Hallo Zusammen, ich bin auf der Suche nach einem Codeschloss welches den elektrischen Türöffner über ein Relais ansteuert. Aber der Code sollte aus der Ferne, also zb. über Wlan (Internet) neu vergeben werden können. Ich suche schon seit Tagen und finde keine Lösung. Burg Wächter verkauft sowas, allerdings kostet die Hardware 380€, was ich durchaus bereit bin zu zahlen, aber um den Code veränderlich zu haben muss man noch Software kaufen im Wert von über 1300€ und das finde doch etwas zu viel für so "ein bisschen" mehr Funktion. Gibt es alternativen? Danke!
Nimm einen Raspi, ein Piface 2 Shield, Hutschinengeäuse, Hutschienennetzteil und eine passende Outdoor-Tastenmatrix. Das Piface hat IOs und Relais für Deinen Türöffner. Das Abfragen der Tastenmatrix und Öffnen macht ein kleines Programm, z.B. Python oder was auch immer Dir zusagt. Das Ändern des Codes kannst Du z.B. per SSH oder von mir aus auch mit ner kleinen Weboberfläche machen. Günstiger und besser kommst Du meiner Meinung nach momentan an sowas nicht ran. Ich brauchte vor 2 Jahren oder so etwas ähnliches, allerdings ging es mir nur drum, daß die Entscheidungslogik Code ok/nicht ok nicht draußen vor der Tür, sondern innerhalb stattfindet. Außerdem wollte ich eine programmierbare Zeitsperre nach mehrfacher Fehleingabe. Sowas war erst >1000 EUR zu finden. Die netzwerkbasierte Codeänderung war dann ausschlaggebend das mit nem Raspi zu machen und nicht nur nen µC zu verwenden.
Wenn es für mich wäre, würde ich das sofort selber machen, ja. Ist aber für jemanden der mich dafür beauftragt und für die Installation mich ordentlich bezahlt mit Rechnung und allem drum und dran. Dem kann ich keine Bastellösung verkaufen. Trotzdem habe ich den Anspruch ihm etwas anzubieten was ihm sein Leben einfacher macht und da wäre so ein Codeschloss wichtig. Wenns es aber nicht gibt muss ich (und mein Kunde) damit leben. Was mich aber vor allem deswegen ein bisschen ärgert weil ich finde das das kein Hexenwerk wäre sowas zu entwickeln.
Gerade wenn das Codeschloß eine gewisse Sicherheit bieten soll, dann ist das schon ein Brocken zu entwickeln. Dazu kommt bei IoT noch eine Absicherung gegen verschieden Angriffsszenarien aus dem Internet. Sicherheit kostet Geld....
Markus K. schrieb: > Ist aber > für jemanden der mich dafür beauftragt und für die Installation mich > ordentlich bezahlt mit Rechnung und allem drum und dran. Dem kann ich > keine Bastellösung verkaufen. Naja, wenn Du das ordentlich aufbaust und noch eine Reihe Schutzdioden an die Eingänge hängst würde ich das nicht unbedingt eine "Bastellösung" nennen. Gut, Du müsstest eigentlich noch eine EMV-Prüfung in nem Labor machen lassen bevor Du da Dein CE draufklebst. Aber bei nem Einzelstück finde ich das ein wenig übertrieben und in der Praxis wird da kein Hahn nach krähen. Ich hab damals übrigens die Tastenmatrix effeff 412-12 aP verwendet. Hat sich bisher bewährt, die ist stabil.
Gerd E. schrieb: > > Naja, wenn Du das ordentlich aufbaust und noch eine Reihe Schutzdioden > an die Eingänge hängst würde ich das nicht unbedingt eine "Bastellösung" > nennen. > Das weitere Problem ist das sich so ein exclusives Einzelstück nicht lohnt. Wenn ich die Zeit rechne die ich brauche um das zum Laufen zu bekommen bin ich mit den 1600,-€ für das Burg Wächter System günstiger dran. Da müsst ich schon 10 oder mehr davon verkaufen damit sichs wieder lohnt. Max D. schrieb: > Gerade wenn das Codeschloß eine gewisse Sicherheit bieten soll, dann ist > das schon ein Brocken zu entwickeln. Dazu kommt bei IoT noch eine > Absicherung gegen verschieden Angriffsszenarien aus dem Internet. > Sicherheit kostet Geld.... Ja, geb ich dir in gewisser weise recht. Was halt schade ist, für mich als Verbraucher, das Burg Wächter offensichtlich noch ein Monopol hat und deswegen die Preise entsprechend gesalzen sind. Ich habe die Tage einen Schlüsselkasten mit einem elektronischen Codeschloss gefunden. Dessen Code lässt sich mit einer Software jederzeit neu generieren und er ist nur für die angegebene Zeitspanne gültig. Der Kasten selbst braucht nicht mal eine Internetverbindung, das geht alles mit einem zeitabhängigen Algorithmus. Das ganze für um die 300,-€. Das interessante das Burg Wächter genau das gleiche verfahren benutzt. Aber will aufgrund des Monopols, weil noch kein anderer diesen Algo in sein Codeschloss integriert hat, 1600,-€ dafür haben. - Blöd :-) Will sagen, alles was ich brauche ist ein Tastenfeld, ein Relais und diesen Algorithmus. Warenwert im Einkauf 5€? Wert des Algorithmus? auf jedenfall unter 300,-€ :-) Und dafür 1600€ hinlegen tut weh.
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Markus K. schrieb: > Das weitere Problem ist das sich so ein exclusives Einzelstück nicht > lohnt. Wenn ich die Zeit rechne die ich brauche um das zum Laufen zu > bekommen bin ich mit den 1600,-€ für das Burg Wächter System günstiger > dran. Da müsst ich schon 10 oder mehr davon verkaufen damit sichs wieder > lohnt. Dafür gibts Praktikanten ;) Außerdem musst Du dem Hersteller vertrauen wenn es etwas für Dich wertvolles ist was Du da schützen möchtest. Und wenn ich mir dann Dinge wie die folgenden Links anschaue, dann komme ich zum Schluss daß ich selbst über das technische Konzept und den Sourcecode schauen möchte bevor ich so ein Teil bei mir anbringe. https://www.bleepingcomputer.com/news/hardware/botched-firmware-update-bricks-hundreds-of-smart-door-locks/ https://hackaday.com/2016/12/28/33c3-breaking-iot-locks/ https://hackaday.com/2016/08/08/the-terrible-security-of-bluetooth-locks/
Gerd E. schrieb: > Dafür gibts Praktikanten ;) Ja genau, das haben sich die Hersteller in den von dir geposteten links vermutlich auch gedacht! :D Somit hast du dich gerade selbst wiederlegt das ich diese Bastellösung von einem Praktikanten machen lassen kann :p
Markus K. schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Dafür gibts Praktikanten ;) > > Ja genau, das haben sich die Hersteller in den von dir geposteten links > vermutlich auch gedacht! :D > > Somit hast du dich gerade selbst wiederlegt das ich diese Bastellösung > von einem Praktikanten machen lassen kann :p Dann fehlt Dir die Übung bzw. die Prozesse um die Arbeit der Praktikanten richtig zu führen und zu überwachen. Wenn Du regelmäßig mit Praktikanten arbeitest, hast Du sinnvollerweise passende Prozesse und Übung darin um Designvorgaben, Aufgabenbeschreibung und regelmäßigen Code-Review zu machen und gegenüber dem Praktikanten rüberzubringen. Gerade weil das Thema einen überschaubaren Umfang hat und sauber abgegrenzt ist, halte ich es für ein optimales Praktikantenprojekt. Edit: was ich mit überschaubarem Umfang meine:
1 | [gerd@x keypad]# cat *.py | wc -l |
2 | 458 |
Dazu noch eine Grafik zur Statemachine, etwas Dokumentation und ein Konfigurationsskript für den Raspi.
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Markus K. schrieb: > Wenn es für mich wäre, würde ich das sofort selber machen, ja. Ist aber > für jemanden der mich dafür beauftragt und für die Installation mich > ordentlich bezahlt mit Rechnung und allem drum und dran. Was spricht dann gegen die Lösung von Burg Wächter? Entweder akzeptiert es der Kunde oder er muß ohne Web- Lösung leben. Was ist denn mit Transponder Lösungen? Evtl. gibt es da etwas um per Web die Transponder zu de- und aktivieren.
Jörg P. R. schrieb: > Was spricht dann gegen die Lösung von Burg Wächter? > Entweder akzeptiert es der Kunde oder er muß ohne Web- Lösung leben. So werde ich es jetzt natürlich machen. Er wird ohne web Lösung leben da ich mir sicher bin das er das andere nicht bezahlen möchte. Ich hatte nur die Hoffnung das ich noch ein anderes Produkt finde das günstiger ist. Jörg P. R. schrieb: > Was ist denn mit Transponder Lösungen? Evtl. gibt es da etwas um per Web > die Transponder zu de- und aktivieren. Es geht um eine (bzw. 4) Ferienwohnungen welche übers Internet gebucht werden. Da hilft ein Transponder nicht, wäre das gleiche wie ein gewönhlicher Schlüssel.
Da gab's doch noch dieses Jahr etwas: https://blog.fefe.de/?ts=a76e121e "LockState" scheint bei Airbnb-Anbietern recht beliebt, wenn man dem Artikel glauben darf.
Walter T. schrieb: > "LockState" scheint bei Airbnb-Anbietern recht beliebt, wenn man dem > Artikel glauben darf. Ja, hab ich mir angeschaut. Danke für den Beitrag. Es gibt schon recht viele Schließsysteme dessen Pincode übers Internet veränderbar ist. Alle so in der Preisklasse von 200€ bis 500€. Leider gehen die alle auf den Schließzylinder, sprich das Schloss wird durch einen anderen Schließzylinder ersetzt, der normale Schlüssel entfällt. Ich brauche aber nur ein System das ein schnödes Relais ansteuert. Ein Grund mehr warum mich die 1600€ so ärgern. Ein aufwendigeres System (Schließzylinder statt Relais) ist für deutlich weniger Geld zu haben.
Das Problem bei Selbstbauloesungen ist die Haftung. Nehmen wir an es gebe einen Einbruch ohne Spuren. Der Verdacht kommt auf das kuerzlich neu eingebaute Schliesssystem. Dann ist es an dir zu beweisen, dass dieses sicher ist. Kann man machen ... Ein Logger protokolliert jeden Zugriff, unloeschbar. Natuerlich nicht als Prozess auf demselben Raspi. Zeig, dass dieser Logger nicht auszutricksen ist. Zudem muessen beide Geraete hardwaremaessig geschuetzt werden. Also nicht einfach in einer Schuhschachtel neben der Tuere. Dieses Gehaeuse muss also physikalisch gesichert sein. Zeig das und dass es nicht manipuliert wurde. Dabei ist auch zu betrachten .. ein (temporaerer) Bewohner koennte probieren das System zu manipulieren. Du willst den ganzen Aufwand nicht wirklich am Hals haben.
Sapperlot W. schrieb: > > Du willst den ganzen Aufwand nicht wirklich am Hals haben. Volle Zustimmung! Deswegen beim Kunden nix selbst gebasteltes. Das weitergeben der Haftung ist fast unbezahlbar. Trotzdem will ich natürlich kein Vermögen ausgeben ;-)
Sapperlot W. schrieb: > Ein Logger protokolliert jeden Zugriff, unloeschbar. Aufpassen. Wenn man aus diesen Logs herauslesen kann, wer wann und wie das Schloss benutzt hat, handelt es sich um personenbezogene Daten. Die darfst Du nur unter bestimmten Bedingungen sammeln und auswerten.
soul e. schrieb: > Sapperlot W. schrieb: > >> Ein Logger protokolliert jeden Zugriff, unloeschbar. > > Aufpassen. Wenn man aus diesen Logs herauslesen kann, wer wann und wie > das Schloss benutzt hat, handelt es sich um personenbezogene Daten. Die > darfst Du nur unter bestimmten Bedingungen sammeln und auswerten. "Externe" Logger wie z.B. ein µC der nur ins EEPROM schreibt überschreibt nach ein paar Wochen eh alle Einträge, daher ist das in der Regel eigentlich kein Problem. Selbst die kommerziellen Schließzylinder speichern mehrere Tage Schließhistorie, mitunter deswegen verwendet man ja Schließssysteme mit RFID Karten. Finger weg von 125kHz Technik und alten 13.56MHz Systemen die z.B. nur Block 0/x lesen, da sollte man sich schon die CCC Vorträge ansehen was es in der Hinsicht gibt. https://www.heise.de/newsticker/meldung/32C3-Verschluesselung-gaengiger-RFID-Schliessanlagen-geknackt-3056646.html https://www.golem.de/news/nuki-smart-lock-im-test-ausgesperrt-statt-aufgesperrt-1607-122177.html
Sapperlot W. schrieb: > Das Problem bei Selbstbauloesungen ist die Haftung. Nehmen wir an es > gebe einen Einbruch ohne Spuren. Der Verdacht kommt auf das kuerzlich > neu eingebaute Schliesssystem. Dann ist es an dir zu beweisen, dass > dieses sicher ist. Kann man machen ... Und Du glaubst eine Firma wie Burg Wächter lässt sich auf sowas ein und beweist Dir irgendwas? Ich glaube wenn Du solche Forderungen stellst, brauchst Du eine Lösung mit einem Preis mit noch ner Null mehr hintendran.
Gerd E. schrieb: > Und Du glaubst eine Firma wie Burg Wächter lässt sich auf sowas ein und > beweist Dir irgendwas? Ich glaube schon das wenn es wirklich ernst wird, also ein Einbruch mit Verlust von hohen Sachwerten und Geschädigter und Versicherung sehen sich vor Gericht das dann schon das Gericht in Erwägung zieht einen "Sachverständigen" der Firma zu laden. Aber dazu wird es vermutlich nur ganz selten kommen da man der Firma Burg Wächter zunächst einen Vertrauensbonus gewährt und nur in einem wirklich begründeten Verdacht, wenn alles andere Ausgeschlossen ist, zu diesem Schritt greifen wird. Es gibt aber schon Beispiele für solche Extremfälle. Z.B wurde der Heizlüfterhersteller des In der Bergbahn von Kaprun verbauten Lüfters ziemlich heftig angegangen und der musste sich mit allen Mitteln verteidigen. Fitbit hat eine Sammelklage am Hals weil ihr Pulsmesser angeblich nicht recht funktioniert und eine Gefahr für die Gesundheit darstellen würde. Auch die schicken ihre Projektleiter und Anwälte zum Gericht. Ach und VW... ;-) Außerdem habe als Bastler hab diesen Vertrauensbonus nicht und muss mich wahrscheinlich viel früher rechtfertigen. Wenn nicht vor Gericht dann zumindest vor dem Kunden.
Markus K. schrieb: > Ich glaube schon das wenn es wirklich ernst wird, also ein Einbruch mit > Verlust von hohen Sachwerten und Geschädigter und Versicherung sehen > sich vor Gericht das dann schon das Gericht in Erwägung zieht einen > "Sachverständigen" der Firma zu laden. So, sagen wir mal das Gericht bestellt tatsächlich einen Sachverständigen. Der ist dann natürlich nicht von der Firma selbst, sondern ein externer. Der dürfte sich bei mir gerne die 458 Zeilen Code, die Installation und Konfiguration des OS sowie den Aufbau vor Ort anschauen. Ich habe da keine Befürchtungen. Und weil das Ganze recht überschaubar ist, wird der in überschaubarer Zeit zu einem klaren Ergebnis kommen. Bei Burg Wächter ist dagegen die Frage ob die den Source überhaupt haben (die könnten das ja auch fremd vergeben haben oder eine Fremdlösung nur gelabelt) und dann ob die den da überhaupt ranlassen. Und wenn ja, dann ist deren Webportal-Lösung etc. wesentlich umfangreicher, so daß der Sachverständige nicht alles prüfen kann. Der tolle Name macht nur auf den ersten Moment Eindruck. Dennoch hat eine selbst gebaute Lösung klar ihre Grenzen, wenn z.B. von der Versicherung ein VdS-Zertifikat gefordert wird. Das zu erwerben lohnt sich ganz klar erst ab größeren Stückzahlen.
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