Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unterschied beim Laden von Lithium Ionen/Polymer


von Damian M. (hackintosh)


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Moin alle Zusammen,



ich lese relativ unterschiedliches.

Mal sagt der eine, das die unterschiedlich geladen werden und der andere 
wiederum nicht.

Mein Problem ist folgendes.

Ich will eine Ladeschaltung mit mindestens 1A Ladestrom für meine 
Lithium-Polymer Zellen und mir wurde folgender IC angeboten.

http://www.consonance-elec.com/pdf/datasheet/DSE-CN3761.pdf


da steht, das der IC aber für Lithium-Ionen ist.

Aber ich meine das beide nach dem CCCV verfahren aufgeladen werden & 
frage mich deshalb ob es ein Unterschied macht.

: Verschoben durch User
von Typ (Gast)


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Li-Po ist eine Form des Li-Ion. Das wäre als zu fragen, ob ein BMW 
anders fährt, als ein Auto

von Damian M. (hackintosh)


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Typ schrieb:
> Li-Po ist eine Form des Li-Ion. Das wäre als zu fragen, ob ein BMW
> anders fährt, als ein Auto

Also sagst du ich kann Problemlos mit den IC laden ?

von J. T. (chaoskind)


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Ist nur mein Erleben, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber Geräte 
mit Li-Io die mir begegnet sind, hatten eine NENNspannung von 
3,6V/Zelle. Bei den LiPos liest man immer(tm) 3,7V/Zelle...

Daraus würde ich wieder schließen, wenn du einen LiPo mit einem 
Li-Io-Lader lädst, nutzt du nicht die volle Kapazität. Wenn denn die 
Ladeschlußspannung auch um diese 0.1V/Zelle differiert.

von Damian M. (hackintosh)


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J. T. schrieb:
> Ist nur mein Erleben, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber Geräte
> mit Li-Io die mir begegnet sind, hatten eine NENNspannung von
> 3,6V/Zelle. Bei den LiPos liest man immer(tm) 3,7V/Zelle...
>
> Daraus würde ich wieder schließen, wenn du einen LiPo mit einem
> Li-Io-Lader lädst, nutzt du nicht die volle Kapazität. Wenn denn die
> Ladeschlußspannung auch um diese 0.1V/Zelle differiert.

Ja daran habe ich auch schon gedacht.

Aber dachte vielleicht. Das das vom IC irgendwie intern geregelt wird.

von J. T. (chaoskind)


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Damian M. schrieb:
> Das das vom IC irgendwie intern geregelt wird.

Dann müsste der IC ja irgendwie erkennen, ob du einen LiPo oder Li-Io 
anschließt. Das dürfte vermutlich nicht so einfach sein. Und wenn dein 
IC das könnte, würde er sicher als "Li-Io/LiPo with automatic detection" 
o.ä. beworben werden.

Da die LiPos aber eine höhere Spannung vertragen als die Li-Io, solltest 
du einen LiPo damit problem- bzw gefahrlos laden können. Nur wird er 
nicht ganz voll werden. Und wenn ich mich recht entsinne, macht das 
Zehntelvolt schon was in der Größenordnung von 10% der Kapazität des 
Akkus aus.

von Damian M. (hackintosh)


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J. T. schrieb:
> Damian M. schrieb:
>> Das das vom IC irgendwie intern geregelt wird.
>
> Dann müsste der IC ja irgendwie erkennen, ob du einen LiPo oder Li-Io
> anschließt. Das dürfte vermutlich nicht so einfach sein. Und wenn dein
> IC das könnte, würde er sicher als "Li-Io/LiPo with automatic detection"
> o.ä. beworben werden.
>
> Da die LiPos aber eine höhere Spannung vertragen als die Li-Io, solltest
> du einen LiPo damit problem- bzw gefahrlos laden können. Nur wird er
> nicht ganz voll werden. Und wenn ich mich recht entsinne, macht das
> Zehntelvolt schon was in der Größenordnung von 10% der Kapazität des
> Akkus aus.


OK ich danke dir für die Antwort

von Bastler (Gast)


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Und wenn man die Li-Akkus (ob nun -Ion oder -Po) nicht immer auf 100% 
auflädt und auf 0% entlädt danken die es einem noch dazu mit einer 
längeren Lebensdauer...

von J. T. (chaoskind)


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Bastler schrieb:
> Und wenn man die Li-Akkus (ob nun -Ion oder -Po) nicht immer auf 100%
> auflädt und auf 0% entlädt danken die es einem noch dazu mit einer
> längeren Lebensdauer...

Jup. Und zum Lagern sollte man sie so bei 60% halten.

Damian M. schrieb:
> OK ich danke dir für die Antwort

gerne =)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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J. T. schrieb:
> Ist nur mein Erleben, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber Geräte
> mit Li-Io die mir begegnet sind, hatten eine NENNspannung von
> 3,6V/Zelle. Bei den LiPos liest man immer(tm) 3,7V/Zelle...

Diese Angabe ist so oder so Kokolores. Es ist die mittlere Spannung 
des Akkus über einen Entladezyklus. Denn die tatsächliche 
Klemmenspannung schwankt je nach Ladezustand zwischen 4.2V und 3.0V. Der 
einzige Nutzen dieser Angabe besteht darin, daß man die Kapazität des 
Akkus von Ah in Wh umrechnen kann. Wobei die real erreichten Werte dann 
immer noch von Details abhängen; ob z.B. mit konstantem Strom oder 
konstantem Lastwiderstand entladen wurde etc.

> Daraus würde ich wieder schließen, wenn du einen LiPo mit einem
> Li-Io-Lader lädst, nutzt du nicht die volle Kapazität.

Und das ist richtig Unsinn. Die Kapazität hängt von der Ladeendspannung 
ab. Und die ist für beide Typen 4.2V. Wobei vorsichtige Zeitgenossen 
auch nur bis 4.1V aufladen. Die nutzen dann zwar ca. 5% weniger 
Kapazität des Akkus, dafür können sie sich sicher sein, daß auch unter 
widrigsten Bedingungen (Bauteil-Toleranzen, Fehler der verwendeten 
Meßgeräte) der Akku nicht überladen wird. Denn das kann bei Li-Akkus 
böse enden.

von J. T. (chaoskind)


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Axel S. schrieb:
>> Daraus würde ich wieder schließen, wenn du einen LiPo mit einem
>> Li-Io-Lader lädst, nutzt du nicht die volle Kapazität.
>
> Und das ist richtig Unsinn. Die Kapazität hängt von der Ladeendspannung
> ab. Und die ist für beide Typen 4.2V.

Zitiere doch bitte vollständig und nicht sinnentstellend!

J. T. schrieb:
> Daraus würde ich wieder schließen, wenn du einen LiPo mit einem
> Li-Io-Lader lädst, nutzt du nicht die volle Kapazität. Wenn denn die
> Ladeschlußspannung auch um diese 0.1V/Zelle differiert.

von Toxic (Gast)


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Damian M. schrieb:
> ich lese relativ unterschiedliches.

Sollte Englisch kein unueberwindbares Hinderniss sein,bekommst Du von 
"Adafruit"  ein paar sehr nett zusammengestellte Informationen aus einer 
Quelle.

von Damian M. (hackintosh)


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Bastler schrieb:
> Und wenn man die Li-Akkus (ob nun -Ion oder -Po) nicht immer auf 100%
> auflädt und auf 0% entlädt danken die es einem noch dazu mit einer
> längeren Lebensdauer...

Das heißt lade ich die bis auf 90% und entlade dich auf 10%,
haben die Akkus eine längere Lebensdauer ?

Laut deiner Aussage die ich auch nicht in Frage stelle muss es ja so 
sein aber hast du vielleicht noch irgendeine Seite mit zahlen bezüglich 
der Sache ?

Mit freundlichen Grüßen

von MaWin (Gast)


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J. T. schrieb:
> Geräte mit Li-Io die mir begegnet sind, hatten eine NENNspannung von
> 3,6V/Zelle. Bei den LiPos liest man immer(tm) 3,7V/Zelle..

Nein.

Die Spannung (und maximale Ladespannung von 4.2V vs. 4.3V) hängt nicht 
von der Bauform LiIon vs. LiPoly ab, sondern von der Reinheit der 
Chemikalien, und die ist besser geworden mit der Zeit.

Du kennst wohl moderne LiPoly und alte LiIon.

von Olaf (Gast)


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> Die Spannung (und maximale Ladespannung von 4.2V vs. 4.3V) hängt nicht
> von der Bauform LiIon vs. LiPoly ab, sondern von der Reinheit der
> Chemikalien, und die ist besser geworden mit der Zeit.

Es haengt vermutlich auch davon ab wie gut ein Hersteller seinen Prozess 
im Griff hat und welche Lebensdauer er prognostiziert/akzeptiert. Es gab 
jedenfalls schon immer auch normale Lithoumrundzellen mit 3.7/4.3V. Die 
hat Sony gerne in ihren Laptops verwendet. Auch vo 10-15Jahren schon. 
Allerdings war Sony auch der Hersteller der Zellen.

Und wo wir schonmal dabei sind, es gab auch schon immer unterschiedliche 
Akkuserien mit unterschiedlichem Innenwiderstand. Panasonic (wo es mehr 
auf Qualitaet als Geld ankam) hat eher die mit dem kleineren 
Innenwiderstand verwendet.

Olaf

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