Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntrafo zum 10.ten-Hilfe


von Kalli R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

nicht gleich wieder schimpfen. Hab mir den o.a. Trenntrafo besorgt 
(wieso? keine Ahnung) Wechselspannungsabnahme klappt einwandfrei, Volt- 
und Amperemeter zeigen richtige Werte an. Gleichsspannungsabgabe 
negativ-nichts zu messen. Hab dann an den Brückengleichrichter ein loses 
Kabel entdeckt. Nach dem Anlöten spielt sowohl Amperemeter verrückt 
(geht gleich auf 40 A), beim Voltmeter kein Ausschlag.

Was kann defekt sein ? Welche Bauteile erkennt ihr bei den zwei 
Brückengleichrichtern : Kondensator, Widerstand und ??
Hab mir jetzt zwei Brückengleichrichter 1000 V, 30 A gekauft- geht das, 
reicht einer...

tausend Fragen....vielleicht habt ihr ja paar Tipps !

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Gleichrichter falsch angeschlossen? defekt?

Dem Gleichrichter würde Kühlfläche helfen, wenn Du den wirklich mit 20A 
RMS belasten willst. Lackiertes Eisenblech ist nicht einmal im Ansatz 
dafür geeignet.



btw: der Aufbau ist ja nett...

aber diese Spannungen über solche Klemmen... und diese Ströme über 
solche Klemmen... nur weil es ein Trenntrafo ist bedeutet das nicht das 
belibiges Zeug aus der Bastelkiste verwendet werden soll...

MiWi

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Messe doch einfach die Brückengleichrichter durch, anstatt blind einfach 
neue einzusetzen, oder den Draht anzulöten.
Offensichtlich hat einer von beiden einen kurzschließende Diodenstrecke. 
was sich doch wunderbar messen läßt.

Und ja - da sind zwei C und ein R mit dran - könnte natürlch auch sein, 
daß einer der C's einen Kurzen hat (der R dagegen eher nicht, da ein 
Kurzer in einem R eher unwahrscheinlich ist).

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Zeig mal, wo Du den Draht angelötet hast...

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

@ MiWi (Gast)

>btw: der Aufbau ist ja nett...

>aber diese Spannungen über solche Klemmen... und diese Ströme über
>solche Klemmen... nur weil es ein Trenntrafo ist bedeutet das nicht das
>belibiges Zeug aus der Bastelkiste verwendet werden soll...

Du tust ja so, als ob der TO das Ding designed hätte ...

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> @ MiWi (Gast)
>
>>btw: der Aufbau ist ja nett...
>
>>aber diese Spannungen über solche Klemmen... und diese Ströme über
>>solche Klemmen... nur weil es ein Trenntrafo ist bedeutet das nicht das
>>belibiges Zeug aus der Bastelkiste verwendet werden soll...
>
> Du tust ja so, als ob der TO das Ding designed hätte ...

Nö, hat er nicht, hat er ja geschrieben. Aber er hat 2 GLRs gekauft und 
möchte sie ev. einbauen. Also wird er auch die Befestigungsschrauben 
aufgemachen und wieder angeziehen....

Zusätzlich einen Kühlkörper einbauen ist nun auch nicht so ein 
Megaprojekt, vor allem wenn es in dem Bereich feigelt.
Mangelnde Kühlung wäre ggfs eine Erklärung warum sowas ausfällt, denn 
eigentlich sind solche GLRs ziemlich robust.


MiWi

von Kalli R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

erstmal danke für die Antworten. Wie gesagt, an dem Teil hab ich gar 
nichts gemacht. Ist ja ein Produkt einer ehemaligen Firma.

Hier war der Draht beim Öffnen des Gehäuses ab und ich habe Ihn dann 
wieder an dieser Stelle angelötet, weil er dahin wohl passt. Alle 
Anschlüsse der BG haben ja zwei Kabelanschlüsse.
Ist es denn sinnvoll 2 BG anzuschließen oder reicht auch einer?
Dienen die C zur Glättung ?
Bekommt man da mehr als 230 Volt raus ??

Gruß
Kalli

von Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Hier war der Draht beim Öffnen des Gehäuses ab und ich habe Ihn dann
> wieder an dieser Stelle angelötet, weil er dahin wohl passt.

Und damit hast Du wohl einen Kurzschluss fabriziert. Einen "losen" Draht 
lötet man doch nicht irgendwohin, sondern isoliert ihn erst einmal. 
Wahrscheinlich hat der Kurzschlussstrom auch eine der 
Gleichrichterbrücken zerstört und jetztist ein weiterer Kurzschluss über 
die defekte Brücke vorhanden.

Wenn irgendwo Kurzschlüsse auftreten, misst man erst einmal den ganzen 
Zirkus mit dem Ohmmeter durch, in schwierigen Fällen schaltet man erst 
einmal eine Glühbirne in die Zuleitung.

Früher gab es die sog. "Prüftafeln" Die hatten u.A. eine mit einer 
Glühlampe "gebremste" Steckdose. Das war bei einer Fehlersuche recht 
hilfreich. Da diese Prüftafeln ohne Trenntrafo aufgebaut waren, gibt es 
sie natürlich nicht mehr.

Kalli R. schrieb:
> Ist es denn sinnvoll 2 BG anzuschließen oder reicht auch einer?

Parallelschalten von Brücken wäre unsinnig, Dioden schaltet man nicht 
parallel.

Kalli R. schrieb:
> Dienen die C zur Glättung ?

Folien-Cs dienen hier zum Abfangen von Spannungsspitzen,nicht zum 
Glätten. Dazu wären Elkos mit etwa 10000µF je Ampere Laststrom nötig.

Kalli R. schrieb:
> Bekommt man da mehr als 230 Volt raus ??
Am Lastkondensator kann die Spitzenspannung der 230V entstehen, also 
325V, wenn die Brücken an der voll aufgedrehten Ausgangsspannung liegen.

von Kalli R. (Gast)


Lesenswert?

da muss der Kurzschluss schon vorher drin gewesen sein, denn nach der 
Länge des Kabels konnte er nur an eine einzige Stelle passen. Der 
Verkäufer hat mir vorher ein Bild vom Innenleben gesandt, seltsamerweise 
war da das Kabel noch dran. Bei meiner Sichtung war es aber ab und durch 
den Transport kann das ja wohl nicht geschehen sein.

Wieso sind den hier 2 BG verbaut, wenn das eh nichts nützt
Gruß

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> da muss der Kurzschluss schon vorher drin gewesen sein, denn nach der
> Länge des Kabels konnte er nur an eine einzige Stelle passen. Der
> Verkäufer hat mir vorher ein Bild vom Innenleben gesandt, seltsamerweise
> war da das Kabel noch dran. Bei meiner Sichtung war es aber ab und durch
> den Transport kann das ja wohl nicht geschehen sein.

Kann schon. Die "Löt"stellen sehen auch eher "geklebt" aus. Oder falls 
dir das nichts sagt: sie sehen nach kalten Lötstellen aus.

Generell ist auch die Anbringung des 68nF Kondensators sehr gewöhnungs- 
bedürftig. Oder die direkte Parallelschaltung von zwei Gleichrichtern. 
Oder die fehlende Isolation der Lötstellen.

Abgesehen davon wirkt der Aufbau relativ solide. OK, man hätte 
vielleicht Litze in mehreren Farben nehmen können.

von C123 (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Wieso sind den hier 2 BG verbaut, wenn das eh nichts nützt
> Gruß

Die sind parallel geschaltet, natürlich nützt das - zumindest wenn sie 
halbwegs identische Daten haben. Man verdoppelt damit zwar nicht die 
Strombelastbarkeit, aber die entstehende Wärme verteilt sich auf eine 
grössere Fläche und man kann einen Kühlkörper einsparen. Der ist nämlich 
wesentlich teurer als ein zweiter Brückengleichrichter.
Na ja, im Dauerbetrieb kann dann schon mal einer abrauchen...


Wenn sonst nirgendwo ein Kurzschluss vorliegt (merkwürdige +Buchse zu 
Frontplatte?!!) sind auf jeden Fall die (oder nur ein?) 
Brückengleichrichter defekt. Kondensator oder Widerstand jedenfalls 
nicht, die sähen anders aus nachdem sie von 40 A durchflossen wurden!

Kalli R. schrieb:
> Hab mir jetzt zwei Brückengleichrichter 1000 V, 30 A gekauft- geht das,
> reicht einer...

Ja, beide einbauen und gut! Trotzdem nicht stundenlang 50A aus der Kiste 
ziehen... Aber wie gesagt, vorher mal die schauen ob ein Kurzschluss bei 
den Gleichspannungsbuchsen an der Frontplatte vorliegt.

von Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Wieso sind den hier 2 BG verbaut, wenn das eh nichts nützt

Es gibt Leute, die auch LEDs oder Gleichrichterdioden parallel schalten.
Ist aber nicht Standard der Technik.

Bei 25A oder 30A Nennstrom muss das Gehäuse der Brücken auf eine maximal 
25 Grad warme Kühlkörperfläche montiert sein. Die Grenzwerte an den DC- 
Anschlüssen sind offensichtlich ziemlich blauäugig von den 
AC-Anschlüssen übernommen worden.


Übrigens: Was Du für einen Kurzschluss hältst ist womöglich der 
Anlaufstrom des Trafo. Solche Trafos mit 230x5 = 1150VA bringen fast 
immer Probleme beim Einschalten.

Wenn Du hast, nimm ein längeres Verlängerungskabel (auf Trommel,25m oder 
gar 50m)unnd schließe hinter dem Kabel an. Dann wird der Anlaufstrom 
durch den Kabelwiderstand gebremst - und die Sicherungsautomaten geben 
Ruhe.

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Der
> Verkäufer hat mir vorher ein Bild vom Innenleben gesandt, seltsamerweise
> war da das Kabel noch dran. Bei meiner Sichtung war es aber ab und durch
> den Transport kann das ja wohl nicht geschehen sein.

Hallo Kalli,
da hast Du wohl Recht, der Defekt müsste dem Verkäufer bekannt gewesen 
sein.


>
> Wieso sind den hier 2 BG verbaut, wenn das eh nichts nützt
> Gruß

Sowas findet man erstaunlicherweise öfter. Der Konstrukteur überschätzte 
wahrscheinlich die thermische Kopplung. Oder er hatte tatsächlich keine 
Ahnung vom negativen Temperaturkoeffizienten von Dioden.
Am besten ersetzt Du beide Brücken durch eine der Neuen und spendierst 
ihr einen Kühlkörper mit ~1,5 K/W. Nicht sparen, denn wenn man den 
vollen Strom (20A) nutzen möchte, ist mit 40 Watt zu rechnen.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Stichwort: Thermische Kopplung

Ein Brückengleichrichter besteht aus zwei "Hablbrücken", die je aus zwei 
in Reihe geschalteten Dioden bestehen.

Normalerweise kommt an jede Halbbrücke in die Mitte der Reihenschaltung 
der Dioden je eine Leitung vom Trafo. Die Enden der beiden Halbbbrücken 
sind miteinander verbunden und bilden dann + und -.

Bei Parallelschaltung nimmt man dann das ganze nochmal und verbindet die 
Kontakte der beiden Brücken Eins zu Eins miteinaner. Die thermische 
Kopplung der beiden Brücken hat einen weiten Weg.

Man kann zwei Brückenglichrichter auch anders parallelschalten.

Man verbinde die beiden Wechselstromkontate einer Brücke miteinander und 
benutze eine Brücke als "verstärkte Halbbrücke" mit guter thermischer 
Kopplung innerhalb der Brücke. Das macht man mit beiden Brücken. Dann 
wird je einer der beiden Drähte vom Trafo an je eine Brücke 
angechlossen. So hat man eine "Nord-" und eine "Südbrücke"

Im Prinzip ist es die gleiche Schaltung, nur daß die Parallel 
betriebenen Dioden nun im selben Gehäuse sitzen.

: Bearbeitet durch User
von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

der schreckliche Sven schrieb:
> der Defekt müsste dem Verkäufer bekannt gewesen
> sein.

Bei genauer Betrachtung fällt noch folgendes auf: Die Kabel an den 
Brückengleichrichtern sind doch etwas dillettantisch angelötet. An 
anderen Stellen im Gerät gibt es Steckverbinder, die an den 
Gleichrichtern auch möglich gewesen wären. Die Befestigungsschrauben 
sind zu kurz! Und vor allem der flache Kondensator ist sehr 
unprofessionell angelötet.
Alles in allem drängt sich der Verdacht auf, daß der Vorbesitzer 
erfolglos daran herumgebastelt hat.

von Kalli R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

danke mal für die Infos.

Wenn ich den Brückengleichrichter eingebaut habe, will ich natürlich 
auch einen passenden Elko und Widerstand einbauen, wie auf der Skizze.
Welche Werte soll ich dazu verwenden ?? Oder brauch ich die beiden 
überhaupt nicht !

Gruß
Kalli

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Hab dann an den Brückengleichrichter ein loses
> Kabel entdeckt.

Vermutlich hat der Vorbesitzer die Dioden überlastet und deshalb 
abgelötet, weil er eh nur ~Strom brauchte.

von steckersammler (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> Wenn ich den Brückengleichrichter eingebaut habe, will ich natürlich
> auch einen passenden Elko und Widerstand einbauen, wie auf der Skizze.
> Welche Werte soll ich dazu verwenden ?? Oder brauch ich die beiden
> überhaupt nicht !

Der Widerstand in deiner Skizze soll die Last, also das anzuschließende 
"Gerät", darstellen. Wenn du hier einen echten Widerstand anschließt, 
baust du dir je nach Wert nur eine Heizung...

Der Elko müsste, da die Spannung ja auf bis zu (gleichgerichtete) 
Netzspannung gestellt (nicht "geregelt") werden kann, mindestens 400V 
Spannungsfestigkeit haben. Und wenn du damit mehrere Ampere (bis 5A bei 
240V sind angegeben) sinnvoll puffern willst, wird das relativ groß und 
teuer...
Außerdem würde die eingestellte Spannung bei einer Verstellung immer 
etwas nacheilen, von weiteren größeren Problemen mal ganz abgesehen.

Wenn du irgendwas stabilisiertes oder sogar geregeltes am Ausgang 
willst, ist das das falsche Gerät für dich, für geregelte Gleichspannung 
besser ein Labornetzteil verwenden.

von Kalli R. (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Hinweise---aber war das denn völlig sinnfrei von dem 
Vorbesitzer die C's und den R einzubauen ??

von steckersammler (Gast)


Lesenswert?

Die Kondensatoren über den Gleichrichterbrücken sind wohl nur zur 
Störunterdrückung gedacht, und der R dazu, die Cs zu entladen (sonst 
würde bei ausgeschaltetem Gerät eine Zeit lang eine gefährliche Spannung 
an den Klemmen anliegen).

Ganz genau kann man das ohne genauen Schaltplan nicht sagen, ist aber 
das wahrscheinlichste, schon aufgrund der kleinen Werte der Cs.

Ein echter Glättungs-Elko wäre z.B. der hier, wobei 400V schon mal knapp 
werden könnte: 
http://de.farnell.com/kemet/als70a183qs400/kondensat-alu-elko-18000uf-400v/dp/2729191
Davon bräuchtest du bei 5A schon ein paar, je nach gewünschter 
Restwelligkeit, geht ganz schön ins Geld.
Außerdem würde das Laden beim Einschalten zum Problem werden, wäre ja 
quasi wie ein Kurzschluss am Anfang, man bräuchte also noch eine 
Softstart-Schaltung.

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Kalli R. schrieb:
> will ich natürlich
> auch einen passenden Elko und Widerstand einbauen,

Ein Elko? Wieso denn das? Zur Siebung?
Du hast doch einen Stelltrafo, der im Bereich 0-60 Volt bis zu 20 Ampere 
liefern kann. Da wären dann 47000µF angesagt. Für den Bereich bis 240 
Volt wäre das ein aberwitzig hoher Wert. (Noch dazu 400Volt...)

Kalli R. schrieb:
> Oder brauch ich die beiden
> überhaupt nicht !

Das sehe ich auch so. Ein Sieb - oder Entstörkondensator gehört zum 
angeschlossenen Gerät.

von Kalli R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, Leute,

alles fertig und funzt wieder tadellos !

Danke euch !!

von der schreckliche Sven (Gast)


Lesenswert?

Jetzt hast Du den Kühlkörper getötet. SEUFZ.

von Kalli R. (Gast)


Lesenswert?

wieso Sven ?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.