Servus zusammen, ich habe vor etwa einem guten Jahr das ganze Haus auf LED umgerüstet. Da habe ich damals beim AliExpress eine ganze Kiste davon für wenig Geld gekauft. Nun sind mir aber binnen eines Jahres schon locker 6 dieser Deckenstrahler kaputt gegangen. Den letzten habe ich nun auseinandergenommen (da nun auch der Vorrat aus ist) und ihn mal näher begutachtet. Rein optisch müsste das Ding - abgesehen von der super sauberen China-Lötarbeit - eigentlich fit sein. Um sicher zu gehen, habe ich aus der Bastlerschublade einen neuen Panasonic 4,7mF/400V radial Elko geholt und den Originalen ausgetauscht. Gebracht hat es nichts. Auch die paar Widerstände auf dem Board sehen gut aus. Die LEDs funktionieren einzeln angeklemmt auch alle einwandfrei. Sobald die ganze Birne wieder am Netz hängt, flackert sie wieder nach wenigen Sekunden. Habt ihr eine Idee? Scheinbar haben die Lampen irgendwie alle das selbe Problem? Wenn ich den Fehler nämlich finde, dann schaffe ich mir tatsächlich eine Hand voll Bauteile an und repariere sie künftig einfach alle. Gruß, Dominik
Dominik schrieb: > Wenn ich den Fehler nämlich finde, dann schaffe ich mir tatsächlich eine > Hand voll Bauteile an und repariere sie künftig einfach alle. dann mach die mal die Arbeit und Zeichen einen Schaltplan anhand der Leitplatte. Dann noch ein Foto wo man auch die Beschriftung der Bauteile lesen kann.
Wie heiß werden die denn im Betrieb? Die Aluoberfläche sieht bissken komisch aus. Fass die mal, wenn das echtes Alu ist, dann müssen sie sich kalt anfühlen. Wenn das nur lackiertes Plastik ist, dann ist die Kühlleistung schon mal ein paar Größenordnungen schlechter.
Schaltplan rekonstruieren und hier hochladen. Müßte machbar sein, ist ja nicht besonders viel drauf, dann können wir weiter sehen.
Decken-Einbaulampen werden sehr häufig zu heiß, da sie schlecht oder gar nicht gekühlt sind. Für Halogenlampen war das noch Ok, aber nicht für LED. Das ist eine der Stellen, wo LED Leuchtmittel einfach ungeeignet sind.
>Sobald die ganze Birne wieder am Netz hängt, flackert sie wieder nach >wenigen Sekunden. Da hat sich wohl ein Bonding Draht in der LED gelöst. Zu heiss geworden. Reparatur nicht möglich. Da hilft nur eine gute Kühlung und viel Platz für ein ausreichende Luftzirkulation um die LEDs.
Hänge doch mal versuchsweise statt der originalen LEDs 3x 3W Ausführungen (auf Kühlkörpern) in Reihenschaltung an die Elektronik. Ich vermute mal, das dann das Flackern weg ist. bei meinem ersten Lötversuch von LEDs im Gehäuse 3535 auf Starplatinen mit bleifreiem Lot auf dem Ceranfeld, hatte ich genau das selbe Problem, das die LEDs flackerten! Vom Schmelzpunkt der Zinnpaste zur maximalen Verarbeitungstemperatur der LEDs hatte ich nur 10° Spielraum. Das war zu wenig! Mit bleihaltiger Paste trat der Effekt nicht mehr auf. Ich vermute daher mal, das deine LEDs einen Hitzeschaden haben.
Tja, das sind die typischen Chinateile. Die LEDs haben in der Mitte ein Kühlpad, das bei den Teilen selten gelötet ist. Bestenfalls ist ein Klecks Wärmeleitpaste drunter, Anpressdruck gibt es keinen. Dadurch wird die LED viel zu heiss (obwohl die höchstens 5W haben, niemals 9) und geht kaputt, was sich oft in temperaturabhängigem Geflacker (Bonddraht vom Chip angehoben) endet. Fazit, die Teile sind einfach Müll. Sind auch eine verheerende EMV Katastrophe (such mal irgendeine Form eines Filters auf dem "Netzteil") und die Isolation vom Netz zum Kühlkörper ist unzulässig schlecht. Rauskommen tun im Neuzustand bestenfalls 50lm/W (tatsächlich aufgenommenes W, nicht Aliexpress-W), denn die verbauten Chips sind nicht gerade das beste, das die Produktion hergibt. Reparatur: Wegwerfen und bessere nehmen. Klingt hart, aber die Funzeln bekommt man nicht gescheit hin bzw. es ist die Arbeit nicht wert. Markenware hält zwar auch oft ihre Datenblattwerte unter Realbedingungen nicht ein, aber taugt schon mal erheblich mehr. Und bei nicht gut belüfteten Leuchten sowas in max. 3W nehmen, sonst wird es so und so zu heiss. Was gescheites mit >100lm/w wird dabei mehr Licht rausbringen als das Chinading.
Dominik schrieb: > Die LEDs funktionieren einzeln angeklemmt auch alle einwandfrei. > Sobald die ganze Birne wieder am Netz hängt, flackert sie wieder nach > wenigen Sekunden. Der Wackelkontakt steckt in einer LED. Da reisst der Bonddraht ab, und hat dann nur noch bei bestimmten Temperaturen Kontakt. Oder wenn man die Birne kurz auf den Tisch schlägt. Das ist eine der häufigsten Ausfallursachen bei Consumer High Power LEDs, vor allem bei kostenoptimiert auf Kante genähten. Falls Du die LEDs vom Kühler runter und wieder draufbekommst kannst Du aus drei defekten zwei ganze machen.
Mal als Beispiel sowas: Osram LED Star PAR16 50 36° 4.3W/827 GU10 Hat zwar auch nur 350lm aus 4,3W, aber so wirklich gutes scheint es in GU10 noch nicht zu geben, und wenn, dann sehr teuer. Thermisch sind die Osram-Teile schon ein gutes Stück besser als typische Aliexpress-Ware ausgelegt und halten meiner Erfahrung nach auch recht lange. Kostet natürlich jetzt das dreifache der Chinaware, ca. 3Eur. Dafür hält es aber wenigstens länger als eine herkömmliche Glühlampe und erfüllt geltende Normen.
Der BP9023 scheint dem ICL8002 LED Controller zu entsprechen. An dessen Pin 3 gegen Masse (Pin 4) liegt der Widerstand, der den Strom durch die LED bestimmt. Wenn man diesen z.B. um 20% grösser macht, fliessen 20% weniger Strom durch die LED und dann leben sie praktisch für immer. Diesen Umbau habe ich jetzt schon bei einigen Lampen hinter mir und es hat sich bestens bewährt. Die Hersteller überfahren in dem meisten Fällen rücksichtslos die Spezifikation der LED. http://www.infineon.com/dgdl/Data_Sheet_ICL8002G_V0.1.pdf?folderId=db3a304316f66ee801178c31a9af054a&fileId=db3a304336797ff90136a11a92993afd Den Umbau macht man vorzugsweise direkt nach dem Kauf.
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Bearbeitet durch User
Oder wenn es tatsächlich, wie vermutet, die LEDs sind, würde ich gute Cree's nehmen. Die haben meist einen maximal erlaubten Strom von 1,5A, die bleiben bei für 3W typischen 700 oder 750 mA recht kühl. Zum einen haben die Crees als Markenware und neuere Modelle einen höheren Wirkungsgrad, zum anderen steigt der Wirkungsgrad durch Unterbestromung ebenfalls nochmals. Weiterhin haben großzugiger dimensionierte LEDs einen besseren Wärmewiderstad vom Chip zum Gehäuseboden, da sie ja dafür ausgelegt wurden, größere Leistungen abführen zu müssen. Das alles in Kombination sollte dafür sorgen, das die Lampen geringfügig heller leuchten UND ein paar Grad kühler bleiben. Mit etwas Glück genau das Quäntchen, was noch fehlt ;-)
Dominik schrieb: > Die LEDs funktionieren einzeln angeklemmt auch alle einwandfrei. Habt Ihr alle einfach überflogen, oder?
der schreckliche Sven schrieb: > Dominik schrieb: >> Die LEDs funktionieren einzeln angeklemmt auch alle einwandfrei. > > Habt Ihr alle einfach überflogen, oder? Nein. Sobald die ganze Chose heiss wird, wird mindestens eine LED aufhören zu funktionieren. Und beim mal-kurz-einzeln-testen wird es halt nicht heiss genug.
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