Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kombi Linearmotor mit Steuerung für Schraubstock?


von Juergen P. (auto-mover)


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Hallo Elektronikgurus,

ich plane gerade eine elektrisch betriebene Klemmvorrichtung für eine 
behinderte Person. Sie hat nur eine Hand zur Verfügung und möchte eine 
Art Schraubstock der elektrisch mit Fußschalter zufährt um damit 
Gegenstände festzuhalten als 2. Hand.

Dafür möchte ich einen Linearmotor mit einer Steuerung betreiben.
Der Motor soll mit 2 Fußschalter betrieben werden für Auf und Zu.

Ich habe dafür 2 Komponenten rausgesucht.
Es tauchen aber einige Fragen auf für mein Vorhaben:

Passt die Schaltung und der Motor zusammen?

Wäre in dieser Kombi die 12 oder 24Volt Variante besser ?

Die Schaltung schaltet bei max 2A den Motor ab - also wenn die 
Schraubstockbacken zusammengefahren sind.
Drückt jetzt ein 12V oder ein 24V-Motor stärker bis die 2A erreicht sind 
(max. Zuhaltedruck gewünscht) ?


Motor:

http://www.ebay.de/itm/DC12-24V-20mm-500mm-Multi-function-Linear-Actuator-Motor-Stroke-Heavy-Duty-WD-/132281498254?var=&hash=item1ecc977a8e:m:m8A2_v8uRxAVA0Rha7qdLZA

Steuerung:

https://www.elv.de/Kontaktlos-gesteuert-%E2%80%93-DC-Motorabschaltung-MAS-100/x.aspx/cid_726/detail_30742
(genauer Schaltplan als PDF ist vorhanden)


Wenn jemand eine andere Idee für die Steuerung hat. Gerne.

Gruß
Jürgen

von Hauke Haien (Gast)


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Ich halte normal nix von Bedenkenträgerei.

Ich rate dir trotzdem, erstmal kleiner anzufangen. Spindeltriebe diser 
Art entwickeln gewaltige Kräfte, auch schon bei "nur" 2A Motorstrom.

Und das fatale ist, dass sie danach nicht einfach loslassen, sonder dank 
Selbsthemmung erstmal zurück gefahren werden wollen.

Also, bitte erstmal erklären was da so gehalten werden soll. Wenn es um 
Holzstücke zum Schnitzen geht, OK. Eine Kaffeetasse lässt sich so sehr 
sicher zerquetschen, mit dem Ergebnis, dass der Inhalt sich verteilt.

Für die verbliebene Hand gilt natürlich ähnliches.

Also sollte man den Motorstrom am besten ausfallsicherst noch viel 
weiter begrenzbar machen, evtl. über einen Leistungspoti oder ähnliches. 
Sollte es geben.

Oder eine Mechanisch begrenzen, etwa durch dicke schichten Moosgummi, 
die nur so weit zusammen gefahren werden können, dass eine Hand 
dazwischen nicht in Gefahr ist...

von Juergen P. (auto-mover)


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Hauke Haien schrieb:
>
> Also, bitte erstmal erklären was da so gehalten werden soll.
>


Danke für deine Hinweise. Es soll eine Univeralklemme werden für das 
Halten von Lippenstiftgehäuse, Geräte die gehalten werden müssen um 
Batterien zu tauschen, Flaschen, alle möglichen Haushaltsgegenstände.
Deshalb auch mit einstellbarem Druck den man über eine Poti vorwählen 
kann je nachdem was gehalten werden soll.
Natürlich soll das ganze nicht so kraftvoll zupacken können dass die 
Hand verletzt werden kann oder nicht mehr rausgezogen werden kann.
Der Linearmotor ist da dafür wahrscheinlich doch zu überdimensioniert.
Die Mechanik kann ich auch noch auf eine anderen Motor ändern.
Auch eine mechanische Notentriegelung die mit der Nase bedient werden 
kann habe ich vorgesehen.

Aber das Auf und Zu zu elektronisch zu steuern ohne Endschalter bleibt 
dann die Herausforderung.

Hier wäre ich für einen Hinweis auf einen besser geeigneten Motor (muss 
nicht Linear sein) mit entsprechend einstellbarer Schaltung (bevorzugt 
12V) noch dankbar.

Gruß
Jürgen

von Friedrich P. (f_p)


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Hast du schon über die Verwendung eines Druckluft -Zylinders 
nachgedacht?

von Praktiker (Gast)


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* Klemmkraft über gefederten Weg führen.

 * In den Federweg ein Schalter der die kritische Motordrehrichtung
   in Hardware abschaltet, bevor der komplette Federweg verbraucht
   ist!

 * Not-Entriegelung mechanisch: Über ein Seil o.ä. wird ein
   Gegenlager der Feder entfernt, so dass die Backen deutlich
   weiter geöffnet werden können und kraftlos sind.

von Praktiker (Gast)


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Aber momentmal: Es gibt keine zweite Hand um die verklemmte zu befreien. 
Not-Entriegelung muss per Fuß bedienbar sein!

von Juergen P. (auto-mover)


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Praktiker schrieb:

> Not-Entriegelung muss per Fuß bedienbar sein!

Über dem Schraubstock kommt ein Hebel der mit der Nase anstupsbar ist.
Der Antrieb hakt aus und die Backen öffenen sich mit Federkraft.
Das kann ich mechanisch umsetzen.
Eine Druckluftsteuerung kommt nicht in Frage.

Da ich aber im Forum "Elektronik und Schaltungstechnik" bin liegt mein 
Focus auf der elektrischen Ansteuerung.

Hier nochmal meine Vorstellungen:

Modellbaumotor oder ähnliches mit 12V
2 Fußschalter für Auf und Zu.

Arbeitsstrommessung mit Abschaltung in Endlage
(Kraft einstellbar - Drehpoti)
Motorgeschwindigkeit einstellbar (Drehpoti)

Hier nochmal die gewünschte Funktionsweise:

Die Backen sollen durch Fußtritt solange zusammenfahren bis der Fuß 
loslässt oder das Teil gespannt ist und der Motor abschaltet.

Beim Tritt auf das andere Pedal öffnet sich das ganze wieder sobald der 
Fuß das andere Pedal kurz antippt (Motor fährt dann kpl. bis zum 
Anschlag zurück in die AUF-Position ohne das Pedal dabei zu halten)

Vor dem spannen kann man mit den 2 Potis wählen wie stark und wie 
schnell zugefahren werden soll.

Im Prinzip benötige ich nur die elektronische Steuerung die sowas 
schalten kann. Die Mechanik dazu (einschließlich 
Sicherheitsvorrichtung)ist kein Problem.

Ich hab schon bei den Chinesen gegoogelt aber die Beschreibungen sind 
nicht so präzise dass ich sicher bin dass die Platinen das können.

Oder brauche ich dafür einen Arduino ?
(damit kenn ich mich aber nicht aus)

Gruß
Jürgen

von THOR (Gast)


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Ich würde da nen Motor empfehlen der im Blockierfall keine absurden 
Drehmomente erzeugt.

Schrittmotoren sind heutzutage für Positionieraufgaben üblich.

Dein Ebay Link wird vermutlich ein Nebenschluss-Getriebemotor sein. Der 
zerquescht dir nen Finger kurz bevor er den Überlastungstod stirbt.

von Werner M. (Gast)


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Juergen P. schrieb:
> Dafür möchte ich einen Linearmotor mit einer Steuerung betreiben.

Das halte ich für unwahrscheinlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Linearmotor

Du suchst einen Linearantrieb, i.e. einen Motor mit Umsetzung der 
Drehbewegung auf eine lineare Bewegung.

von Juergen P. (auto-mover)


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THOR schrieb:

> Schrittmotoren sind heutzutage für Positionieraufgaben üblich.

Gute Idee - leider kann ich mit Motoren wo mehr als 2 Kabel rauskommen 
aktuell nicht viel mit anfangen es sei denn es gibt die passende 
Steuerung dazu die das macht was ich brauche.
Mit einem Schrittmotor könnte ich dann vielleicht auch bestimmte 
vorprogrammierte Positionen anfahren - was aber nicht nötig ist.

von Walter T. (nicolas)


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Ich würde das rein mechanisch angehen. Fußpedal (z.B. von einem 
Schlagzeug, da ist schon ein Kettenzug dran), Bowdenzug, Klemme. Den 
begrenzten Hub kann man mit einer Sperrklinke o.Ä. erweitern.

Da hat man neben der Einhandbedienung auch Einfußbedienung und kann 
sogar recht feinfühlig stellen.

von Walter T. (nicolas)


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Wobei mir gerade noch einfällt: eine hochwertige Kartuschenpistole 
(soetwas: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Kartuschenpistole#/media/File:Kartuschenpistole.jpg) 
könnte als Spender für den Sperrklinkenmechanismus diesen. Die richtige 
Form, um daran einen Bowdenzug zu befestigen, hat sie ja schon.

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