Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperatursteuerung für die Heizung


von Andreas K. (ddmk)


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Hallo Leute,
ich hab folgendes Problem:
Ich habe in meinem Haus eine Fußbodenheizung die ich noch, bis ich ein 
Gasanschluss bekomme, elektrisch betreibe. Jedes Zimmer hat sein eigenen 
Heizkreis mit Thermostat. Am Heizkreisverteiler ist für jeden Heizkreis 
ein elektrischer Stellantrieb verbaut der schließt wenn das Thermostat 
ihm mitteilt, dass die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.
Die elektrische Heizung ist ein Eigenbau, 2Zoll Rohr mit 6000 Watt 230V 
Heizspirale, im Hauptheizkreis verbaut, läuft gut.
Das Problem ist wenn nun die einzelnen Stellantriebe schließen, fließt 
ja immer weniger Wasser welches ja immer heißer wird. Das muss also 
geregelt werden!
Jetzt hab ich mir einen Leistungsregler gekauft (10000 Watt), 
Triac-Steuerung. Der Stellpoti hat 470 kOhm und, vermutlich nicht 
umsonst, 2 Watt.
Ich möchte nun statt des Potis einen thermisch Widerstand o.ä. 
einsetzen, der die Temperatur auf 35°C regelt.
Kann mir da jemand was vorschlagen?

Gruß Andreas

von Manfred (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Die elektrische Heizung ist ein Eigenbau, 2Zoll Rohr mit 6000 Watt 230V
> Heizspirale, im Hauptheizkreis verbaut,

Eine Fußbodenheizung wird nur vernünftig funktionieren, wenn man 
Wasservorrat hat, einige 10 Liter.

> Jetzt hab ich mir einen Leistungsregler gekauft (10000 Watt),
> Triac-Steuerung.

Falscher Ansatz. Die Sauerei bei 6kW-Phasenanschnitt würde ich in meinem 
Haus nicht dulden wollen. Ein Heizsystem ist träge, also bei x-Grad 
einschalten und bei y-Grad wieder aus. Ich würde das klassisch mit NTC 
an zwei Schmitt-Triggern regeln oder mit einen Arduino aufbauen.

Wenn Du nicht löten willst:
http://www.aliexpress.com/item/1PCS-W1209-DC-12V-heat-cool-temp-thermostat-temperature-control-switch-temperature-controller-thermometer-thermo-controller/32325793210.html

von Wolfgang (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Der Stellpoti hat 470 kOhm und, vermutlich nicht umsonst, 2 Watt.

An einem 470kΩ Widerstand fällt eine Verlustleistung von 2W erst bei 
einer Spannung von fast 1000V ab. Bevor man dieses Poti durch 
irgendetwas ersetzt, solltest du also mal die Spannung am Poti messen, 
um festzustellen, ob dort Netzspannung oder etwas höheres liegt. Sonst 
ist es eher unwahrscheinlich, dass die 2W erforderlich sind.

von Sebastian S. (amateur)


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Vorschläge zu möglichen, sinnvollen Änderungen kannst Du nur dann 
erwarten, wenn Du etwas mehr kundtust, als einen Widerstandswert.

Wie Dir Wolfgang bereits vorgerechnet hat, liegt da so einiges im Argen.

Phasenschnitt im KW-Bereich sehen die Versorger und Deine Nachbarn nicht 
so gerne.
Vor allem dann, wenn sie so sinnvoll ist wie ein Kropf.
Wundere Dich also nicht, wenn irgendwann mal ein freundlicher Mensch an 
Deiner Türe klopft - vorzugsweise mitten im Winter - und Dich bittet, 
das Teil stillzulegen.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Wo habt Ihr gelesen, daß die 6kW-Steuerung Phasenschnitt ist?
Könnte genau so gut Wellen-Paket sein (oder eben: besser).

Rein elektrisch heizen - Estrichtrocknung, oder 'ganz normal'?
Bedenke, daß Da eine ganze Menge Strom durch geht!

MfG

von hinz (Gast)


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eBay-Artikelnummer:
222602714324

von Andreas K. (ddmk)


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Danke für die rege Beteiligung.
Ich bin ja kein Profi auf dem Gebiet aber mal so ganz blöd gefragt:
Wie funktioniert ein elektronisch gesteuerter Durchlauferhitzer? Je 
nachdem wie viel warmes bereitgestellt werden muss, sprich wie stark ich 
die Hähne aufdrehe, steuert das Gerät die richtige Temperatur. Das auch 
noch bei 18000 Watt und sogar ohne das der Nachbar oder das E-Werk 
klingelt.
Ich muss ja auch nicht unbedingt diese Teil

http://www.ebay.de/itm/10000W-AC220V-SCR-Thermostat-Spannungsregler-Motor-Speed-Controller-Dimmer-/301566721615?hash=item4636c6fe4f

benutzen.
Wenn jemand einen anderen Vorschlag hat, würde ich mich sehr freuen.

@ Hinz + Manfred: ich will nicht aus und ein schalten sondern die 
Leistung regeln (stufenlos), aus und ein schalten doch schon die 
Thermostate.

Gruß Andreas

von Manfred (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> @ Hinz + Manfred: ich will nicht aus und ein schalten sondern die
> Leistung regeln (stufenlos), aus und ein schalten doch schon die
> Thermostate.

Du hast es nicht verstanden: Aus- / Einschalten ist der richtige Weg, 
aber in einer Geschwindigkeit, die der Mensch als solche kaum mehr 
wahrnimmt.

Das Heizsystem ist träge, hast Du mal in der Küche die Mikrowelle 
beobachtet? Bei mir macht die bei Stellung 250W einfach 10 Sekunden ein 
/ 20 Sekunden aus und so weiter. Das Essen drin kann in den 20s Pause 
seine Wärme verteilen, bevor der nächste Heizimpuls kommt.

Mal einen Lötkolben Weller Magnastat beobachtet oder einen alten 
Heizlüfter - die Dinger machen alle paar Sekunden klack.

In Deinem Falle würde ich ähnlich vorgehen, ein paar Sekunden Heizen, 
ein paar Sekunden aus u.s.w.

Sowas habe ich gerade aufgebaut:
Beitrag "Leitungsschutzschalter kommt beim Abschalten"

und da mal das Bild von diesem Flegel:
Beitrag "Re: Leitungsschutzschalter kommt beim Abschalten"

(Mein dort beklagtes Problem mit induktiver Last hast Du nicht, die 
Heizung ist ein ohmscher Verbraucher)

Vor dem Optokoppler habe ich einen µC, da könnte genauso gut eine simple 
Logikschaltung mit Temperaturfühler dran sein: Bei 32°C ein, bei 38°C 
wieder aus.

Anstatt des Eigenbaus könntest Du auch ein Solid-State-Relay "SSR" mit 
Nullspannungschalter kaufen. Deine 6 kW an 230 V sind fast 27 Ampere, 
das ist kein Kindekram mehr und wird an einem Triac 50 Watt und mehr an 
Verlustleistung ergeben - Kühlung!

Klassische Leistungsregler wie Dimmer oder im Staubsauger machen 
Phasenanschnitt, schneiden also von jeder einzelnen Sinuswelle ein Stück 
ab - das will man bei hohen Strömen nicht haben, weil es die 
Netzspannung im gesamten Umfeld verbeulen kann.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ich würde den Ansatz ändern, der aber eher in ein Heizungsforum fällt.

Du wartest auf den Gasanschluß.
--->Ich leite daraus ab, daß es wahrscheinlich um einen Neubau geht.
--->gute Dämmung, niedrige FBH-Temperatur
--->Einzelraumregelung deaktivieren und mit niedriger Heizkurve 
betreiben.
Das ist auch der für normale Heizungen zu empfehlende Weg!

Die Regelung erfolgt dann über den Selbstregeleffekt. Du kannst dann 
Rücklaufgeführt regeln und brauchst nur alle paar Stunden mal schalten. 
Falls dir das supekt erscheint, findest du in entsprechenden Foren wie 
z.B. Haustechnikdialog.de unter dem Begriff Selbstregeleffekt 
ntsprechende Erklärungen

Da es nur ein Provisorium ist, benötigst du nicht einmal einen 
kompletten Regler mit Heizkurve. Es reicht eine manuell verstellbare 
Referenz. Dann vergleichst du die Referenz mit der Sensorspannung vom 
!!!Rücklauffühler!!! und vergleichst mittels Schmitt-Trigger für eine 
angemessene Hysterese.

Da brauchst du nur eine stabile Spannung, Operationsverstärker, 
Fühlerwiderstand, noch ein paar mehr Widerstäde, ein Relais und einen 
Transistor bzw Darlington-Transistor um das Relais zu schalten. Zwei 
Potis machen dann die Referenz und die Hysterese des Schmittriggers 
flexibel.

Die Hysterese sollte so einstellbar sein, daß du passend zum Sensor 
zwischen 1 und 10 Grad Hysterese einstellen kannst. Dann kannst du mit 5 
Grad anfangen und schauen wie gut es läuft und entsprechend anpassen. 
Das gibt stundenlange Takte.

Du kannst die biden Heizstäbe auch getrennt ansteuern mit 
unterschiedlichen Sollwerten. Dann wird immer nur ein Heizstab geregelt 
und der zweite ist entweder dauerhaft an oder dauerhaft aus, je nach 
Situation.

Es sollte Trotzdem ein Sicherheitstermostat angeschlossen werden, der 
die Obergrenze überwacht und im Notfall alles Abschaltet.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Die stufenlose Regelung eines Heizstabes ist hier definitiv der falsche 
Weg, belastet das Netz, wirft komplizierte Fragen auf und ist vollkommen 
überflüssig.

Die Speichermasse der FBH glättet auch stundenange Takte auf nicht 
spürbare Schwankungen!

http://www.haustechnikdialog.de/Forum/p/2474536

Hier ein Beispiel bei dem eine Gastherme mit über 4 KW Stundenlange 
Takte erzeugt, obwohl sie nicht weiter abregeln kann. Wie die Wärme dann 
erzegt wird, ist Nebensache. Wenn du nur 3 KW taktest und je nach Bedarf 
die anderen 3 KW dauerhaft ein- oder ausschaltest, dann ist die Sache 
nochmals entspannter.

von Wolfgang (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Die Speichermasse der FBH glättet auch stundenange Takte auf nicht
> spürbare Schwankungen!

Die FBH wird aber nicht begeistert sein, wenn sie eine halbe Stunde lang 
mal 70°C Vorlauf bekommt, nur weil die anderen Kreise beschlossen haben, 
dicht zu machen.

von Andreas K. (ddmk)


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Ok,

ich schalte bei 25° ein und bei 35° aus.
Ich hab noch so einen Temperaturschalter liegen. Dann ist das Problem 
gelöst. Ich dachte es geht geschmeidiger. Naja, ich will ja nicht das 
Netz kaputt machen ;-).

Nur noch mal zu Abschluss:
Diese Triac-Schaltung die ich mir gekauft habe, kann ich doch trotzdem 
nehmen, oder? Statt des Poti schließe ich eben den Temperaturschalter 
an, ok?

Wie das bei so einem Durchlauferhitzer funktioniert weiß ich zwar 
immernoch nicht aber was soll´s. Ich hab noch mehr zu tun im Haus und im 
Frühjahr kommt bestimmt das Gas.

Danke für eure Hilfe.

Gruß Andreas

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang schrieb:
> An einem 470kΩ Widerstand fällt eine Verlustleistung von 2W erst bei
> einer Spannung von fast 1000V ab.

Andreas K. schrieb:
> Der Stellpoti hat 470 kOhm


Und ein Poti hat auch oft viel weniger als der aufgedruckte Wert, je
nach Stellung des Schleifers, also wird es schon passen...


 Bevor man dieses Poti durch
> irgendetwas ersetzt, solltest du also mal die Spannung am Poti messen,
> um festzustellen, ob dort Netzspannung oder etwas höheres liegt.


Wieso sollte am Poti mehr als Netzspannung liegen?



Interessant wäre ja die Schaltung...

: Bearbeitet durch User
von Carsten R. (kaffeetante)


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@Wolfgang

Genau das geschieht ja eben nicht! Ließ den Beitrag nochmal.

Es soll nicht per Definition Stundenlang unüberwacht und ungeregelt 
geheizt werden, sondern die Temperatur soll anders geregelt werden, 
wodurch sich derartige Laufzeiten geregelt ergeben. Geregelt bedeutet, 
daß der Temperaturbereich eben nicht verlassen wird!

Heizkreise werden ohne ERR eben nicht abgesperrt und ein 
Sicherheitsthermostat  ist auch vorgesehen um den Defetfall abzusichern.

Wenn die Pumpe ausfällt fließt kein Wasser am Regler vorbei, egal wie 
ihr es strickt. Der Sicherheitsthermostat muß also nahe beim Heizstab 
sein, dort wodas Wasser am wärmsten ist.

Wenn du in den Link schaust, geht es um Temperaturen in der 
Größenordnung von 35 Grad.

: Bearbeitet durch User
von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Der Heizstab wird einen STB integriert haben - da springt dann so ein 
kleiner roter Punkt raus, es entlötet sich was wodurch das Teil Schrott 
wird oder sonst was.

Sehe Da noch keine unlösbaren Probleme auf Dich zukommen . einen 
weiteren STB hast Du eh vor der Pumpe, Die den Fußboden-Heizkreis 
versorgt, da VL-Temperaturen >>40°C dem Estrich kein langes Leben 
bescheren - auch schwitzen dann die Füße etwas arg schnell ;)

Willst, oder MUSST Du elektrisch heizen?
Habe akut eine Bauheizung (36kW) auf Baustelle und Diese vernichtet 
Strom im MW-Bereich (die erste Woche ist um, Estrich-Aufheizprogramm)

MfG

von Carsten R. (kaffeetante)


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Andreas K. schrieb:
> Ok,
>
> ich schalte bei 25° ein und bei 35° aus.
> Ich hab noch so einen Temperaturschalter liegen. Dann ist das Problem
> gelöst

10 K Hysterese ist sehr viel. Kann der Temperaturschalter nur mit dieser 
festen Hysterese laufen? Wenn ja, dann entweder anderern Regler nehmen 
oder der Regler muß leider doch in den Vorlauf. 10 K Hysterese ist für 
die Kombination FBH+Rücklauf zuviel.

Ich hoffe die Temperaturgrenzen sind einstellbar. 35 Grad ist für den 
Herbst sicherlich zu warm.

Sicherheitsthermostat nicht vergessen!

Wenn die Elektroheizung bis zum Frühjahr laufen soll, mach dich auf eine 
fette Stromrechnung gefaßt. Oder ist das nur eine Minmalheizung auf 
niedrigster Temperatur für eine Baustelle? Da wäre eine günstige 
Klimaanlage mit Heizfunktion eine Überlegung Wert um den Heizstab zu 
entlasten. Wenn es um einen ganzen Winter geht, reden wir über viel 
Strom. Wenn der Aufbau des Hauses es ermöglicht die Warmluft der 
Klimaanlage im Haus zu vertilen, macht die sich schon im ersten Winter 
bezahlt und ist dann ein Gratisbonus.

von Carsten R. (kaffeetante)


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@Patrick

Ich weiß ja nicht was er da verbaut hat. Ich würde bei einer 
Eigenkonstruktion keine Lebenswichtigen Organe darauf verwetten, daß ein 
solcher Sicherheitsteperaturbegrenzer vorhanden ist.

von MaWin (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Wie funktioniert ein elektronisch gesteuerter Durchlauferhitzer?

Pulspaketsteuerung, ca. 1/Sekunde.

von Andreas K. (ddmk)


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Danke an alle.
Gruß Andreas

von Thomas (kosmos)


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dreh einfach die Kreise die zu schnell warm werden weiter zu. Die 
Pflicht der ERR in der ENEV rührt einfach daher das die Systeme meist so 
vermurkst werden das es ohne ERR nicht funktioniert.

Beispiel 11 Kreise a 75 Meter und 1 Kreis a 150 Meter, nun müssen alle 
"guten" Kreise auf die Druckverluste des "schlechten" Kreises gedrosselt 
werden und die Pumpe schafft es dann nicht gegen gedrosselte Kreise zu 
arbeiten. Die ERR hilft dann dadurch das man durch Zeitprogramme und 
offener Kreise das ganze etwas entspannen kann. In dem einzelne Räume 
nicht immer mitlaufen.

Doppelter Druck (den die Pumpe aufbringen muss) = 4fache elektrische 
Leistung der Umwälzpumpe.

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