Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie sieht F&E bei euch aus?


von Alexander (Gast)


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Hi,
mein Werdegang ist ein Studium Elektrotechnik, danach Promotion auf dem 
Gebiet der Leistungselektronik (SiC und Solarwechselrichter), 
anschließend 2 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut 
gewesen, um im Bereich Leistungselektronik für Brennstoffzellen und 
Batterieladegeräte (Energiespeicherung zur Netzstabilisierung) zu 
arbeiten.

Im April diesen Jahres bin ich eine Stelle in der Industrie angetreten. 
Das Kerngeschäft unseres Unternehmens ist die Windenergie und unsere 
Abteilung nennt sich selbst offiziell F&E und entwickelt die 
entsprechenden Umrichter im Megawatt-Bereich für unsere Anlagen.

Die ersten 6 Monate im Beruf fallen mir leider sehr schwer, weil meine 
Aufgaben sehr stark auf ein bestimmtes Bauteil begrenzt sind, welches 
für ein neues Produkt qualifiziert werden muss.
Mein Tagesgeschäft besteht hauptsächlich darin, alle möglichen 
Funktionstest durchzuführen (und Tests wie HALT, Vibration Shock etc.) 
und mit entsprechenden Lieferanten im Kontakt zu sein, um die 
technischen Gegebenheiten sicherzustellen (richtige Induktivität hier, 
passendes Material da, passender SMD-Widerstand dort).

Ich für meinen Teil fühle mich teilweise sehr unterfordert, weil das mir 
zugetragene Bauteil quasi eine Wiederverwendung von einem alten Design 
ist, und ich lediglich dafür sorgen muss, dass es im neuen Produkt 
zuverlässig (für die nächsten 20 Jahre) läuft. Und natürlich gilt es 
massig Dokumentation zu jedem Test zu erstellen (wobei die Dokumentation 
das geringere Übel ist).

Wenn ich die anderen Leute in der Abteilung sehe, bezweifle ich, dass 
deren Alltag wesentlich spannender ist. Der Kollege berechnet die nötige 
Induktivität für ein AC Filter, und tritt in Kontakt mit dem Zulieferer 
für jene Induktivität. Der Zulieferer darf anschließend entscheiden, wie 
er seine Induktivität designed (Kernmaterial, Anzahl der Lagen etc.) 
unter Einbehaltung der ihn gegebenen Anforderungen (Nominale 
Induktivität, max. Verluste, Temperaturfähig bis XX GradC).

Das Problem ist:
Der Umrichter besteht aus einer sehr bekannten Topologie (einfacher 
Dreiphasenumrichter) mit einer bekannten Modulation und Regelung. Es 
wird quasi wiederverwendet und auf eine neue Leistungsklasse 
dimensioniert.

Unsere Aufgabe ist es, für die neue Windkraftanlage den Umrichter 
auszulegen und entsprechend zu qualifizieren.

Ist das wirklich F&E? Meiner Ansicht nein, weil oftmals die Divise 
lautet "Warum etwas ändern, wenn es bereits funktioniert?"

Grundsätzlich verstehe ich diese Mentalität, aber wo ist das dann F&E? 
Wie kann man anschließend von "Karriere" reden, in der Leute sich zu 
Spezialisten weiterentwickeln? Wo werden Patente generiert? Wo wird 
etwas "Neues" gemacht?

Daher meine Frage:
Deckt sich mein beschriebener Alltag in F&E (näherungsweise) mit eurem 
Alltag? Ist das wirklich etwas, das ich schlichtweg lernen muss zu 
akzeptieren? Oder bin ich in einer eher unglücklichen Abteilung 
gelandet?

Ich fühle mich jedenfalls teilweise sehr unterfordert und freue mich 
jeden Tag um 16:00 Uhr nach Hause gehen zu dürfen.

Hoffe eure Erfahrungsberichte zu lesen.

Gruß,

von Jochen (Gast)


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Wenn man ein Produkt entwickelt, was später auch Geld für die Firma 
abwerfen soll, dann ist es in den meisten Fällen eher E als F. Natürlich 
betreiben manche Firmen auch echte (Grundlagen-)Forschung, aber doch 
eher nur ein bestimmten Aspekten eines Produktes und nur dann, wenn der 
erwartete Nutzen in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zum 
Aufwand und Risiko steht. Der Rest bis zum fertigen Produkt ist halt 
Fleißarbeit, nach Schema F.

Bei uns (Luftfahrt, kleine innovative Firma) ist es von der Stimmung her 
eher das Gegenteil als bei euch. Ein Team mit geringem 
Altersdurchschnitt, zusammengecastet vor allem durch Beziehungen und 
Empfehlungen und weniger durch Zeugnisse. Wir bekommen alle eine Menge 
Verantwortung und Freiheit für ein bestimmtes Aufgabengebiet. Wir dürfen 
durchaus auch eingetretene Pfade verlassen, müssen aber Resultate 
abliefern, die das Projekt nach vorne bringen. Das macht sehr viel Spaß, 
ist aber nicht für jeden Typ Mensch geeignet. Denn seien wir mal 
realistisch, Fachwissen alleine bringt noch keine 
Problemlösungskompetenz oder die Fähigkeit, sinnvoll in einem Team 
verschiedener Fachdisziplinen zusammenzuarbeiten.

Du würdest wohl eher bei meinem Arbeitgeber reinpassen, aber es gibt 
genug Ingenieure, die in deinem aktuellen Job sehr gut aufgehoben und 
auch zufrieden wären.

Dass man in der Industrie Zulieferer nach Spezifikation arbeiten lässt 
und nicht mehr viel selbst macht, ist völlig normal - zumindest, wenn 
bestimmte Qualitätsstandards erwartet werden (vom Kunden). Gerade in 
meiner Branche beschäftigen wir uns viel mit Zuliefererbetreuung, 
Spezifikationen, Testplänen, Testberichten, Nachweisen etc.

Aber wenigstens ist das bei uns auf Geräteebene und nicht auf 
Bauteilebene.  Und wir können auch (manchmal mit Erfolg) vorschlagen, 
bestimmte Dinge "in house" zu entwickeln und zu fertigen.

Also, zusammengefasst: Such dir etwas, was mehr zu deinen Erwartungen 
passt und überlasse deinem Job jemandem, der mit mehr Eigenverantwortung 
überfordert wäre oder einfach seine Ruhe haben möchte.

von Karl (Gast)


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Geh zurück an die Uni.
Klingt polemisch, ist es aber nicht. Was du beschreibst ist an vielen 
Stellen Alltag.

von klausi (Gast)


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Jep, an der Uni wars für mich auch spannender.
Früher selbst entwickelt, war aber eine Klitsche, die die SW Entwicklung 
nicht richtig verstand.
Zu einem Konzern gewechselt, jetzt spezifiziere oder integriere ich 
Lösungen nur noch.
Da man nicht so schlecht verdient, ist es okay, aber ziemlich 
langweilig. Drum bin ich nebenbei wieder auf der Uni und mache eine 
Weiterbildung.

Beitrag #5158451 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mathcode (Gast)


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Vielleicht verändert es sich noch? Du bist da doch erst 6 Monate. Nicht 
jedes Projekt kann spannend sein. Vielleicht wird das nächste oder 
übernächste Projekt genau das, was du suchst. Nicht immer so ungeduldig. 
;)

von Shdhdb (Gast)


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Darf ich fragen wo du dein Doktorat gemacht hast?

von Mac G. (macgyver0815)


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Wenn Du Action willst, musst Du eher in kleinere Unternehmen gehen.
Da hast Du dann aber auch deutlich mehr Aufgaben zu bewältigen - das 
geht bis dahin, dass Du "den Wechselrichter" (oder irgendetwas anderes) 
komplett selbst entwickeln musst und dir dabei auch niemand hilft.

"Forschung" (d.h. es bringt tatsächlich neue Erkenntnisse) hat man in 
der Wirtschaft wohl eher selten.

F&E / R&D hat sich halt so eingebürgert, auch wenn es 10%/90% aufgeteilt 
sein dürfte.

von Sina A. (sinapse)


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Mac G. schrieb:
> F&E / R&D hat sich halt so eingebürgert, auch wenn es 10%/90% aufgeteilt
> sein dürfte.

Full Ack... da bin ich früher auch drauf reingefallen. Forschung ist 
eher zu verstehen als: finde eine Lösung für eine Aufgabe, die so noch 
nicht bei uns in der Firma vorkam. Zu nehmen sind Lösungen, die 
möglichst robust, günstig sind und mit wenig Aufwand einhergehen. Das 
läuft meistens auf eine Recherche hinaus, was es schon so gibt, wie 
andere das machen und ändert das dann für seine Zwecke ab.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Alexander schrieb:
> Ich fühle mich jedenfalls teilweise sehr unterfordert und freue mich
> jeden Tag um 16:00 Uhr nach Hause gehen zu dürfen.

Was für ein Mimimi auf Kindergartenniveau. Was du beschreibst ist das 
Alltagsgeschäft von Ingenieuren. Hast du bisher geglaubt kleine Kinder 
werden vom Storch gebracht? Nie vorher in die Praxis geschnuppert?

An Unis lebt man in einer Filterblase und glaubt man gehört zu den 
geilsten Stechern. Dabei wird dumm gequatscht, lustige Aufsätze 
veröffentlicht und man kann 99,...% des Erforschten an Unis direkt 
wegwerfen weil nicht praxistauglich.

Jetzt bist du auf der anderen Seite. Da kann man sich keine 99% 
Ausschuss leisten. Jetzt zeigt sich, ob du ein echter (Dr.-)Ingenieur 
bist, oder nur ein promovierter Eierkopf.

1. Entwickel dein Bauteil, so dass es wie gefordert 20 Jahre hält

2. Wo bleibt deine Eigeninitiative?

Wir haben einen supergeiler Stecher Dr.-Ing., die Krone der deutschen 
Ingenierwissenschaft. Am besten noch von einer Elite-Uni? Der um 16:00 
mit seiner Arbeit fertig ist. Also, was geht? Jetzt mal ran an die 
weitere Arbeit:

a) Wie viele Patente hast du in den sechs Monaten für seinen Arbeitgeber 
vorgeschlagen? (Wenn der die nicht haben will auch gut, ohne Murren 
weiter machen)

b) Wie viele Verbesserungen in Prozessen, Details, Komponenten, 
Systemen, etc. hast du vorgeschlagen und (ganz wichtig) in Abstimmung 
mit Chefs und Kollegen, ohne jemanden auf die Füße zu treten, 
implementiert?

c) Wie viele Vorschläge, Pläne, Skizzen für zukunftsweisende Produkte 
hast du unterbreitet?

d) Wie viele kniffelige Kunden Probleme hast du gelößt? Echte 
Probleme, die Kunden Sorgen machen und mit deren Lösung dein Arbeitgeber 
Geld verdienen kann? Wie, du kennst die Probleme der Kunden nicht?

e) Wie viel Talent hast du für Leitungsaufgaben (Teams, Projekte) 
gezeigt?

f) Wie viele verkaufsorientierte Aufsätze hast du in 
Hochglanz-"Flachzangen"-Magazinen, in Abstimmung mit deinem Arbeitgeber, 
veröffentlicht?

Wenn du das alles hast, und dich immer noch langweilst und unterfordert 
fühlst, dann kannst du an einen Wechsel denken.

Also, deine Entscheidung: Echter Ingenieur oder promovierter Eierkopf? 
Was willst du sein?

: Bearbeitet durch User
von Hurra (Gast)


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Alexander schrieb:
> Daher meine Frage:
> Deckt sich mein beschriebener Alltag in F&E (näherungsweise) mit eurem
> Alltag? Ist das wirklich etwas, das ich schlichtweg lernen muss zu
> akzeptieren? Oder bin ich in einer eher unglücklichen Abteilung
> gelandet?
>
> Ich fühle mich jedenfalls teilweise sehr unterfordert und freue mich
> jeden Tag um 16:00 Uhr nach Hause gehen zu dürfen.

Du bist ein schlechter Entwickler, wenn du glaubst Entwickeln wäre 
einfacher als forschen. Denn du vernachlässigst viele wichtigen Dinge 
einer Entwicklung. Möglicherweise tun das deine Kollegen auch, solche 
Firmen gibt es ja.

Statt einer neuen tollen Regelung für einen Wechelrichter zu erfinden, 
solltes du dich mal der Herausforderung einer Entwicklung stellen. Dein 
Prudukt muss:
- zuverlässig funktionieren, in Hunderttausenderstückzahlen
- zuverlässig funktionieren über den gesamten Temperaturbereich
- so dauerhaft sein, wie es im Lastenheft steht
- sich kostengünstig produzieren und testen lässt
- sämtliche Normen in Hinblick auf Sicherheit und EMV einhalten
- Die Bauteile müssen beschaffbar sein, auch nach Jahren, über die 
Lieferkette deiner Firma, im Preisrahmen des Projektes
- Das Teil muss optisch und mechanisch etwas hermachen.

Diese Herausforderungen unterschätzt du, und zwar gewaltig. Ebenso das 
dazu nötige Wissen:
- Über Produktionsmethoden
- Über Normen und Regelungen
- Über die Lieferkette und Lieferanten
- Über gängige Preise
- Die Aktualität bestimmter Verfahren und Bauteile
- Über die Anforderungen deiner Kunden
- Detailwissen über Bauteile
Auch die Technik an sich ist nicht weniger Anspruchsvoll. Ein 
verantwortungsbewusster Entwickler muss sämtliche Toleranzen und den 
gesamten Temperatur / Alterungszeitrahmenb im Blick haben, das 
interessiert den Forscher nicht die Bohne.

Da kann die Auslegung einer simplen LED-Schaltung mit Stromregler schon 
einmal ein Tage benötigen, wenn man z.B. das Binning berücksichtigen 
muss oder die Sperrschichttemperatur der LED bei 60° Umgebungstemeratur, 
oder wenn du zusätzlich einen kleinen Kondensator für -40° benötigst.

Der Unterschied ist grob der:
Der Forscher liefert im Höchstfall einen Prototypen.
Ein guter Ingenieur liefert dir ein fertiges Produkt, dass du mit Gewinn 
verkaufen kannst.

Das Forschung auch wichtig ist, will ich gar nicht in Abrede stellen. 
Aber der Fokus in der Industrie liegt halt auf den Produkten.

Setz dich hin und lerne. Es gibt viel zu lernen. Es zahlt sich 
langfristig auch aus, wenn du dich gut auskennst. Entwickeln ist dazu 
eine Tätigkeit mit höherer Verantwortung als Forschung, es steckt mehr 
potentieller Schaden dahinter.

von Thomas V. (thomas_v70)


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@Hannes/Hurra:

100% ACK

Für mich ist es genau diese Sorgfalt beim Design, langlebige Produkte in 
Serie zu bringen die uns von Billiglohnländern NOCH unterscheidet.

Ja, und das geht nur durch rechnen, testen, validieren und so zu 
arbeiten das auch ein Gewinn überbleibt und der Kunde beim nächsten mal 
wieder um ein Angebot bittet.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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In einer Firma sollte hinreichend schnell genug etwas aus einer 
Entwicklung rauskommen. Bei laengeren Entwicklungen muss man unbedingt 
in periodischen Abstaenden einen Fortschritt ausweisen koennen.

von wurstulli (Gast)


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Hurra schrieb:
> Der Unterschied ist grob der:
> Der Forscher liefert im Höchstfall einen Prototypen.
> Ein guter Ingenieur liefert dir ein fertiges Produkt, dass du mit Gewinn
> verkaufen kannst.

That's it. Der Weg zu einem ausgereiften Produkt kann beschwerlich und 
lang(weilig) sein.

von Dennis W. (Gast)


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Forschungsarbeit ist auch nicht so rosig. Oft bzw. fast ausschließlich 
muss man sich Sachen zusammenbasteln, die dann nur halbherzig unter 
bestimmten Rahmenbedinungen funktionieren, während es aber eben 
ausgereifte, zuverlässige Produkte längst in der Industrie zu erwerben 
gibt.
Aufgrund des Budges auch verständlich aber als Forschender auch 
frustrierend. Letztendlich tauscht man begrenzte Mittel gegen 
Arbeitszeit.
Ist in einem gewissen Rahmen auch wiederum nachvollziehbar aber m.E.n. 
oft unverhältnismäßig. Bei uns wird mehrheitlich auf Biegen und Brechen 
etwas in Eigenregie entwickelt, was dann etliche Zeit (teils von zwei 
bis vier Personen) in Anspruch nimmt, um etwas zu erhalten, was nachher 
quasi nur halb so gut ist, wie ein bestehendes Produkt auf dem Markt.
Hat eher etwas von Kompetenzerwerb als wirklich von Forschung. 
Eigentlich besteht bei uns Forschung daraus die Mittel und Methoden für 
diese zu produzieren. Forschung selbst ist dann am Ende nur ein kleiner 
Teil.

Vergleiche z.B. CERN und das Higgsteilchen. Der (technische) Aufwand die 
intellektuelle Leistung eines Einzelnen zu überprüfen übertrifft diese 
bei weitem.
Sofern man das überhaupt sinnvoll in Relation stellen kann.

Meine Meinung: Forschung macht vor allem dann Spaß, wenn man 
(ausschließlich) gute Komponenten aus der Industrie für diese verwendet.

Beitrag #5159610 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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Dein Beschreibung ist 0 F und 0 E. Eher Produkt-irgendwas.

von Jo S. (Gast)


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Alexander schrieb:
> bin ich in einer eher unglücklichen Abteilung gelandet?

sieht so aus

Die von dir beschriebenen Tätigkeiten sind eigentlich Aufgaben für 
Techniker.

Sieh dich in den anderen Abteilungen um. Gibt es dort interessantere 
Aufgaben? Wenn nicht, dann such dir eine andere Firma. In diesem Job 
stumpfst du ab. Dein Aufwand für Studium und Promotion entwertet 
schnell. Jeder Tag in diesem Job ist Zeitverschwendung.

Als Berufsanfänger sollte man in den ersten Jahren gut gefordert sein - 
lieber etwas überfordert, als unterfordert.

von Schreiber (Gast)


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Alexander schrieb:
> Ist das wirklich F&E? Meiner Ansicht nein, weil oftmals die Divise
> lautet "Warum etwas ändern, wenn es bereits funktioniert?"

Bei Entwicklung will und muss man mit einem begrenzten Zeit- und 
Kostenramen bleiben und ein zuverlässig funktionierendes Produkt 
liefern. Das erreicht man eben auch, indem man erprobte Baugruppen 
weiterverwertet, verbessert oder anpasst.

Als Faustregel gilt bei uns, dass, wenn das Funktionsmuster "auf dem 
Steckbrett" läuft etwa 5% der Entwicklungsarbeit getan sind. Die 
restlichen 95% der Arbeitszeit werden benötigt um das Produkt 
idiotensicher, fertigungsgerecht, benutzerfreundlich und zuverlässig zu 
machen.

von Ingenieur (Gast)


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Karl schrieb:
> Geh zurück an die Uni.
> Klingt polemisch, ist es aber nicht. Was du beschreibst ist an vielen
> Stellen Alltag.

Ja, das ist so.

Es wird sehr wenig geforscht, das Meiste ist Umsetzung, also Probleme 
des Alltags lösen. Dazu gehören eben die Kämpfe mit den Lieferanten, den 
anderen Kollegen und Abteilungen und das Herumärgen mit allerlei 
sonstigen Schwierigkeiten.

Dazu kommt die Handhabung der Prozesse, gesetzlicher Regelungen, Wünsche 
des Projekt- und Produktmanagements sowie der vielen Optimierer und 
Kostensparer.

Ingenieur sein, bedeutet auch immer mehr, Politiker zu sein und eine 
Balance zwischen Technik und Machbarkeit zu finden und dies den 
unterschiedlichen Stellen entsprechend zu verkaufen.

Und alle paar Jahre rechnet man dann noch eine Schaltung durch und 
schreibt 6 Wochen Doku, damit der Patentanwalt es verklausulieren und 
einreichen kann.

von Alexander (Gast)


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Hallo an alle,
vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich finde es gut, einerseits 
Bestätigung in meiner Ansicht zu finden (so dass ich also durchaus mit 
meinem Vorgesetzten über meine persönliche Entwicklung/Zukunft in der 
Firma sprechen kann). Andererseits freue ich mich aber auch, eure 
kritischen Fragen zu lesen, weil es mir hilft, mich selbst und meine 
gegenwärtige Position besser zu reflektieren. Bevor ich auf einige 
Beiträge detailiert eingehe, eines vorweg:

Forschung ist ein Begriff, bei dem man vorsichtig sein sollte, um 
Missverständnisse zu vermeiden. Ich sehe mich nicht in der Forschung, um 
etwas zu erarbeiten, was letztendlich keinen Mehrwert bringt und in der 
Bibliothek verstaubt. Interessante (basierend auf meiner Erfahrung als 
Doktorand und mit Gesprächen der Industrie auf Konferenzen und 
Fachtagungen) Themen, die man unter dem Begriff Forschung einreihen 
kann, könnten z.B. sein:
- Was sind die gegenwärtigen (grundlegenden) Probleme in Produkten, und 
wie kann man diese lösen?
Z.B.:
- Ist die Verlustleistung für die gegebenen Spezifikationen zu hoch, und 
es gibt es dadurch thermische Probleme, wie kann man das in den Griff 
bekommen? Ist es wirklich ein cleverer Ansatz, einfach den Kühlkörper zu 
vergrößern, oder könnte man die Verlustleistung mindern (durch bessere 
Ansteuerung der Schalter, durch eine neue Topologie etc.)?
- Wo liegt das Optimum im Design hinsichtlich Verluste, Leistungsdichte, 
Gewicht, Kosten?
- Wie kann man die EMV besser in den Griff bekommen? Ist es der clevere 
Ansatz, das Filter einfach zu vergrößern oder könnte man die EMV auch 
auf anderen Ebenen bekämpfen?
usw. usf.

Auf einige Beiträge möchte ich gezielt hinaus:

Hannes J. schrieb:
> Nie vorher in die Praxis geschnuppert?
Doch, habe ich. War vorher in der Solarbranche tätig, und habe zwei 
Firmen von innen gesehen, ebenfalls F&E. Es war in der Vorentwicklung, 
in denen Ideen generiert und in Prototypen umgesetzt wurden. Wenn die 
entsprechenden Ergebnisse zur Zufriedenheit führten, wurde der Prototyp 
in ein richtiges Produkt überführt. Dabei wurden verschiedene/neue 
Topologien patentiert, oder mit SiC/GaN gearbeitet (das war vor ca. 10 
Jahren). Es wurden auch diverse Promotionen gefördert in enger 
Zusammenarbeit mit der ansässigen Universität.

> An Unis lebt man in einer Filterblase und glaubt man gehört zu den
> geilsten Stechern. Dabei wird dumm gequatscht, lustige Aufsätze
> veröffentlicht und man kann 99,...% des Erforschten an Unis direkt
> wegwerfen weil nicht praxistauglich.
Dem stimme ich teilweise zu. Viele Veröffentlichungen (einschließlich 
ein paar meiner eigenen) sind wenig zu gebrauchen. Dennoch gibt es viele 
gute Veröffentlichungen, die durchaus in der Praxis anwendung finden 
sollten.
>
> Jetzt bist du auf der anderen Seite. Da kann man sich keine 99%
> Ausschuss leisten. Jetzt zeigt sich, ob du ein echter (Dr.-)Ingenieur
> bist, oder nur ein promovierter Eierkopf.
So wie es momentan aussieht, bin ich irgendwas dazwischen. Bei einigen 
wenigen Themen brauche ich definitiv Rückmeldung und Unterstützung von 
meinen Kollegen. Vieles liegt aber eher darin, Materialien für den 
Einkauf genau zu spezifizieren, so dass der Lieferant genau weiß, was er 
wie zu verwenden hat. Und dann muss ich mit unserer Produktion 
Rücksprache halten, ob die neue Komponente in unsere Maschinen für die 
Serienproduktion passt, oder ob unsere Produktion die Maschine dafür 
erweitern muss.
>
> 1. Entwickel dein Bauteil, so dass es wie gefordert 20 Jahre hält
Dadurch, dass es eine Wiederverwendung eines alten Designs ist (mit 
geringen Modifikationen hinsichtlich SMD Widerständen und SMD 
Kondensatoren), gehe ich davon aus, dass die 20 Jahre eingehalten 
werden.

> 2. Wo bleibt deine Eigeninitiative?
Eigeninitiative hinsichtlich was? Ich habe mit meinem Chef bereits 
darüber geredet, dass ich meine Stärken auf anderen Themengebieten sehe. 
Momentan ist dafür leider kein Spielraum, da nicht interessant.
Eigeninitiative hinsichtlich einer Verbesserung meiner Komponente habe 
ich bereits gebracht. Es gab immense EMV Probleme, die das Risiko 
erhöhten, dass zwei IGBTs gleichzeitig durchschalten und den 
Zwischenkreis kurzschließen.
Meine Idee zur Verbesserung wurde untersucht und anerkannt. Das hat die 
ersten 2 Wochen meiner Arbeit eingenommen, und war im Prinzip eine 
spannende Zeit. Da habe ich durchaus mein Gehirn ein wenig gebrauchen 
können. Meine Idee wird nun gegenwärtig ins neue Produkt eingesetzt, und 
meine Komponente muss entsprechend qualifiziert werden (Funktionstest 
etc.).
> Am besten noch von einer Elite-Uni?
Keineswegs. Ich bin definitiv kein Überflieger.

> a) Wie viele Patente hast du in den sechs Monaten für seinen Arbeitgeber
> vorgeschlagen? (Wenn der die nicht haben will auch gut, ohne Murren
> weiter machen)
0.
Um Patente anzumelden/vorzuschlagen (die auch akzeptiert werden), muss 
man erstmal ein wenig Nährboden dafür haben - eine Art 
Technologieprojekt. Das nimmt Zeit in Arbeit und bedarf meist gewisse 
Vorarbeit (Idee->Simulation->Laboraufbau->Messung->Bei Erfolg 
Patentanmeldung)
Meine Komponente beruht auf einem 10 Jahre alten Design, dem Beachtung 
lediglich geschenkt wird, wenn es wirklich muss. (-> Funktioniert es im 
neuen Produkt? Wenn ja, dann gut. Wenn nein, dann finde eine Lösung, 
dass es funktioniert)
An meiner Universität habe ich zwei Ideen für Patentanmeldungen beim 
Patentamt in München eingereicht. Die werden beide gegenwärtig 
untersucht.
>
> b) Wie viele Verbesserungen in Prozessen, Details, Komponenten,
> Systemen, etc. hast du vorgeschlagen und (ganz wichtig) in Abstimmung
> mit Chefs und Kollegen, ohne jemanden auf die Füße zu treten,
> implementiert?
Wir haben eine Excel Liste, in der wir unsere Ideen eintragen sollen. 
Die Chefs gucken sich die Listen hin und wieder an, und wenn eine Idee 
vielverprechend klingt, wird ein Case Study eingeführt. In diese Liste 
habe ich:
Vorgeschlagen: 8 Ideen / Verbessungen
Implementiert: 1 (Reduktion der EMV Problematik) - damit es für das neue 
Produkt qualifiziert werden kann.

>
> c) Wie viele Vorschläge, Pläne, Skizzen für zukunftsweisende Produkte
> hast du unterbreitet?
Siehe Punkt B).
8
> d) Wie viele kniffelige Kunden Probleme hast du gelößt? Echte
> Probleme, die Kunden Sorgen machen und mit deren Lösung dein Arbeitgeber
> Geld verdienen kann? Wie, du kennst die Probleme der Kunden nicht?
Der Kunde sieht lediglich die Anlage, die ihm 20 Jahre lang Geld 
einbringen soll. Er weiß vermutlich nicht, was ein Umrichter ist.
Ich habe Ideen eingebracht, die den Wirkungsgrad und das thermische 
Verhalten des Umrichters verbessert. Es wurde sich allerdings dazu 
entschieden, den Kühlkörper stattdessen zu vergrößern.
> e) Wie viel Talent hast du für Leitungsaufgaben (Teams, Projekte)
> gezeigt?
Innerhalb von 2 Wochen habe ich ein Problem gelöst, das jetzt Anwendung 
für das kommende Produkt findet.

> f) Wie viele verkaufsorientierte Aufsätze hast du in
> Hochglanz-"Flachzangen"-Magazinen, in Abstimmung mit deinem Arbeitgeber,
> veröffentlicht?
Ich darf leider nicht veröffentlichen.

von Schreiber (Gast)


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Alexander schrieb:
> Der Kunde sieht lediglich die Anlage, die ihm 20 Jahre lang Geld
> einbringen soll. Er weiß vermutlich nicht, was ein Umrichter ist.
> Ich habe Ideen eingebracht, die den Wirkungsgrad und das thermische
> Verhalten des Umrichters verbessert. Es wurde sich allerdings dazu
> entschieden, den Kühlkörper stattdessen zu vergrößern.

Das ganze ist immer eine Abwägung zwischen Aufwand und Nutzen.
Bei einem Kleinserienprodukt (Windkraftanlage...) muss man sich eben 
überlegen, ob man jetzt wirklich 100+X k€ investieren will, nur um einen 
besonders verlustarmen Umrichter zu entwickeln. Zumal so eine 
Neuentwicklung wesentlich länger dauert wie nur einen größeren 
Kühlkörper dranzuschrauben.

Vermutung: größere Kühlkörper sind wirtschaftlicher wie eine besonders 
effiziente Neuentwicklung des Umrichters mit allem was dazugehört.
Es gibt sie eben, die wirtschaftlichen Zwänge und den Termindruck.

Alexander schrieb:
> Es war in der Vorentwicklung,
> in denen Ideen generiert und in Prototypen umgesetzt wurden. Wenn die
> entsprechenden Ergebnisse zur Zufriedenheit führten, wurde der Prototyp
> in ein richtiges Produkt überführt.
Tja, jetzt halt nicht mehr Vorentwicklung sondern die Kunst aus einem 
funktionsfähigen Prototypen ein fertigungsgerechtes Serienprodukt 
herzustellen.
Anderer Tätigkeitsbereich, andere Aufgaben, andere Schwierigkeiten. 
Isshaltso...

von F. F. (foldi)


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wurstulli schrieb:
> That's it. Der Weg zu einem ausgereiften Produkt kann beschwerlich und
> lang(weilig) sein.

Aber Forschung doch auch.
Ewige Testreihen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Alexander schrieb:
> Hannes J. schrieb:
> Dadurch, dass es eine Wiederverwendung eines alten Designs ist (mit
> geringen Modifikationen hinsichtlich SMD Widerständen und SMD
> Kondensatoren), gehe ich davon aus, dass die 20 Jahre eingehalten
> werden.

Du GEHST DAVON AUS? Du hast keine gesicherten Erkenntnisse darüber?

>> 2. Wo bleibt deine Eigeninitiative?
> Eigeninitiative hinsichtlich was?

Du sagst du hast um 1600 Feierabend. D.h. du könntest jeden Tag ein bis 
zwei Stunden dranhängen um Probleme zu finden und zu lösen. Wenn du es 
symbolisch magst, du bist das Dr.-Rennpferd im Stall der Firma. Jeden 
Tag mal ein paar Runden auf der Rennbahn drehen sollte drin sein.

> Eigeninitiative hinsichtlich einer Verbesserung meiner Komponente habe
> ich bereits gebracht. Es gab immense EMV Probleme, die das Risiko
> erhöhten, dass zwei IGBTs gleichzeitig durchschalten und den
> Zwischenkreis kurzschließen.

Und? Wie viel Zeit(ab 1600) hast du rein gesteckt um die EMV-Probleme 
wenigstens zu verstehen, vielleicht sogar zu lösen?

> Um Patente anzumelden/vorzuschlagen (die auch akzeptiert werden), muss
> man erstmal ein wenig Nährboden dafür haben - eine Art
> Technologieprojekt. Das nimmt Zeit in Arbeit und bedarf meist gewisse
> Vorarbeit (Idee->Simulation->Laboraufbau->Messung->Bei Erfolg
> Patentanmeldung)

Für ein Patent braucht man ein Problem und einen Lösungsvorschlag, der 
die berüchtigte Erfindungshöhe hat. Das ist alles.

Probleme sind der Nährboten für Patente, nicht Technologieprojekte. Ein 
Patent ist keine wissenschaftliche Arbeit. Deine ganze Kette stimmt 
nicht:

Problem->Lösung(Idee) mit einer gewissen Höhe->Patentanmeldung.

Simulation? Laboraufbau? Etc.?  Für keines meiner Patente gab es beim 
Antrag Messreihen. Simulationen? Mag ich vielleicht gelegentlich gemacht 
haben, weiß ich nicht mehr. Prototypen, ja, Aber parallel zur 
Patentarbeit, als normale Entwicklungsarbeit.

> Wir haben eine Excel Liste, in der wir unsere Ideen eintragen sollen.
> Die Chefs gucken sich die Listen hin und wieder an, und wenn eine Idee
> vielverprechend klingt, wird ein Case Study eingeführt. In diese Liste
> habe ich:
> Vorgeschlagen: 8 Ideen / Verbessungen
> Implementiert: 1 (Reduktion der EMV Problematik) - damit es für das neue
> Produkt qualifiziert werden kann.

Das ist doch schon mal ein Anfang. 1/8 ist nicht schlecht. Statt nur der 
Excel-Liste würde ich übrigens mit den Leuten reden. Schön 
Problembewusstsein schaffen und natürlich direkt einen Lösungsvorschlag 
haben (Chefs mögen keine Probleme ohne Lösung). Der Eintrag in die 
Excel-Liste ist eine Formalie die man natürlich einhält.

Die positive Entscheidung für Verbesserungen in Firmen erfolgt nicht 
aufgrund überzeugender technischer Werte, die für sich selber sprechen. 
Sie erfolgen weil Leute die Lösung und den Vorschlagenden mögen. Weil 
sie einen Vorteil "fühlen" und die beliebtesten Verbesserungsvorschläge 
sind übrigens die, die Geld sparen. Dazu gleich mehr.

> 8

Tue gutes und rede darüber.

> Der Kunde sieht lediglich die Anlage, die ihm 20 Jahre lang Geld
> einbringen soll. Er weiß vermutlich nicht, was ein Umrichter ist.

Das war nicht die Frage. Es geht nicht darum, dass der Kunde lernt was 
ein Umrichter ist. Das kann und darf ihm sch*ißegal sein. Es geht darum, 
was für Probleme der Kunde hat. Kennst du die Probleme der Kunden?

Kunden sind häufig bereit für die Lösung ihrer Probleme Geld zu 
bezahlen. Geld ist was Firmen wollen. Kannst du Lösungen für Probleme 
des Kunden in Form von möglichem Einkommen für deine Firma formulieren? 
Wie man so schön auf neudeutsch sagt, kannst du einen Business-Case 
konstruieren? Die technische Lösung (ob am Umrichter oder anderswo) ist 
dabei nur ein Detail.

Nebenbei, du willst doch von den Umrichtern weg? Verstehe das 
Gesamtsystem. Mit den Problemen des Kunden. Du bist Dr.-Ing., zeige dass 
du vom Umrichter bis zum Gesamtsystem alles im Griff hast und mehr 
kannst.

Schau dir auch die Probleme der Monteure, der Wartungstechniker etc. an. 
Bei all deren Problemen kann man mit €€€ argumentieren um eine 
technische Verbesserung zu begründen.

> Ich habe Ideen eingebracht, die den Wirkungsgrad und das thermische
> Verhalten des Umrichters verbessert. Es wurde sich allerdings dazu
> entschieden, den Kühlkörper stattdessen zu vergrößern.

Kann passieren. Hast du nur auf technischer Ebene argumentiert, oder in 
€€€? Risiko der Änderung (unerwartete Kosten) gegen mögliche Einnahmen 
abgewogen?

> Innerhalb von 2 Wochen habe ich ein Problem gelöst, das jetzt Anwendung
> für das kommende Produkt findet.

Ist doch schon mal was. Auf zur nächsten Lösung.

> Ich darf leider nicht veröffentlichen.

Ich meine nicht wissenschaftlich. Firmen halten sich auch Dr.-Ings. 
damit diese "staatstragend" in Hochglanz-"fach"-Magazinen über Probleme 
schreiben und natürlich die Firmenprodukte als Lösung vorstellen. Rede 
mit eurem Marketing wenn es dir zu langweilig ist an Umrichtern zu 
basteln.

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> .....bla.....
Selbst wenn er das alles macht..
Und was kriegt unser Dr-Ing dafür von der Firma, wenn er sich so 
reinhängt? Kann man ja oft feststellen, dass Firmen so ein Engagement 
gar nicht schätzen, dann steht man nachher da wie der Dumme. Vielleicht 
gibt's ja eine Gehaltserhöhung von 100 oder 200 € Brutto.

von F. F. (foldi)


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Das Problem ist doch ganz anderer Natur. Alexander ist ja sicher noch 
ziemlich jung und man wird ihm sicher wegen seines jungen Alters nicht 
vollends vertrauen. Was ich verstehen kann. Wie viele "tolle Ideen" gab 
es in der Vergangenheit von jungen Leuten, die nicht langfristig tragen.

Alexander muss die älteren Kollegen für seine Ideen gewinnen und das 
geht nur, wenn er seine Lösungen und Idee in Häppchen erklärt und für 
seine Ideen bei dem oder den Leitwölf(en) dafür wirbt.
Das ist sicher nicht schön für Ihn und mit unter frustrierend, aber so 
funktionieren die Menschen.
Offensichtlich ist er nicht jemand, der nur durch seine Nase begeistern 
kann.

von klausi (Gast)


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F. F. schrieb:
> Das ist sicher nicht schön für Ihn und mit unter frustrierend, aber so
> funktionieren die Menschen.

ja, leider. Kenne das. Da hat man eine super Idee, aber die Manager bzw. 
Chefs können oder wollen es einfach nicht kapieren / verstehen. Das geht 
nur, in dem man ihre Sprache spricht. Also Vorteile in $$$ besprechen.

Erfolgsgarantie gibts natürlich keine, sondern auch Risiken, aber so 
funktionieren halt Erfindungen, Wagnisse oder mal was Neues.

Da braucht es halt Vertrauen in den Mitarbeiter  Entwickler  Forscher. 
Von nix kommt nix.

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