Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie niederohmige Widerstände vergleichen? (war "banale Frage.")


von Sascha J. (bastelliese)


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Hallo zusammen,

kann man auf einfache Art und Weise, also ohne spezielle Messgeräte, 
niederohmige Widerstände, z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst 
gleiche erhält? Der exakte Wert ist dabei nicht so entscheidend.
Wenn ich es einigermaßen verstanden habe, ist das einfache Nachmessen 
mit dem Ohmmeter nicht möglich, da schon ein Digit Abweichung bei einer 
Anzeige von 1,0 Ohm bedeutet das der tatsächliche Wert von 0,9-1,1 Ohm 
varieren kann und damit schon die Toleranz der fraglichen Widerstände 
deutlich überschreitet.
Mir ist übrigens durchaus klar, dass man 1% oder sogar 0,1% Widerstände 
kaufen kann. Aber die Frage bleibt dieselbe.

Sascha

[MOD: sinnvollen Threadtitel eingesetzt]

: Bearbeitet durch Moderator
von Mark S. (voltwide)


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Klar geht das. Du nimmst ein Labornetzgerät, stellst die Strombegrenzung 
auf z.B. 1 Amp ein und speist diesen Strom in den Prüfling. Mit einem 
Digigital-Voltmeter mißt Du das Spannungsgefälle über dem Widerstand.
Das zeigt dann 1V an für 1 Ohm usw. Wenn es halbwegs genau werden soll, 
mußt Du  auf eine Kelvin-Verbindung achten.(4-Punkt Messung).

von Lothar M. (Gast)


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Sascha J. schrieb:
> kann man auf einfache Art und Weise, also ohne spezielle Messgeräte,
> niederohmige Widerstände, z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst
> gleiche erhält?

Wenn es dir nur um die Gleichheit geht, also nicht um den tatsächlichen 
Wert, dann bau dir eine Wheatsone-Brücke.
Einen Schenkel der Brücke nimmst du für das Testobjekt.

von Sascha J. (bastelliese)


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Mit dem Labornetzteil geht's schon los!
Die Frage war eher auf den Hausgebrauch gemünzt, also kein Labor, noch 
nicht mal 'ne richtige Werkstatt.
Aber trotzdem mal weitergefragt. Bleibt der Messfehler nicht gleich oder 
zumindest ähnlich groß, wenn ich Volt statt Ohm messe, also 1 Digit bzw. 
in meinem Beispiel 10%?
Und was ist eine 4-Pol-Messung?

Sascha

von Sascha J. (bastelliese)


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Und was bitte ist eine Wheatsone-Brücke?

von Wolfgang (Gast)


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Sascha J. schrieb:
> kann man auf einfache Art und Weise, also ohne spezielle Messgeräte,
> niederohmige Widerstände, z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst
> gleiche erhält?

Indem du sie direkt untereinander vergleichst.

Bei der Wheatstoneschen Brücke brauchst du zusätzlich nur zwei, im 
Rahmen deiner Genauigkeitsanforderungen, gleiche Vergleichswiderstände
https://de.wikipedia.org/wiki/Wheatstonesche_Messbr%C3%BCcke

Falls die Kontakt- und Leitunswiderstände für deine 
Genauigkeitsanforderungen relevant werden, musst du die Widerstände per 
4-Leiteranschluss kontaktieren und landest dann bei der Thomson-Brücke
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomson-Br%C3%BCcke

von Wolfgang (Gast)


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Sascha J. schrieb:
> Und was ist eine 4-Pol-Messung?

Das dürfte das selbe wie eine 4-Leiter-Messung bezeichnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vierleitermessung

von Stefan F. (Gast)


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Weniger mathematisch ausgedrückt funktioniert die Wheatstonesche 
Messbrücke die eine 
https://de.wikipedia.org/wiki/Waage#/media/File:Apothekerwaage.jpg.

Sie vergleicht zwei Widerstände miteinander. Zur Funktion wird eine 
Spannungsquelle (z.B. 1,5V Batterie) benötigt. Schwankungen der Spannung 
haben keinen Einfluss aus das Messergebnis, sofern man sich nur für 
größer, kleiner oder gleich (ohne absolute Messwerte) interessiert.

von Lothar M. (Gast)


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Sascha J. schrieb:
> Und was bitte ist eine Wheatsone-Brücke?

Sorry, bei meiner Tatatur (Funk) werden manchmal Buchstaben verschluckt, 
es muss natürlich Wheatstone heissen.
Ich muss die Tatatur wegschmeissen, jedesmal korrekturlesen ist 
anstengend.

Ich glaube, dass diese Brücke für dein Unterfangen am ehesten geeignet 
ist.
So wie du schreibst, hast du ja mehrere dieser Widerstände die du 
sortieren willst.

Nehme einfach 4 Stück und löte die Brücke so zusammen, dass du ein 
Exemplar austauschen kannst. Suche die Widerstände so aus, dass du am 
Messpunkt keine Spannung mehr messen kannst. Jetzt ist die Brücke in 
Balance und du kannst, indem du ein Widerstand austauschst, die 
Abweichungen messen.

von Wolfgang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich glaube, dass diese Brücke für dein Unterfangen am ehesten geeignet
> ist.

Bei Widerständen im 1Ω-Bereich kommt man schon bei relativ bescheidenen 
Ansprüchen in den Bereich, wo Leitungs- und Kontaktwiderstände relevant 
sind. Da ist die Wheatsone-Brücke eben schnell nicht mehr geeignet.

von Lothar M. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Da ist die Wheatsone-Brücke eben schnell nicht mehr geeignet.

Ich habe eben nur die spärliche Ausstattung des TO berücksichtigt.

Sascha J. schrieb:
> Mit dem Labornetzteil geht's schon los!
> Die Frage war eher auf den Hausgebrauch gemünzt, also kein Labor, noch
> nicht mal 'ne richtige Werkstatt.

Im Prinzip kann man im "Hausgebrauch" diese Messung garnicht 
durchführen.

von Sascha J. (bastelliese)


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Lothar M. schrieb:
> Sorry, bei meiner Tatatur (Funk) werden manchmal Buchstaben verschluckt,
> es muss natürlich Wheatstone heissen.

Das Problem kenn' ich, aber ich denke Wheatsone hätte bei einer 
Google-Suche auch Ergebnisse geliefert, also insofern kein Problem.
Man muss halt manchmal das richtige Stichwort kennen, bei meiner 
gestrigen Recherche tauchte Wheatstone jedenfalls nicht auf.
Jetzt muss ich mich erstmal meinem Tagewerk widmen, und heute Abend dann 
die Links durchlesen. Dann werde ich schon sehen, ob ich damit etwas 
anfangen kann. Letztendlich geht's mir nur darum, ob ich 5% Widerstände 
so sortieren kann, dass sie auf die Schnell 1%-Typen ersetzten könnten.

von Wolfgang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Da ist die Wheatsone-Brücke eben schnell nicht mehr geeignet.
>
> Ich habe eben nur die spärliche Ausstattung des TO berücksichtigt.

Von den Ansprüchen an die Ausstattung ist der Unterschied zwischen 
Wheatstone- und Thomson-Brücke nun wirklich nicht alzu groß. Um 
ausreichend genau gepaarte Referenzwiderstände kommt man in beiden 
Fällen nicht drumrum.

Und die Ansprüche an das Netzgerät sind nun wirklich bescheiden, solange 
es den Strom für die Prüflinge liefern kann.

Für welche Verlustleistung sind die fraglichen Prüflinge überhaupt 
spezifiziert und um welche Genauigkeitsanforderung geht es hier?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Wozu moechtest Du denn die Messung fuer den Hausgebrauch durchfuehren? 
Was ist da das eigentliche Ziel. Widerstaende koennen sich beim 
einloeten noch um ca 2-4% aendern wenn ich mich richtig erinnere. Auch 
ist der Widerstand temperaturabhaengig.

von Lothar M. (Gast)


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Dumdi D. schrieb:
> Widerstaende koennen sich beim
> einloeten noch um ca 2-4% aendern wenn ich mich richtig erinnere. Auch
> ist der Widerstand temperaturabhaengig.

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt...

Mit deinen Hausmitteln kannst du herummessen soviel du willst, nach dem 
Einlöten sieht die Situation ganz anders aus.

Sascha J. schrieb:
> dass sie auf die Schnell 1%-Typen ersetzten könnten.

Vergiss es, 1% bei einem 1Ω-Widerstand ist quasi Homöopathie.
....und das mit "Hausmitteln".

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Wenn es dir nur um die Gleichheit geht, also nicht um den tatsächlichen
> Wert, dann bau dir eine Wheatsone-Brücke.
> Einen Schenkel der Brücke nimmst du für das Testobjekt.

Wheatsone-Brücke ist eher was für Theoretiker. Heutzutage misst man
eher mit Konstantstrom. M.W. machen das auch >90% aller käuflichen
Widerstandsmesser so.

von Possetitjel (Gast)


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Harald W. schrieb:

> Lothar M. schrieb:
>
>> Wenn es dir nur um die Gleichheit geht, also nicht um den
>> tatsächlichen Wert, dann bau dir eine Wheatsone-Brücke.
>> Einen Schenkel der Brücke nimmst du für das Testobjekt.
>
> Wheatsone-Brücke ist eher was für Theoretiker. Heutzutage
> misst man eher mit Konstantstrom. M.W. machen das auch >90%
> aller käuflichen Widerstandsmesser so.

Naja, die Wheatstone-Brücke ist quasi der Urahn aller
Brücken; man sollte schon verstanden haben, wie die
funktioniert.

Brückenschaltungen sind dann gut, wenn man sich mit
einfachsten Mitteln irgendwie helfen muss.

von Lothar M. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Heutzutage misst man
> eher mit Konstantstrom.

Hast du nicht gelesen welche technischen Mittel zur Verfügung stehen?

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha J. schrieb:

> Mit dem Labornetzteil geht's schon los!
> Die Frage war eher auf den Hausgebrauch gemünzt,

Wer ernsthaft Elektronikschaltungen bauen will, braucht ein
Labornetzteil. Da es die schon für <30EUR gibt, sollte das
nicht das Problem sein.

> Bleibt der Messfehler nicht gleich oder
> zumindest ähnlich groß, wenn ich Volt statt Ohm messe,

Nein, Du kannst Deinen Meßbereich passender wählen.

> Und was ist eine 4-Pol-Messung?

Du benutzt zwei Drähte für den Anschluss des Meßstroms und
zwei Drähte für den Anschluss des Voltmeters.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sascha J. schrieb:
> Letztendlich geht's mir nur darum, ob ich 5% Widerstände so sortieren
> kann, dass sie auf die Schnell 1%-Typen ersetzten könnten.
Nicht, wenn du nicht das geeignete Equipment hast.

Ergo: kauf einen Gurt 1%ige (nur die auf dem selben Gurt sind direkt 
nacheinander unter den selben Bedingungen produziert, bei loser Ware 
hast du evtl. einen bunten Mix mehrerer Chargen) und du hast das Messen 
dorthin verlagert, wo die entsprechenden Geräte vorhanden sind: zum 
Hersteller.

Dumdi D. schrieb:
> Was ist da das eigentliche Ziel.
Das frage ich mich und Sascha auch...

von Possetitjel (Gast)


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Sascha J. schrieb:

> Letztendlich geht's mir nur darum, ob ich 5% Widerstände
> so sortieren kann, dass sie auf die Schnell 1%-Typen
> ersetzten könnten.

Du musst Dich schon entscheiden, ob Du die Widerstände
nur auf RELATIVE Gleichheit untereinander ausmessen willst
oder auf 1% ABSOLUTFEHLER.

Relativ ist wesentlich einfacher: 10 Widerstände in
Reihe schalten, an 5V-Netzteil anklemmen, Spannungs-
abfälle vergleichen. Wie genau das wird, hängt fast
nur von Deiner Sorgfalt ab.

von Martin O. (ossi-2)


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Für niederohmige Widerstände:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomson-Br%C3%BCcke

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha J. schrieb:

> Mit dem Labornetzteil geht's schon los!

Du kannst auch ein normales z.B. 5V-Netzteil nehmen. Dann schaltest
Du einen 47Ohm/1W, sowie zwei von deinen 1Ohm Widerständen in Reihe.
Dann kannst Du direkt an Deinen beiden Widerständen die Spannung
messen und die Werte vergleichen. Die Prozentrechnung beherscht Du?

> Die Frage war eher auf den Hausgebrauch gemünzt,

Eine Schaltung mit zwei gleichen 1Ohm-Widerständen ist schon recht
speziell und kein normaler Hausgebrauch mehr.

von Possetitjel (Gast)


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Harald W. schrieb:

> Mit dem Labornetzteil geht's schon los!
>
> Du kannst auch ein normales z.B. 5V-Netzteil nehmen. Dann
> schaltest Du einen 47Ohm/1W, sowie zwei von deinen
> 1Ohm Widerständen in Reihe.

Genau.

Den 50-Ohm-Vorwiderstand kann man im Notfall aus 20x1kOhm
parallel zusammensetzen; die 1k kann man alle einzeln
vorher ausmessen.

Die Fehlergrenze des Messbriketts ist das Limit.

> Dann kannst Du direkt an Deinen beiden Widerständen
> die Spannung messen und die Werte vergleichen. Die
> Prozentrechnung beherscht Du?

Ich sage ja: Sorgfalt ist alles.

von F. F. (foldi)


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Lothar M. schrieb:
> Im Prinzip kann man im "Hausgebrauch" diese Messung garnicht
> durchführen.

Eben! Dann kauft man Präzisionswiderstände wie man sie braucht.

Aber selbst das wird nicht helfen, wenn man damit was bauen will und 
nicht die nötigen Messmittel hat.

von Lothar M. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Die Fehlergrenze des Messbriketts ist das Limit.

So isses.

Harald W. schrieb:
> Du kannst auch ein normales z.B. 5V-Netzteil nehmen. Dann schaltest
> Du einen 47Ohm/1W, sowie zwei von deinen 1Ohm Widerständen in Reihe.
> Dann kannst Du direkt an Deinen beiden Widerständen die Spannung
> messen und die Werte vergleichen. Die Prozentrechnung beherscht Du?

Da ist er genauso nass wie mit dem Ohmmeter.
Bei der obigen Methode würde er am 1Ω-Widerstand eine Spannung von 0,1V 
messen. Ob er das genau genug hinbekommt ist fraglich.

von Zeno (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Klar geht das. Du nimmst ein Labornetzgerät, stellst die Strombegrenzung
> auf z.B. 1 Amp ein und speist diesen Strom in den Prüfling. Mit einem
> Digigital-Voltmeter mißt Du das Spannungsgefälle über dem Widerstand.
> Das zeigt dann 1V an für 1 Ohm usw. Wenn es halbwegs genau werden soll,
> mußt Du  auf eine Kelvin-Verbindung achten.(4-Punkt Messung).


Bei Widerständen mit mindestens 1W funktioniert das, aber die werden 
dann schon so warm, daß man da keine 4Punkt Messung mehr braucht. Der 
Fehler durch Erwärmung übersteigt den Fehlerwert der durch den 
Widerstand der Messleitungen entsteht bei weitem.


Für so etwas nimmt man, wie schon geschrieben, eine Wheatstonebrücke 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Wheatstonesche_Messbrücke). Einer der 
Widerstände ist dabei der auszumessende Widerstand. Einen der 
Widerstände würde ich noch als Potentiometer ausführen. Damit wird die 
Brücke bei eingesetztem Prüfling auf Null abgeglichen. Dieser Prüfling 
ist dann quasi die Referenz. Das Poti wird jetzt nicht mehr verstellt. 
Nunmehr werden nacheinander alle zu prüfenden Widerstände eingesetzt. 
Bleibt die Anzeige bei Null so hat der Prüfling den den gleichen Wert 
wie die Referenz, anderfalls weicht die Anzeige nach + bzw - ab.
Als Instrument eignet sich hierfür ein analoge Drehspulinstrument mit 
Mittelnull sehr gut. Ein ganz normales DVM tuts auch aber auch.

von Possetitjel (Gast)


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Lothar M. schrieb:

> Da ist er genauso nass wie mit dem Ohmmeter.

Nee, nicht ganz.

> Bei der obigen Methode würde er am 1Ω-Widerstand eine
> Spannung von 0,1V messen. Ob er das genau genug hinbekommt
> ist fraglich.

Die üblichen Messbriketts lösen im 200mV-Bereich auf
0.1mV auf; die 100mV lassen sich also mit 0.1% Auflösung
ablesen.

Das ist weit besser, als die Grundgenauigkeit des
Multimeters hergibt, und also ausreichend. Es ist auch
deutlich besser als die 10% Fehler, die man hat, wenn
man versucht, die 1 Ohm direkt zu messen.

von Zeno (Gast)


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Ach ja als Labornetzteil für die Wheatstonebrücke reicht eine ganz 
normale Monozelle. Auf die Speisespannung kommt es nicht an, da eine 
abgeglichene Brücke von der Spannung unabhängig ist.

von Zeno (Gast)


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Noch einen Nachtrag:
Wenn's ganz genau sein soll dann nimmt man bei kleinen Widerständen die 
Thomsonbrücke (https://de.wikipedia.org/wiki/Thomson-Brücke), deren 
Realisierung mit amateurmäßigen Mitteln aber schwierig werden dürfte.

Da es dem TO aber nicht auf den Absolutwert des Widerstandes ankommt, 
sondern er nur möglichst gleich große Widerstände heraussuchen möchte, 
ist die Wheatstonebrücke bei weitem ausreichend. Wenn man im 
Diagonalzweig ein empfindliches Messinstrument benutzt ist das für den 
genannten Zweck genau genug. Auf Effekte die die Messgenauigkeit 
beeinflussen kommt es hier gar nicht an, da diese für alle zu prüfenden 
Widerstände gleich sind.

von Lothar M. (Gast)


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Danke Zeno, ganz meine Meinung

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> Da es dem TO aber nicht auf den Absolutwert des Widerstandes ankommt,
> sondern er nur möglichst gleich große Widerstände heraussuchen möchte,
> ist die Wheatstonebrücke bei weitem ausreichend. Wenn man im

Wheatstonebrücke hier so unnötig!

10x 1 Ohm in Reihe an 1,5V Monozelle und gemütlich jede Spannung an 
jedem Widerstand ausmessen, die mit der "gleichesten Spannung" sind halt 
gleicher, notieren und mit anderen weitermachen, der Tipp mit dem Gurt 
war auch gut!

von Thomas E. (picalic)


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Lothar M. schrieb:
> Da ist er genauso nass wie mit dem Ohmmeter.
> Bei der obigen Methode würde er am 1Ω-Widerstand eine Spannung von 0,1V
> messen. Ob er das genau genug hinbekommt ist fraglich.

Das Hauptproblem an der Messung ist aber doch der niedrige Widerstand 
und der dadurch dazu relativ hohe und undefinierte Wert der 
Messleitungen und deren Kontaktierung. Außerdem ist der niedrigste 
Ohm-Bereich eines üblichen (günstigen) DMMs meist bei 200 Ohm - so wäre 
die direkte Ohmmessung damit wie die Spannungsmessung von 1V im 200V 
Bereich.
Bei der Messung über 0,1V Spannungsabfall am Widerstand ist man im 
2V-Bereich (vom super billigen DMM) oder 200mV-Bereich (vom 
preisgünstigen DMM) schonmal in einem um Zehnerpotenzen besser 
angepassten Messbereich! Ich würde sagen, das ist schon deutlich 
"trockener", als die Messung mit dem Ohmmeter!
Hinzu kommt, daß der Kontaktierungs-Widerstand der Messspitzen am 
Widerstand bei der Spannungsmesung praktisch keinen Einfluss hat. Und 
Übergangswiderstände fallen in einem Messkreis mit insgesamt ca. 50 Ohm 
prozentual auch deutlich geringer aus, als bei einem Kreis mit nur 1 
Ohm.

von Joachim B. (jar)


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Bei einer reinen Spannungsmessung hat er das Problem mit dem 
Kontaktierungs-Widerstand überhaupt nicht.

von Possetitjel (Gast)


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F. F. schrieb:

> Lothar M. schrieb:
>> Im Prinzip kann man im "Hausgebrauch" diese Messung
>> garnicht durchführen.
>
> Eben!

Mythos.

Studienkurse wie "Elektrische Messechnik" oder "Experimental-
physik" habt ihr nicht zufällig mal besucht?

von Peter R. (Gast)


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Sascha J. schrieb:
> kann man auf einfache Art und Weise, also ohne spezielle Messgeräte,
> niederohmige Widerstände, z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst
> gleiche erhält?

Das übliche Messinstrument hat einen 200-Ohm-Bereich, die 
Zehntel-Ohm-Stelle wird auch noch angezeigt. Da ist die Auflösung nur 
Zehntel Ohm. Die Spannungsmessung geht meist bis zu 200mV mit 0,1 mV 
Auflösung. Eine stabile Spannungsquelle bei kleinen Spannungen ist auch 
ein Problem.

Man nehme: Ein 5V-Netzgerät. An dem schließe man eine Lampe oder einen 
Widerstand von ca. 50 Ohm an (56Ohm). Dem in Reihe einen der 
1-Ohm-Widerstände. Dann  fließt etwa 100mA durch die Reihenschaltung und 
am 1-Ohm misst man die gut ablesbaren 100,0mV. Man hat also 0,1mV 
Auflösung. Bezogen auf  einen 1-Ohm-Widerstand mit 100mA Strom also 
1mOhm Auflösung

Natürlich kommt da auch eine andre Zahl vor, zb. 85,9 mV oder 110,0mV, 
je nach Genauigkeit des 56-Ohm-Widerstandes oder des 5V Netzteils. Aber 
zum Vergleichen der 1-Ohm-Widerstände ist die Auflösung dann wesentlich 
besser als im 200-Ohm-Messbereich.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Bei einer reinen Spannungsmessung hat er das Problem mit dem
> Kontaktierungs-Widerstand überhaupt nicht.
Die lange Variante: natürlich haben die Messtrippen und Stecker und 
wasweißichnochalles einen Widerstand von 0,1..5 Ohm, aber weil der 
Eingangswiderstand des Messgeräts 10MOhm ist, geht dieser zusätzliche 
Widerstand im nicht feststellbaren Bereich unter. Sogar, wenn die 
Messkabel Übergangswiderstände im Bereich um 10kOhm hätten, wäre der 
Messfehler nur 1 Promille.

Und auch Übergangswiderstände in der Reihenschaltung sind irrelevant, 
weil ja durch jeden Widerstand und auch durch die Übergangswiderstände 
der selbe Strom fließt, wenn sich diese Übergangswiderstände während 
der Messung nicht ändern. Mit solchen chinesischen Krokoklemmenkabeln 
passiert das schon beim Anschauen. Insofern würde ich die Widerstände 
wenigstens aneinanderlöten.

Beitrag #5159898 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> kauf einen Gurt 1%ige (nur die auf dem selben Gurt sind direkt
> nacheinander unter den selben Bedingungen produziert, bei loser Ware
> hast du evtl. einen bunten Mix mehrerer Chargen) und du hast das Messen
> dorthin verlagert, wo die entsprechenden Geräte vorhanden sind: zum
> Hersteller.

Das war der beste Vorschlag bisher, welcher auch genau dem skill des TO 
entgegen kommt.

Ich bin raus.

von Possetitjel (Gast)


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Peter R. schrieb:

> Das übliche Messinstrument hat einen 200-Ohm-Bereich,
> die Zehntel-Ohm-Stelle wird auch noch angezeigt. Da
> ist die Auflösung nur Zehntel Ohm.

Schlimmer noch: Wenn man die Prüfspitzen direkt
zusammenhält (--> Rx = 0 Ohm), wird ein undefinerter
Wert von 0,0 Ohm ... 0,5 Ohm angezeigt.

> Man nehme: Ein 5V-Netzgerät. An dem schließe man eine Lampe
> oder einen Widerstand von ca. 50 Ohm an (56Ohm).

Das kann man noch pimpen: Man nehme 10 Widerstände 470 Ohm,
messe sie einzeln aus, schalte sie parallel und berechne
den Widerstand der Parallelschaltung.

Die Genauigkeit wird praktisch ausschließlich von der
Genauigkeit des Multimeters bestimmt.

von Thomas E. (picalic)


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Possetitjel schrieb:
> Das kann man noch pimpen: Man nehme 10 Widerstände 470 Ohm,
> messe sie einzeln aus, schalte sie parallel und berechne
> den Widerstand der Parallelschaltung.

braucht der TO doch gar nicht - er hat eindeutig erklärt, daß es ihm nur 
um die Sortierung nach Werten geht, nicht um absolut exakte Werte!

von Sebastian S. (amateur)


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@Sascha
Deine Frage lässt sich mit einem einfachen "NEIN" beantworten.
Oder zumindest nicht mit geringem Aufwand.

Wir hatten vor vielen Jahren mal ein ähnliches Problem mit 
Kondensatoren. Hoch präzise A/D-Wandler waren damals praktisch 
unbezahlbar. Wir mussten aber Synchron mehr als 60 Spannungen einfrieren 
(S&H) um diese dann zu wandeln. Genaue (0,1 %) Widerstände waren kein 
Problem, aber "passende" Kondensatoren nicht bezahlbar.
Uns ging es damals auch nicht um die absolute Genauigkeit, sondern um 
die Gleichheit.
Folgendes haben wir damals gemacht.
1. Bauteile in 1000er Paketen gekauft.
2. Eine Messanordnung mit sehr stark gespreizter Ausgabe
   (Tongenerator + Messwiderstand + Analogverstärker +
   Wechselspannungsmessgerät).
-. Bei Widerständen reicht eine Konstantstromquelle und ein Messgerät
   mit ausreichender Auflösung. Notfalls ein einfacher
   Gleichspannungsverstärker.
   Da Du auf Gleichheit bzw. Ähnlichkeit sortieren willst, sind so
   Sachen wie 4-Leiter Messung unwichtig. Wichtig ist nur, dass sich
   die Verhältnisse reproduzieren lassen.
3. Da das ganze einige Zeit dauert (bei uns mehrere Tage), musste
   überprüft werden, ob die Anordnung langzeitstabil ist. Dazu haben
   wir einfach ein paar Kondensatoren aus der Packung genommen,
   ausgemessen und mehrfach, über ein paar Tage verteilt, die Werte
   notiert und verglichen.
-. Gleiches bei den Widerständen.
   Auch hier gilt: Schau mal auf die Klemmen bzw.
   Kontaktiervorrichtung. Die soll ja einige male, reproduzierbar
   funktionieren
4. Durch Vergleichsmessungen (Stichproben) feststellen, wie groß die
   Variation der Bauteile ist.
   Es besteht nämlich das Problem, dass Du viele Werte im "Kopf"
   behalten musst. Also wenn Du feststellst, dass der Widerstand vor
   20 Messungen, genau dem aktuellen entspricht, so kann es nicht
   schaden, wenn man weiß, wo der abgelegt wurde.
   Wir haben damals das Problem so gelöst, dass wir 30 kleine
   Schälchen aufgestellt haben, auf Blatt Papier gelegt und darauf
   die Bereiche geschrieben haben (Papier größer als Schälchen).
-. Wir konnten feststellen, dass die Variation innerhalb einer
   Serie (Lieferung/Packung) recht gut vorhersehbar war. Der Vergleich
   zu nächsten Lieferung konnte aber zum Problem werden.
   In der Praxis fielen aber immer ein paar Werte aus der Reihe und
   waren somit "unbrauchbar". Sollte aber kein Problem sein.
   Am Ende war es manchmal so, dass das eine oder andere Schälchen
   übervoll war, oder aber zwei nebeneinander liegende
   zusammengefasst (wegen der Ähnlichkeit) werden mussten.
   Entscheidungssache: Oder es musste noch ein Päckchen zugekauft
   werden.

Also es geht - auch mit einfachen Mitteln - aber halt nicht einfach so.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich vergaß:
Der Gedanke, den Strom zu erhöhen, ist ja naheliegend. Aber man sollte 
ihn mit Vorsicht genießen.
Natürlich ist damit die "Auflösung" besser/einfacher.
Aber:
Sowohl die Kontaktierung wird diffiziler als auch die durch die 
Erwärmung entstehenden Fehler größer.

Geht es eigentlich um bedrahtete Bauteile oder um EssÄmmDeh?

von Sascha John (Gast)


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Da habe ich mal wieder was losgetreten!

Leider habe ich gerade keine Zeit alle Beiräge zu lesen oder gar mich 
damit geistig auseinanderzusetzen, beim Überfliegen habe ich aber 
festgestellt, dass es offenbar einige gibt, die sich fragen wie ich 
drauf komme.
Damit wollte ich euch eigentlich verschonen aber jetzt lüfte ich mal das 
Geheimnis.

Ohne Elektroniker zu sein, bastele ich dennoch gerne an Gitarren, 
Verstärkern, Effektpedalen und dergleichen rum.
Unter anderem baue ich gerne 1Ohm, 1%, 1W Widerstände in die 
Kathodenleitung von Endröhren ein, weil man an ihnen praktischerweise 
den Ruhestrom der einzelnen Röhre direkt in Volt ablesen kann, ohne 
vorher Verbindungen trennen, Ampèremeter dazwischenschalten, Messung 
machen und anschließend wieder zusammenlöten zu müssen.
Penibel wie ich bin, habe ich mich schon länger gefragt, ob man diese 
Widerstände nicht noch nachselektieren könnte, ein Messen mit dem 
Ohmmeter schließt sich ja aus. Ich suche dann auch mithilfe des 
Ruhestroms bei gegebener Vorspannung die Röhren aus, die am besten 
zusammenpassen.
Und hier kommt jetzt der Brainfuck eines Sparbrötchens zum Vorschein.
Ich bin nämlich dabei ein paar Hochlastwiderstände zu bestellen, und um 
Versandkosten zu sparen habe ich überlegt, was ich noch so brauchen 
könnte.
Jetzt hat aber der Händler nur 1Ohm, 2W, 5% Widerstände die aber für 
diesen Zweck definitiv zu ungenau sind. Und da kam mir eben wieder die 
Frage in den Sinn, ob man nicht aus einer Anzahl von Widerständen 
diejenigen raussuchen könnte, die am besten zusammenpassen.
Könnte man ja vielleicht auch mal in einem anderen Zusammenhang 
brauchen.

Aber wo ich schon bei den Hochlastwiderständen bin; weiß jemand wo ich 
einen 33k/17W Widerstand herkriegen kann, 10€ inkl. Versand bei TAD ist 
mir nämlich defnitiv zuviel.

von Mark S. (voltwide)


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Als Kathodenmeßwiderstand benötigst Du keinen mehr-wattigen 
Lastwiderstand.
1 Ohm / 1 Watt werden bei 1Amp erreicht - Deine Kathoden liefern aber 
nur 50-100mA.
Also lass mal die Kirche im Dorf und bestelle stattdessen bedrahtete 
Metallfilmwiderstände 1/4W- gibt es in 1% fertig für ne kleine Mark.

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wheatsone-Brücke ist eher was für Theoretiker. Heutzutage misst man
> eher mit Konstantstrom. M.W. machen das auch >90% aller käuflichen
> Widerstandsmesser so.

Es geht aber nicht um Widerstandsmessung, sondern um den Vergleich.

Sascha J. schrieb:
> z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst gleiche erhält?

von Zeno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Wheatstonebrücke hier so unnötig!
>
> 10x 1 Ohm in Reihe an 1,5V Monozelle und gemütlich jede Spannung an
> jedem Widerstand ausmessen, die mit der "gleichesten Spannung" sind halt
> gleicher, notieren und mit anderen weitermachen, der Tipp mit dem Gurt
> war auch gut!

Eben nicht! Hast Du mal nachgerechnet was bei Deinem Vorschlag für ein 
Strom fließt? Wahrscheinlich nicht, denn dann hättest Du heraus bekommen 
das da in jedem Widerstand 0,15W umgesetzt werden. Bei der Dauer der 
Messung werden sich die Widerstände merklich erwärmen. Die Messung wird 
dann so ungenau, daß Du gar nicht mehr messen mußt.

Für das was der TO will ist die Wheatstonebrücke am besten geeignet. 2 
Festwiderstände, ein Poti und den Prüfling zu einer Brücke 
zusammenzuschalten, in dem einen Diagonalzweig die Batterie und im 
anderen das Messinstrument dran ist ja nun wirklich nicht so schwer. Die 
Werte der Bauteile sind unkritisch. Man sollte nur folgende Beziehung in 
etwa einhalten:
Festwiderstand1/Poti = Festwiderstand2/Rx(1Ohm).

Wer so eine einfache Schaltung nicht zusammenbekommt braucht auch die 
Widerstände nicht auszumessen. Auf Genauigkeit kommt es hier nicht an, 
sondern eher auf Empfindlichkeit. Die kann man aber über den Strom durch 
die Brückenzweige und die Empfindlichkeit des Messinstrumentes 
beeinflussen.
Die Brücke ist für den vorgesehenen Zweck das beste Mittel, da sie sehr 
empfindlich auf Veränderungen der Widerstandsverhältnisse reagiert

von Zeno (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Dann  fließt etwa 100mA durch die Reihenschaltung und
> am 1-Ohm misst man die gut ablesbaren 100,0mV. Man hat also 0,1mV
> Auflösung. Bezogen auf  einen 1-Ohm-Widerstand mit 100mA Strom also
> 1mOhm Auflösung

Ich würde die Ströme noch höher machen, dann wird es noch genauer.
Falscher Ansatz! Messobjekte sollten so gering wie möglich belastet 
werden, d.h. bei Widerstandsmessung ist der Stromfluß durch den 
Widerstand so klein wie möglich zu machen, um die Eigenerwärmung die ja 
bekanntlich Einfluß auf den Widerstandswert hat zu minimieren. Bei 
derart geringen Widerstandswerten kommt man dann schnell an die Grenze 
der Auflösung eine Messinstrumentes und damit wird's ungenau.

Noch einmal, den TO interessiert der Absolutwert gar nicht. Ob der 
Widerstand nun 1,12, 1 oder 0,99 ist ist ihm egal. Er will nur gleiche 
Werte haben. Genau für so etwas wurde die Brückenschaltung erfunden und 
nunmehr seit 184 Jahren eingesetzt.

von Zeno (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Wir hatten vor vielen Jahren mal ein ähnliches Problem mit
> Kondensatoren. Hoch präzise A/D-Wandler waren damals praktisch
> unbezahlbar. Wir mussten aber Synchron mehr als 60 Spannungen einfrieren
> (S&H) um diese dann zu wandeln. Genaue (0,1 %) Widerstände waren kein
> Problem, aber "passende" Kondensatoren nicht bezahlbar.
> Uns ging es damals auch nicht um die absolute Genauigkeit, sondern um
> die Gleichheit.
> Folgendes haben wir damals gemacht.
> 1. Bauteile in 1000er Paketen gekauft.
> 2. Eine Messanordnung mit sehr stark gespreizter Ausgabe
>    (Tongenerator + Messwiderstand + Analogverstärker +
>    Wechselspannungsmessgerät).
> -. Bei Widerständen reicht eine Konstantstromquelle und ein Messgerät
>    mit ausreichender Auflösung. Notfalls ein einfacher
>    Gleichspannungsverstärker.  .......

Auch noch nichts von einer Brückenschaltung gehört. Eine Brücke 
funktioniert natürlich auch mit Wechselspannung und somit auch mit 
Kondensatoren. Ansonsten gleiches Prinzip.

von Zeno (Gast)


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Sascha John schrieb:
> Unter anderem baue ich gerne 1Ohm, 1%, 1W Widerstände in die
> Kathodenleitung von Endröhren ein, weil man an ihnen praktischerweise
> den Ruhestrom der einzelnen Röhre direkt in Volt ablesen kann, ohne
> vorher Verbindungen trennen, Ampèremeter dazwischenschalten, Messung
> machen und anschließend wieder zusammenlöten zu müssen.

Sorry, aber da ist Deine gewünschte Genauigkeit nun wirklich nicht 
erforderlich.

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

>> 10x 1 Ohm in Reihe an 1,5V Monozelle und gemütlich jede
>> Spannung an jedem Widerstand ausmessen, die mit der
>> "gleichesten Spannung" sind halt gleicher, notieren und
>> mit anderen weitermachen, der Tipp mit dem Gurt war auch
>> gut!
>
> Eben nicht! Hast Du mal nachgerechnet was bei Deinem
> Vorschlag für ein Strom fließt?

150mA.

> Wahrscheinlich nicht, denn dann hättest Du heraus bekommen
> das da in jedem Widerstand 0,15W umgesetzt werden.

Quatsch.
Es werden INSGESAMT 1.5V * 0.15A = 0.225W umgesetzt.
An jedem einzelnen Widerstand fallen somit nur 22mW ab (!).

> Für das was der TO will ist die Wheatstonebrücke am besten
> geeignet.

Ganz sicher nicht.
Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe.

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Wheatstonebrücke hier so unnötig!
>>
>> 10x 1 Ohm in Reihe an 1,5V Monozelle und gemütlich jede Spannung an
>> jedem Widerstand ausmessen, die mit der "gleichesten Spannung" sind halt
>> gleicher, notieren und mit anderen weitermachen, der Tipp mit dem Gurt
>> war auch gut!
>
> Eben nicht! Hast Du mal nachgerechnet was bei Deinem Vorschlag für ein
> Strom fließt? Wahrscheinlich nicht, denn dann hättest Du heraus bekommen
> das da in jedem Widerstand 0,15W umgesetzt werden.

na denn rechnen wir mal,

1,5V / 10 Ohm = 150mA mit I² x R = 22,5 mW pro R vielleicht rechnest du 
selber mal nach?

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

> Auch noch nichts von einer Brückenschaltung gehört. Eine
> Brücke funktioniert natürlich auch mit Wechselspannung
> und somit auch mit Kondensatoren.

Also jetzt halt mal bitte die Luft an.

Nichts gegen Dein angelesenes Lehrbuchwissen, aber eine
(passive) Wechselspannungsbrücke will man nicht wirklich,
um eine Reihenmessung mit Hunderten von Kondensatoren zu
machen.

Das geht schon damit los, dass man für den Brücken-
ableich Amplitude UND Phase berücksichtigen muss.

Ganz abgesehen davon verbergen sich in zahlreichen
Messanordnungen aktive Brücken mit OPVs, auch wenn man
das nicht sofort sieht.

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

> Die Brücke ist für den vorgesehenen Zweck das beste
> Mittel, da sie sehr empfindlich auf Veränderungen der
> Widerstandsverhältnisse reagiert

Du bist hier im Mikrocontrollerforum optimal aufgehoben,
denn Du gehörst offenbar auch zu den (hier zahlreich
vertretenen) Leuten, die bewährte Lösungen propagieren,
ohne das Problem zu verstehen, das sie lösen.

Klassische (passive) Brückenanordnungen sind genial.
Warum?

Weil sie Präzisionsmessungen mit einfachen Mitteln
ermöglichen -- also beispielsweise mit einem Drehspul-
messwerk oder gar einem Kopfhörer als Detektor.

Wie funktioniert das?
Die Brücke ist eine Kompensationsanordnung . Gemessen
wird durch den Brückenabgleich; ist die Brücke im
Gleichgewicht, liegt keine Spannung in der Diagonalen
an, und folglich fließt kein Strom mehr. Der Innenwider-
stand des Messwerkes verursacht keinen Fehler! Die
(Nicht-)Linearität des Messwerkes verursacht auch keinen
Fehler, denn es wird nur als Nullpunkt-Detektor benötigt!

ABER:

Wenn man auch nur ein Baumarkt-Multimeter hat, spielen diese
Vorteile keine Rolle -- 10MOhm Innenwiderstand spielen gegen
1 Ohm keine Rolle, und die Linearität der Vier-Flanken-Umsetzer
ist per Konstruktion ausgezeichnet.

Es ist daher VIEL einfacher, die Widerstände einfach in einer
langen Kette in Reihe zu schalten und den Spannungsabfall je
Widerstand zu messen -- Handmultimeter sind batteriebetrieben
und daher potenzialfrei, und die Vierleitermessung gibt es
bei dieser Anordnung noch frei Haus.

Ich bin wirklich der letzte, der etwas gegen die klassische
Messbrücke hat. Man sollte nur verstanden haben, welches
Problem sie seinerzeit gelöst hat, als sie erfunden wurde.

von Peter R. (Gast)


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Zeno schrieb:
> Genau für so etwas wurde die Brückenschaltung erfunden und
> nunmehr seit 184 Jahren eingesetzt.

Brücken sind halt aufwändig, vor Allem wenn man sie abgleichen muss.

Sascha John schrieb:
> Unter anderem baue ich gerne 1Ohm, 1%, 1W Widerstände in die
> Kathodenleitung von Endröhren ein, weil man an ihnen praktischerweise
> den Ruhestrom der einzelnen Röhre direkt in Volt ablesen kann

Dann würde ich einen Vorwiderstand nehmen, der aus dem Netzgerät (DC 5V 
oder 12V, halt konstante Spannung) etwa 50mA fließen lässt. Dann hast Du 
bei der Messung in etwa die Verhältnisse an den 1 Ohm wie in der 
Röhrenschaltung.

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Bei der obigen Methode würde er am 1Ω-Widerstand eine Spannung von 0,1V
> messen. Ob er das genau genug hinbekommt ist fraglich.

Ja, mit einem passenden Messinstrument mit 200mV-Bereich kannst du
dann problemlos zwei Widerstände mit einer Genauigkeit deutlich
besser als 1% paaren.

von fp am Morgen (Gast)


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>weitere banale Frage, diesmal an Praktiker
Nächstes Mal bitte mit ner gescheiter Überschrift.

"Wichtige Regeln - erst lesen, dann posten!
    Aussagekräftigen Betreff wählen"

von Zeno (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Quatsch.
> Es werden INSGESAMT 1.5V * 0.15A = 0.225W umgesetzt.
> An jedem einzelnen Widerstand fallen somit nur 22mW ab (!).

Ja Du hast ja mit Deinem Einwand recht. Ich habe an Stelle von P=I^2 * R 
mit P=I * R^2 gerechnet. Sorry mein Fehler kann ja mal passieren. Also 
um genau zu sein fallen 22,5mW ab.

Dennoch halte ich die Brücke in diesem Fall für besser, weil man 
Abweichungen von 0 besser und schneller ablesen und interpretieren kann, 
als mehrere diskrete Messwerte abzulesen.

Joachim B. schrieb:
> 1,5V / 10 Ohm = 150mA mit I² x R = 22,5 mW pro R vielleicht rechnest du
> selber mal nach?
Grad gemacht s. oben.

Possetitjel schrieb:
> Ganz sicher nicht.
> Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe.

Na dann nenne mir doch mal mindestens 3 der guten Gründe. Da es 
mindestens 3 gibt dürfen es auch mehr sein.

Possetitjel schrieb:
> Also jetzt halt mal bitte die Luft an.
>
> Nichts gegen Dein angelesenes Lehrbuchwissen, aber eine
> (passive) Wechselspannungsbrücke will man nicht wirklich,
> um eine Reihenmessung mit Hunderten von Kondensatoren zu
> machen.
>
> Das geht schon damit los, dass man für den Brücken-
> ableich Amplitude UND Phase berücksichtigen muss.

Das hat nichts mit Lehrbuchwissen zu tun, das sind einfach nur Fakten. 
Es kommt immer darauf an was man genau wissen möchte. Wenn es nur darum 
geht möglichst gleiche BE herauszufinden, interessiert mich weder Phase 
noch Amplitude. Da benutze ich als Anzeigeelement einen Oszi, nehme mir 
einen C als Referenz und gleiche die Brücke auf 0 ab und dann geht's 
los, die guten ins Töpfchen ... . Bevor Du da den ersten Messwert 
aufgeschrieben hast habe ich schon 5 C's abgeprüft ob sie zum Referenz C 
passen.
Wie gesagt es kommt darauf an was man erreichen will. Wenn mich der 
genaue Wert interessiert dann brauche ich halt ein entsprechendes 
Messinstrument.
Das war aber nicht die Frage des TO. Er möchte nur zueinander passende 
Widerstände haben, bei dem was er vor hat so zwischen 2 bis 8 Stück.

Mal ein Beispiel aus der Mechanik: Wenn ich Kugeln mit gleichem 
Durchmesser brauch messe ich auch nicht jede einzelne Kugel mit der 
Messschraube nach, sondern da nehme ich ein Passameter (letzendlich eine 
spezielle Messuhr) nulle diese mit einem Referenzelement, stelle mir 
noch die maximale Abweichung ein und fange an.

von Zeno (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Brücken sind halt aufwändig, vor Allem wenn man sie abgleichen muss.

Was ist an 2 Widerständen + Poti + Prüfling aufwändig?

Possetitjel schrieb:
> Weil sie Präzisionsmessungen mit einfachen Mitteln
> ermöglichen -- also beispielsweise mit einem Drehspul-
> messwerk oder gar einem Kopfhörer als Detektor.

Genau darum geht es hier. Er möchte möglichst gleiche Widerstände 
aussortieren.

Possetitjel schrieb:
> Wie funktioniert das?
> Die Brücke ist eine ...
Brauchst Du mir nicht zu erklären. Bin mittlerweile fast 40Jahre im 
Geschäft und weis wie eine Brücke funktioniert.

Possetitjel schrieb:
> Du bist hier im Mikrocontrollerforum optimal aufgehoben,
> denn Du gehörst offenbar auch zu den (hier zahlreich
> vertretenen) Leuten, die bewährte Lösungen propagieren,
> ohne das Problem zu verstehen, das sie lösen.

Genau das ist das Problem. Am liebsten würde man hier für alles einen µC 
verbraten - koste es was es wolle. Dabei wir viel zu oft vergessen das 
es für viele Aufgaben viel einfachere und seit Jahrzehnten bewährte 
Lösungen gibt.

von Manfred (Gast)


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Zeno schrieb:
> Das hat nichts mit Lehrbuchwissen zu tun, das sind einfach nur Fakten.

... welche im Kontext der Fragestellung einfach nicht helfen.

Bei nur 1 Ohm sind erhebliche Meßfehler durch die Leitungen und 
Übergangswiderstände zu erwarten, deshalb haben andere Schreiber hier 
schon die Vierpolmessung vorgeschlagen.

Man klemme (löte) mehrere Widerstände in Reihe, schicke Strom durch und 
messe über jeden Widerstand die Spannung. Der Strom ist dabei ziemlich 
egal, solange er zeitlich stabil ist - die Widerstände mit der 
geringsten Spannungsdifferenz sind die mit der geringesten relativen 
Abweichung.

Das funktioniert in der Praxis bestens, das Leerbuch interessiert 
niemanden.

von Peter R. (Gast)


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Zeno schrieb:
> Was ist an 2 Widerständen + Poti + Prüfling aufwändig?
Dann werd halt mit Deiner Messbrücke glücklich.

Wenn Du öfter mit Messbrücken gearbeitet hättest, würdest Du die in die 
Hölle wünschen. Nicht umsonst macht man heutzutage in der Messtechnik 
einen weiten Bogen um so etwas.

Bleibt doch mal einfach beim Thema:

Sascha J. schrieb:
> kann man auf einfache Art und Weise, also ohne spezielle Messgeräte,
> niederohmige Widerstände, z.B. 1 Ohm, so sortieren, dass man möglichst
> gleiche erhält? Der exakte Wert ist dabei nicht so entscheidend.

und hört auf, besserwisserisch herumzuzanken.

von Karsten U. (herr_barium)


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Manfred schrieb:
> Man klemme (löte) mehrere Widerstände in Reihe, schicke Strom durch und
> messe über jeden Widerstand die Spannung. Der Strom ist dabei ziemlich
> egal, solange er zeitlich stabil ist - die Widerstände mit der
> geringsten Spannungsdifferenz sind die mit der geringesten relativen
> Abweichung.

Vernünftiger Vorschlag. Mache ich auch so.

von michael_ (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Was ist an 2 Widerständen + Poti + Prüfling aufwändig?
> Dann werd halt mit Deiner Messbrücke glücklich.

Natürlich hat Zeno recht!

Zeno schrieb:
> Possetitjel schrieb:
>> Weil sie Präzisionsmessungen mit einfachen Mitteln
>> ermöglichen -- also beispielsweise mit einem Drehspul-
>> messwerk oder gar einem Kopfhörer als Detektor.
>
> Genau darum geht es hier. Er möchte möglichst gleiche Widerstände
> aussortieren.

Der Unterschied zwischen Messen, Prüfen und Vergleichen sollte doch hier 
bekannt sein.
Hier soll verglichen werden. Das geht mit einer einfachen Meßbrücke.

Aber zum Thema.

Sascha John schrieb:
> Jetzt hat aber der Händler nur 1Ohm, 2W, 5% Widerstände die aber für
> diesen Zweck definitiv zu ungenau sind.

Dann such dir einen anderen Händler!
Drahtwiderstände haben so 1 - 2%. Für deine Röhrenvergleiche reicht 1% 
sicher.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Penibel wie ich bin, habe ich mich schon länger gefragt,.. "

aber nimm bitte keine Hochlast-Widerstände mit eingebauter Induktivität 
vor den Kathoden.

MfG

von Zeno (Gast)


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Manfred schrieb:
> Bei nur 1 Ohm sind erhebliche Meßfehler durch die Leitungen und
> Übergangswiderstände zu erwarten, deshalb haben andere Schreiber hier
> schon die Vierpolmessung vorgeschlagen.

Spielt bei der Brücke, wenn es darum geht gleichartige Widerstände 
heraus zu suchen überhaupt keine Rolle, da die Bedingungen für jeden 
Prüfling gleich sind. Die Übergangswiderstände werden beim Nullabgleich 
mit berücksichtigt und spielen hier keine Rolle oder nimmst Du für jeden 
Widerstand eine andere Messleitung - sehr wahrscheinlich nicht.

michael_ schrieb:
> Dann such dir einen anderen Händler!
> Drahtwiderstände haben so 1 - 2%. Für deine Röhrenvergleiche reicht 1%
> sicher.
1% reichen da locker. 1% von 1Ohm sind +/-0,01Ohm. Bei einer Endstufe 
(50W) mit 2xEL34 wird pro Röhre ein Ruhestrom um die 60mA eingestellt. 
Dies bedeutet einen Messfehler von +/-600µV. Das ist ein Wert wo 
preisgünstige Messinstrumente schon Probleme haben dürften. Wenn man den 
Strom auf's mA genau einstellen möchte wäre es ein Fehler von +/-10µV. 
Da ist nicht mehr der Widerstand das Problem.
Das Konzept mit den 1Ohm Widerständen des TO ist an dieser Stelle eh 
Käse. Den Anodenstrom misst man über dem Katodenwiderstand, der meiner 
Beispielendstufe ca. 10Ohm beträgt. Dort stellt man dann einfach 600mV 
ein und gut ist. Und auch hier ist ein Widerstand mit 1% völlig 
ausreichend. Wenn mann es ganz genau machen will muß man sowieso die 
Anodenleitung auftrennen und ein Amperemeter einschleifen, da bei der 
Anodenstrommessung über den Katodenwiderstand den Schirmgitterstrom mit 
misst.

von Possetitjel (Gast)


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michael_ schrieb:

> Hier soll verglichen werden. Das geht mit einer
> einfachen Meßbrücke.

Unglaublich.

In einer einzigen, obendrein noch wahren Aussage zeigt
sich das völlige Unverständnis der gesamten Diskussion.

Meine Aussage war nicht: "Es geht nicht".
Meine Aussage ist: "Es ist nicht zweckmäßig".

Das ist nicht ganz dasselbe.

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

> Die Übergangswiderstände werden beim Nullabgleich mit
> berücksichtigt

Das ist falsch.

Übergangswiderstände haben (im Gegensatz zum Widerstand
der Zuleitungen) die Eigenschaft, dass sie NICHT
reproduzierbar sind und deshalb NICHT durch Abgleich
eliminiert werden können.

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

> Peter R. schrieb:
>> Brücken sind halt aufwändig, vor Allem wenn man sie
>> abgleichen muss.
>
> Was ist an 2 Widerständen + Poti + Prüfling aufwändig?

Die Handhabung.

von Possetitjel (Gast)


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Zeno schrieb:

> Das hat nichts mit Lehrbuchwissen zu tun,

Oh doch.

> das sind einfach nur Fakten.

Fakten können wahr und trotzdem irrelevant sein.

> Es kommt immer darauf an was man genau wissen möchte. Wenn
> es nur darum geht möglichst gleiche BE herauszufinden,
> interessiert mich weder Phase noch Amplitude. Da benutze
> ich als Anzeigeelement einen Oszi, nehme mir einen C als
> Referenz und gleiche die Brücke auf 0 ab und dann geht's
> los, [...]

Und genau das IST FALSCH!

Auf diese Weise ermittelst Du alle Cs, die MIT DEM ERSTEN,
zufällig ausgewählten C gut übereinstimmen!

Das war aber gar nicht die Aufgabe!

> die guten ins Töpfchen ... . Bevor Du da den ersten Messwert
> aufgeschrieben hast habe ich schon 5 C's abgeprüft ob sie zum
> Referenz C passen.

Sicher.

Und wenn wir beide 100 Messungen durchhaben, dann habe ich
GANZ SICHER 10 Cs, die UNTEREINANDER passen, während Du nur
drei hast, die mit dem ersten übereinstimmen.

Geburtstagsparadoxon.

> Wie gesagt es kommt darauf an was man erreichen will. Wenn
> mich der genaue Wert interessiert dann brauche ich halt ein
> entsprechendes Messinstrument.

Falsch.

Wenn man Bauteile sucht, die mit einem VORGEGEBENEN Wert
übereinstimmen, kann man eine Brücke nehmen.

Wenn man aber Bauteile sucht, die UNTEREINANDER gut
übereinstimmen, ist eine Brücke ungünstig.

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha J. schrieb:

> Letztendlich geht's mir nur darum, ob ich 5% Widerstände
> so sortieren kann, dass sie auf die Schnell 1%-Typen ersetzten könnten.

Das geht nicht, weil 5%-Widerstände auch deutlich grössere Schwankungen
des Widerstandswertes haben als 1%- Widerstände. Insbesondere durch
Temperaturschwankungen, aber auch die Alterungseffekte sind grösser.

von Peter R. (Gast)


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Die Toleranzangabe bezeichnet die Toleranz bei Auslieferung. Wenn diese 
5% beträgt, dann nicht weil schlampig gefertigt wurde sondern auch weil 
die Widerstände aus verschiedensten Gründen ihren Wert nicht auf Dauer 
einhalten:

 Temperaturdrift, Alterung, Kürzung der Drähte,Lötung oder Änderung 
durch die Verformung beim Bestücken.

Es gibt halt Widerstände, bei denen eine Sortierung auf 1% Unsinn ist, 
weil sie nicht fähig sind, eine solche Toleranz einzuhalten.

Als Kathodenwiderstand in Röhrennähe wäre 1% schon eine harte 
Anforderung an den Widerstandswert, alleine wegen der dort auftretenden 
Temperatur.

Auch wenige Prozent Abweichung des Kathodenstroms wären eine 
unvernünftig harte Anforderung bei Leistungsröhren. Selbst geringe 
Schwankungen der Heizleistung haben da großen Einsfluss.

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

>> Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe.
>
> Na dann nenne mir doch mal mindestens 3 der guten Gründe. Da es
> mindestens 3 gibt dürfen es auch mehr sein.

1) zu umständlich
2) viel zu umständlich
3) viel viel zu umständlich

Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
mehr benutzt, zuminest nicht ausserhalb spezieller Meßlabors
wie das der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Und ich
glaube nicht, das der TO mit dieser Behörde konkurrieren will.
Das von mir beschriebene Meßverfahren reicht für den TO mehr
als aus um die gewünschte Genauigkeit selbst mit Billigmulti-
metern zu erreichen.

> Mal ein Beispiel aus der Mechanik: Wenn ich Kugeln mit gleichem
> Durchmesser brauch messe ich auch nicht jede einzelne Kugel mit
> der Messschraube nach, sondern da nehme ich ein Passameter

Oder einfach einen digitalen Meßschieber von Lidl o.ä. :-)
Manche Meßverfahren aus dem vorherigen Jahrtausend sind
inzwischen einfach obsolet. :-(

von Zeno (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Auf diese Weise ermittelst Du alle Cs, die MIT DEM ERSTEN,
> zufällig ausgewählten C gut übereinstimmen!

Genau das war die Aufgabe in meinem Szenario.

Possetitjel schrieb:
>> Hier soll verglichen werden. Das geht mit einer
>> einfachen Meßbrücke.
>
> Unglaublich.
>
> In einer einzigen, obendrein noch wahren Aussage zeigt
> sich das völlige Unverständnis der gesamten Diskussion.

Michael hat recht und Du weist das auch. Du kannst es bloß nicht zugeben 
und beharrst wie ein alter störrischer Esel auf Deiner Meinung - ist 
allerdings typisch für dieses Forum.

Possetitjel schrieb:
> Übergangswiderstände haben (im Gegensatz zum Widerstand
> der Zuleitungen) die Eigenschaft, dass sie NICHT
> reproduzierbar sind und deshalb NICHT durch Abgleich
> eliminiert werden können.

Du bist ein Erbsenzähler. Dann fange ich mal mit Erbsenzählen an. Deine 
Prüfspitzen mit denen Du die Spannung misst haben keinen 
Übergandswiderstand? Du setzt die Prüfspitzen immer an exakt der 
gleichen Stelle an, so das man die Widerstände der Zuleitungen 
ausschließen kann. Deine Messstellen sind alle exakt gleich metallisch 
blank, so das man immer exakt den gleichen Übergangswiderstand hat.

Possetitjel schrieb:
> Und genau das IST FALSCH!
>
> Auf diese Weise ermittelst Du alle Cs, die MIT DEM ERSTEN,
> zufällig ausgewählten C gut übereinstimmen!
Man kann auch die Größe der Abweichungen sehen und danach die C's 
klassifizieren. Das wird (wurde) sogar bei der Herstellung von 
Kondensatoren so gemacht. Und bevor Du jetzt wieder klug daher schwätzt, 
ich habe selbiges im Rahmen meines Ingenieurpraktikums notgedrungen 
machen müssen.
Und bei den Widerständen kann ich ebenfalls die Abweichungen sehen und 
daher entsprechend klassifizieren.
Das sind gängige Verfahren bei der Fertigungsüberwachung. Da wird nicht 
der Absolutwert gemessen, sondern da werden Abweichungen zu einer 
Referenz bestimmt und in Klassen eingeteilt.
Da es eben nur um diese Abweichungen geht werden eben Brücken genommen, 
da man damit Abweichungen gut und schnell erkennen kann.

Possetitjel schrieb:
> Und wenn wir beide 100 Messungen durchhaben, dann habe ich
> GANZ SICHER 10 Cs, die UNTEREINANDER passen, während Du nur
> drei hast, die mit dem ersten übereinstimmen.

Ja Du hast 10 C's die ganz gut zueinander passen. Ich habe z.B. 10 oder 
auch mehr Werteklassen wo alle 100 C's so sortiert sind, das sie am 
besten zusammen passen - das ist der Unterschied.

Possetitjel schrieb:
> Studienkurse wie "Elektrische Messechnik" oder "Experimental-
> physik" habt ihr nicht zufällig mal besucht?
Einige schon. Du vielleicht auch, aber alles schon wieder vergessen.

Possetitjel schrieb:
> Ganz abgesehen davon verbergen sich in zahlreichen
> Messanordnungen aktive Brücken mit OPVs, auch wenn man
> das nicht sofort sieht.
Ui! <Ironie>Das habe ich noch gar nicht gewußt</Ironie>

Achja und ich warte immer noch auf:
Possetitjel schrieb:
> Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe.
Es dürfen wie schon gesagt auch mehr sein.


Letztendlich ist es mir aber egal wie Du Deine Widerstände, C's oder was 
auch immer aussuchst. Soll heißen Du darfst gern 10 oder 100 oder auch 
noch mehr Widerstände zusammenlöten und über jedem den Spannungsabfall 
messen, notieren und dann auswerten. Solange während der Messzeit Dein 
Strom auch immer schön konstant ist und sich die Prüflinge auch nicht 
nennenswert erwärmen ist alles gut und Du kommst auch zum Ziel, was ich 
im Übrigen nie bestritten habe. Diese Vorgehensweise ist aber Basteln 
und Kneten. Für's Hobby kann man das machen, die Vorgehenweise in der 
Industrie ist aber eine andere. Da nimmt man entsprechende Messgeräte 
die so etwas präzise messen und auswerten können, aber eben auch 
entsprechend teuer sind und somit für den Amateur uninteressant sind.

von Erwin D. (Gast)


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Zeno schrieb:
> Du bist ein Erbsenzähler. Dann fange ich mal mit Erbsenzählen an. Deine
> Prüfspitzen mit denen Du die Spannung misst haben keinen
> Übergandswiderstand?

Und du weißt scheinbar nicht den Unterschied zwischen Stommessung und 
Spannungsmessung. Bei der Strommessung wirkt sich der 
Übergangswiderstand aus, weil hier der Strom über die Prüfspitzen 
fließt. Bei der Spannungsmessung hingegen fließt kein nennenswerter 
Strom, deshalb ist in diesem Fall der Spannungsabfall über die 
Prüfspitzen zu vernachlässigen.
Das hatte übrigens auch schon ein Vorredner angedeutet
mit dem Stichwort "4-Leiter-Messung". Das solltest du mal googeln...

von Thomas E. (picalic)


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Zeno schrieb:
> Spielt bei der Brücke, wenn es darum geht gleichartige Widerstände
> heraus zu suchen überhaupt keine Rolle, da die Bedingungen für jeden
> Prüfling gleich sind. Die Übergangswiderstände werden beim Nullabgleich
> mit berücksichtigt und spielen hier keine Rolle oder nimmst Du für jeden
> Widerstand eine andere Messleitung - sehr wahrscheinlich nicht.

Für Deine 40 Jahre im Geschäft hast Du aber offenbar herzlich wenig 
Praxiserfahrung.
Einmal Klemme ab und wieder dran oder die Klemme nur mal angefasst, 
schon sind's ein paar mOhm mehr oder weniger!

von Zeno (Gast)


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Harald W. schrieb:
>>> Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe.
>>
>> Na dann nenne mir doch mal mindestens 3 der guten Gründe. Da es
>> mindestens 3 gibt dürfen es auch mehr sein.
>
> 1) zu umständlich
> 2) viel zu umständlich
> 3) viel viel zu umständlich

Was bessere ist Dir gerade auch nicht eingefallen? Wenn Dir das 
Zusammenlöten von 4 Widerständen zu umständlich ist, dann solltest Du 
mal über ein anders Hobby nachdenken.

Harald W. schrieb:
>> Mal ein Beispiel aus der Mechanik: Wenn ich Kugeln mit gleichem
>> Durchmesser brauch messe ich auch nicht jede einzelne Kugel mit
>> der Messschraube nach, sondern da nehme ich ein Passameter
>
> Oder einfach einen digitalen Meßschieber von Lidl o.ä. :-)
> Manche Meßverfahren aus dem vorherigen Jahrtausend sind
> inzwischen einfach obsolet. :-(

Ja vor allem von Lidl. Ich behaupte mal Du weist nicht was ein 
Passameter ist und worauf es dabei ankommt. Hier 
http://www.feinmess-suhl.com/produkte/pruefmittel-zur-produktmessung/aussenmessung/products/aussenmessung/passameter-3901/ist 
so ein Teil und in den technischen Daten sieht man auch worauf es 
ankommt. Entscheident ist z.B. das man immer mit gleicher Messkraft 
misst, ein Feature was Du mit Deinem Messschieber definitiv nicht 
hinbekommst. Mit den roten Zeigern im Bild stellt man sich seinen 
Toleranzbereich ein und dann ist die Messung schon fasst digital - es 
gibt nur gut oder schlecht.
Und was die Messverfahren des letzten Jahrtausend betrifft, auch moderne 
Messgeräte für die Mechanikfertigung arbeiten noch genauso. Statt der 
Analoganzeige ist es heut eine digitale.

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> 
http://www.feinmess-suhl.com/produkte/pruefmittel-zur-produktmessung/aussenmessung/products/aussenmessung/passameter-3901/

"Page not found".
Wahrscheinlich wird Dein Gerät in diesem Jahrtausend
nicht mehr gebaut. :-)
Da Du nicht gesagt hast, mit welcher Genauigkeit Dein Kugelvergleich
ablaufen soll, kann ich auch nicht beurteilen, ob die Meßkraft dort
eine Rolle spielt. Außerdem ist der Kugelvergleich OT, weil man
hier keine Äqivalenz zur Vierdrahtmessung machen kann.

von Zeno (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Bei der Strommessung wirkt sich der
> Übergangswiderstand aus, weil hier der Strom über die Prüfspitzen
> fließt. Bei der Spannungsmessung hingegen fließt kein nennenswerter
> Strom, deshalb ist in diesem Fall der Spannungsabfall über die
> Prüfspitzen zu vernachlässigen.

Ich habs genau gewußt das jetzt ein Klugscheißerle daher kommt und genau 
dies schreibt. Und ob da ein nennenswerter Strom fließ oder nicht hängt 
halt von Deinem Messinstrument ab - bei modernen DVM mit Sicherheit zu 
vernachlässigen.
Und wie ist das wenn ich mal nah am Prüfling dann und das nächste mal 
weiter weg messe? Also da spielt doch bei dieser hochgenauen Messung 
schon der Leitungswiderstand der Anschlußdrähte eine große Rolle.

Thomas E. schrieb:
> Für Deine 40 Jahre im Geschäft hast Du aber offenbar herzlich wenig
> Praxiserfahrung.
> Einmal Klemme ab und wieder dran oder die Klemme nur mal angefasst,
> schon sind's ein paar mOhm mehr oder weniger!

Was Du nicht sagst. Mach Dir mal um meine Praxiserfahrung keine Sorgen. 
Wenn ich am Prüfling mal weiter dran und mal weiter weg messe, messe ich 
auch unterschiedliche Werte. Ja die Differenzen sind sehr sehr gering 
(die liegen so bei 30µV pro cm Anschlußdraht), aber <Ironie> bei den 
hier geforderten Genauigkeiten </Ironie> nicht mehr zu vernachlässigen.

von Zeno (Gast)


Angehängte Dateien:

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Harald W. schrieb:
> "Page not found".
> Wahrscheinlich wird Dein Gerät in diesem Jahrtausend
> nicht mehr gebaut. :-)

Maus, Tastatur, Monitor, Browser kaputt? - Page sehr wohl found (s. 
Bild)

Harald W. schrieb:
> Da Du nicht gesagt hast, mit welcher Genauigkeit Dein Kugelvergleich
> ablaufen soll, kann ich auch nicht beurteilen, ob die Meßkraft dort
> eine Rolle spielt.
Erstens wenn ich so ein Beispiel bringe, dann soll es schon sehr genau 
sein (untere µm-Bereich) und zweitens spielt die Messkraft auch bei 
einfachen Messungen schon mit dem Messschieber eine Rolle. Mal abgesehen 
davon, daß Du die µm auf Deinem Lidlmessschieber getrost vergessen 
kannst, drücke doch einfach mal fester, dann wirst Du schon sehen was 
mit den Hundersteln passier.

von Zeno (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Temperaturdrift, Alterung, Kürzung der Drähte,Lötung oder Änderung
> durch die Verformung beim Bestücken.
>
> Es gibt halt Widerstände, bei denen eine Sortierung auf 1% Unsinn ist,
> weil sie nicht fähig sind, eine solche Toleranz einzuhalten.
>
> Als Kathodenwiderstand in Röhrennähe wäre 1% schon eine harte
> Anforderung an den Widerstandswert, alleine wegen der dort auftretenden
> Temperatur.
>
> Auch wenige Prozent Abweichung des Kathodenstroms wären eine
> unvernünftig harte Anforderung bei Leistungsröhren. Selbst geringe
> Schwankungen der Heizleistung haben da großen Einsfluss.

Richtig erkannt. Habe ich ja auch im Prinzip so geschrieben. Der Ansatz 
des TO über dem 1Ohm Widerstand den Anodenstrom exakt zu messen ist halt 
falsch, weil:
1. pro mA nur 1mV abfallen
2. die Messung durch den mit gemessenen Schirmgitterstrom verfälscht 
wird
3. es bei einer Endstufe nicht auf's mA ankommt. Die Schwankung der 
Heizleistung hat sehr wahrscheinlich einen viel größeren Einfluß, aber 
auch das sollte man nicht über bewerten.

von Lothar M. (Gast)


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Ich will garnichtmehr gross hier einsteigen, nur diese Aussage tut mir 
physisch weh und veranlasst mich nochmal einen Kommentar abzugeben:
Harald W. schrieb:
> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
> mehr benutzt, zuminest nicht ausserhalb spezieller Meßlabors
> wie das der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.

Das ist purer Bullshit.

Ich habe bis zum Ende meiner beruflichen Tätigkeit, das ist noch 
garnicht so lange her, noch täglich mit Messtechnik gearbeitet die auf 
Wheatstonebrücken basierte und diese Messtechnik hat bis heute noch 
keinen Ablöser gefunden.

Gehen wir in die Medizintechnik:
Zum blutigen Blutdruckmessen werden Transducer benutzt. Diese Transducer 
haben eine Wheatstone-Messbrücke aus 4 Dehnungsmessstreifen. Das sind 
Widerstandsstreifen, welche bei Dehnung ihren Wert verändern. Durch die 
Anordnung einer Wheatstone-Brücke verhindert man so Temperatureinflüsse.
Da die Temp immer auf alle 4 Komponenten gleichzeitig einwirkt, wird 
eine Temp-Drift kompensiert. Diese Wheatstonebrücken können so klein 
produziert werden, dass sie z.B. in die Spitze eines Katheters passen.
Dabei sind jeweils zwei Dehnungsstreifen physisch so angeordnet, dass 
sie gegenphasig arbeiten.

Bei dem sogen. Herzkatheter werden mittels solcher Druckaufnehmer die 
Drücke in den Herzkammern gemessen.
Bis Heute Stand der Technik.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>> mehr benutzt, zuminest nicht ausserhalb spezieller Meßlabors
>> wie das der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.
> Das ist purer Bullshit.
Du hast da wohl was in den falschen Hals bekommen?
Die Brücken werden nicht als Messgerät für irgendwas verwendet. Ich 
schlage nicht im Katalog den Bereich "Messgeräte" auf und suche mir eine 
"Wheatstone-Brücke zur Widerstandsmessung" heraus. DAS hat Harald 
geschrieben. Dass Widerstandsbrücken weiter z.B. bei Wiegezellen o.ä. im 
Einsatz sind, steht doch hier gar nicht zur Diskussion.

> Ich habe bis zum Ende meiner beruflichen Tätigkeit, das ist noch
> garnicht so lange her, noch täglich mit Messtechnik gearbeitet die auf
> Wheatstonebrücken basierte und diese Messtechnik hat bis heute noch
> keinen Ablöser gefunden.
Das sind dann aber fertig aufgebaute Messschaltungen. Dort wird nicht 
für jede Messung der Sensor an Klemmen angeklemmt, so wie es hier zum 
Vergleich von Widerständen nötig wäre.
Und bei der festen Verdrahtung fallen gleich mal die variablen und 
undefinierten Kontaktwiderstände der Klemmen/Prüfspitzen weg.

> Bis Heute Stand der Technik.
Aber eben nicht für eine Widerstandsmessung im 1 Ohm-Bereich. Da ist die 
Einspeisung von Konstantstrom und Vierleitermessung der abfallenden 
Spannung Stand der Technik.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar M. (Gast)


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Meine Intervention hat garnichts mit dem weiteren Verlauf dieses Threads 
zutun, sie bezieht sich ausschliesslich auf diese Aussage:

>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>> mehr benutzt....

Es war mir ein Anliegen diese Falschaussage zu widerlegen.
Der Rest des Threads ist schon lange substanzlos und interessiert mich 
nichtmehr.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
>>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>>> mehr benutzt....
> Es war mir ein Anliegen diese Falschaussage zu widerlegen.
Sie werden nicht mehr in dem Sinne benutzt, dass sie auf dem 
Labortisch stehen und dort z.B. für Widerstandsmessungen verwendet 
werden.

Es sicher jedem klar, dass Messbrücken an sich auch heute und in Zukunft 
zigmillionenfach z.B. in Waagen eingesetzt werden.

> Der Rest des Threads ist schon lange substanzlos
Ein lauter "Bullshit"-Ruf hat aber so richtig Substanz, oder wie?

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas E. (picalic)


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Zeno schrieb:
> Was Du nicht sagst. Mach Dir mal um meine Praxiserfahrung keine Sorgen.
> Wenn ich am Prüfling mal weiter dran und mal weiter weg messe, messe ich
> auch unterschiedliche Werte. Ja die Differenzen sind sehr sehr gering
> (die liegen so bei 30µV pro cm Anschlußdraht), aber <Ironie> bei den
> hier geforderten Genauigkeiten </Ironie> nicht mehr zu vernachlässigen.

Sorry, aber Deine Argumentation bezgl. potentieller Fehlerquellen und 
deren Relevanz für das Anliegen des TO (z.B. µV-Differenzen durch 
Drahtlängen oder Übergangswiderstände der DVM-Messspitzen bei einer 
Spannungsmessung werden von Dir ins Spiel gebracht, 
Kontaktierungswiderstände beim Anklemmen des Probanden an die 
Brückenschaltung aber unter den Tisch fallen gelassen) lassen nur zwei 
mögliche Schlussfolgerungen zu:
A) Du weißt es nicht besser (Guter Wille, aber mangelndes Wissen/Praxis)
B) Du weißt es besser, führst aber trotzdem völlig irrelevante 
Fehlerquellen als Gegenargumente an. Damit geht es Dir also offenbar um 
reine Polemik.

Du Darfst Dir aussuchen, ob wir lieber A oder B annehmen sollen.

von Joachim B. (jar)


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Thomas E. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Was Du nicht sagst. Mach Dir mal um meine Praxiserfahrung keine Sorgen.
>
> Sorry, aber Deine Argumentation bezgl. potentieller Fehlerquellen...
> A) Du weißt es nicht besser (Guter Wille, aber mangelndes Wissen/Praxis)
> B) Du weißt es besser, führst aber trotzdem völlig irrelevante
> Fehlerquellen als Gegenargumente an. Damit geht es Dir also offenbar um
> reine Polemik.
>
> Du Darfst Dir aussuchen, ob wir lieber A oder B annehmen sollen.

Zeno hat doch verloren seit dieser Falschrechnung,

Zeno schrieb:
> Eben nicht! Hast Du mal nachgerechnet was bei Deinem Vorschlag für ein
> Strom fließt? Wahrscheinlich nicht, denn dann hättest Du heraus bekommen
> das da in jedem Widerstand 0,15W umgesetzt werden. Bei der Dauer der
> Messung werden sich die Widerstände merklich erwärmen. Die Messung wird
> dann so ungenau, daß Du gar nicht mehr messen mußt.

alles weitere ist nur seinem Dickkopf geschuldet und bringt dem TO 
praktisch nichts!

von Lothar M. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ein lauter "Bullshit"-Ruf hat aber so richtig Substanz, oder wie?

Aber ja, der befreit, probiers mal aus!

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Die Brücken werden nicht als Messgerät für irgendwas verwendet. Ich
> schlage nicht im Katalog den Bereich "Messgeräte" auf und suche mir eine
> "Wheatstone-Brücke zur Widerstandsmessung" heraus. DAS hat Harald
> geschrieben.

ACK. Ich glaube nicht, das irdendein  Meßgerätehersteller
heutzutage noch Wheatstonebrücken zum Kauf anbietet. Und
für das Meßproblem des TEs müsste es wohl sowieso eine
Thompsonbrücke sein. M.W. arbeiten auch Präzisionswider-
standsmeßgeräte heute mit Konstantstrom und Messung
der Spannung am Widerstand. Und auch Dehnungsmessstreifen-
Geräte nehmen heutzutage überwiegend Halbbrücken und keine
Vollbrücken.

> Aber eben nicht für eine Widerstandsmessung im 1 Ohm-Bereich. Da ist die
> Einspeisung von Konstantstrom und Vierleitermessung der abfallenden
> Spannung Stand der Technik.

Das gilt eigentlich auch für Messung grösserer Widerstände
bis in den Megohm-Ohmbereich hinein. Eine Konstantstrom-
quelle für einen Strom von 1nA ist wohl heutzutage kein
schaltungstechnisches Problem mehr.

von Lothar M. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>>>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>>>> mehr benutzt....
>> Es war mir ein Anliegen diese Falschaussage zu widerlegen.

> Sie werden nicht mehr in dem Sinne benutzt, dass sie auf dem
> Labortisch stehen und dort z.B. für Widerstandsmessungen verwendet
> werden.
>
> Es sicher jedem klar, dass Messbrücken an sich auch heute und in Zukunft
> zigmillionenfach z.B. in Waagen eingesetzt werden.

Wenn jemand diese Behauptung:
>>>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>>>> mehr benutzt....

pauschal, ohne Einschränkungen in den Raum wirft, dann bekommt er auch 
eine pauschale Antwort darauf.

Ich weiss jetzt nicht, was DICH dazu bewegt, den Urheber der Aussage in 
Schutz zu nehmen und seine Aussage nachträglich zu relativieren.
Hast du das mit dem Urheber abgesprochen?

Lothar M. schrieb:
> Ein lauter "Bullshit"-Ruf hat aber so richtig Substanz, oder wie?

Ich kann nicht sehen, dass ich hier einen Bullshit-Ruf losgelassen 
hätte, aber dein Hinweis hat einen gewissen Reiz, das gebe ich zu.
Vielleicht sollten wir Bullshit-Bingo spielen, Stichworte: 
Übergangswiderstand, Toleranzwert, Wheatstonebrücke, 4-Leiter-Messung 
u.s.w. Ich bin sicher, da könnte man eine grosse Tabelle füllen und mit 
dem Bingo richtig viel Spass haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Wenn jemand diese Behauptung:
>>>>> Wheatstonebrücken werden m.W. seit mindestens 40 jahren nicht
>>>>> mehr benutzt....
>
> pauschal, ohne Einschränkungen in den Raum wirft, dann bekommt er auch
> eine pauschale Antwort darauf.

Nun gut, Ich hätte schreiben müssen: "Wheatstonebrücken als Meßgerät"
Aber diese Aussage ergab sich eigentlich schon aus dem Startbeitrag
dieses Threads. Übrigens habe ich es nicht nötig andere Forenmit-
glieder um Unterstützung zu bitten. Ich kann mich auch ganz gut
selbst verteidigen.

von Lurchi (Gast)


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Für den Test auf gleich Widerstände könnte man tatsächlich eine Thomson 
Brücke aufbauen, allerdings mit der Einschränkung bei der Brücke auf 
gleich Werte. D.h. die 4 Widerstände, die man bei der klassischen Brücke 
abgleichen würde, wählt man gleich und man ließt nur noch die 
Brückenspannung ab.

Bei nicht gleich Widerständen werden halt die Leistungswiderstände nicht 
mehr zu 100% kompensiert, sondern nur zu vielleicht 95% (halt so gut wie 
die Widerstände passen). Dafür hält sich der Aufwand in grenzen.

Der Zusammenhang zwischen Brückenspannung und dem Widerstandsverhältnis 
ist zwar nichtlinear, aber auch bei nicht so guten Widerständen für den 
Rest reproduzierbar. D.h. gleiche Widerstände erzeugen den gleichen 
Ausschlag (Anzeigewert). Für einen kleinen Bereich (z.B. +-5%) ist es 
auch noch relativ linear - da hat man eher Problem mit der 
Spannungsauflösung und der Eigenerwärmung der Widerstände.

Das einzige was man braucht ist ein empfindliches Messgeräte / 
Voltmeter. Mit einer Auflösung von 0.1 mV und etwa 100 mA Teststrom 
hätte man eine Auflösung von etwa 2 mOhm oder 0,2 % für die 1 Ohm 
Widerstände.

Um mit wenigen Messungen ein gutes paar zu finden, ist alle Widerstände 
nacheinander gegen einen festen Vergleichswiderstand zu messen und dann 
die beiden mit den ähnlichsten Werte zu nehmen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar Mayer schrieb:
> Ich weiss jetzt nicht, was DICH dazu bewegt, den Urheber der Aussage in
> Schutz zu nehmen und seine Aussage nachträglich zu relativieren.
Habe ich das getan? Ich habe nur einfach den Zusammenhang anders und 
offenbar richtig erkannt und dich darauf hingewiesen.
> Hast du das mit dem Urheber abgesprochen?
Nein, warum?

Lothar Mayer schrieb:
> Ich kann nicht sehen, dass ich hier einen Bullshit-Ruf losgelassen hätte
Schitteböhn, ich zitiere, was Lothar Mayer schrieb:
>>>> Das ist purer Bullshit.


BTW: Irgendwie blöd, das automatische Abkürzen des Nachnamens in den 
Posts. Ich muss das mal mit Andreas besprechen...

von dumdidum nicht angemeldet (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es sicher jedem klar, dass Messbrücken an sich auch heute und in Zukunft
> zigmillionenfach z.B. in Waagen eingesetzt werden.

War mir nicht klar. Danke für den Hinweis.

von Zeno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Zeno hat doch verloren seit dieser Falschrechnung,

Nur gut das Du keine Fehlrechnung machst. Bist schon ein toller Hecht.

Hallo Lurchi jetzt warst doch schneller. Hatte auch gerade angefangen es 
durchzurechnen. Einfache Wheatstonebrücke mit einem Prüflingsstrom von 
150mA, das entspräche dem Aufbau von Possetitjel (10x1Ohm hintereinander 
an 1,5V), gibt eine Auflösung von 0,12mV/mOhm, was womit für 1Ohm 0,1% 
Auflösung möglich wären. Possetitjel hätte bei seiner Methode zwar 
0,15mV Auflösung, also etwas mehr, allerdings muß er in einem 
unempfindlicheren Bereich messen, da er den gesamten Spannungsabfall 
(150mV) über dem Widerstand messen muß. Da hängt es dann halt vom 
Messinstrument ab ob er diesen Vorteil nutzen kann.
Eine weitere Vorteil der Bückenmethode wäre wohl auch, das die Dauer des 
Stromflusses durch den Prüfling, wahrscheinlich kürzer ist und dadurch 
weniger in die Messung eingeht. Es zwar bei Possetitjel nur 22,5mW pro 
Widerstand umgesetzt, aber man müßte es mal durchrechnen oder 
experimentiell ermitteln, was dies an Erwärmung bedeutet.

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Zeno hat doch verloren seit dieser Falschrechnung,
>
> Nur gut das Du keine Fehlrechnung machst. Bist schon ein toller Hecht.

klar kann man sich mal irren, ich ja auch, nur steht das in hohem 
Gegensatz zu deinen langjährigen Erfahrungen und ich verteidige nicht um 
jeden Preis die "Meßbrückenidee".

von Thomas E. (picalic)


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Zeno schrieb:
> allerdings muß er in einem
> unempfindlicheren Bereich messen, da er den gesamten Spannungsabfall
> (150mV) über dem Widerstand messen muß. Da hängt es dann halt vom
> Messinstrument ab ob er diesen Vorteil nutzen kann.

Da schreibt wieder der Praktiker! :D
Ich habe noch kein "gewöhnliches" DMM gesehen, das einen kleineren DC 
Volt-Bereich als 200 mV hat. Wenn der TO so ein außergewöhnliches DMM 
mit z.B. einem 20mV Bereich hätte, hätte er vermutlich auch ein 
Labornetzteil.
Und mit einem DMM im 200mV Messbereich hat die Brücke bei der Präzision 
auch keinen Vorteil gegenüber einer Absolutmessung der Spannung im 
Spannungsteiler. Ob der angezeigte Wert bei der Brücke nun zwischen 0 
und 0,1 mV schankt oder beim Spannungsteiler zwischen 150,0 und 150,1 mV 
ist doch letztlich wurscht.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Hier ist es aber abgegangen, und ich war nicht dabei :-(
Aber:

Einen 1Ohm R zu messen/vergleichen ist keine Raketentechnik.

Meßspitzenprobleme löst man mit einer Meßreihe, welche man mit mehr oder 
weniger Statistik löst.

Kathodenwiderstände werden durch die Röhrentemperatur nicht warm.
Die sind darunter angeordnet und bekanntlich steigt die Wärme nach oben.

Meßbrücken sind doch überall drin. Egal ob mit vier Widerständen und 
einem Zeigerinstrument oder ob da hundert Transistoren und hundert OPV 
mit Digitalanzeige vorhanden ist.

Was hab ich noch vergessen?

von Lurchi (Gast)


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Die direkte Spannungsmessung am Widerstand bräuchte eine relativ stabile 
Stromquelle. Bei der Brücke muss die Stromquelle nicht so genau sein. Je 
nachdem wie gut der Vergleichswiderstand passt, reduzieren sich die 
Anforderungen an die Stromquelle um etwa den Faktor 10 bis 100. Ohne 
Labornetzteil ist dass ggf. schon relevant.

Um deutlich empfindlicher zu werden müsste man kleine Spannungen genauer 
Messen. Da wäre dann Verstärkung oder ein empfindlicheres DMM nötig. Der 
Aufwand wird damit aber größer.

Statt mit Gleichstrom könnte man auch mit Wechselstrom messen - ist halt 
die Frage was man da an Geräten hat. Eine Spannungsverstärkung und dann 
auch Differenzbildung kann man ggf. per Trafo realisieren.

von Manfred (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Die direkte Spannungsmessung am Widerstand bräuchte eine relativ stabile
> Stromquelle.

Du hast es auch nur teilweise verstanden bzw. nicht alles gelesen. Wenn 
ich den Absolutwert messen will, brauche ich eine sehr präzise 
Stromquelle, soweit richtig. Für kleine Widerstände setze ich dann am 
Labornetzgerät zwei Meßgeräte an, eines für den Strom und eines für die 
Spannung.

Sascha fragte aber
>> dass man möglichst gleiche erhält?
>> Der exakte Wert ist dabei nicht so entscheidend.

Dazu sagte ich dann:
Manfred schrieb:
> Der Strom ist dabei ziemlich
> egal, solange er zeitlich stabil ist

Das ist der Punkt: Eine relative Messung der Abweichung ist vom Strom 
unabhängig!

von michael_ (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Bei der Brücke muss die Stromquelle nicht so genau sein.

Welche Stromquelle?
Strom und Spannung rechnen sich heraus!

von Zeno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> klar kann man sich mal irren, ich ja auch, nur steht das in hohem
> Gegensatz zu deinen langjährigen Erfahrungen und ich verteidige nicht um
> jeden Preis die "Meßbrückenidee".

Das Eine hat doch mit dem Anderen erst mal nichts zu tun. Aber sei es 
drum. Dich zwingt niemand eine Messbrücke zu benutzen.

Thomas E. schrieb:
> Da schreibt wieder der Praktiker! :D

Thomas E. schrieb:
> Da schreibt wieder der Praktiker! :D
> Ich habe noch kein "gewöhnliches" DMM gesehen, das einen kleineren DC
> Volt-Bereich als 200 mV hat. Wenn der TO so ein außergewöhnliches DMM
> mit z.B. einem 20mV Bereich hätte, hätte er vermutlich auch ein
> Labornetzteil.

Wo habe ich denn in meinem letzten Post von ein DMM gesprochen? Ich habe 
ganz allgemein von einem Messinstrument gesprochen. Das kann auch ein 
analoges Instrument sein. Analoge Vielfachmesser hatten zum Beispiel 
oftmals 100mV als kleinsten Messbereich. Ich habe selbst noch eines mit 
75mV. Es gab aber auch Multimeter mit 30mV. Ich meine das Uni 12e war so 
eines.

Thomas E. schrieb:
> Ob der angezeigte Wert bei der Brücke nun zwischen 0
> und 0,1 mV schankt oder beim Spannungsteiler zwischen 150,0 und 150,1 mV
> ist doch letztlich wurscht
Eben nicht! Wenn man ein Messinstrument mit einem kleineren Messbereich 
hat, dann hat man i.d.R auch eine höhere Auflösung.

Die Genauigkeitsanforderung des TO läßt sich mit Standardmitteln eh nur 
schwer oder gar nicht umsetzen.

Ach ja und da ich Praktiker bin habe ich mal ein kleines Experiment 
gemacht. Habe einen Metallschichtwiderstand 0,6W genommen und diesen mit 
Wärmeleitkleber auf die Messspitze eines kalibrierten 
Temperaturmessgerätes (ich habe so etwas da, weil ich das beruflich 
brauche) geklebt. In die Zuleitung habe ich ein Amperemeter geschalten 
und die Spannung über dem Widerstand habe ich gemessen. Mit dem 
Labornetzgerät den Strom jetzt so eingestellt, das im Widerstand die von 
Possetitjel berechneten 22,5mW umgesetzt werden. Innerhalb einer Minute 
hat sich der Widerstand um 1K erwärmt und die gemessene Spannung ist um 
ca. 0,1mV/0,2K gestiegen, was ja bei Konstanstrom auch logisch ist.D.h. 
an Hand der abgelesenen Werte hat sich der Widerstand um 10mOhm erhöht.
So viel mal zum Thema 22,5mW machen nichts aus.
Fazit: Wenn man es so macht wie es viele hier probagieren, dann muß man 
die Spannung über den 10 Widerständen sehr schnell messen, ansonsten 
kann man sich die Messung auch sparen.

von Zeno (Gast)


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michael_ schrieb:
> Meßspitzenprobleme löst man mit einer Meßreihe, welche man mit mehr oder
> weniger Statistik löst.

Richtig - genauso wird das gemacht.

Auch ansonsten muß Dir recht geben. Aber auch Du wirst hier gegen eine 
Wand rennen, ist nur eine Frage der Zeit bis es wieder einer besser 
weis.

Lurchi schrieb:
> Um deutlich empfindlicher zu werden müsste man kleine Spannungen genauer
> Messen. Da wäre dann Verstärkung oder ein empfindlicheres DMM nötig. Der
> Aufwand wird damit aber größer.

Notfalls könnte man dazu einen Oszi nehmen, da es bei Vergleich nicht 
auf den genauen Messwert ankommt. Mein Oszi hat z.B. 500µV im kleinsten 
Bereich. Bei 8 Scalenteilen Anzeigebereich und hätte man +/-2mV 
Auflösung, da kann man 1,5mV Änderung pro 1mOhm schon hinreichend genau 
ablesen, zumindest für den vorgesehenen Zweck.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> um 1K erwärmt

Zeno schrieb:
> um 10mOhm erhöht

Das wären ja 10.000ppm/K. Das glaube ich nicht. Ein normaler Metallfilm 
Widerstand sollte ca. 100mal besser ein.


Hier das Datenblatt von Reichelts Metallfilmwiderständen:

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/METALL%23YAG.pdf

Die sind sogar mit nur 50ppm/K angegeben.

Bei 22,5mW und 140K/W sollte sich der Widerstand um 3,15K erwärmen. Das 
würde dann zu einer Widerstandsabweichung von 158ppm bzw. 158µR führen.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Es ging doch hier darum um möglichst gleiche Widerstände auf einfache 
Weise heraus zu finden.
Wie wäre da ein Fensterkomparator mit einer rot/grünen Led?
Ist nur so eine Idee. So müsste sich sogar sehr schnell am Ausgang 
zeigen, ob die Widerstände eher oberhalb oder unterhalb des Wertes 
liegen.

Was haltet ihr von der Idee?

PS.: Ich habe so ein Ding nicht mal gebaut, als ich mich mit OpAmps 
auseinander gesetzt habe. Deswegen werfe ich das auch mehr als Frage 
ein.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> um 1K erwärmt
>
> Zeno schrieb:
>> um 10mOhm erhöht
>
> Das wären ja 10.000ppm/K. Das glaube ich nicht. Ein normaler Metallfilm
> Widerstand sollte ca. 100mal besser ein.

Ich habe keinen 1Ohm sondern einen 10Ohm Widerstand genommen. Strom war 
47,7mA, Spannung 0,5324V (Anfangswerte). Sind zwar 25,3mW  aber genauer 
habe ich es nicht hinbekommen. Nach einer Minute war die Spannung auf 
0,5329V gestiegen.

Philipp C. schrieb:
> Bei 22,5mW und 140K/W sollte sich der Widerstand um 3,15K erwärmen. Das
> würde dann zu einer Widerstandsabweichung von 158ppm bzw. 158µR führen.

Das wäre ja noch mehr. Ich hatte nur 1K Erhöhung in einer Minute. Nach 
10Minuten habe ich dann abgebrochen, da hatte sich dann der Wert bei 
+1,4K eingependelt. Diesen Wert hatte ich über einen längeren Zeitraum 
gemessen.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Für 10R ist es immernoch ein Faktor 10 zu viel.

Das Du weniger Erwärmung hattest kann ja einfach daran gelegen haben, 
dass Du durch die Temperaturmessung Wärme abgeführt hast.

Dennoch bleibt es ja dabei, dass 22,5mW an einem 207 Widerstand nur zu 
rund 160ppm Abweichung führen. Das sind 0,016%

von Zeno (Gast)


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F. F. schrieb:
> Es ging doch hier darum um möglichst gleiche Widerstände auf einfache
> Weise heraus zu finden.
> Wie wäre da ein Fensterkomparator mit einer rot/grünen Led?

Das kann man sicher auch machen. Man muß halt erst mal eine geeignete 
Referenz festlegen. Das dürfte aber allein mit einem Fensterkomperator 
schwierig werden.

von F. F. (foldi)


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Zeno schrieb:
> Das dürfte aber allein mit einem Fensterkomperator
> schwierig werden.

Die Prinzipschaltung kenne ich, aber wie gesagt, damit habe ich nie 
experimentiert. Dass da sicher ein "gewisser Aufwand" nötig ist, dachte 
ich mir, aber dafür ist der Vergleich der Widerstände dann doch recht 
einfach und immer ziemlich genau.
Hatte gerade mal bei einem fertigen Fensterkomparator geguckt. Das geht 
mit niedrigen Spannungen und niedrigem Strom. Wodurch das Wärmeproblem 
auch keine Rolle mehr spielen würde. Und es ging ja drum, möglichst 
gleiche Widerstände heraus zu finden. Da wäre dann einmal ein gewisser 
Aufwand zu betreiben.
Statt des Widerstands R2 als Poti 
(https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0411231.htm) R1 und R3 
als Poti und an den zu testenden Widerstand (R2) anpassen.
Das war meine Grundidee. An den Ausgänge müsste ich doch immer jeweils 
einen Zustand haben und damit eine rot/grün Led schalten.

von Zeno (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Das Du weniger Erwärmung hattest kann ja einfach daran gelegen haben,
> dass Du durch die Temperaturmessung Wärme abgeführt hast.

Das ist durchaus möglich.  Der Temperaturfühler ist am Ende eines ca. 
15cm langen Metallröhrchens eingebaut. Da kann es schon sein das da 
ordentlich Wärme abgeführt wird.
Mir gings es ja auch nur darum aufzuzeigen das 22,5mW nicht unbedingt 
vernachlässigt werden können. 22,5mW hört sich erst mal sehr wenig an, 
aber Du schreibst ja selber das man da mit bis zu 3K rechnen muß. Hängt 
halt von den Werten des Widerstandes ab. Wir wissen ja nicht was der TO 
genau verwendet.
Und dann vergiss nicht, man will hier immer sehr sehr genau messen.

von Zeno (Gast)


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F. F. schrieb:
> ie Prinzipschaltung kenne ich, aber wie gesagt, damit habe ich nie
> experimentiert. Dass da sicher ein "gewisser Aufwand" nötig ist, dachte
> ich mir, aber dafür ist der Vergleich der Widerstände dann doch recht
> einfach und immer ziemlich genau.

Naja wenn man Teile, egal ob elektronische oder mechanische Bauteile, 
paaren möchte dann braucht man schon etwas mehr als eine ja/nein 
Aussage. Wenn ich z.B. Widerstände paaren möchte, dann ist 
beispielsweise für mich 1,009 und 1,008 ein Paar. Ebenso ist 0,99 und 
0,991 ein Paar. Das bekomme ich mit einem Fensterkomperator nicht ohne 
weiteres heraus. Mit einem geeigneten Messgerät schon.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> aber Du schreibst ja selber das man da mit bis zu 3K rechnen muß. Hängt
> halt von den Werten des Widerstandes ab. Wir wissen ja nicht was der TO
> genau verwendet.
> Und dann vergiss nicht, man will hier immer sehr sehr genau messen.

Du hast natürlich völlig recht damit, dass wir nicht wissen was er 
verwendet und rechnerisch sogar 3K auskommen.
Mir ging es eher darum, dass in Deinem Aufbau etwas anderes schief 
gelaufen sein muss. Deine Abweichung ist ca. Faktor 10 zu groß.
Bei 50ppm/K machen 3K halt nur 150ppm also 0,015% (oder halt 0,03% bei 
100ppm/K Widerständen). Das würde ich für die Mittel, die dem TO zur 
Verfügung stehen schon als sehr genau bezeichnen. Mehr als 100ppm vom 1R 
löst ein 6,5stelliges Tischmultimeter im Widerstandsbereich auch nicht 
auf. Von der absoluten Genauigkeit mal ganz zu schweigen.

Oder um in Deiner Darstellung zu bleiben: Bei 1R sind 100ppm die vierte 
Nachkommastelle. Also wohl wirklich egal. 1,000x

Dazu kommt ja noch, dass der TK nach der Messung bestehen bleibt und 
Vorzeichen in beide Richtungen haben kann. Es nützt Dir also eh nichts, 
bei der Messung 1K Temperaturänderung zu verhindern, wenn Du das im 
späteren Betrieb nicht auch gewährleisten kannst.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (picalic)


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Zeno schrieb:
> Ach ja und da ich Praktiker bin habe ich mal ein kleines Experiment
> gemacht. Habe einen Metallschichtwiderstand 0,6W genommen und diesen mit
> Wärmeleitkleber auf die Messspitze eines kalibrierten
> Temperaturmessgerätes (ich habe so etwas da, weil ich das beruflich
> brauche) geklebt. In die Zuleitung habe ich ein Amperemeter geschalten
> und die Spannung über dem Widerstand habe ich gemessen. Mit dem
> Labornetzgerät den Strom jetzt so eingestellt, das im Widerstand die von
> Possetitjel berechneten 22,5mW umgesetzt werden. Innerhalb einer Minute
> hat sich der Widerstand um 1K erwärmt und die gemessene Spannung ist um
> ca. 0,1mV/0,2K gestiegen, was ja bei Konstanstrom auch logisch ist.D.h.

Hahahaha - der Praktiker - ich schmeiss' mich weg! Sowas umständliches!

Der Praktiker würde es einfach so machen:
Einen (oder von mir aus auch mehrere der Probanden in einer kleinen 
Versuchsreihe) über einen passenden Vorwiderstand an eine stabile 
Versorgungsspannung anschließen, so, daß ein ordentlicher Strom fließt 
(z.B. das doppelte des späteren Messstroms), dann die Spannung über dem 
Widerstand messen und eine Minute lang beobachten. Dann würde der 
Praktiker sehen, ob dabei eine Temperaturdrift in einer Größenordnung 
auftritt, die ihn für die spätere Messung überhaupt interessiert.

Zum Drehspulinstrument: denkst Du, der TO hat sowas oder kauft sich 
extra zur Durchführung seiner Messungen sowas? Nur, damit er die 
Sortierung seiner Widerstände mit Deiner hochgelobten Brücke machen 
kann? Und gibt es sowas im Baumarkt überhaupt noch? Welche "Auflösung" 
hat so ein Instrument, d.h. welchen Minimalausschlag kann man da noch 
sicher erkennen? Bei einem 100mV-Bereich (das ja auch nur etwa in der 
Größenordnung eines DMM liegt) müsste man schon 1/1000 des Vollauschlags 
unterscheiden können, um etwa die Auflösung des DMMs zu haben. Gerade 
bei einem preiswerten Messinstrument kann ich mir das irgendwie nicht 
vorstellen - und wenn, ist es eine mühsame Ablesung, bei der man 
wirklich ganz genau hingucken muss.

von Thomas E. (picalic)


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Zeno schrieb:
> Fazit: Wenn man es so macht wie es viele hier probagieren, dann muß man
> die Spannung über den 10 Widerständen sehr schnell messen, ansonsten
> kann man sich die Messung auch sparen.

Man kann es aber auch so machen:
man schaltet die Anordnung mit den 10 Widerständen ein und wartet eine 
Minute, bevor man anfängt, zu messen. Dann kann man davon ausgehen, daß 
alle Widerstände eine halbwegs gleichmäßige und stabile Temperatur 
haben.

von Lurchi (Gast)


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Bei der direkten Spannungsmessung an den Widerständen geht es nicht nur 
um die Erwärmung der Widerstände, sondern auch die Stabilität (nicht 
Genauigkeit) der Stromquelle. Schnell messen ist da ggf. schon 
angebracht. Zusätzlich sollte man 2 oder 3 mal nachmessen um so ggf. 
Drift der Strom/Spannungsquelle wenigstens zu erkennen. Vor allem im 
Konstantstrom Modus driften Labornetzteile oft relativ stark.

Die meisten analogen Messgeräte sind leider auch nicht besser als ein 
DMM bei der Messung kleiner Spannungen. Außerdem, wer hat heute noch ein 
alten analoges. Mit etwas Glück hat man einen Bereich für etwa 60 mV 
Vollauschlag (ggf. kleinsten Strombereich missbrauchen - ist zwar 
weniger genau, aber oft etwas mehr Auflösung, 60 mV waren früher üblich 
für Shunts). Besser als 1/600 abzulesen ist da schon sportlich. Beim 
Oszilloskop ist man bei 0.1 mV auch so etwa an der Grenze was man noch 
ablesen kann - hilft also nicht wirklich weiter. Mit AC und DSO oder der 
Soundkarte wäre ggf. mehr Auslösung möglich, das ist dann aber schon 
eine ganz andere Baustelle.

DMMs mit Bereichen kleiner 200 mV sind selten, aber es gibt mittlerweile 
welche mit einer Stelle mehr, die auch noch 0.01 mV auflösen können. 
DMMs mit 4 Leitermessung sind dann meist noch 1-2 Preisklassen drüber.

Je nach Wissensstand wäre auch ein kleiner Batterie betriebener 
Verstärker noch im Eigenbau machbar - so super genau muss er nur für 
einen Vergleich nicht sein. Stabilität bis in den 10 µV Bereich ist 
nicht so schwierig, auch noch ohne speziellen AZ OP.

von Zeno (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> Mir ging es eher darum, dass in Deinem Aufbau etwas anderes schief
> gelaufen sein muss. Deine Abweichung ist ca. Faktor 10 zu groß.

Könnte es das es da verschiedene Sorten von Metallschichtwiderständen 
gibt? Das hat mich bisher eher nicht so interessiert.

Ich wollt eigentlich nur mal wissen ob 22,5mW überhaupt was aus machen. 
Bei einem Widerstand der 0,6W kann denkt man erst mal nicht das er sich 
überhaupt "so stark" erwärmt.
Vermute mal das mein gemessener Spannungswert auch nicht so genau ist. 
Da das DVM wegen der Spannung über dem Widerstand in den 2V Bereich 
schaltet, kann ich nur das letzte Digit heranziehen, d.h. da ist auf 
alle Fälle ein Quantisierungsfehler drin.

von Zeno (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Der Praktiker würde es einfach so machen:
> Einen (oder von mir aus auch mehrere der Probanden in einer kleinen
> Versuchsreihe) über einen passenden Vorwiderstand an eine stabile
> Versorgungsspannung anschließen, so, daß ein ordentlicher Strom fließt
> (z.B. das doppelte des späteren Messstroms), dann die Spannung über dem
> Widerstand messen und eine Minute lang beobachten. Dann würde der
> Praktiker sehen, ob dabei eine Temperaturdrift in einer Größenordnung
> auftritt, die ihn für die spätere Messung überhaupt interessiert.

Das hat nichts mit exakter Messung zu tun - das ist ganz einfach Murks. 
Ich würde den Strom so wählen das magischer Rauch aufsteigt und wenn ich 
das richtig mache, dann brauche ich hinterher überhaupt nicht mehr zu 
sortieren, denn dann haben sich die Widerstände in Isolatoren mit mit 
Widerstand unendlich verwandelt.
Aber ich halte Dich nicht davon ab es so zu machen. Wenn herausfinden 
will ob sich irgend etwas auf eine Messung, Funktion etc. auswirkt, dann 
muß man das bei unter gleichen Bedingungen machen.
Aber Du wirst das nie begreifen weshalb jegliche weitere Diskussion mit 
Dir substanzlos ist.

von michael_ (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Die meisten analogen Messgeräte sind leider auch nicht besser als ein
> DMM bei der Messung kleiner Spannungen. Außerdem, wer hat heute noch ein
> alten analoges. Mit etwas Glück hat man einen Bereich für etwa 60 mV
> Vollauschlag (ggf. kleinsten Strombereich missbrauchen - ist zwar
> weniger genau, aber oft etwas mehr Auflösung, 60 mV waren früher üblich
> für Shunts).

Das interessiert doch gar nicht bei einer Brücke.
Da wird auf Null abgeglichen.
Da kannst du auch eine LED, Glühbirne, Tongenerator usw. nehmen.
Hauptsache den Nullpunkt erkennen.

von Peter R. (Gast)


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Ihr driftet weit weit vom Problem des TO weg:

Das Problem des TO war, dass im (üblichen) 200-Ohm-Bereich des DVM das 
eine Ohm nur mit zwei Stellen angezeigt wird, als " 1,0 " mit 
entsprechend starkem Rundungsfehler.

Speist man dagegen ausreichend konstant einen Strom von 100 mA über den 
Widerstand, bekommt man im 200mV-Messbereich die Anzeige von 100,0 
mV,also anstelle einer zweistelligen Anzeige eine vierstellige mit 
entsprechend besserer Auflösung.

Mit Brücke oder nicht geht man doch am eigentlichen Problem des TO 
vobei.

von Zeno (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Je nach Wissensstand wäre auch ein kleiner Batterie betriebener
> Verstärker noch im Eigenbau machbar - so super genau muss er nur für
> einen Vergleich nicht sein. Stabilität bis in den 10 µV Bereich ist
> nicht so schwierig, auch noch ohne speziellen AZ OP.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich fürchte aber wir brauchen hier nicht 
weiter zu diskutieren, denn es hat eh keinen weiteren Nährwert. Einige 
wissen wie man so etwas ordentlich löst - Du gehörst definitiv dazu, 
andere glühen die Teile halt erst mal vor und hoffen dann auf bessere 
Ergebnisse.
Wo sich der größte Teil wahrscheinlich einig ist, ist das das was der TO 
vor hat, mit Amateurmitteln schwer realisierbar ist. Dies scheint der 
kleinste gemeinsame Nenner zu sein und wir sollten es dabei belassen.

Extra für das Messen des Katodenstrome noch einen Widerstand von 1Ohm 
einzubauen und dabei noch eine Genauigkeit von 1% zu fordern ist eh 
Käse. Zum einen liegen die Ströme meist unter 100mA, so das die 
angezeigte Spannung sehr gering ausfällt. Sowas misst man über den 
sowieso eingebauten Katodenwiderstand und rechnet den Wert entsprechend 
um bzw. wenn man genau messen will muß man eh ein Amperemeter in die 
Anodenleitung einschleifen. In Röhrenverstärkern sind 5%ige Widerstände 
völlig ausreichend. Zu Zeiten als Röhrenverstärker noch industriell 
hergestellt wurden hat man i.d.R. Kohleschichtwiderstände mit 10% oder 
20% benutzt - ganz einfach aus Kostengründen.

von Zeno (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Speist man dagegen ausreichend konstant einen Strom von 100 mA über den
> Widerstand, bekommt man im 200mV-Messbereich die Anzeige von 100,0
> mV,also anstelle einer zweistelligen Anzeige eine vierstellige mit
> entsprechend besserer Auflösung.

Der TO will nicht die 1Ohm messen sonder er möchte letztendlich die 
Abweichung messen, weil er die Widerstände klassifizieren möchte. Da er 
1% einhalten möchte muß er mindesten 1Ohm/100 = 10mOhm auflösen können. 
10mOhm bei 100mA sind aber eben nur 1mV und das ist das Problem diese 
hinreichend genau zu messen.

von Lurchi (Gast)


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Bei den üblichen Widerständen hat man bei Nennleistung eine Erwärmung im 
Bereich von etwa 100-200 K. D.h. 20 mW bei einem 600 mW Widerstand gäbe 
eine Erwärmung von rund 5 K. Die kleinen Widerstände haben oft einen 
etwas höheren TK, so dass 200 ppm/K durchaus möglich sind. Damit hätte 
man eine Änderung der Widerstandes auf Grund der Eigenerwärmung bis etwa 
0,1 %, je nach TK und Baugröße des Widerstandes auch etwas mehr oder 
weniger.  Ein höherer Messstrom, um die Auflösung ggf. noch etwas zu 
steigern geht also je nach Widerstand nicht. Man müsste eher für eine 
gute Genauigkeit den Messstrom eher reduzieren und dafür auf eine gute 
Spannungsmessung achten.

Einen hinreichend Konstanten Strom von etwa 100 mA oder 50 mA kann man 
nehmen, um über die Spannungsmessung eine höhere Auflösung zu erhalten. 
Das Problem ist aber die passende Stromquelle zu finden, die auch 
hinreichend (d.h. bis etwa 0.1 % über 2-5 minuten) konstant ist. Mit den 
einfachen Labornetzgeräten vom China-mann muss man da mit mehr Drift 
rechnen. Wenn man das passende Gerät hat, geht das natürlich.

Die Brückenschaltung reduziert die Anforderungen an die Stromquelle 
(bzw. Spannungsquelle) - dafür wird die zu messende Spannung um etwa den 
Faktor 2 kleiner und man braucht für die einfache Thomsonbrücke 4 etwa 
gleiche Widerstände von z.B. 10 KOhm. Klassisch nutzt man die Brücke per 
Abgleich (über Poti mit Skala / Stufenschalter)  auf 0, aber das ist 
rein für das suchen ähnlicher Widerstände nicht nötig - da ist ein 
ablesen der Brückenspannung ausreichend und heute i.A. einfacher.

von Stefan F. (Gast)


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Kann man den Titel des Threads nochmal ändern?

Alt: (war "banale Frage.")

Neu: (Banale Frage, ausgeartet zu einer Wissenschaft)

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