für mich auch verständlich ... man muss sich ja nur mal das Timing 
bei diesen exorbitanten Datenraten ausrechnen. Die Frage ist halt ob wie 
konform man sein möchte und wie weit man den jeweiligen Standard 
ausreizen will. Das bleibt im Endeffekt ja jedem selbst überlassen. So 
wie die 25m HDMI Kabel eben auch -> meistens gehts - aber halt nicht 
immer und konform ist es sowieso nicht.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei Multilayern muss man auch unbedingt auf den Lagenaufbau achten, d.h. 
die Isolierschichten (Cores und Prepregs) sind üblicherweise nicht etwa 
gleich dick, z.B. 3*0,5mm. Da muss man entweder den Lagenaufbau explizit 
vorgeben oder in die entsprechenden Spezifikationen der 
Leiterplattenhersteller schauen. Bei den preisgünstigen Poolanbietern 
erfolgt vorab meist gar keine verbindliche Aussage über den Lagenaufbau, 
da ggf. ein "normaler" Kunde mit Kleinstückzahl einen speziellen 
Lagenaufbau vorschreibt und der Rest des Fertigungsnutzens mit 
Pool-Leiterplatten aufgefüllt wird. Selbst bei einer Nachbestellung ist 
nicht garantiert, gleichartig aufbaute Leiterplatten zu erhalten.

Viele Leiterplattenhersteller bieten explizit impedanzkontrollierte 
Leiterplatten an. Man sollte unbedingt vor Fertigungstellung des eigenen 
Layouts den Kontakt zum Hersteller aufnehmen und sich beraten lassen. 
Üblicherweise beschreibt man im Auftragstext oder der den 
Fertigungsdaten beiliegenden README-Datei, für welche Leitungen die 
Impedanzen gelten sollen. Der Hersteller führt dann eine Simulation 
durch, um zu überprüfen, ob diese Impedanzen zum Lagenaufbau und den 
Materialien passen, und haut einem ggf. die Daten um die Ohren. Als 
weitere Fertigungsoption gibt es dann die Impedanzmessung der fertigen 
Leiterplatten, d.h. der Hersteller misst wirklich nach. Leiterplatten 
mit zu stark abweichenden Impedanzen landen dann in der Tonne oder 
werden als rein mechanische Muster mitgeliefert. Der Hersteller trägt 
dann das Risiko, dass mindestens die bestellte Anzahl an Leiterplatten 
oder Nutzen die Vorgaben erfüllt. Bei Musterstückzahlen und Kleinserien 
werden die Leiterplatten nummeriert und die Messprotokolle mitgeliefert.

Häufig erfolgen diese Messungen aber nicht an den "echten" Leiterbahnen, 
sondern am Nutzenrand wird ein sog. Impedanztestcoupon mit hinreichend 
langen Leiterbahnen angelegt, der die passenden Anschlüsse für das 
Impedanzmessgerät hat. Von Polar Instruments gibt es sowohl die 
Messgeräte als auch Software zur automatisierten Erzeugung von 
Impedanztestcoupons.

Ich kann aus eigener Erfahrung aber auch das DTDR-65 von Sequid sehr 
empfehlen, welches wesentlich preisgünstiger ist als die Produkte von 
Polar Instruments oder Rohde&Schwarz:

http://www.sequid.de/de/TDR-dtdr65-details.php

Die korrespondierenden Vektornetzwerkanalysatoren von Rohde&Schwarz, 
z.B. ZNB, sind zwar tolle Messgeräte für Hochfrequenztechniker, aber die 
Konfiguration der Zeitbereichsreflektometrie für "einfache" 
Impedanzkontrollen an Leiterplatten treibt mich manchmal auf die Palme, 
da man an zu vielen "Knöpfen" gleichzeitig herumkonfigurieren muss.

Der Tastkopf Sequid SDTP-P lässt sich aber auch super an einem ZNB 
verwenden, natürlich nur nach geeigneter Kalibrierung.

von OS (Gast)


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Was immer wieder zu sehen ist bei solchen USB Leitungen auf der 
Leiterplatte, das sind Serien Widerstände in den Leitungen, meist SMD 
0402, hiermit wird versucht die Reflektionen auf den Leitungen zu 
dämpfen. Diese Reflektionen kommen von Fehlanpassungen. Mein Chef hat 
mal zu mir gesagt " das sind Neger Tricks " ob Er damit Recht hat ? na 
ja ! Jedenfalls ein Zeichen, dass man es nicht anders hingebracht hat, 
nur diese Leitungen sind mit Sicherheit nicht das Problem bei einer USB 
Verbindung, die größten Störstellen sind die Steckverbinder und die 
Kabel.

Das mit den Serien Widerständen ist auch bei den PC Mainboards bei den 
Verbindungen CPU - Speichermodule, CPU - Chipsatz und Chipsatz - PCIe zu 
sehen.

von Karl (Gast)


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Pete schrieb:
> Ich habe schon
> USB3.0 über Fädeldrähte 15cm quer über die Platine gesehen.

Genau deswegen frage ich.
Mit "so kurz wie möglich" und "Impedanz so nah dran wie eben möglich" 
kommt man weiter als es Appnotes und Spec vermuten lassen. Kommt halt 
auf das Risiko an, wenn es nicht geht bzw. nur als USB 2.0 geht

F. A. schrieb:
> USB3 A Female von extern auf USB 3 Intern Female

Und sowas gibt es nicht als Stecker fürs Gehäuse zu kaufen?

von Arc N. (arc)


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OS schrieb:
> Was immer wieder zu sehen ist bei solchen USB Leitungen auf der
> Leiterplatte, das sind Serien Widerstände in den Leitungen, meist SMD
> 0402, hiermit wird versucht die Reflektionen auf den Leitungen zu
> dämpfen. Diese Reflektionen kommen von Fehlanpassungen. Mein Chef hat
> mal zu mir gesagt " das sind Neger Tricks " ob Er damit Recht hat ? na
> ja ! Jedenfalls ein Zeichen, dass man es nicht anders hingebracht hat,

Kann sein, dürften aber häufiger die nötigen Widerstände zur 
Impedanzanpassung sein. Nicht alle USB-Transceiver haben die passende 
Impedanz intern...

von Markus (Gast)


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Anbei meine Ergebnisse, Unterätzung und Lötstopplack nicht 
berücksichtigt.

von Mike (Gast)


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Hallo

Auf einer 2 Lagen PCB kann man schlecht impedanz geführte Leiterbahnen 
designen. Selbst auf einer "nur" 1mm starken LP werden die Leiterbahnen 
zu breit. Auch ist eine andere LP-Stärke als 1.55mm oft teurer.

Ich würde zuerst auf einer Webseite eines Leiterplattenherstellers 
nachschauen welche die günstigsten! 4 Lagen PCBs mit ihren Lagenaufbau 
sind. Hierbei notiere ich die Prepreg-Stärken und die Cu-Stärken welche 
ich dann im Saturn-Program benötige.

Anbei habe ich 2 Bilder in welchen ich diesen Prozess gemacht habe.
Prepreg-Stärke ist hier 0.36mm und Cu-Stärke 35µm.
Beide Innerlayer werden mit GND(VCC geht m.E. auch) verbunden und sind 
Referenzplanes. Sie müssen auf jeden Fall flächig über/unter den diff. 
Pairs liegen.
Im zweiten Bild(freeware Saturn) gebe ich die Prepreg-Stärken und die 
Cu-Stärke an und finde durch ändern der Leiterbahnbreite und Abstand den 
gewünschten Wert(90 Ohm).
Die Leiterbahnbreite ist Minimum bei 0.15mm und Abstand auch Minimum bei 
0.15mm, ansonsten wirds teurer.

Liebe Grüße
Mike

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mike schrieb:
> Ich würde zuerst auf einer Webseite eines Leiterplattenherstellers
> nachschauen welche die günstigsten! 4 Lagen PCBs mit ihren Lagenaufbau
> sind. Hierbei notiere ich die Prepreg-Stärken und die Cu-Stärken welche
> ich dann im Saturn-Program benötige.

Was nützt es Dir, die preisgünstigsten Lagenaufbauten gefunden zu haben, 
wenn nicht sichergestellt ist, dass die Leiterplatten exakt so gefertigt 
werden?

Microcirtec gibt z.B. eine ganze Liste möglicher Aufbauten an:
http://www.microcirtec.eu/multilayer-aufbauten.html

Neben dem Lagenaufbau sind auch noch die Materialien wichtig. Für 
normale FR4-Cores und Prepregs nimmt man häufig ein epsilon_r von 4,0 
bis 4,4 an, für Lötstopplack 3,5. Der Lötstopplack ist absolut nicht zu 
vernachlässigen, denn er stellt bei Leiterbahnen auf Außenlagen den mit 
Abstand größten Anteil des Dielektrikums innerhalb des Leitungspaares! 
Durch die Oberflächenspannung des Lacks sammelt sich bei geringen 
Leiterabständen auch mehr Lack an. Als ich mich neulich mit einem sehr 
erfahrenen HF-Entwickler über dieses Thema unterhielt, meinte er, dass 
er deswegen Leiterbahnen mit besonders hohen Anforderungen an die 
Impedanzgenauigkeit nur noch auf Innenlage route.

Neben dem o.a. Lötstopplack kommt auch noch hinzu, dass die Kupferdicke 
auf den Außenlagen wesentlich stärker streut, da beim Durchkontaktieren 
weiteres Kupfer abgeschieden und/oder auch heruntergeätzt wird. Auf den 
Innenlagen wird jedoch die Kupferfolie gleich in der Endstärke, z.B. 
18um oder 35um, geätzt.

von Christian B. (luckyfu)


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Andreas S. schrieb:
> Als ich mich neulich mit einem sehr
> erfahrenen HF-Entwickler über dieses Thema unterhielt, meinte er, dass
> er deswegen Leiterbahnen mit besonders hohen Anforderungen an die
> Impedanzgenauigkeit nur noch auf Innenlage route.

Das ist auch sinnvoll, wenn Die Außenlagen selektiv aufgekupfert werden 
(das kommt auf das Verfahren des LP Herstellers an - Wenn dort 
vollflächig aufgekupfert und geätzt wird, hat man recht homogene Dicken. 
Das ist aber deutlich materialaufwändiger und damit vermutlich seltener. 
Ich muss erst mehr Kupfer galvanisch abscheiden, was ich anschließend 
auch wieder abätzen muss. Außerdem habe ich dabei einen nachteil bei dem 
herstellbaren Line - Space). Denn dabei können Dickentoleranzen von 100% 
entstehen. Auf Innenlagen ist relativ sicher, wieviel Cu dort steht, da 
nur gereinigt und abgeätzt wird. (wie du ja auch schon bemerkt hast) 
Außerdem hat man auf Innenlagen die Möglichkeit definierte Kern-Dicken 
zwischen der Impedanzlage und der dazugehörigen Plane zu erhalten, was 
auf Außenlagen nur mit der Spezialtechnologie "Laminattechnik" möglich 
ist. Allerdings impliziert das einen mindestens 6 lagigen Aufbau. (Was 
fertigungstechnisch begründet aber fast identische Preise zu einem 4 
Lagen Laminattechnik-Aufbau haben wird)

: Bearbeitet durch User
von Absolvent (Gast)


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Ich arbeite gerade daran, eine Platine (ursprünglich 2-layer) über die 
USB-Signale laufen zu überarbeiten.

Beim original hat sich niemand auch nur entfernt Gedanken über die 
Leitungsführung gemacht (USB-Datenleitungen über gewöhnliche Relais 
geschaltet etc.), von Impedanzkontrolle ganz zu schweigen.
Eigentlich ist es ein Wunder, dass überhaupt eine USB-Kommunikation mit 
der Platine möglich ist.

Ich entwickle den USB-Teil also gerade von Grund auf neu.

Eines der Probleme, auf die ich dabei gestoßen bin, ist die Breite der 
Datenleitungen bei zwei Lagen und 90 Ohm Impedanz.

Okay also gehe ich auf vier Lagen.
Dann muss ich aber, wenn ich die Datenleitungen auf den inneren Lagen 
führen möchte, immer Vias setzen um ICs mit den Datenleitungen zu 
verbinden.

Vias (Stubs) wollte ich aber eigentlich vermeiden.
Ist also ein Interessenkonflikt.

Etwas anders bleibt mir wohl nicht über?

von Christian B. (luckyfu)


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Absolvent schrieb:
> Vias (Stubs) wollte ich aber eigentlich vermeiden.
> Ist also ein Interessenkonflikt.
>
> Etwas anders bleibt mir wohl nicht über?

nein. Normalerweise ist ein Via auch überhaupt kein Problem. 
Problematisch wird das erst bei sehr viel höheren Frequenzen und sehr 
viel dickeren Platinen. Dafür gibt's dann wieder Sondertechnologien die 
das abfangen. Darüber brauchst du aber nicht nachdenken.

von Der Mitleser (Gast)


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Bei USB 3.0 sind zwei Vias erlaubt - am Anfang und am Ende der 
Verbindung. Aber keine Lagenwechsel unterwegs.

von Sven B. (scummos)


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Pete schrieb:
> Oha schrieb:
>> Pete schrieb:
>>> Nein. Die müssen nicht gleich lang sein. Nur innerhalb des differntial
>>> pairs brauchst du length matching. Nachzulesen z.B. hier (Kaptitel 6.3)
>>> http://www.ti.com/lit/ug/sllu149e/sllu149e.pdf
>>
>> Das ist ja heftig- laut diesem Dokument muss der Leiterplattendesigner
>> die Bonddrahtlängen und Chipinternen Verbindungen im Layout ausgleichen.
>> Da gehts umd Längen im Bereich <20mil.
>
> Wenn du mich fragst ist das nicht kriegsentscheidend. Ich habe schon
> USB3.0 über Fädeldrähte 15cm quer über die Platine gesehen. Sicher nicht
> konform aber funktioniert. 20mil sind ein Witz, schon alleine das Kabel
> hat deutlich mehr Toleranz.

Ich würde mich bis zum Beweis des Gegenteils als Privatperson für so'n 
Bastelprojekt auch eher an diese Einstellung halten. 5cm ist ziemlich 
lang für so einen Track -- versuch einfach, den so kurz wie möglich zu 
machen, achte darauf dass es eine Masserückleitung direkt daneben oder 
darunter gibt, und alles ist ok. Ob der Track dann 200 oder 50 Ohm 
Impedanz hat ist für die paar Zentimeter egal. Du brauchst keinen 
impedanzkontrollierten Track, wenn der nur ein paar mm lang ist.

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