Hallo an alle, ich hätte mal eine Frage zu einem npn-Transistor. Ich will einen als Schalter an einen ATmega anschließen. Am Transistor ist ein Verbraucher dran, der 0,3A benötigt. Diesen Verbraucher will ich über den AVR-Pin einschalten(dafür brauche ich den Transistor). Die Theorie habe ich soweit verstanden(auch die Berechnung des Basiswiderstandes, die man hier auf der Homepage findet). Ich habe diesen Transistor ausgesucht: https://www.conrad.de/de/transistor-bjt-diskret-diodes-incorporated-fzt458ta-sot-223-1-npn-563441.html Für mich ist auch der Ptot des Transistors wichtig, da der Verbraucher 1.5W verheizt. Nun habe ich den Basiswiderstand berechnet und komme auf 380 Ohm. Ich habe Hfe(100) mit 3.3 dividiert. Ist dieser Wert(3.3) wirklich immer üblich? MfG
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Verschoben durch Moderator
Mr. Mister schrieb: > ich hätte mal eine Frage zu einem npn-Transistor. Ich will > einen als Schalter an einen ATmega anschließen. Am Transistor > ist ein Verbraucher dran, der 0,3A benötigt. Diesen Verbraucher > will ich über den AVR-Pin einschalten(dafür brauche ich den > Transistor). Die Theorie habe ich soweit verstanden(auch die > Berechnung des Basiswiderstandes, die man hier auf der Homepage > findet). Sehr gut. Lob und Anerkennung. > Ich habe diesen Transistor ausgesucht: > [FTZ458] Sehr ungünstig. Begründung unten. > Für mich ist auch der Ptot des Transistors wichtig, da der > Verbraucher 1.5W verheizt. ??? Transistor und Verbraucher bilden einen variablen Spannungs- teiler. Es fließt zwar derselbe Strom, aber der Spannungs- abfall ist (sehr) unterschiedlich, und deshalb auch die Leistung. Am Transistor fällt nur ein Bruchteil des Leistung ab, die der Verbraucher umsetzt. > Nun habe ich den Basiswiderstand berechnet und komme auf > 380 Ohm. Ziemlich wenig, aber kommt hin. > Ich habe Hfe(100) mit 3.3 dividiert. Wie kommst Du auf die "100"? Das Datenblatt sagt 15 bei 100mA Kollektorstrom. Der Transistor ist für Deinen Zweck ungeeignet. > Ist dieser Wert(3.3) wirklich immer üblich? Das ist ein einigermaßen sinnvoller Schätzwert, aber kein Dogma. Deine Transistorauswahl ist aber schlecht. Du schreibst, der Verbrauche hätte 1.5W und 0.3A; das bedeutet, dass er mit 5V betrieben wird. Es ist zwar nicht falsch, aber ungünstig, 5V mit einem 400V- Transistor zu schalten. --> Übertreibung. Außerdem verträgt der Transistor MAXIMAL 300mA; das ist zu wenig, wenn der Verbraucher 300mA zieht. Man sollte den zulässigen Kollektorstrom von Bipolartransistoren HÖCHSTENS zu 30% ausnutzen; oberhalb werden die Daten (Strom- verstärkung, Uce_sat) rapide schlechter. Du solltest auf die Suche nach einem Transistor für ungefähr 30V/1A gehen. Mehr Spannung und mehr Strom schaden nicht, sind aber nicht so wichtig.
Eigentlich ist der Transistor nicht geeignet. Die 300mA sind die 'Absolute Maximum Ratings', also Werte, die man nicht erreichen sollte. Du solltest mindestens einen nehmen, der den doppelten Strom kann. Sollte der Verbraucher eine Glühlampe oder ein Motor sein, dann musst du noch viel mehr Reserve einplanen - die Einschaltströme solcher Verbraucher betragen ein vielfaches des Arbeitsstroms. Auch ist dein hFE bei so großen Strömen bei Weitem nicht mehr bei 100, sondern eher bei 15 (oder kleiner) als Minimum - siehe Datenblatt. Generell: Wenn du den Verbraucher nur ein- bzw. ausschalten willst, spielt der Ptot des Transistors nicht die entscheidende Rolle. Entweder ist aus, dann ist Pv = 0, weil I=0, oder es ist vollständig eingeschaltet, dann ist die geringe Restspannung (<0.5V) mal dem Strom, das was als Verlustleistung übrigbleibt. Für solche Zwecke sind Logic-Level-MOSFETS viel besser geeignet, außer du betreibst deinen µC mit Spannungen unter 3V. Das Gate braucht im statischen Zustand gar keinen Strom, an der DS-Strecke fällt wesentlich weniger Restspannung ab und damit ist die Verlustleistung des FET auch im eingeschalteten Zustand nahe Null. Im Forum gibt es eine Seite, die dir bei der Auswahl des MOSFET helfen kann.
Possetitjel schrieb: > Du solltest auf die Suche nach einem Transistor für ungefähr > 30V/1A gehen. Mehr Spannung und mehr Strom schaden nicht, sind > aber nicht so wichtig. Nachtrag: Der FZT649 sieht ganz passend aus. DaBla sagt, Mindestverstärkung ist 100 bei Ic = 1A; das bedeutet, der Transistor ist mit weniger als 10mA Basisstrom zufrieden.
Possetitjel schrieb: > DaBla sagt, Mindestverstärkung ist 100 bei Ic = 1A; das bedeutet, > der Transistor ist mit weniger als 10mA Basisstrom zufrieden. Im DaBla ist die Uce(sat) allerdings bei 1A Ic und 100mA Ib angegeben. Damit er einen möglichst niedrigen Spannungsabfall am Transistor hat schadet es also nicht auf 15mA (oder was der Port max. hergibt) Basisstrom zu gehen. Oder er nimmt einen LL-Mosfet wie Hilde-K schon angeregt hat.
HildeK schrieb: > Für solche Zwecke sind Logic-Level-MOSFETS viel besser geeignet, außer > du betreibst deinen µC mit Spannungen unter 3V. http://www.rohm.com/web/global/datasheet/RUS100N02/rus100n02tb-e
Ja, danke, ich weiß schon, dass es ein paar wenige gibt. Aber nicht unbedingt an jeder Ecke ...
Also zunächst mal vielen Dank für eure Antworten. Also ich werde für dieses Projekt nur einen npn-Transistor einsetzen. Ich will nicht nur das Ding auf meine Platine klatschen. Ich WILL das Teil verstehen und brauche den Lerneffekt. Das mit dem LL-Mosfet merke ich mir für das nächste Projekt. Ich habe jetzt einen anderen Transistor gefunden, der schon passender ist. Ich habe mich an die Werte 30V/1A orientiert und habe folgendes gefunden: https://www.conrad.de/de/transistor-bjt-diskret-fairchild-semiconductor-fmmt449-supersot-3-1-npn-1264057.html Das Datenblatt sagt mir einen Hfe von 70. Habe es ausgerechnet und komme nun auf einen Basiswiderstand von 265 Ohm. Laut Tutorial muss ich jetzt den Widerstandswert abrunden. Wenn ich es richtig verstanden habe, liegt es an der Produktion der Transistoren, da alle sich wegen den elektrischen Charakteristika minimal unterscheiden. Ich werde hier einen 255 Ohm Widerstand einsetzen. Beim Verbraucher handelt es sich um eine Heizfolie mit 5V/1.5W. Daher auch der Strom mit 0,3A. MfG
Du kannst ruhig auch 270R nehmen, der ist gängiger. Kritisch könnte eher die Verlustleistung sein, die der Transistor erfährt. Hohe Umgebungstemperatur wird nicht gehen, bei 25°C kann er nur 500mW mit 4mW/°C Abnahme.
HildeK schrieb: > Kritisch könnte eher die Verlustleistung sein, die der Transistor > erfährt. Der angegebene T. wird bei einem Strom von 0,3A eine CE-Spannung von 0,3Volt haben. 0,3A x 0,3V = 0,09Watt Kritisch ist das nicht.
Mr. Mister schrieb: > Ich will nicht nur > das Ding auf meine Platine klatschen. Ich WILL das Teil verstehen und > brauche den Lerneffekt. Ich denke, die Sache mit dem Vorwiderstand hast Du verstanden. Dann sehe ich, DU möchtest bei Conrad einkaufen und hast keine Probleme mit einem SOT-23-Gehäuse. Somit kannst Du ohne zusätzlichen Aufwand eine bipolare Lösung, wie sie vor >= 20 Jahren üblich war abhaken und gleich einen zeitgemäßen Transistor einsetzen: https://www.conrad.de/de/mosfet-infineon-technologies-irlml6346trpbf-1-n-kanal-13-w-sot-23-161193.html Dieser (wie viele, viele andere MOSFETs) wäre für Dein Projekt perfekt.
m.n. schrieb: > Somit kannst Du ohne zusätzlichen Aufwand eine bipolare > Lösung, wie sie vor >= 20 Jahren üblich war abhaken und gleich einen > zeitgemäßen Transistor einsetzen: Mr. Mister schrieb: > Ich will nicht nur > das Ding auf meine Platine klatschen. Ich WILL das Teil verstehen und > brauche den Lerneffekt. Das mit dem LL-Mosfet merke ich mir für das > nächste Projekt. !
der schreckliche Sven schrieb: > Der angegebene T. wird bei einem Strom von 0,3A eine CE-Spannung von > 0,3Volt haben. Vermutlich ja, im Datenblatt ist das aber nicht garantiert, sondern nur 500mV bei 1A Strom und B=10! Nicht mal Kurven sind angegeben, aus denen man großzügig was interpolieren könnte. Jetzt haben wir zwar nicht 1A Strom, aber eben auch kein B=10. Daher: in solchen Fällen MOSFETs nehmen oder zumindest konservativ argumentieren!
HildeK schrieb: > Vermutlich ja, im Datenblatt ist das aber nicht garantiert, sondern nur > 500mV bei 1A Strom und B=10! Nicht mal Kurven sind angegeben, aus denen > man großzügig was interpolieren könnte. Dem würde ich das eher zutrauen (hfe ~20). http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/2N2222ASMD%23SIE.pdf https://www.reichelt.de/2N-Transistoren/2N-2222A-SMD/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=18407&GROUPID=2879&artnr=2N+2222A+SMD&SEARCH=transistor%2Bnpn%2Bsmd HildeK schrieb: > Daher: in solchen Fällen MOSFETs nehmen Schritt Zwo.... ABER gleich mal welche mitbestellen (LL zB: IRLML2502), um die Versandkosten zu sparen, wäre keine schlechte Idee!
Teo D. schrieb: > Schritt Zwo.... ABER gleich mal welche mitbestellen (LL zB: IRLML2502), > um die Versandkosten zu sparen, wäre keine schlechte Idee! Erst keinen und dann gleich zwei? Vielleicht doch eine schlechte Idee, denn der TO scheint gerne bei Conrad zu kaufen. Dort gibt es den 2502 nicht ;-)
m.n. schrieb: > Vielleicht doch eine schlechte Idee, denn der TO scheint gerne bei > Conrad zu kaufen. Hi, ne nicht gerne, aber Conrad ist um die Ecke. Das ist der einzige Grund, warum ich dort kaufe. Der Versand entfällt auch. Vielen Dank für alle Antworten. Den 2502 schau ich mal später genauer an. MfG
m.n. schrieb: > Vielleicht doch eine schlechte Idee, denn der TO scheint gerne bei > Conrad zu kaufen. Dort gibt es den 2502 nicht ;-) Auf die krude Reichelt suche verlassen was? https://www.google.de/search?biw=1680&bih=894&q=IRLML2502+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.reichelt.de%2F&oq=IRLML2502+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.reichelt.de%2F&gs_l=psy-ab.3...101652.102199.0.103238.2.2.0.0.0.0.60.113.2.2.0....0...1.1.64.psy-ab..0.0.0....0.j7zgFnMjXS4 (IRLML2502 site:https://www.reichelt.de/)
m.n. schrieb: > Somit kannst Du ohne zusätzlichen Aufwand eine bipolare > Lösung, wie sie vor >= 20 Jahren üblich war abhaken und > gleich einen zeitgemäßen Transistor einsetzen: Es geht nicht. Es geht einfach nicht. Er bekommt es NICHT fertig, Bipolartransistoren NICHT schlechtzureden.
Vollmond war doch gerade erst? Teo D. schrieb: >> Vielleicht doch eine schlechte Idee, denn der TO scheint gerne bei >> Conrad zu kaufen. Dort gibt es den 2502 nicht ;-) > > Auf die krude Reichelt suche verlassen was? Wenn jemand bei Conrad kaufen möchte, bringt die Reichelt-Suche absolut garnichts. Possetitjel schrieb: > Es geht nicht. Es geht einfach nicht. > Er bekommt es NICHT fertig, Bipolartransistoren NICHT > schlechtzureden. Hätte der TO darauf Wert gelegt, unbedingt ein bedrahtestes Bauteil zu verwenden, dann hätte ich ihm durchaus etwas Bipolares empfohlen: BC337-40. Auf Wunsch schicke ich dem TO auch eine ganze Tüte zu. Lasset uns rechnen: TO möchte einen FMMT449 von Conrad zu € 0,31/Stk. Ich rate zu IRLML6346 von Conrad zu € 0,15/Stk. Ersparnis € 0,16/Stk.. Bei den Millionenstückzahlen, mit denen hier üblicherweise gerechnet wird, eine Gesamtersparnis im 6-stelligen Euro-Bereich. Amen!
m.n. schrieb: > Wenn jemand bei Conrad kaufen möchte, bringt die Reichelt-Suche absolut > garnichts. Autsch.... noch mal Glück gehabt. ;P https://www.conrad.de/de/mosfet-infineon-technologies-irlml2502trpbf-1-n-kanal-125-w-sot-23-162827.html
Teo D. schrieb: > Autsch.... noch mal Glück gehabt. ;P > https://www.conrad.de/de/mosfet-infineon-technologies-irlml2502trpbf-1-n-kanal-125-w-sot-23-162827.html Man muß Dich eben nur richtig motivieren ;-)
m.n. schrieb: > Man muß Dich eben nur richtig motivieren ;-) "Everybody's Darling, Everybody's Depp" DANKE...
m.n. schrieb: > Mr. Mister schrieb: > Ich denke, die Sache mit dem Vorwiderstand hast Du verstanden. Dann sehe > ich, DU möchtest bei Conrad einkaufen und hast keine Probleme mit einem > SOT-23-Gehäuse. Somit kannst Du ohne zusätzlichen Aufwand eine bipolare > Lösung, wie sie vor >= 20 Jahren üblich war abhaken und gleich einen > zeitgemäßen Transistor einsetzen: > https://www.conrad.de/de/mosfet-infineon-technologies-irlml6346trpbf-1-n-kanal-13-w-sot-23-161193.html > Dieser (wie viele, viele andere MOSFETs) wäre für Dein Projekt perfekt. MOSFETs haben auch Nachteile. Sie sind weniger robust und empfindlicher ggü. statischer Elektrizität. Darüber hinaus sind in diesem Leistungsbreich die MOSFETs auch noch teurer. Der Vorteil vom MOSFET ist der geringere Schaltverlust und damit eine geringe Notwendigkeit zur Kühlung sowie die nahezu verlustfreie Ansteuerung. Beim Schalten einer Heizfolie kommen noch Sicherheitsaspekte hinzu. Wie ist das Verhalten bei durchbrennen, hier würde ein MOSFET dauerleiten und somit Dauerheizen.
Frank schrieb: > Beim Schalten einer Heizfolie kommen noch Sicherheitsaspekte hinzu. Wie > ist das Verhalten bei durchbrennen, hier würde ein MOSFET dauerleiten > und somit Dauerheizen. Mein Fehler, das ist beim JFET so, der MOSFET hat dieses Problem nicht. Also aus dem Gesichtspunkt ist ein MOSFET ok.
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