Ich habe mich schon öfter gefragt wieso Brushless-Modellbaumotoren trotz ihrerer geringen Größe teilweise enorm viel Leistung liefern. Dazu arbeiten sie sensorlos und sind günstig. Bei Youtube gibt es einige E-Bike umbauten mit den Dingern zu sehen. Ich habe z.b mal zwei Motoren verglichen. Einmal ein Faulhaber Motor: https://www.faulhaber.com/fileadmin/Import/Media/EN_3564_B_FMM.pdf Und dann dieser Kandidaten hier: https://hobbyking.com/en_us/turnigy-trackstar-9-5t-sensored-brushless-motor-4120kv-roar-approved.html Beide sind in etwa gleich groß, allerdings ist die Leistung des letzteren mehr als doppelt so hoch! Natrülich sind diese Angaben fragwürdig: 350W Spitzenleistung ist dann die Leistung bei der die Spulen anfangen zu glühen? Klar, solange ich den Strom schnell genug in die Spulen bekomme (hohe Spannung, geringe Spuleninduktivität) ist die Überhitzung letztlich der Punkt der die Leistung begrenzt.. sofern das Ding sich nicht vorher zerlegt. Ein richtiges Datenblatt gibts zu diesen Dingern ja meist auch nie. Auch gibt es zu dem Wirkungsgrad dieser Motoren wenig zu lesen. Letztlich muss ja das gesamt System Motor/Regler in Augenschein genommen werden. Durch die hohen Ströme werden hier wohl im Motor aber auch in den FETs einige an WATTS in wärme umgewandelt werden. Die sensorlose Kommuntierung schneidet beim Wirkungsgrad vermutlich auch nich gerade gut ab. Gruss A.B
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Die doppelte Leistung des Modellbaumotors ist ja noch sehr langweilig. Habe hier einige 315W Papst Außenläufer, deren Größen- und Gewichtskollegen im Modellbau an die 10KW haben sollen! Der Aufbau ist praktisch gleich, aber die Modellbaumotoren drehen sicher 5x so hoch und leben damit auch nur entsprechend kürzer. Außerdem gelten solche Angaben für Kurzzeitbetrieb von z.B. 3 Minuten. Am besten noch direkt hinter einer Luftschraube... Schau einfach mal nach Motoren mit geringer Drehzahl, dann steigt die Größe (und der Preis) auch bei Modellbaumotoren. Die anderen Dinger betrachte einfach als Motoren mit 5V Nennspannung an 48V betrieben.
Ja genau, die Modellbau Dinger holen ihre Leistung aus der Drehzahl. Wenig Windungen bedeutet geringe Induktivität und damit lässt sich schön schnell der Strom in die Spulen bringen.. daher auch die hohen Drehzahlen. (richtig?) Ich habe mir jetzt einen 10 x 15mmm Brushlessmotor gekauft. Der hat 11500kv was bei einer Nennspannung von 3,7V eine Drehzahl von 42.550 Upm bedeutet! Bei einem Spitzenstrom von 4A macht das eine Elektrische Leistung von 15W. Mal abwarten was das Ding wriklich kann.
A. B. schrieb: > Durch die hohen Ströme werden hier wohl im Motor aber auch in > den FETs einige an WATTS in wärme umgewandelt werden. Die sensorlose > Kommuntierung schneidet beim Wirkungsgrad vermutlich auch nich gerade > gut ab. Abgesehen davon, das der verlinkte Motor nicht sensorlos arbeitet, sind die Ströme doch peanuts. Oliver
A. B. schrieb: > Ich habe mich schon öfter gefragt wieso Brushless-Modellbaumotoren trotz > ihrerer geringen Größe teilweise enorm viel Leistung liefern. Weil sie nur für kurze Lebensdauer (ca. 100 Stunden) und kurze Betriebszeiten (ein paar Minuten bis der Akku leer ist) am Stück ausgelegt sind. Ausserdem hilft ein wenig p.m.p.o in der Werbung, es misst eh kein Modellbauer nach.
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Das Volumen eine Elektromotors wird (grob gesagt) nicht von der Leistung bestimmt, sondern vom Drehmoment. Ein Motor mit einem konstanten Volumen kommt auf eine wesentlich höhere Leistung, wenn man ihn auf hohe Drehzahlen und kleine Drehmomente auslegt anstatt umgekehrt. Dazu kommt natürlich noch dass die Modellbauteile nur kurz laufen und die angegebenen Leistungen meistens "PMPO Angaben" sind.
Wenn ein Modellbau-Brushless-E-Motor Kugellager hat, ist seine Lebensdauer nahezu unbegrenzt. Die Betriebsdauer ist recht kurz, wer lässt seine Modelle denn ununterbrochen laufen? Und Datenblätter gibt es für die gängigen Typen auch. Blackbird
Michael B. schrieb: > es misst eh kein > Modellbauer nach. Machen die meisten von uns die es ein bisschen ersthafter betreiben.
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A. B. schrieb: > Und dann dieser Kandidaten hier: > > https://hobbyking.com/en_us/turnigy-trackstar-9-5t-sensored-brushless-motor-4120kv-roar-approved.html > > Beide sind in etwa gleich groß, allerdings ist die Leistung des > letzteren mehr als doppelt so hoch! Mich würde mal interessieren, wie es sich mit dem Anlauf-Drehmoment verhält. Ich kenne brushless-Motoren nur aus dem (Flug) Modellbau, und da haben die quasi kein Anlauf-Drehmoment, weil der ESC erst mal "probieren muss" (weil sensorless), wo der Motor gerade steht und wie er angesteuert werden muss, damit er in der richtigen Richtung losläuft. Also entweder passiert da bei diesem Motor dasselbe, und es kommt ein groß übersetztes Getriebe dran, oder es geht nur mit Sensoren? (also wenn ein Modellbau-Truck am Berg anfahren soll z.B.) ?
Also laut Wikipedia gibt es Verfahren die auch im Stillstand sensorlos die Position der Magnete erfassen können. (Kurze Stromimpulse) Allerdings denke ich dass die sensorlosen Motoren aus diesem Grund (sanftes Anfahren) vor allem bei Flugmodellen zum Einsatz kommen, während in Fahrzeugen (wie z.b das Ding im Link) dann eher Motoren mit Sensor in frage kommen. Je nach dem wie viel Mühe man sich macht lässt sich mir dem Sensor natürlich auch ein viel effizienterer Betrieb herstellen. Die Lebensdauer wird wie beschrieben wohl vor allem durch die Lager bestimmt. Auf dem CCC-Congress stand mal ein Rotations-LED-Borg der non-stop im Dauerbetrieb lief. Hier war auch ein Außenläufer Motor ohne Probleme im Einsatz.
A. B. schrieb: > Die Lebensdauer wird wie beschrieben wohl vor allem durch die Lager > bestimmt. ...und die nimmt über einer gewissen Drehzahl rapide ab. Kugellager an Modellbaumotoren sind leider ein Verschleißteil. Muss man alle paar hundert Stunden tauschen.
Schreiber schrieb: > Muss man alle paar hundert Stunden tauschen. Damit kann man immerhin an 4 24Stunden-Rennen teilnehmen. Oder meinst du nach 10 Stunden?
Michael B. schrieb: > Lebensdauer (ca. 100 Stunden Da muss man aber schon Motoren namhafter Hersteller kaufen. Diese ganzen China-Billig-Noname-Motoren haben üble Lager, sind zusammengeklebt, nicht richtig gewuchtet usw. Die "unbegrenzte Lebensdauer" von weiter oben sinkt dann schnell mal unter die eines 50ct-Bürstenmotörchens vom Restpostenhändler. Dieses Übertouren machen Modellbauer teils sogar bewusst. Da werden z.B. gern Maxon Motoren nebst Planetengetriebe mit Überspannung und Überstrom ganz erheblich gepimpt. Die leben dann nur noch eine Stunde oder so, aber das Modell hatte währenddessen einen sehr kleinen, starken Antrieb...
Der Gast hat immer recht! (Mr. Krabs) schrieb: > Da muss man aber schon Motoren namhafter Hersteller kaufen. Diese ganzen > China-Billig-Noname-Motoren haben üble Lager, sind zusammengeklebt, > nicht richtig gewuchtet usw. nein, das geht auch mit Chinamotoren. Dass man Propeller nach der Montage zusammen mit dem Motor dynamisch feinwuchten muss, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. ...und einige chinesische Motorenhersteller werben damit, dass sie keine chinesischen sondern japanische/europäsche Kugellager verbauen... Peter II schrieb: > Damit kann man immerhin an 4 24Stunden-Rennen teilnehmen. Oder meinst du > nach 10 Stunden? Bei normal-sportlicher Benutzung und Flugmodellen 100h definitiv problemlos möglich. Beim hochgezüchteten Pylon-Racer oder bei Ackerfräsen/Modellautos aller Arten ist der Verschleiß deutlich höher.
Schreiber schrieb: > Dass man Propeller nach der Montage zusammen mit dem Motor dynamisch > feinwuchten muss, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Unter Schiffs- und Automodellbauern eher weniger. Außerdem wird allenfalls jeder 10. Propeller gewuchtet, solche Motoren sitzen heute zumeist in einfachen Multikoptern. Da wird nur noch zusammengesteckt und losgeflogen. Schreiber schrieb: > Bei normal-sportlicher Benutzung und Flugmodellen 100h definitiv > problemlos möglich. So ziemlich kein Modellbaumotor wird überhaupt 100h lang genutzt. Da werden lange zuvor schon andere Motoren probiert, und ab den dritten Ein- und Ausbau kann man ihn dann sowieso wegschmeißen. Wovon du redest, das ist professioneller Modellbau im Verein. Macht vielleicht 5% aller Motorenkäufe aus, die restlichen 95% werden gekauft, damit die Drohne Richtung Nachbars Schlafzimmer endlich abheben kann...
Hier ein Video aus einer Chinesischen Brushless-Motor-Fabrik: https://www.youtube.com/watch?v=JlzruRmmnWI Hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Gibt immerhin sowas wie QM.
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