Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sind 50 Hz die ideale Netzfrequenz?


von Netzfrequenz (Gast)


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Was wäre, wenn man das Stromnetz und alle Verbraucher ohne Kosten 
komplett neu aufbauen könnte, würde man dann immer noch 50 Hz als 
Netzfrequenz wählen oder gäbe es eine, die besser für ihren Einsatzzweck 
geeignet ist?

Also was wäre, wenn wir in einer Wünsch Dir Was Welt leben könnten, wo 
man so einen Umstieg gratis durchführen könnte, würde man die gleiche 
Frequenz wie bisher wählen oder währen vielleicht 100 Hz, 200 Hz, 20 Hz, 
1000 Hz oder irgendetwas anderes besser geeignet?

Und wenn es diese bessere Frequenz geben würde, warum und worin wäre 
diese besser?

Wenn ich mich nicht irre, dann sind die 50 Hz wegen dem menschlichen 
Herzschlag schlecht gewählt, aber ob es auch andere technische Gründe 
gibt, die eine andere Netzfrequenz besser erscheinen lassen, weiß ich 
nicht.

: Gesperrt durch Moderator
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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50 Hz lassen sich so schön mit glatten 3000 Umdrehungen/min erzeugen :D

von Amateur (Gast)


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Die 50 Hz muss man im damaligen Kontext sehen.

Ein völlig neues Netz würde heute wohl mit Gleichspannung laufen. Is 'ne 
Frage der Machbarkeit.

Beitrag #5170102 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas V. (Gast)


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falls noch nicht bekannt - interessanter Lesestoff:

Der Weg zur Normfrequenz 50Hz

http://www.cdvandt.org/50Hz-Neidhoefer.pdf


Gruß
Thomas

von Wolfgang (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> Und wenn es diese bessere Frequenz geben würde, warum und worin wäre
> diese besser?

Sehr verbreitet sind neben 50Hz auch 440Hz. Da sind die Trafos kleiner 
und folglich bei gleicher Leistung leichter.

von A. B. (cumulus)


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50 Hz waren so 'ne art Kompromiss zwischen hohe Frequenz -> Verluste 
durch die Kapazität der Kabel zueinander und geringe Frequenz -> größere 
Trafos.

von jz23 (Gast)


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Wahrscheinlich Gleichstrom, da heutzutage das meiste SNTs sind und man 
eben weniger Störungen überall einkoppelt, wenn man Gleichstrom nutzt. 
Spart dann auch sowas wie PFC ein.
Einziger Nachteil wäre wohl, dass ein Lichtbogen nicht von selbst 
verlöscht, bzw. dass alle mechanischen Kontakte entsprechende 
Vorrichtungen bräuchten, um Lichtbögen auszupusten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Sehr verbreitet sind neben 50Hz auch 440Hz.

Nee, an den Kammerton hat dabei keiner gedacht. ;-)  Das sind eher
400 Hz.  Kenne ich aber nur als Schutzkleinspannung in Industrieanlagen
sowie im Flugzeug.  „Sehr verbreitet“, naja :), 16,7 Hz (Bahnstrom)
dürften da noch deutlich mehr Verbreitung haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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jz23 schrieb:
> da heutzutage das meiste SNTs sind und man eben weniger Störungen
> überall einkoppelt, wenn man Gleichstrom nutzt

Keineswegs; die Störungen entstehen dort nicht beim Gleichrichten,
sondern durch das Schalten selbst.

Allerdings würde man dann in der Tat den Ladekondensator sparen.

von Peter II (Gast)


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jz23 schrieb:
> Einziger Nachteil wäre wohl, dass ein Lichtbogen nicht von selbst
> verlöscht, bzw. dass alle mechanischen Kontakte entsprechende
> Vorrichtungen bräuchten, um Lichtbögen auszupusten.

und das es immer noch keine Wirklichen Gleichstrom-Netze gibt. Bis jetzt 
wird noch mit Punkt zu Punkt experimentiert.

Bei Gleichstrom fehlt die Regelgröße (Spannung ist überall anders, 
Frequenz ist immer gleich). Man müsste ein sehr kompliziertes 
Regelsystem einführen damit mehre Kraftwerke gleichzeitig in ein Netz 
einspeisen könnten.

In 10 - 15 Jahren hat man das eventuell, aktuell gibt es zu Drehstrom 
keine wirkliche Alternative.

Ein Trafo ist viel Robuster also jeder Elektronik, auch wenn er groß und 
schwer ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> In 10 - 15 Jahren hat man das eventuell, aktuell gibt es zu Drehstrom
> keine wirkliche Alternative.

Drehstrom ist ohnehin nochmal was ganz anderes: die Einfachheit
eines Asynchronmotors als Antrieb elektrischer Maschinen ist ein
nicht zu unterschätzender Faktor.

von Michael B. (laberkopp)


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Netzfrequenz schrieb:
> Was wäre, wenn man das Stromnetz und alle Verbraucher ohne Kosten
> komplett neu aufbauen könnte, würde man dann immer noch 50 Hz als
> Netzfrequenz wählen

Nein, 60Hz.

Denn ob 45 oder 75 Hz macht keinen wesentlichen Unterschied, und die 16 
Hz der Bahnlokomotiven sind heute technisch nicht mehr notwendig.

Aber es ist VÖLLIG HIRNVERBRANNT 1901 nicht einfach die 1891 festgelegte 
Frequenz von 60Hz zu benutzen, die schon jemand anderes, nach gutem 
Überlegen (Trafoblechdicken, Generatordrehzahlen, Leitungsverluste) als 
gut befunden hat, bloss weil man glaubt, Europa müsse alles anders 
machen als die USA, schon aus Prinzip, aus not invented here Mentalität, 
und damit jede Menge unnützer Probleme im internationalen Handel und 
beim persönlichen Verreisen über die Welt zu schaffen. Bei der 
Gelegenheit übrigens auch die Spannung standardisieren, da sollte man 
wohl 230V nehmen.

Wenn überhaupt, könnte man auf 400Hz gehen, macht kleinere Trafos und 
bei langen Überlandleitungen könnte man mit heutiger Technik ja HGÜ 
verwenden statt sich die dann zu hohen Verluste einzuhandeln. Die dann 
nötigen mehrpoligen Generatoren solte man kostenverträglich hinbekommen.

von THOR (Gast)


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Gut dass wir das nochmal in der dir eigenen Sachlichkeit dargelegt 
bekommen haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zumal es keineswegs so korrekt zu sein scheint:

http://ieeexplore.ieee.org/document/628099/?reload=true

“In 1891, Westinghouse engineers in Pittsburgh selected 60 Hz as their 
new power frequency. That same year, AEG engineers in Berlin selected 50 
Hz as their new power frequency.”

Beide Varianten sind also zeitgleich entstanden.

von Thomas R. (Gast)


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Als vor ca. 100 Jahren unser Stromnetz aufgebaut wurde war Wechselstrom 
die beste Wahl.
Heute sieht es aber anders aus:
In fast allen heutigen Verbrauchern wird Wechselstrom zuerst 
gleichgerichtet und danach mit Hochfrequenz rauf- oder runter 
transformiert und dann wieder gleichgerichtet:
Beispiele:
LED-Lampen, Laptops, Microwellen, meine Induktion-Kochplatte macht 
zuerst mit einen fetten Gleichrichter DC-Strom und dann mit 50 kHz eine 
Kochplatte.

Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.
DC-Transformatoren haben einen viel besseren Wirkungsgrad und auch lange 
Kabel.

SIEMENS hat anno 2007 eine 1225km lange 3000MW-DC-Leitung gebaut - nicht 
in der Nordsee, sondern in Shenzhen.
Die Niederlande sind weiter von Norwegen entfernt wie wir und die haben 
ein bidirektionales DC-Seekabel (mit ±450 kV) nach Norwegen gelegt, um 
die dortigen Speicherseen zu nutzen (google mal nach "Norned").
Mein nächstes Haus kriegt genug Leerrohre für das kommende DC-Netz!

von Jannis (Gast)


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Hallo

gibt es eigentlich kein Thema hier was rein sachlich, ohne jegliche 
gesellschaftlich oder persönliche Wertung, rein auf Physikalisch 
Technische Fakten disskutiert werden kann ?

Es muß doch basierend auf den Leitungslängen, den Induktiven 
Widerständen, Schaltverhalten, der heutigen möglichkeiten in der 
E-Technik und weiteren Parametern eine physikalisch sauber (ohne 
rücksicht auf Meinungen, Egoismen, bestehende Netzformen und 
dazugehöreige Vorschriften und Normen) sauber begründbare optimal 
Frequenz(eventuell auch 0Hz also Gleichspannung), Netzform (mehr als 3 
Phasen?) und Spannungshöhe(n) geben.

mfg

Jannis

von Manfred (Gast)


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jz23 schrieb:
> Wahrscheinlich Gleichstrom,

Bei 230V Gleichstrom möchte ich den Stecker vom Tauchsieder nicht aus 
der Dose ziehen, ohne Schutzausrüstung zu tragen.

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> Sehr verbreitet sind neben 50Hz auch 440Hz. Da sind die Trafos kleiner
> und folglich bei gleicher Leistung leichter.

Allerdings benutzt man immer seltener Eisen-Netztrafos
und immer häufiger Schaltnetzteile. Da spielt die Frequenz
keine grosse Rolle mehr

von Thomas R. (Gast)


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//Bei 230V Gleichstrom möchte ich den Stecker vom Tauchsieder nicht aus
//der Dose ziehen, ohne Schutzausrüstung zu tragen.

Nö, ein winziger Schalter ist billiger als ein fetter Schalter, 
abgeschaltet wird mit einem MOSFET, der den Tauchsieder ausschaltet.
Meine Induktion-Kochplatte macht das auch.

von Wolle G. (wolleg)


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Harald W. schrieb:
> Allerdings benutzt man immer seltener Eisen-Netztrafos
> und immer häufiger Schaltnetzteile.

Das mag für Konsumgüter u.ä. zutreffen, aber was sollte man für 
industrielle Anwendungen (z.Zt. Drehstrom,  mehrere 100KW Bereich) 
verwenden

von Gilli (Gast)


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Jannis schrieb:
> Netzform (mehr als 3
> Phasen?) und Spannungshöhe(n) geben.

Ich persönlich hielte eine Kombination aus der derzeitigen AC (evtl. 
höhere Frequenz) ergänzt mit bis zu 3 anderen Möglichkeiten als sinnvoll 
- auch, wenn es manche lachhaft finden mögen, wäre mein Favorit die 
"maximale Flexibilität". Trotz des Aufwandes für die Umsetzung.

(Allerdings bin ich auch ein Anhänger der Theorie, daß man besser 
praktisch überall Strom produzieren (und auch auf der Stelle alle zum 
schnellst irgend möglichen Umstieg auf E-Autos ZWINGEN) sollte... 
zumindest wären großflächige Ausfälle dann nur noch bei 
Naturkatastrophen drin.

Und wir müßten den Rest Erdöl nur noch in Notsituationen als 
Energielieferant mißbrauchen - was trotz der "Unumkehrbarkeit" starker 
zu erwartender Auswirkungen des bisherigen Schindluders... sehr positiv 
für die Atmosphäre wäre.

Jetzt wird´s wieder heißen: "Müssen ständig die Ökos ihr Maul 
aufreißen?" --- Mir egal, es wurde von Jannis nach (m)einer streng 
fachlichen Meinung gefragt, und das ist sie.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Thomas R. schrieb:
> //Bei 230V Gleichstrom möchte ich den Stecker vom Tauchsieder
> nicht aus
> //der Dose ziehen, ohne Schutzausrüstung zu tragen.
>
> Nö, ein winziger Schalter ist billiger als ein fetter Schalter,
> abgeschaltet wird mit einem MOSFET, der den Tauchsieder ausschaltet.
> Meine Induktion-Kochplatte macht das auch.

Und wenn der MOSFET legiert, was machst Du dann?

Bei Gleichstrom würden das auch die Schutzautomaten erheblich verteuern. 
Viele bewährte Kontrollelemente würden mit DC nicht mehr machbar sein 
und nur durch komplexe Technik ersetzbar sein.

"Simple is good!"

Normale handelsübliche Relais würden bei der hohen Spannung mit 
Lichtbogenbildung nur ein einziges Mal funktionieren, und, und, und...

Irgendwie hat der Wechselstrom auf ganze Sicht doch praktische Vorteile 
gegenüber den paar theoretischen Vorteilen.

Dann nur noch von Halbleiterschaltgebilden abhängig zu sein - Brrr...

Wir wollen der Halbleiterindustrie doch nicht das Geld in den Rachen 
schmeissen? Oder doch?

von Thomas R. (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Allerdings benutzt man immer seltener Eisen-Netztrafos
>> und immer häufiger Schaltnetzteile.
>
> Das mag für Konsumgüter u.ä. zutreffen, aber was sollte man für
> industrielle Anwendungen (z.Zt. Drehstrom,  mehrere 100KW Bereich)
> verwenden

Gibt es eigentlich Elektroautos (z.B Tesla) mit 50 Hz Drehstrommotor?

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> //Bei 230V Gleichstrom möchte ich den Stecker vom Tauchsieder nicht aus
> //der Dose ziehen, ohne Schutzausrüstung zu tragen.
>
> Nö, ein winziger Schalter ist billiger als ein fetter Schalter,

Man kann auch einen sog. Mikroschalter benutzen. Die bis in die
60-er Jahre üblichen Lichtschalter waren auch für Gleichstrom
geeignet.

von Gilli (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Gibt es eigentlich Elektroautos (z.B Tesla) mit 50 Hz Drehstrommotor?

Wozu genau? Um sie an einem langen Kabel am derzeitigen Netz betreiben 
zu können?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Beispiele:
> … Microwellen

Schlechtes Beispiel.

Klar wird im klassischen Mikrowellenofen gleichgerichtet – aber erst
nach der Transformation der Spannung in den Kilovoltbereich.

von Thomas R. (Gast)


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Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
https://www.youtube.com/watch?v=Ggoi0OBhVSQ

von kdsgbiof (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Die bis in die
> 60-er Jahre üblichen Lichtschalter waren auch für Gleichstrom
> geeignet.

Die hatten (haben, im Haus meiner Mutter ist noch einer in Betrieb) auch 
Schaltabstaende, von denen heutige Schalter nur traeumen koennen.

Ausserdem schalten die max.60-100W, nicht 2kW.

kdsgbiof

von kdsgbiof (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
> Youtube-Video "Tesla motor"

Tesla hat DC-Motore mit Buersten? Das wage ich stark zu bezweifeln.

kdsgbiof

von Thomas R. (Gast)


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kdsgbiof schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
>> Youtube-Video "Tesla motor"
>
> Tesla hat DC-Motore mit Buersten? Das wage ich stark zu bezweifeln.
>
> kdsgbiof

Wo habe ich geschrieben, dass Tesla DC-Motore mit Buersten hat?
Tatsächlich sind das Brushlessmotore.

von Netzfrequenz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>
>> Sehr verbreitet sind neben 50Hz auch 440Hz. Da sind die Trafos kleiner
>> und folglich bei gleicher Leistung leichter.
>
> Allerdings benutzt man immer seltener Eisen-Netztrafos
> und immer häufiger Schaltnetzteile. Da spielt die Frequenz
> keine grosse Rolle mehr

Aber die großen Verbraucher ist ja nicht das Kleinvieh, sondern E-Herd, 
Haarföhn, E-Motor, Backofen, Wasserkocher, Staubsauger, Elektrogrill 
usw..

Und die meisten von denen funktionieren so weit ich weiß, alle noch mit 
Wechselstrom.

Bei den Leistungsverbrauchern fangen gerade erst die elektrischen 
Handwerkzeuge mit DC Technik an zu experimentieren.

Gut, das Elektroauto fällt da natürlich etwas aus der Rolle, das wäre 
ein starker Verbraucher der die AC zu DC zu AC zu DC Wandlung durch 
macht.

von kdsgbiof (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Wo habe ich geschrieben, dass Tesla DC-Motore mit Buersten hat?
> Tatsächlich sind das Brushlessmotore.

Die sind aber am Drehstrommotor mit Frequenzumrichter viel naeher dran 
als am DC.

Thomas R. schrieb:
> Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
> Youtube-Video "Tesla motor"

Ja, schon deswegen, weil 230V meist Steckdosen sind und da ist bei ca. 
3,5 kW meist Schluss. Gross ist anders.

kdsgbiof

von (prx) A. K. (prx)


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Seid froh, dass wir in Europa heute immerhin konsequent die gleiche 
Frequenz haben. Hätte auch anders kommen können, denn anfangs war das 
Kraut und Rüben. In Japan hat man sich nur auf die gleiche Spannung von 
100V einigen können. Im Osten mit 50Hz, im Westen mit 60Hz.

von Netzfrequenz (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
> https://www.youtube.com/watch?v=Ggoi0OBhVSQ

Tesla verwendet dreiphasen Wechselstrommotoren.

Das machen die deswegen, weil diese
+ bewährt
+ wartungsarm
+ robust
+ günstig sind

Nur BMW macht es falsch. Die nutzen bürstenlose DC Motoren und brauchen 
noch Neodym und sonstige Seltenerde Elemente, was nur den Preis nach 
oben treibt und in der Masse wenig sinnvoll ist.

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Die bis in die
> 60-er Jahre üblichen Lichtschalter waren auch für Gleichstrom
> geeignet.

Weil es genug Gleichstrom Netze in Deutschland gab.
Warum gibt es die wohl nicht mehr?

von Thomas R. (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:

> Aber die großen Verbraucher ist ja nicht das Kleinvieh, sondern E-Herd,
> Haarföhn, E-Motor, Backofen, Wasserkocher, Staubsauger, Elektrogrill
> usw..
>
> Und die meisten von denen funktionieren so weit ich weiß, alle noch mit
> Wechselstrom.
>

Ich habe noch kein Elektroauto gefunden der seine Energie aus AC holt.

von Netzfrequenz (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Netzfrequenz schrieb:
>
>> Aber die großen Verbraucher ist ja nicht das Kleinvieh, sondern E-Herd,
>> Haarföhn, E-Motor, Backofen, Wasserkocher, Staubsauger, Elektrogrill
>> usw..
>>
>> Und die meisten von denen funktionieren so weit ich weiß, alle noch mit
>> Wechselstrom.
>>
>
> Ich habe noch kein Elektroauto gefunden der seine Energie aus AC holt.

Ich habe doch geschrieben:

Netzfrequenz schrieb:
> Gut, das Elektroauto fällt da natürlich etwas aus der Rolle, das wäre
> ein starker Verbraucher der die AC zu DC zu AC zu DC Wandlung durch
> macht.

E-Autos wären also die einzigen, die aus der Reihe fallen.
Der Rest der leistungsstarken Verbraucher nutzt eher AC.

von Mani W. (e-doc)


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Harald W. schrieb:
> Die bis in die
> 60-er Jahre üblichen Lichtschalter waren auch für Gleichstrom
> geeignet.

Die haben aber nicht unbedingt mehrere Kilowatt geschaltet...


Meiner Meinung ist Wechselstrom doch einfacher und sicherer zu
handhaben als Gleichstrom...


Ein schlechter Kontakt in Steckdosen oder Kabelbruch bei
Maschinen sowie Werkzeuge wie Schlagbohrer, etc. dürfte sich
bei 230 Volt Gleichstrom doch sehr viel ungünstiger auswirken bezüglich
Brandgefahr und Verbrennungen durch Lichtbögen...

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Warum gibt es die wohl nicht mehr?

Weil man einige Pfennige sparen wollte.

von Carl D. (jcw2)


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Thomas R. schrieb:
> Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
> https://www.youtube.com/watch?v=Ggoi0OBhVSQ

Besonders wenn sie permanenterregte Drehstrom-Synchron-Motoren mit 
Umrichtern sind.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Meine Induktion-Kochplatte macht das auch.

Hoffentlich nicht, Abschaltung nur durch Halbleiter ist 
gemeingefährlich, ein Halbleiter ist keine sichere Trennung, er legiert 
im Fehlerfalle durch und schaltet Dauer-ein.

Daher müssen Produkte mit z.B. Halbleiterrelais noch echte 
vorgeschaltete mechanische Relais (macht mein Laborofen und Laserdrucker 
so) oder Schalter besitzen mit denen wirklich ausgeschaltet werden kann.

Bei der Induktion wird ein dauereingeschalteter Transistor aber wohl zum 
Durchbrennen der Sicherung führen weil der Schwingkreis nicht mehr 
arbeitet, sättigt und immens viel Strom zieht, die ist also dadurch 
sicher.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Hoffentlich nicht, Abschaltung nur durch Halbleiter ist
> gemeingefährlich, ein Halbleiter ist keine sichere Trennung, er legiert
> im Fehlerfalle durch und schaltet Dauer-ein.
>
> Daher müssen Produkte mit z.B. Halbleiterrelais noch echte
> vorgeschaltete mechanische Relais (macht mein Laborofen und Laserdrucker
> so) oder Schalter besitzen mit denen wirklich ausgeschaltet werden kann.

Dafür ist immer eine Sicherung drin, aber niemals ein mechanisches 
Relais.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
>> Daher müssen Produkte mit z.B. Halbleiterrelais noch echte
>> vorgeschaltete mechanische Relais (macht mein Laborofen und Laserdrucker
>> so) oder Schalter besitzen mit denen wirklich ausgeschaltet werden kann.
>
> Dafür ist immer eine Sicherung drin, aber niemals ein mechanisches
> Relais.

Daher habe ich extra Beispiele genannt. Gut, daß weder Laborofen noch 
Laserdrucker deine Behauptung kennen. Aber manche Leute halten sich halt 
für superklug.

von Netzfrequenz (Gast)


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Thomas V. schrieb:
> falls noch nicht bekannt - interessanter Lesestoff:
>
> Der Weg zur Normfrequenz 50Hz
>
> http://www.cdvandt.org/50Hz-Neidhoefer.pdf
>
> Gruß
> Thomas

Der Artikel ist goldwert und beantwortet eigentlich meine Threadfrage.
Denn im Artikel heißt es auf Seite 4:

"Für  die  Auslese  stand  eigentlich  nur  ein
enger Frequenzbereich zur Diskussion. Die
Periodenzahl sollte

- für reine Kraftzwecke eher niedrig sein mit unterster Grenze bei etwa 
25, - zur Gewähr ruhigen Lichts mindestens 42 betragen,
- für den Bau rationeller Transformatoren 60 oder mehr sein.

Wollte  man  nun  Kraft-,  Licht-  und  Umspannaufgaben mit ein und 
derselben Frequenz erfüllen, so war ein Kompromiss gefragt.
Oberhalb  des  fraglosen  Mindestwertes  42  bot  sich  vor  allem  die 
nächste Zehnerzahl 50 (genau 100 Wechsel pro Sekunde)  an.
Die  übernächste  Stufe  60  hingegen  lag  weiter  weg  und  war  kaum 
erstrebenswert,  weil  die  Standardfrequenz 60 Hz  der  amerikanischen 
Regeln  nur  zusammen  mit  der  Nebenvariante  25  Hz tauglich schien"

Der Grund des ruhigen Licht dürfte heute in Zeiten der LED Technik und 
Energiesparlampen wegfallen.
Die Kraftzwecke dürften heute noch gültig sein, ebenso ist Wechselstrom 
aus Sicherheitsgründen immer noch sinnvoll und somit weiterhin 
Transformatoren nötig, die dann aber natürlich günstig sein sollte, also 
kann man keine 25 Hz nehmen, sondern sollte etwas höher.
50 Hz scheint mir daher immer noch als ein sehr guter Kompromiss.

von Gilli (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> ... immer ... niemals ...

Mit solchen Behauptungen wäre ich grundsätzlich vorsichtig. Worin wann 
was genau steckt, ist eine Platz-, Kosten-, Effizienz- und Bedarfsfrage.

Netzfrequenz schrieb:
> (echte) Leistungsverbraucher

...sind zum Großteil ganz was anderes - denk doch mal an die Industrie.

von Netzfrequenz (Gast)


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Gilli schrieb:
> Netzfrequenz schrieb:
>> (echte) Leistungsverbraucher
>
> ...sind zum Großteil ganz was anderes - denk doch mal an die Industrie.

An die hatte ich schon gedacht, ich bin davon ausgegangen, dass ich sie 
mit dem "E-Motor" weitgehend abgedeckt habe.

Aber du hast Recht, ich habe die Galvanisierungsbäder und 
Metallschmelzanlagen vergessen.

Die Hochvakuumpumpen und CNC Maschinen sind aber mit dem E-Motor 
abgedeckt.

Beitrag #5170365 wurde vom Autor gelöscht.
von Gilli (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> Der Artikel ist goldwert

Ein Adjektiv goldwert "ist nicht". Besser "Gold wert".

> 50 Hz scheint mir daher immer noch als ein sehr guter Kompromiss.

Natürlich ist er das. Ich hatte Deine Frage aber so verstanden, daß...

Netzfrequenz schrieb:
> wenn man das Stromnetz und alle Verbraucher
> ohne Kosten komplett neu aufbauen könnte

...auch die Möglichkeiten einschließt, z.B. jedes taugliche Dach mit 
einer Solaranlage auszurüsten (sowie, wo möglich, Wind- und Wasserkraft 
nutzt - beides ebenfalls/zusätzlich auch gut verteilt & im 
"Kleinformat"). Auch, das Netz weit enger zu knüpfen.

(Oder sollen Spannung und Frequenz als einzige "variabel" sein?
An den Verbrauchern selbst... könnte man ohne hunderte oder tausende 
neue Erfindungen ja nur wenig ändern.)

Und daß z.B. rechtlich möglich gemacht wird, den Gleichstrom von 
Solar+Pufferspeicher bestimmten Verbrauchern in der nächsten Nähe (etwa 
im gleichen Dorf) als relativ niedrige Gleichspannung zur Verfügung zu 
stellen...

Wie oben genannt, müßte man dafür zusätzlich zum (so ja sinnvollen) 
50Hz-Netz, ein paar (je nach Bedarf unterschiedlich, evtl. erst mal mit 
Leerrohren vorbereitet, etc.) Leitungen mehr verlegen. (Du sprachst ja 
von Träumereien wie "ohne Kosten alles neu, auch wenn anders", oder...?)

So daß also praktisch jeder seinen Strom jedem verkaufen könnte, und nur 
noch die Technik-, die Sicherheits-, und die genaue Leitungs-Verlegungs- 
und -Nutzungs-Fragen der nötigen Kontrolle "anheimfallen". (Man müßte 
aber diverse Kontrollfunktionen, Regeln, etc. sicherstellen.)

Und wer weiß, eventuell, in Ausnahmefällen, sogar (per Sonderantrag) 
"erlauben", daß, wenn örtlich nahe genug beeinander liegend, Bedarf + 
Überschuß notfalls gar z.B. durch eine separate Zusatzleitung mit 48VDC 
direkt ausgleichen zu können - obwohl natürlich durch die fast überall 
schon befindlichen "Mehrleitungen" zumeist gar nicht oft 
sinnvoll/nötig... was natürlich genau zu prüfen wäre.


So. Das alles hielte ich zwar für sinnvoll - jedoch wäre das Prinzip an 
sich, da halt viel komplexer als jetzt, schon schwierig genug am laufen 
zu halten, wenn es bestünde... wenn auch durchaus nicht unmöglich.

Ein "Aufbau aus dem Nichts" ginge vielleicht grade so...

...aber ein "Umstieg" darauf wird wohl nicht geschehen.

Es spricht halt viel dagegen. Nichtsdestotrotz hätte es auch Vorteile.

von MaWin (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> Der Grund des ruhigen Licht dürfte heute in Zeiten der LED Technik und
> Energiesparlampen wegfallen.

Nicht wirklich, viele LED und Energiesparlampen flimmern mit 100Hz wie 
Sau und würden von höherer Netzfrequenz profitieren.

Ruskins "Man kann jedes Produkt immer noch ein bischen billiger 
herstellen bis es wirklich Scheisse ist" hat sich durchgesetzt...

von Possetitjel (Gast)


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Gilli schrieb:

> Und wer weiß, eventuell, in Ausnahmefällen, sogar (per
> Sonderantrag) "erlauben", daß, wenn örtlich nahe genug
> beeinander liegend, Bedarf + Überschuß notfalls gar z.B.
> durch eine separate Zusatzleitung mit 48VDC direkt
> ausgleichen zu können

Aus meiner Sicht nicht sinnvoll.

Energieübertragung profitiert DRAMATISCH von höherer
Spannung. Die Querschnitte, die bei Kleinspannung für
akzeptablen Wirkungsgrad notwendig werden, will man
nicht bezahlen.
Auf den Nachteil, dass die Lichtbögen bei DC nicht von
selbst verlöschen, wurde schon hingewiesen.

Man sollte die Unterscheidung von Licht- und Kraftstrom
wieder einführen -- allerdings mit einer Änderung: Als
Lichtstrom wird DREHSTROM verwendet, z.B. mit Außenleiter-
spannung von 36V. Der kann lokal aus "Kraftstrom" mittels
Trafo erzeugt werden.
Lampen sowie die haushaltübliche Jubelelektronik bekommen
eine Sechspulsbrücke zur Versorgung; die Restwelligkeit
von 10% regelt der DC/DC-Wandler aus.

Die ganzen verdammten Wandwarzen werden überflüssig.

von Michael O. (michael_o)


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So ein lokales DC Netz fürs Haus kann sich doch jeder selbst bauen. Egal 
ob mit 12Volt, 24Volt oder 48Volt. Lässt sich ideal mit Solarzellen und 
Wechselrichtern ergänzen und mit einer Gabelstaplerbatterie über 30Jahre 
benutzen.

Die 50Hz haben gegenüber den 60Hz der USA noch einen Vorteil. Der Skin 
Effekt ist kleiner. Das diese bei so kleinen Frequenzen schon recht 
beachtlich ist, kann man an jeder Hochspannungsleitung sehen. Eisendraht 
für die Zugkraft innen, Kupfer und/oder Aluminium außen.

Bei 400Hz kann man schon anfangen Hohlleiter zu verlegen.

mfG
Michael

von Gilli (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Aus meiner Sicht nicht sinnvoll.
>
> Energieübertragung profitiert DRAMATISCH von höherer
> Spannung.

Da habe ich mangelhaft bzw. falsch formuliert.

Ich meinte keine Übertragung von Niederspannung (weder AC noch DC) über 
weitere Strecken (nicht einmal im einst. km-Bereich). Dafür sollte die 
Spannung schon erhöht werden (Verluste).

Sondern ich meinte "DC für den PC (samt großem Akku in USV) vom 
Solarmodul des Nachbarn, ob jener nun daneben wohnt, oder vielleicht 
darüber (und das Dach dazu nutzt) - egal"...

Mir gefiele einfach nur die rechtliche Erlaubnis für solche (seltenen) 
"Lücken" - ob nun in der Realität (machte man das heute, wäre es 
strafbar), oder besagtem "Wunschtraum" (auch dort müßten die Regelungen 
für diesen Zweck, äh, "freizügig" sein).

Eh egal - meine gesamte Beschreibung geht von der Prämisse "kostenloser 
Aufbau von Null" aus (oder aber, als "Abänderung des Gegenwärtigen" 
betrachtet, der fehlenden Erlaubnis / rechtlichen Grundlage, das 
derzeitige System überhaupt ändern zu KÖNNEN/ DÜRFEN), ist also rein 
fiktiv.

Oder hört sich das, was ich schrieb, so an, als würde es von allen 
einfach so "durchgezogen werden wollen"? ;-) Nur was für Idealisten...

Das zuvor stark unterschätzte "wie-Pilze-aus-dem-Boden" der 
Solaranlagen, was wohl auf nahezu jedem Dach passiert wäre, wurde ja vor 
einigen Jahren auch sehr schnell wieder eingebremst... weil in dem 
Ausmaß unerwünscht (die Gründe darf jeder selbst eruieren).

von Lutz H. (luhe)


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Je nach Anwendungsfall werden verschiedene Netze genutzt.
1,5V in der Armbanduhr, die 5V bei USB, 12 V im Auto. Inzwischen 
existieren verschiedene Einsatzfälle für Elektrizität und dort haben 
sich geeignete Technologien durchgesetzt.

von chris (Gast)


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Wenn sowas kommt könnte ich mir vorstellen das man bis zur örtlichen 
Trafostation Wechselspannung beibehalten wird damit die Kraftwerke 
weiterhin einfach einspeisen können.
Von der Trafostation bzw in dieser wird die Wechselgröße in Gleichgröße 
gewandelt. Hat hier wieder den Vorteil das man mit Solaranlagen 
einfacher einspeisen kann und die Wandlung auch erst wieder in der 
Trafostation statt finden bräuchte.

Jetzt muss man sich nur einig werden wie hoch man die Gleichspannung bis 
zum Hausanschluss wählt und ob dort gegebenfalls nochmal eine Anpassung 
auf 24V/48V/72V/96V/120V stattfindet...

von Werner H. (werner45)


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Die ganze Diskussion ist Pipifax!

Haushalte sind die kleinsten Stromverbraucher im Gesamtnetz.

Gleichstrom braucht die Industrie nur für die Elektrolyse als 
Niederspannung.
Großverbraucher haben auch große Motore im Megawattbereich und die 
werden wohl kaum auf eine andere Frequenz umsteigen.

Gruß   -   Werner

von Falk B. (falk)


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@Thomas R. (sunnyingtom)

>Als vor ca. 100 Jahren unser Stromnetz aufgebaut wurde war Wechselstrom
>die beste Wahl.

Das ist es auch heute noch!

>Heute sieht es aber anders aus:

Nö.

>In fast allen heutigen Verbrauchern wird Wechselstrom zuerst
>gleichgerichtet und danach mit Hochfrequenz rauf- oder runter
>transformiert und dann wieder gleichgerichtet:

Stimmt, aber das ist kein allzugroßes Problem! Das Verteilernetz muss in 
erster Linie den Strom verteilen, und deshalb muss man dort andere 
Prioritäten setzen als am Verbraucher! Sei es die einfache, robuste 
Transformierbarkeit, Lichtbogenlöschung etc.

>LED-Lampen, Laptops, Microwellen, meine Induktion-Kochplatte macht
>zuerst mit einen fetten Gleichrichter DC-Strom und dann mit 50 kHz eine
>Kochplatte.

Ja und? Das sind alles sehr unterschiedliche, sehr spezielle Anwendungen 
und Spannungsformen. Willst du ein 50 kHz Stromnetz aufbauen?

>Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:

Die gab es auch schon vor 100 Jahren ;-)

>Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.

Blödsinn.

>DC-Transformatoren haben einen viel besseren Wirkungsgrad und auch lange
>Kabel.

???

>SIEMENS hat anno 2007 eine 1225km lange 3000MW-DC-Leitung gebaut - nicht
>in der Nordsee, sondern in Shenzhen.

Sicher, aber das ist eine Punkt zu Punkt Verbindung, die sich ökonomisch 
nur bei hohen Leistungen und großen Strecken rechnet.

>Mein nächstes Haus kriegt genug Leerrohre für das kommende DC-Netz!

Mach mal, denn dort wird am Ende auch eher Wechselstrom fließen.

Meine Beobachtung ist, daß heutzutage viel Zuviel Schicki Micki und 
Firlefanz zelebriert wird. Auch im technischen Bereich. Deren 
Nichtverfügbarkeit vor 100 Jahren führt dazu, daß man sich auf 
sinnvolle, pragmatische Lösungen konzentrieren MUSSTE! Den Stromkrieg AC 
gegen DC hat der Herr Edison trotz seines "Talents" zur Propaganda und 
miesen Politik trotzdem verloren! Zu Recht!
Wenn gleich HGÜ zunehmen wird, wird es das AC-Stromnetz in den diversen 
Ebenen NICHT ersetzen, wohl aber ergänzen.

von Stinktier (Gast)


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Oje...alle Jahre wieder die selbe Diskussion und jedes Mal wieder kommt 
jemand, der meint ein DC Netz wäre eine gute Idee.

Thomas R. schrieb:
> Als vor ca. 100 Jahren unser Stromnetz aufgebaut wurde war Wechselstrom
> die beste Wahl.
> Heute sieht es aber anders aus:

Nein, ein DC-Netz ist immer noch eine schlechte Idee.

Thomas R. schrieb:
> LED-Lampen, Laptops, Microwellen, meine Induktion-Kochplatte macht
> zuerst mit einen fetten Gleichrichter DC-Strom und dann mit 50 kHz eine
> Kochplatte.

Das sind alles Kleinstverbraucher die keinen gross interessieren.

> Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
> Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.
> DC-Transformatoren haben einen viel besseren Wirkungsgrad und auch lange
> Kabel.

Das ist schlicht falsch. Du kommst mit der heutigen Technologie nicht 
ansatzweise an den Wirkungsgrad eines konventionellen 
Grosstransformators ran. Das Problem beginnt schon damit, dass du keine 
brauchbaren Halbleiter für Spannungen über 10kV finden wirst (abgesehen 
von Thyristoren). IGBTs gehen derzeit bis maximal 6.5kV, bei IGCTs 
siehts meines Wissens nicht viel besser aus und MOSFETs sind schon weit 
vorher am Ende der Fahnenstange. SiC ist noch nicht lange genug erprobt 
um es in Netzanwendungen einzusetzen. Du musst also Reihenweise Schalter 
in Serie schalten oder den Konverter als Multizellensystem aufbauen. 
Beides treibt die Verluste und vor allem den Aufwand gewaltig nach oben.
Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber keinesfalls besser als ein 
konventioneller Transformator.
Bei Kabeln hast du eher recht da die Blindleistung (die vor allem bei 
Kabeln aufgrund der Kapazität die Reichweite beschränkt) wegfällt.

Ein weiteres bereits genanntes Problem sind Lichtbögen in mechanischen 
Schaltern. Es gibt genug Videos auf youtube auf denen der Unterschied 
zwischen 230V AC und DC beim Abschalten des Lichtbogen gezeigt wird. 
Einfache Schalter werden dadurch massiv grösser, komplexer und teurer, 
Halbleiterschalter sind in Netzanwendungen keine brauchbare Option.

Auch erwähnt wurde bereits das Problem, dass ohne die Frequenz die 
Regelung des Netztes weitaus aufwändiger wird, da nicht mehr auf die 
Frequenz geregelt werden kann. Heutige HGÜ-Anlagen sind nicht umsonst 
fast ausschliesslich Punkt-zu-Punkt Verbindungen.

Des weiteren sind die Generatoren in Kraftwerken Synchronmaschinen und 
die erzeugen nun Mal AC. Es wäre ziemlich dämlich diesen Strom mit 
immensem Aufwand gleichzurichten und damit auf die Vorteile einfacher 
Transformierbarkeit zu verzichten.

Dazu kommen noch einige andere Nachteile wie z.B. Korrosion die dafür 
sorgt dass einem die Leiter wegfaulen.


Auch eine Erhöhung der Netzfrequenz auf z.B. 400Hz wäre nicht wirklich 
sinnvoll. Transformatoren werden dadurch zwar kleiner und leichter, 
allerdings nehmen die Verluste im Gesamtsystem aufgrund von Skineffekt 
und vor allem Eisenverlusten in Transformatoren und Motoren zu. Gewicht 
und Volumen sind bei Netztransformatoren jedoch nicht so ein 
Riesenproblem. Zudem steigt mit der Frequenz die kapazitive 
Blindleistung in Kabeln, was deren Reichweite massiv einschränken würde 
(bei 50Hz ist meines Wissens bei ca. 100km die Grenze zum sinnvollen 
Betrieb erreicht). Auch die induktive Komponente von Freileitungen nimmt 
mit der Frequenz zu und beschränkt dadurch die maximal mögliche 
Übertragungsleistung massiv.

von Falk B. (falk)


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@Thomas R. (sunnyingtom)

>Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
>Youtube-Video "Tesla motor"

Laß das mal nicht die Profis hören, die lachen dich aus! Im Zeitalter 
der Leistungshalbleiter und DSPs sind Frequenzumrichter das Mittel der 
Wahl und damit ist der 3 Phasen AC-Motor der König. Ob nun synchron oder 
asynchron ist fast egal.

von Falk B. (falk)


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@Harald Wilhelms (wilhelms)

 . . .Gleichstromnetze in Deutschland

>> Warum gibt es die wohl nicht mehr?

>Weil man einige Pfennige sparen wollte.

Erzähl keinen Unsinn.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Werner H. schrieb:
> Großverbraucher haben auch große Motore im Megawattbereich

Sag mal, wer hat sowas?

Mir fallen da spontan Lokomotiven und Schiffe ein …  Für die spielt
die Netzfrequenz keine Rolle.

Was es aber in der Industrie gibt sind Zillionen kleinerer
Asynchronmotore.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @Harald Wilhelms (wilhelms)
>
>  . . .Gleichstromnetze in Deutschland
>
>>> Warum gibt es die wohl nicht mehr?
>
>>Weil man einige Pfennige sparen wollte.
>
> Erzähl keinen Unsinn.

Du hast Haralds Zitat aus dem Zusammenhang gerissen: es ging um die
Abstände in haushaltsüblichen Schaltern, nicht um Gleichstromnetze.

von Falk B. (falk)


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@Michael O. (michael_o)

>So ein lokales DC Netz fürs Haus kann sich doch jeder selbst bauen. Egal
>ob mit 12Volt, 24Volt oder 48Volt.

Nix egal! Wenn man da nennenswert Leistung drüber schicken will, braucht 
man ORDENTLICH Querschnitt! Warum wohl wurde vor Jahrzehnten die 
Bordelektrik von 6 auf 12V, im LKW sogar auf 24V angehoben? Und dort 
sind die Leitungslängen immer noch klein im Verhältnis zu einem Haus, 
Dorf oder einer Region!

>Lässt sich ideal mit Solarzellen und
>Wechselrichtern ergänzen und mit einer Gabelstaplerbatterie über 30Jahre
>benutzen.

Warum machen das dann so wenig Leute? Alle doof?

>Die 50Hz haben gegenüber den 60Hz der USA noch einen Vorteil. Der Skin
>Effekt ist kleiner.

Ja, aber wieviel? Die Frequenz geht mit Wurzel(f) ein, macht bei 60/50Hz 
gerade mal 10%. Die Amis haben viel mehr Probleme mit ihrer niedrigen 
Spannung von 115V, da braucht man den DOPPELTEN Querschnitt (=doppelte 
Mase, doppelte Materialkosten) für die gleiche Leistung.

>Das diese bei so kleinen Frequenzen schon recht
>beachtlich ist,

Quark.

https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt#Berechnung

50 Hz = 9,4mm

> kann man an jeder Hochspannungsleitung sehen. Eisendraht
>für die Zugkraft innen, Kupfer und/oder Aluminium außen.

>Bei 400Hz kann man schon anfangen Hohlleiter zu verlegen.

Was für ein Schwachsinn!

von Werner H. (werner45)


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@ Jörg Wunsch

Wirklich große Motore sind z.B. in Walzwerken als Walzstuhlantrieb, 
Antrieb von riesigen Drehrohröfen in Zementwerken (Das Getriebe ist noch 
größer), dort auch Kegelbrecher und Stabmühlen, Antrieb von Pumpen und 
Ventilatoren in  Bergbau und Chemie. Pumpen in Speicherkraftwerken.
Diese Motore sind beeindruckend groß, da ist ein Lokmotor klein dagegen.

Ein Besuch am Tag der offenen Tür in großen Werken ist jedesmal ein 
Erlebnis.

Gruß   -   Werner

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Werner H. schrieb:
> Wirklich große Motore sind z.B. in Walzwerken als Walzstuhlantrieb

Gerade da hätte ich heutzutage eher viele kleine erwartet, die man
in der Drehzahl steuern kann.

von Brummbär (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> Wenn ich mich nicht irre, dann sind die 50 Hz wegen dem menschlichen
> Herzschlag schlecht gewählt

Ich glaube, dass es dem Herz egal ist, ob es mit 25Hz oder 100Hz 
betrieben wird. Es wird bei beidem aus dem Tritt geraten.

von Thomas R. (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
>
> Die gab es auch schon vor 100 Jahren ;-)
>
>>Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.
>
> Blödsinn.

Ich ergänze:
vorher: Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
        Heute gibt es DC-Transformatoren im Megawatt-Bereich:
Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.

Das ist kein Blödsinn sondern Tatsache.

von jz23 (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Keineswegs; die Störungen entstehen dort nicht beim Gleichrichten,
> sondern durch das Schalten selbst.

Ich bezog mich mit den Störungen auch weniger auf Schaltnetzteile als 
allgemein auf Störungen, z.B. bei Audio. Da hört man vor allem 50 Hz 
Brummen bei günstigen Verstärkern ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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jz23 schrieb:
> Da hört man vor allem 50 Hz Brummen bei günstigen Verstärkern

Bei einem Schaltnetzteil sollte das nicht mehr passieren.

Beim klassischen Trafonetzteil ist das natürlich was anderes.

von jz23 (Gast)


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Meine alten Murksteile von Logitech haben deutlich gebrummt, wenn sie 
nicht an einem geerdeten PC angeschlossen waren. Und ich glaub kaum, 
dass die Dinger nen klassischen Trafo hatten.

von Thomas R. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> @Thomas R. (sunnyingtom)
>
>>Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
>>Youtube-Video "Tesla motor"
>
> Laß das mal nicht die Profis hören, die lachen dich aus! Im Zeitalter
> der Leistungshalbleiter und DSPs sind Frequenzumrichter das Mittel der
> Wahl und damit ist der 3 Phasen AC-Motor der König. Ob nun synchron oder
> asynchron ist fast egal.

Unter einem modernen DC-Motor verstehe ich einen bürstenlosen 
Gleichstrommotor, also ein electronically commutated Motor, kurz 
EC-Motor.
Das ist dann ausseitig eine Drehstrom-Synchronmaschine die einseitig 
DC-Strom verbraucht.
Das ist kein Blödsinn und die Profis lachen nicht, weil die wissen was 
ich meinte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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jz23 schrieb:
> Meine alten Murksteile von Logitech haben deutlich gebrummt, wenn sie
> nicht an einem geerdeten PC angeschlossen waren.

Das kommt aber eher übern Eingang rein, nicht über die Versorgung.

von Stinktier (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ich ergänze:
> vorher: Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
>         Heute gibt es DC-Transformatoren im Megawatt-Bereich:
> Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.

Das ist Blödsinn. SSTs (Solid-State Transformer, so heissen die nämlich) 
sind gerade Mal stand der Forschung und schneiden da durchwegs schlecht 
ab im Vergleich zu konventionellen Transformatoren. Aktuell lässt sich 
der Wirkungsgrad eines herkömmlichen 50Hz Transformators nicht 
erreichen, sie sind sehr sehr teuer und komplex, ihre Zuverlässigkeit 
ist schlechter und man spart nicht ansatzweise so viel in Bezug auf 
Volumen und Gewicht wie man glauben möchte, da die notwendingen 
Netzfilter Masse und Volumen in die Höhe Treiben.
Technische machbar ist es im Laborbetrieb schon (aber auch da nur im 
Bereich von deutlich < 100MW), von einer breiten technischen Anwendung 
sind wir geschätzt 20 Jahre entfernt (es gibt Nischen wie z.B. Antriebe 
auf Schiffen wo es interessant werden könnte. Auch im Bereich Traktion 
bei Eisenbahnen ist es "nur" noch der Preis der eine Anwendung nicht 
zulässt da dort das Gewicht eine Rolle spielt und der Wirkungsgrad bei 
konventionellen Traktionstransformatoren auch nicht so hoch ist).

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Werner H. schrieb:
> Wirklich große Motore sind z.B. in Walzwerken als Walzstuhlantrieb,

Interessanterweise werden dort teilweise sogar (noch) Bürstenmotoren
eingesetzt, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie im MW-Bereich
überhaupt gibt:

  http://www.ldw.de/applikationen/stahl-und-walzwerke

Bei Siemens kann man solche Motoren bis 1,61 MW direkt aus dem Katalog
bestellen:

  https://www.industry.siemens.com/drives/global/de/motor/gleichstrommotor/simotics-dc/ah500-630/Seiten/ah500-630.aspx

Bei LDW bekommt man kundenspezifische Motoren sogar bis 8 MW:

  http://www.ldw.de/produkte/gleichstrommaschinen

von Thomas R. (Gast)


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Stinktier schrieb:

> Technische machbar ist es im Laborbetrieb

NorNed ist kein "Laborbetrieb" sondern arbeitet wirtschaftlich mit 
AC-300 kV und DC±450 kV.

> Bereich von deutlich < 100MW), von einer breiten technischen Anwendung
Tatsächlich überträgt NorNed 600 MW.

> sind wir geschätzt 20 Jahre entfernt
Tatsächlich wurde NorNed 2008 in Betrieb genommen.

Die übertragene Kabel sind 580 km lang, der gesamte Wirkungsgrad ist 
96.3%.
Welchen Wirkungsgrad hätte eine AC-Übertragung bei 50 Hz und 300 kV bei 
einer Kabellänge von 580 km?

von Peter R. (Gast)


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Gilli schrieb:
> (Allerdings bin ich auch ein Anhänger der Theorie, daß man besser
> praktisch überall Strom produzieren (und auch auf der Stelle alle zum
> schnellst irgend möglichen Umstieg auf E-Autos ZWINGEN) sollte...
> zumindest wären großflächige Ausfälle dann nur noch bei
> Naturkatastrophen drin.

Dagegen spricht die Physik: Die Effizienz einer Maschine steigt 
proportional zur vorhandenen Menge des Magnetfeldes, also zum 
(Eisen-)Volumen. (sieht man z.B an Trafos, mit den Windungen je Volt). 
Die Grenzleistung der Maschine steigt nur proportional zur 
wärmeabgebenden Oberfläche. Eine Verdoppelung der Abmessungen bringt 
also achtfache Kräfte usw. aber nur vierfache Nennleistung.

Daraus sind möglichst große Generatoren, Trafos oder Motore die 
Konsequenz.

Wasserkraftwerke, Windräder, Kohlekraftwerke könne  nicht "irgendwohin" 
gestellt werden sondern sind auf Meer, Berge oder Andienungswege für die 
Kohle angewiesen. Ohne den aufwändigen Ausbau des Fernnetzes würden die 
Windrädchen im Norden die größte Zeit leerlaufen, da für den Strom kein 
Bedarf bestünde.

Was den Gleichstrom angeht: hoher Aufwand für Leistungsschalter, gerade 
bei der Energieversorgung. Beim Auftreten von Kriechströmen starke 
Korrosion und daraus folgend Kurzschlüsse wegen der bei Elektrolyse 
entstehenden leitfähigen Stoffe... und vieles andre.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
ein Aspekt wurde noch nicht genannt:
Die Geräuschentwicklung bzw. -belästigung.
Wenn z.B. alles auf 400 Hz umgestellt würde, hätte man allenthalben 
einen wesentlich deutlicher als die 50 Hz hörbaren Ton, den die 
elektrischen Geräte  gerade im Haushaltsbereich abgeben. Und die 
Einstreuungen in die Audiogeräte-Stufen mit 400Hz wären nicht gut.

Was der Unterschied von 50 und 60 Hz sind, merkt man bei alten 
Tonbandaufnahmen schon recht deutlich, obwohl die 60 Hz gerade 'mal eine 
kleine Terz höher liegen. Wie das bei 400 Hz wäre, nicht auszudenken. 
Bei 1350 Hz Ringsteuerimpulsgeplagten mal sich umhören, wenn die Impulse 
da auch nur ca. 10% der Netzspannung betragen.

Also würde zwei Netze favorisieren: Ein DC-Netz (für die 
Windkraft/Solar-Anlagen) und ein konventinelles mit 50 Hz 
Dreiphasenstrom evtl. sogar Sechs- oder Mehrphasenstrom für die 
"Transmissionsriemen" in den Manufakturen.

ciao
gustav

von Peter R. (Gast)


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Noch mehr OT:

Was das ZWINGEN angeht:

WIR retten, die Wälder, die Wale, das Wetter, die Welt...

aber machen und finanziell (er)tragen dürfen das die Andren: Was kostet 
z.B.die Infrastruktur für die Millionen Ladestationen der Millionen an 
Elektroautos?

von Peter R. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> sogar Sechs- oder Mehrphasenstrom für die
> "Transmissionsriemen" in den Manufakturen.

Ein Hauptvorteil des Dreiphasen-Netzes ist die Ersparnis eines von vier 
Leitern. Beim sechsphasigen System würde nur einer von sieben Leitern 
entfallen. Drei ist also schon ein Optimum.

von Falk B. (falk)


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@Thomas R. (sunnyingtom)

>vorher: Heute gibt es Transformatoren im Megawatt-Bereich:
>        Heute gibt es DC-Transformatoren im Megawatt-Bereich:
>Das ist eine Errungenschaft der heutigen Halbleitertechnologie.

>Das ist kein Blödsinn sondern Tatsache.

Schon wieder Blödsinn. Es gibt vor allem keine DC-Transformatoren. Es 
gibt bestenfalls HF-Trafo, wie sie in Schaltnetzteilen verwendet werden. 
Und selbst wenn die bis in den dreistelligen KW-Bereich gegen, ist bei 
den RICHTIG großen MW-Trafos soweit mir bekannt immer noch 50 Hz 
dominierend. Zeig mit mal einen elektronischem Umrichter mit vielen MW.

Und HGÜ arbeitet AFAIK auch mit 50Hz Trafos, auch wenn die natürlich 
beim Empfänger von Thyristoren oder heute eher IGBTs geschaltet werden.

von Bitwurschtler (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> Was wäre, wenn man das Stromnetz und alle Verbraucher ohne Kosten
> komplett neu aufbauen könnte, würde man dann immer noch 50 Hz als
> Netzfrequenz wählen oder gäbe es eine, die besser für ihren Einsatzzweck
> geeignet ist?

Ganz ohne Netz, dezentral den Strom erzeugen und speichern, dann würde 
auch weniger für Nichtsnutz wie Werbung, Compuerspiele und 
Internettrollerei verbraten.

von Stinktier (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Stinktier schrieb:
>
>> Technische machbar ist es im Laborbetrieb
>
> NorNed ist kein "Laborbetrieb" sondern arbeitet wirtschaftlich mit
> AC-300 kV und DC±450 kV.
>
>> Bereich von deutlich < 100MW), von einer breiten technischen Anwendung
> Tatsächlich überträgt NorNed 600 MW.
>
>> sind wir geschätzt 20 Jahre entfernt
> Tatsächlich wurde NorNed 2008 in Betrieb genommen.

Und was hat Norned mit einem Transformator zu tun? Das ist eine 
HGÜ-Anlage!

> Die übertragene Kabel sind 580 km lang, der gesamte Wirkungsgrad ist
> 96.3%.
> Welchen Wirkungsgrad hätte eine AC-Übertragung bei 50 Hz und 300 kV bei
> einer Kabellänge von 580 km?

Und für einen konventionellen Grosstransformator ist ein Wirkungsgrad 
von 96.3% eben eine Katastrophe.

Niemand hat bestritten dass Gleichspannung bei sehr hohen 
Übertragungsstrecken einen Vorteil hat. Das rentiert sich aber erst ab 
einer sehr grossen Distanz. Als Transformatorersatz ist das eben, wie 
ich geschreiben habe, Blödsinn.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:

> Aber es ist VÖLLIG HIRNVERBRANNT 1901 nicht einfach die 1891 festgelegte
> Frequenz von 60Hz zu benutzen, die schon jemand anderes, nach gutem
> Überlegen (Trafoblechdicken, Generatordrehzahlen, Leitungsverluste) als
> gut befunden hat

na was ein Glück, dass AEG damals mit den 50Hz kam, sonst würden wir bis 
zum St. Nimmerleinstag Patantgebühren für die 60Hz-Technik an die Amis 
bezahlen...

;-)

von Falk B. (falk)


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@Thomas R. (sunnyingtom)

>>>Grosse DC-Motore kann man viel besser regeln wie 230 V-Motore:
>>>Youtube-Video "Tesla motor"
>
>> Laß das mal nicht die Profis hören, die lachen dich aus! Im Zeitalter
>> der Leistungshalbleiter und DSPs sind Frequenzumrichter das Mittel der
>> Wahl und damit ist der 3 Phasen AC-Motor der König. Ob nun synchron oder
>> asynchron ist fast egal.

>Unter einem modernen DC-Motor verstehe ich einen bürstenlosen
>Gleichstrommotor, also ein electronically commutated Motor, kurz
>EC-Motor.

Was du darunter verstehst ist das eine, was du SAGST das andere. 
Außerdem ist ein elektronisch kommutierter Gleichstrommotor theoretisch 
wie praktisch viel näher am Asynchronmotor dran als du glaubst. Die 
Bezeichung brushless DC ist eher Marketing.

Wer's genauer wissen will, dem kann ich folgendes Buch empfehlen.

https://www.amazon.de/Electric-Motors-Drives-Fundamentals-Applications/dp/0080983324/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1507632012&sr=8-1&keywords=motors+drives

>Das ist dann ausseitig eine Drehstrom-Synchronmaschine die einseitig
>DC-Strom verbraucht.

AHA!!! Und das nennst du dann DC-Motor? Alles was DC am Eingang frißt 
ist ein DC Motor? OMG!

>Das ist kein Blödsinn

Doch, und wie es scheint produzierst du davon in dieser Diskussion 
reichlich.

von Gästchen (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>Bei 400Hz kann man schon anfangen Hohlleiter zu verlegen.

Wofür genau? Zum Reinschreien und akustisches Telefonieren, wie über 
einen Schlauch?

von Falk B. (falk)


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@Thomas R. (sunnyingtom)

>> Technische machbar ist es im Laborbetrieb

>NorNed ist kein "Laborbetrieb" sondern arbeitet wirtschaftlich mit
>AC-300 kV und DC±450 kV.

Da isser Wieder, Mr. Halbwissen himself!

Das ist HGÜ und dort hat man 50 Hz Trafos!

>Die übertragene Kabel sind 580 km lang, der gesamte Wirkungsgrad ist
>96.3%.
>Welchen Wirkungsgrad hätte eine AC-Übertragung bei 50 Hz und 300 kV bei
>einer Kabellänge von 580 km?

Weniger.

von gustav (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Drei ist also schon ein Optimum.

OK, klingt plausibel,
habe aber noch einen interessanten Link gefunden:
Wie kann man die Effektivität steigern?:
a) einmal die Spannung erhöhen (500kV)
b) Übertragungssicherheit durch "Sechsphasen/Vierphasensystem" im
Störungsfalle erhöhen

Quelle:
https://digital.zlb.de/viewer/fulltext/15488721/1/


"... Bipolare Drehstrom-Übertragungstechnik. Für die
Leistungsabfuhr von Offshore-Windenergieanlagen wurde in...
die Möglichkeit aufgezeigt, mit Strängen aus jeweils
zwei dicht benachbarten Kabeladern ein mit 50 Hz
betriebenes S e c h s phasensystem (3 Stränge) oder auch ein
V i e r phasensystem (2 Stränge) aufzubauen. Für Seekabel hat
die Einleiterkabelkonstruktion den Vorteil, zu hohen
Spannungen und Leiterquerschnitten übergehen zu können. In
einem weiteren Schritt wurden vieradrige, bipolar
betriebene 245-kV-Seekabel vorgeschlagen, die trotz der
eingeschränkten Spannung eine Übertragung von 2000 MVA mit
nur drei Seekabeln erlauben. Als Ergebnisse der
vergleichenden Untersuchungen zeigen sich in ...
zumindest für Trassenlängen bis zu rd. 130 km ohne
Zwischenkompensation – spürbare wirtschaftliche und
energetische Vorteile eines bipolaren
HVAC-Übertragungssystems. Untersuchungen der
Übertragungsreserven für den Störungsfall – z.B. Ausfall
eines Übertragungsstranges – zeigen, daß das
HVAC-Bipolarsystem nach Umschaltung auf ein
V i e r phasensystem in der Lage ist, noch rd. 75 % der von den
Windparks gelieferten Energie zu übertragen, im Vergleich
rd. 61 % bei den HVDC-Systemen. Entsprechende
Transformatorschaltungen wurden aufgezeigt und der
Erhalt der Netzstabilität während solcher Umschaltvorgänge
nachgewiesen.  Beim Vergleich mit normalen, unipolaren
Drehstrom-Doppelsystemen wird der Vorteil des bipolaren
Systems deutlich, dass im Störungsfall vier (statt dreier)
Kabeladern zur Stromführung beitragen. Dies resultiert in
weniger aufwendigen Kabelkonstruktionen. Vorteile gegenüber
normalen Drehstromsystemen hat eine bipolare Übertragungsanlage aber 
auch bezüglich ihres Übertragungsverhaltens sowie bei der einfacheren
Schirmbehandlung aufgrund ihrer geringeren und
symmetrischen Längsreaktanzen. Als optimal erweist sich das bipolare 
Übertragungssystem, und zwar für beliebig große Legeabstände, 
hinsichtlich der sich einstellenden Magnetfelder. Hier ist es sowohl der 
Freileitung als auch normalen Kabelsystemen in Einebenenanordnung weit
überlegen.

ciao
gustav

von Michael B. (laberkopp)


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Mike B. schrieb:
> na was ein Glück, dass AEG damals mit den 50Hz kam, sonst würden wir bis
> zum St. Nimmerleinstag Patantgebühren für die 60Hz-Technik an die Amis
> bezahlen...

Theoretisch ja, praktisch laufen Patente nach 18 Jahren ab, hätten also 
die Einführung 1901 um höchstens 8 Jahre verschoben.

Richtig ist, daß auch beim Stromnetz die Patente zu massenhafter 
Behinderung führten, siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrifizierung

"Patentrechtlich beschränkten die Hersteller damals häufig das 
Benutzungsrecht verkaufter Glühlampen auf lizenzierte Stromnetze. Hotels 
und Büros mit eigenen Generatoren wurden erfolgreich mit gerichtlichen 
Verfügungen auf Unterlassung der weiteren Nutzung ihrer Glühlampen 
belegt. Die Glühlampenhersteller sicherten sich so auch den Markt der 
elektrotechnischen Infrastruktur und behinderten freien Wettbewerb und 
Innovation. Diese Auswirkungen des Patentrechts wurden in den Zeitungen 
der damaligen Zeit kritisch kommentiert.[18]"

Leider hat das damals nicht zur Abschaffung des unsinnigen Patentrechts 
geführt (das Wettbewerbsrecht würde zum Schutz vor unlauteren Methoden 
reichen), sondern im Gegenteil: Man hat gelernt wie asozial man es als 
Firma zur Profitmaximierung pervertieren kann.

von Stinktier (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>Die übertragene Kabel sind 580 km lang, der gesamte Wirkungsgrad ist
>>96.3%.
>>Welchen Wirkungsgrad hätte eine AC-Übertragung bei 50 Hz und 300 kV bei
>>einer Kabellänge von 580 km?
>
> Weniger.

Wobei Mr. sunnyboy ohnehin verschwiegen hat, dass das nur die Effizienz 
des Kabels ist (ohne Umrichterstationen)...das hat mit "Elektronischem 
Transformator" also ohnehin gar nichts mehr zu tun.

von Thomas R. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Da isser Wieder, Mr. Halbwissen himself!
>
> Das ist HGÜ und dort hat man 50 Hz Trafos!
>
Falk, du mußt noch viel lernen:

DC-Transformatoren sind Gleichspannungswandler genannt auch 
DC-DC-Wandler, DC-DC Converter etc.

Bei hohen Spannung spricht man von HVDC Transformers.

It converts direct current to alternating current or the reverse.

Die größten Hersteller sind ABB und Siemens:
http://new.abb.com/products/transformers/power/hvdc-converter
https://www.energy.siemens.com/ru/en/power-transmission/transformers/hvdc-transformers/hvdc-transformers.htm#content=Details

oder guck mal hier:
http://ieeexplore.ieee.org/document/5312778/
oder hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/HVDC_converter_station

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Falk, du mußt noch viel lernen:

Wenn du dir wenigstens den von dir zitierten Wikipedia-Artikel auch
durchgelesen hättest, würdest du dort die von Falk erwähnten
50-Hz-Trafos entdeckt haben.

von Falk B. (falk)


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@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator)

>> Falk, du mußt noch viel lernen:

>Wenn du dir wenigstens den von dir zitierten Wikipedia-Artikel auch
>durchgelesen hättest, würdest du dort die von Falk erwähnten
>50-Hz-Trafos entdeckt haben.

"Du mußt noch viel lernen", sprach er zu seinem Spiegelbild . . . ;-)

von Possetitjel (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> Falk B. schrieb:
>> Da isser Wieder, Mr. Halbwissen himself!
>>
>> Das ist HGÜ und dort hat man 50 Hz Trafos!
>>
> Falk, du mußt noch viel lernen:
>
> DC-Transformatoren sind Gleichspannungswandler

Nein.

"DC-Transformatoren" sind Ausgeburten von
Sprachschindern ohne Anstand und Sprachgefühl.

Es disqualifiziert Dich, dass Du solche Leute
als ernstzunehmende Referenz ansiehst.

von Stinktier (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Da isser Wieder, Mr. Halbwissen himself!
>>
>> Das ist HGÜ und dort hat man 50 Hz Trafos!
>>
> Falk, du mußt noch viel lernen:
>
> DC-Transformatoren sind Gleichspannungswandler genannt auch
> DC-DC-Wandler, DC-DC Converter etc.

Junge lies doch deine eigenen Links durch anstatt hier unglaublichen 
Blödsinn zu verzapfen.

Da du Zugriff auf IEEE hast bist du vielleicht noch Student. Es gibt 
sicher genug Vorlesungen zum Thema Leistungselektronik, setz dich rein 
und lern was.

von Frank (Gast)


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Könnte man alles nochmal neu machen, dann gebietet die Logik es so wie 
es jetzt ist genau zu wiederholen, denn alles funktioniert 
augenscheinlich prächtig.

Es gibt kein physikalisches "Das ist besser". Es geht nur um die 
Verteilung von Kostenfaktoren. Mehr Frequenz belastet die Erzeuger und 
entlastet die Verbraucher.

Es wurden Kompromisse gefunden, zwei unterschiedlich mit 50 Hz und 60 
Hz, aber genau genommen ist das nur ein sehr kleiner Unterschied. Sollte 
man also nun 55 Hz nehmen? Oder 45 Hz oder 66.6 Hz? Macht das 
irgendeinen Sinn? Bringt uns das wirklich etwas?

Darum so wie es ist, paßt es schon.

Bei der Spannung ist man ja bereits superflexibel und das Umspannen ist 
einfach.

Und Gleichstrom fällt mangels der einfachen Umspannbarkeit ebenfalls als 
Option aus.

von chris (Gast)


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chris schrieb:
> Wenn sowas kommt könnte ich mir vorstellen das man bis zur
> örtlichen
> Trafostation Wechselspannung beibehalten wird damit die Kraftwerke
> weiterhin einfach einspeisen können.
> Von der Trafostation bzw in dieser wird die Wechselgröße in Gleichgröße
> gewandelt. Hat hier wieder den Vorteil das man mit Solaranlagen
> einfacher einspeisen kann und die Wandlung auch erst wieder in der
> Trafostation statt finden bräuchte.
>
> Jetzt muss man sich nur einig werden wie hoch man die Gleichspannung bis
> zum Hausanschluss wählt und ob dort gegebenfalls nochmal eine Anpassung
> auf 24V/48V/72V/96V/120V stattfindet...

Schade leider wird MAN überlesen in dem was man schreibt aber soweit ist 
es nicht abwegig gerade gefunden:
http://www.deutschlandfunk.de/stromnetz-ausbau-zukunft-mit-gleichstrom.676.de.html?dram:article_id=393435

Gleichspannung wird kommen. Das BackBonenetz wird weiterhin mit 
Wechselspannung betrieben.

Bzw weite Strecken eben mit HGÜ vllt von der Sahara nach 
Europa/Asien/Afrika/naher Osten....

von Thomas R. (Gast)


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chris schrieb:
> Gleichspannung wird kommen. Das BackBonenetz wird weiterhin mit
> Wechselspannung betrieben.
>
> Bzw weite Strecken eben mit HGÜ vllt von der Sahara nach
> Europa/Asien/Afrika/naher Osten....

Anfang 1990 wurde die Raumstation ISS gebaut und die braucht reichlich 
Strom.
Damals kam niemand auf die Knapsidee, hier ein AC-Netz aufzubauen, weil 
heute DC-Netze viel sinnvoller sind.
In der ISS funktioniert die Hauptversorgung mit 124V DC (einige 
Verbraucher erhalten 28 V).
Die werden mit DC-Wandlern (DC-Transformatoren) von 124 VDC auf 28 VDC 
versorgt.
Der russische Teil der Station wird komplett mit 28 V versorgt.

Auf unserer Erde kriegen wir die Altlast (110/120/220/230 VAC) kriegen 
wir aber nicht los, wegen den vorhandenen Altnetzen und der vorhandenen 
AC-Verbraucher.
Darum wird es jahrelang dauern bis wir DC-Netze bekommen haben.

von Peter II (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Darum wird es jahrelang dauern bis wir DC-Netze bekommen haben.

und welchen Vorteil es denn bringen? Da man eh die Spannung anpassen 
muss, ist die Umwandlung von AC zu DC das kleinste Problem.


Hier steht doch wohl aufwand/nutzen in keinen sinnvollen Verhältnis.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Damals kam niemand auf die Knapsidee, hier ein AC-Netz aufzubauen, weil
> heute DC-Netze viel sinnvoller sind.

Da reden wir aber über eine völlig andere Leistungsklasse und völlig
anderen Entfernungen als bei einem terrestrischen Verteilnetz.

In meinem Computer würde auch niemand auf die Idee kommen, eine
Wechselspannungsversorgung zur Verteilung der Energie zu bauen …

von Thomas R. (Gast)


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Peter II schrieb:
> Hier steht doch wohl aufwand/nutzen in keinen sinnvollen Verhältnis.

Viel kleinere Trafos, billigere Umsetzer, viel besserer Wirkungsgrad, 
weniger Verluste in den Stromleitungen ...

Das dauert halt viel Zeit.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> billigere Umsetzer

Darüber darfst du nochmal nachdenken.

Dass die Trafos nicht kleiner sind, sollte dir spätestens beim Studium
des von dir zitierten Wikipedia-Artikels aufgefallen sein.  Bei den
Leistungen mag offensichtlich keiner mit Frequenzen von 100 kHz oder
mehr hantieren, bei denen die Trafos wirklich kleiner würden.

von Peter II (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Viel kleinere Trafos, billigere Umsetzer, viel besserer Wirkungsgrad,
> weniger Verluste in den Stromleitungen ...

warum sollte Trafo und Umsetzer kleiner werden? Oder willst du überall 
Schutzkleinspannung mit großen Strömen haben?

sonst ist immer noch eine Galvanische Trennung notwendig. DC-DC Netzteil 
sind genauso groß wie AC-DC Netzteile.

von Werner H. (werner45)


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Ein 110-V-DC-Netz gab es bei uns vor 1900, praktisch als Inselanlage. 
Der einzige Vorteil war, daß man die Bogenlampen (einzige helle 
Lichtquelle) direkt damit betreiben konnte. Damit gab es naturgemäß kein 
Verbundnetz.
Das Netz hielt sich in rückständischen Gebieten noch lange, sodaß die 
Industrie sogenannte Allstrom-Radios (mit V- und U-Röhren) anbot. Statt 
Trafo war da ein großer Vorwiderstand verbaut.

Die Geschichte des Stromnetzes und der Vorteile des Drehstromnetzes kann 
man an vielen Stellen nachlesen.

Die Versorgung der ISS als Innovation anzupreisen, ist sehr weit 
hergeholt.
Das gibt es schon lange auf entlegenen Almhütten, da wohnen etwa gleich 
viel Leute.
Meines Wissens gibt es auch keine Schwerindustrie auf der ISS.

Sitzen - fünf

von chris (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Darum wird es jahrelang dauern bis wir DC-Netze bekommen haben.

Das es nicht von heut auf morgen passiert verständlich man geht so von 
20Jahren aus ca...

Peter II schrieb:
> Hier steht doch wohl aufwand/nutzen in keinen sinnvollen Verhältnis.

Naja schon lieber nur ein Umrichter für alle Geräte als viele Umrichter 
pro Gerät!

> Viel kleinere Trafos, billigere Umsetzer, viel besserer Wirkungsgrad,
> weniger Verluste in den Stromleitungen ...

Bsp Solaranlage speist ihre Gleichenergie ins Gleichnetz welches bis zur 
Trafostation geht und wird dort erst in eine Wechselgröße umgesetzt. 
Effizienter als wenn jede Anlage ihren eigenen Umrichter hätte...


http://www.weltderphysik.de/gebiete/technik/energie/speichern-und-transportieren/strom/hochspannung/

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
> Bsp Solaranlage speist ihre Gleichenergie ins Gleichnetz welches bis zur
> Trafostation geht und wird dort erst in eine Wechselgröße umgesetzt.
> Effizienter als wenn jede Anlage ihren eigenen Umrichter hätte...

falsch.

z.b. würde ein großen Netzteil für eine Wohnung ständig im Teillast 
bereich arbeiten, damit einen geringen Wirkungsgrad haben.

Dagegen wenn jedes Gerät ein Netzteil hat kann es auf die Leistung vom 
dem Gerät ausgelegt werden.


Und solaranlagen müssen auch schon wegen der MPP intern die Spannung 
Transformieren, das fällt die erzeugen der Wechselspannung fast mit ab.

von Fischernetz (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:
> wenn wir in einer Wünsch Dir Was Welt leben könnten

chris schrieb:
> Naja schon lieber nur ein Umrichter für alle Geräte als viele Umrichter
> pro Gerät!

Dann doch lieber viele Umrichter pro Gerät, weil wir in einer 
Wünsch-Dir-Was-Welt leben. Das ist natürlich die Voraussetzung.

von Stinktier (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Peter II schrieb:
>> Hier steht doch wohl aufwand/nutzen in keinen sinnvollen Verhältnis.
>
> Viel kleinere Trafos, billigere Umsetzer, viel besserer Wirkungsgrad,
> weniger Verluste in den Stromleitungen ...

Du bist ja echt ein Knaller. Was genau an dem Obigen gesagten hast du 
nicht verstanden?

Die "Transformatoren" werden eben effizienter oder gar billiger, sondern 
im Gegenteil schweineteuer und als Draufgabe ineffizienter.

Thomas R. schrieb:
> Anfang 1990 wurde die Raumstation ISS gebaut und die braucht reichlich
> Strom.
> Damals kam niemand auf die Knapsidee, hier ein AC-Netz aufzubauen, weil
> heute DC-Netze viel sinnvoller sind.
> In der ISS funktioniert die Hauptversorgung mit 124V DC (einige
> Verbraucher erhalten 28 V).
> Die werden mit DC-Wandlern (DC-Transformatoren) von 124 VDC auf 28 VDC
> versorgt.
> Der russische Teil der Station wird komplett mit 28 V versorgt.

Das ist echt eine geile Argumentation, die merke ich mir. Die ISS mit 
dem Netz auf der Erde vergleichen hat echt was. Dumm nur dass die 
Randbedingungen "leicht" andere sind. Aber das Zementwerk auf der ISS 
freut sich sicher, genauso wie die ganze Schwerindustrie die da oben 
fliegt. Und die riesigen Distanzen erst!

Manchmal muss ich einfach einen Troll füttern...

von chris (Gast)


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Peter II schrieb:
> z.b. würde ein großen Netzteil für eine Wohnung ständig im Teillast
> bereich arbeiten, damit einen geringen Wirkungsgrad haben.

Eben nicht PRO Wohnung!!! Sondern nur in der Trafostation sizt der 
Umrichter für DC/AC

Peter II schrieb:
> Dagegen wenn jedes Gerät ein Netzteil hat kann es auf die Leistung vom
> dem Gerät ausgelegt werden.

Von der Auslegung ja vom Material wirds aber mehr wenn jedes Gerät 
weiterhin sein eigenes Netzteil hat! MMhh dann läuft der PC auch nur 
ineffektiv mit knappen 85% im Teillastbereich


Fischernetz schrieb:
>> Naja schon lieber nur ein Umrichter für alle Geräte als
okay ich Streiche
>> viele Umrichter pro Gerät

setze
 >> je ein Umrichter pro Gerät ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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chris schrieb:
> Von der Auslegung ja vom Material wirds aber mehr wenn jedes Gerät
> weiterhin sein eigenes Netzteil hat!

Hat es aber trotzdem noch.  Du wirst deinen Prozessor ja kaum mit
380 V DC betreiben wollen, und es wird sicher auch niemand auf die
Idee kommen, ein Verteilnetz mit 3,3 oder 5 V aufzubauen.

Das Einzige, was entfällt, ist Gleichrichter und PFC.  Der Rest des
Schaltwandlers bleibt dennoch in deinem PC.

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
> Eben nicht PRO Wohnung!!! Sondern nur in der Trafostation sizt der
> Umrichter für DC/AC

das ist ja noch schlimmer. Da läuft der Umsetzer ständig nur mit 1% 
Auslastung und vermutlich 20% Wirkungsgrad,  weil gerade Ferien sind und 
alle im Urlaub.

Man müsste also mehre Umrichter einbauen die dann dynamisch zuschalten. 
Nur hat man dann das gleiche wie wenn in jedem Haus ein Umrichter sitzt.

von Helmut L. (helmi1)


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Thomas R. schrieb:
> Anfang 1990 wurde die Raumstation ISS gebaut und die braucht reichlich
> Strom.
> Damals kam niemand auf die Knapsidee, hier ein AC-Netz aufzubauen, weil
> heute DC-Netze viel sinnvoller sind.
> In der ISS funktioniert die Hauptversorgung mit 124V DC (einige
> Verbraucher erhalten 28 V).
> Die werden mit DC-Wandlern (DC-Transformatoren) von 124 VDC auf 28 VDC
> versorgt.
> Der russische Teil der Station wird komplett mit 28 V versorgt

Komisch, in den meisten Verkehrsflugzeugen gibt es ein 115/400Hz 
Drehstromnetz zu versorgung der Systeme. Ob die da alle bei 
Boeing/Airbus bloed sind?

von Possetitjel (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> Auf unserer Erde kriegen wir die Altlast (110/120/220/230 VAC)
> kriegen wir aber nicht los, wegen den vorhandenen Altnetzen
> und der vorhandenen AC-Verbraucher.

Ja... das ist echt ärgerlich: Auf der ISS gelingt es schließlich
auch, die zahllos vorhandenen 500MW-Kraftwerksblöcke über
tausende Kilometer hinweg mittels 124V Gleichspannung zu einem
Verbundnetz zu koppeln.

Wann endlich werden die Politiker die Lügen und Verleumdungen
gegen den Gleichstrom aufgeben und die längst fällige Umkehr
in die Wege leiten?

von Holm T. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> jz23 schrieb:
>> da heutzutage das meiste SNTs sind und man eben weniger Störungen
>> überall einkoppelt, wenn man Gleichstrom nutzt
>
> Keineswegs; die Störungen entstehen dort nicht beim Gleichrichten,
> sondern durch das Schalten selbst.
>
> Allerdings würde man dann in der Tat den Ladekondensator sparen.

...aber hätte den Kopf voll bei jedem Schalter wegen der 
Funkenlöschung..

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Hoffentlich nicht, Abschaltung nur durch Halbleiter ist
>> gemeingefährlich, ein Halbleiter ist keine sichere Trennung, er legiert
>> im Fehlerfalle durch und schaltet Dauer-ein.
>>
>> Daher müssen Produkte mit z.B. Halbleiterrelais noch echte
>> vorgeschaltete mechanische Relais (macht mein Laborofen und Laserdrucker
>> so) oder Schalter besitzen mit denen wirklich ausgeschaltet werden kann.
>
> Dafür ist immer eine Sicherung drin, aber niemals ein mechanisches
> Relais.

Und eine DC geeignete Sicherung unterscheidet sich von einer AC 
Sicherung außer mit dem Preis noch wodurch?

Gruß,

Holm

von Herbert B. (herbert_b)


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Holm T. schrieb:
> Und eine DC geeignete Sicherung unterscheidet sich von einer AC
> Sicherung außer mit dem Preis noch wodurch?

Sie hätte die Länge einer handelsüblichen 58W Leuchtstoffröhre.

Herbert

von Gerhard O. (gerhard_)


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von chris (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Hat es aber trotzdem noch.  Du wirst deinen Prozessor ja kaum mit
> 380 V DC betreiben wollen, und es wird sicher auch niemand auf die
> Idee kommen, ein Verteilnetz mit 3,3 oder 5 V aufzubauen.
>
> Das Einzige, was entfällt, ist Gleichrichter und PFC.  Der Rest des
> Schaltwandlers bleibt dennoch in deinem PC.

So war es in dem Fall auch nicht gemeint das man von der Station mit 
solch mageren Spannungen in die Häuser geht! 230V/400V DC so wie in dem 
Link von mir als bisherige Idee gibs da ja schon Ansätze...

Man hat alles das weg was dem EVU Probleme bereitet und er(EVU) kann pro 
Station eine Kompensation durchführen. Heißt auch das die 
Scheinleistung, die bis dato auch zur Verfügung gestellt werden muss, 
geringer werden könnte. Somit könnte das ganze ansich an Material 
einsparen.

Holm T. schrieb:
> Und eine DC geeignete Sicherung unterscheidet sich von einer AC
> Sicherung außer mit dem Preis noch wodurch?

ISt die Frage sakastisch gemeint ?? Wenn ja vergess den Folgetext
von den Daten was benötigt wird bis dieser anspricht! DC nen Touch höher 
im Auslösestrom...

Herbert B. schrieb:
> Sie hätte die Länge einer handelsüblichen 58W Leuchtstoffröhre.

Ich seh schon wo das wieder enden wird... ^.^

von Wischmop (Gast)


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>> Motore

Mann, Mann. Jetzt muss ich mir wieder die hochgerollten Fußnägel 
schneiden.

http://www.crodict.de/nomen/deutsch/Motor.html

Es heißt "MOTOREN".

Vielen Dank

von Herbert B. (herbert_b)


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chris schrieb:
> Ich seh schon wo das wieder enden wird... ^.^

Bei mechanisch kurzen Sicherungen würde es in einem nicht selbst 
verlöschenden Lichtbogen enden. Deshalb schlug ich die Langvariante vor.
:)
Herbert

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
> Man hat alles das weg was dem EVU Probleme bereitet und er(EVU) kann pro
> Station eine Kompensation durchführen. Heißt auch das die
> Scheinleistung, die bis dato auch zur Verfügung gestellt werden muss,
> geringer werden könnte. Somit könnte das ganze ansich an Material
> einsparen.

Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor? PFC sind 
mittlerweile in jeden größeren Gerät enthalten.

Die EVU haben dann vielmehr ein Problem, sie können nicht einfach 
mehrere Einspeisungen für ein Netz vornehmen. Was bei Trafo recht 
einfach möglich ist.

Und die Kosten (und das Material) für die DC Trennanlange macht jeden 
Vorteil zunichte.

von Lurchi (Gast)


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DC ist für die Nutzung im Haushalt usw. bei hoher Leistung unpraktisch, 
das sollte soweit klar sein. Für große Entfernungen als Überland bzw. im 
Boden oder unter Wasser kann es Vorteile haben.
Eventuell wäre noch ein lokales DC Netz für Verbraucher kleiner Leistung 
sinnvoll, etwa wenn man eine Notstromversorgung haben will oder braucht.

Bleibt noch die Frage der Frequenz. Vermutlich würde man wohl eher etwas 
höher (z.B. 80 Hz oder 100 Hz) gehen, es ist aber eine Frage der 
Abwägung: Für eine höhere Frequenz sprechen u.A:
kleinere Trafos
kleinere AC Motoren
schneller laufende Induktionsmotoren (langsamer geht mit mehr Polen)
kleinere Puffer Kondensatoren / drosseln um auf DC zu kommen
kleinere Kondensatoren für Kompensation induktiver Blindleistung

Für eine nicht so hohe Frequenz sprechen:
Brummen von Transformatoren (die Empfindlichkeit des Ohrs nimmt zu)
extra Verluste in langen Leitungen
schlechtere Löschung bei Lichtbögen

Die 400 Hz in Flugzeug sind vor allem wegen der Gewichtseinsparung bei 
Transformatoren  Motoren  Generator. Ganz neu ist die Festlegung auch 
nicht. Ganz so hoch würde man am Boden eher nicht gehen.

von Netzfrequenz (Gast)


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Gilli schrieb:
> Possetitjel schrieb:
>> Aus meiner Sicht nicht sinnvoll.
>>
>> Energieübertragung profitiert DRAMATISCH von höherer
>> Spannung.
>
> Da habe ich mangelhaft bzw. falsch formuliert.
>
> Ich meinte keine Übertragung von Niederspannung (weder AC noch DC) über
> weitere Strecken (nicht einmal im einst. km-Bereich). Dafür sollte die
> Spannung schon erhöht werden (Verluste).
>
> Sondern ich meinte "DC für den PC (samt großem Akku in USV) vom
> Solarmodul des Nachbarn, ob jener nun daneben wohnt, oder vielleicht
> darüber (und das Dach dazu nutzt) - egal"...

Meinst du so?
https://www.youtube.com/watch?v=9Yn9wv9Ox1k

von Fischernetz (Gast)


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Wischmop schrieb:
> Es heißt "MOTOREN".

Wer anderen in die Zuleitung von MOTORE beißt, ist böse meist. Da DER 
MOTOR männlich ist, hätte es noch viel schlimmer kommen können.  XD

von Thomas R. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Hir ein paar aktuelle Links über HVDC Versorgungsprojekte und Infos bei
> mir hier on Kanada:
>
> https://en.m.wikipedia.org/wiki/Juan_de_Fuca_Cable_Project
> https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_HVDC_projects
> https://en.m.wikipedia.org/wiki/High-voltage_direct_current
>
> https://en.m.wikipedia.org/wiki/HVDC_Vancouver_Island
> 
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Powerlines_connecting_Vancouver_Island_with_Canadian_Mainland
>
> Mfg,
> Gerhard

Danke für die Informationen.
Weiter oben kann man lesen, daß manche Mitschreiber noch nicht wissen, 
daß es DC-Converter (= DC-Transformer) gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=uLKfDjUfor4

von Possetitjel (Gast)


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Lurchi schrieb:

> DC ist für die Nutzung im Haushalt usw. bei hoher Leistung
> unpraktisch, das sollte soweit klar sein.

Ja -- aber man hat nicht immer hohe Leistungen, auch im
Haushalt.

Zahlenmäßig die meisten Verbraucher sind schätzungsweise
Kleinverbraucher: Telefonrouter, Netzwerkswitch, Laptop,
Stereo-Kompaktanlage, LED-Lampen, Handyladegerät,
Radiowecker, Kaffeemühle, Mixer, Trockenrasierer, ...

Fast jedes dieser Drecksdinger bringt eine Wandwarze mit.

> Eventuell wäre noch ein lokales DC Netz für Verbraucher
> kleiner Leistung sinnvoll, etwa wenn man eine
> Notstromversorgung haben will oder braucht.

Oder halt Drehstrom mit Kleinspannung ... :)

Die Sechspulsbrücke macht auch die riesigen Siebelkos
überflüssig.

> Bleibt noch die Frage der Frequenz. [...]

Technisch sind moderat höhere Frequenzen eindeutig im
Vorteil.

ABER:

> Für eine nicht so hohe Frequenz sprechen:
> Brummen von Transformatoren (die Empfindlichkeit des
> Ohrs nimmt zu)

Genau. Ein 400Hz-Netz ist eine Zumutung. Die Singerei
geht einem auf den Keks.

von Netzfrequenz (Gast)


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Werner H. schrieb:

> Meines Wissens gibt es auch keine Schwerindustrie auf der ISS.
>

Einen Elektrofen zum Einschmelzen von Metallen oder Silizium haben die 
schon.

von Possetitjel (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> Weiter oben kann man lesen, daß manche Mitschreiber noch
> nicht wissen, daß es DC-Converter (= DC-Transformer) gibt.

Manche Mitschreiber wissen auch nicht, dass eine gewinn-
bringende Diskussion NICHT darin besteht, sich hinter
fremdsprachigen Schlagworten zu verstecken.

Wer Ahnung hat, kann Fakten klar, präzise und allgemein-
verständlich ausdrücken.

von Possetitjel (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:

> Werner H. schrieb:
>
>> Meines Wissens gibt es auch keine Schwerindustrie auf
>> der ISS.
>>
>
> Einen Elektrofen zum Einschmelzen von Metallen oder
> Silizium haben die schon.

Sicher.
Das schafft man bei guter Konstruktion aber auch schon
mit wenigen Kilowatt.

von chris (Gast)


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Herbert B. schrieb:
> Bei mechanisch kurzen Sicherungen würde es in einem nicht selbst
> verlöschenden Lichtbogen enden. Deshalb schlug ich die Langvariante vor.
> :)

okay wieviel Kg Löschsand darfs denn sein  ;) Der grobe Dicke ist... :)

Peter II schrieb:
> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor? PFC sind
> mittlerweile in jeden größeren Gerät enthalten.

Nur weil sie weniger geworden ist, heist es nicht das das EVU sowas gar 
nicht mehr bereit stellen muss!

> Die EVU haben dann vielmehr ein Problem, sie können nicht einfach
> mehrere Einspeisungen für ein Netz vornehmen. Was bei Trafo recht
> einfach möglich ist.

Du verstehst mich einfach nicht... lies nochmal meinen aller ersten Post 
wie das funktioniern soll...

> Und die Kosten (und das Material) für die DC Trennanlange macht jeden
> Vorteil zunichte.

Naja Schwarzmaler muss es auch geben Fakt ist DC wird kommen nicht heut 
nicht morgen aber in den nächsten Dekaden. Das nächste wäre ob wir fähig 
sind unser Netz für die Zukunft fit zu machen.

Lurchi schrieb:
> Eventuell wäre noch ein lokales DC Netz für Verbraucher kleiner Leistung
> sinnvoll, etwa wenn man eine Notstromversorgung haben will oder braucht.

Genau auf was ich mein ersten Post augelegt habe.

Der Thread erinnert mich son bisschen an Markoni und Kopernikus... Ghet 
darfs nicht geben. Schade Brainstorming ist ne feine Sache um 
Vorstellungen zu sammeln!

von chris (Gast)


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chris schrieb:
> Ghet
> darfs nicht geben.

geht nicht, kann also nicht funktionieren

von Netzfrequenz (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Netzfrequenz schrieb:
>
>> Werner H. schrieb:
>>
>>> Meines Wissens gibt es auch keine Schwerindustrie auf
>>> der ISS.
>>>
>>
>> Einen Elektrofen zum Einschmelzen von Metallen oder
>> Silizium haben die schon.
>
> Sicher.
> Das schafft man bei guter Konstruktion aber auch schon
> mit wenigen Kilowatt.

Das muss noch nicht einmal nötig sein. Die haben da oben den besten 
Wärmeisolator überhaupt.

von Possetitjel (Gast)


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Netzfrequenz schrieb:

>>> Einen Elektrofen zum Einschmelzen von Metallen oder
>>> Silizium haben die schon.
>>
>> Sicher.
>> Das schafft man bei guter Konstruktion aber auch schon
>> mit wenigen Kilowatt.
>
> Das muss noch nicht einmal nötig sein.

Schwer zu sagen.

> Die haben da oben den besten Wärmeisolator überhaupt.

Jein. -- Im Prinzip ja, aber die Verluste durch Strahlung
überholen die durch Wärmeleitung schon bei recht niedrigen
Temperaturen; wenn ich mich recht entsinne bei ungefähr
600°C.
Deswegen sind Kaolinschaum u.ä. als Dämmstoffe zwar gut,
aber auch keine Wundermittel. Die Strahlung innerhalb der
Poren ist kaum zu unterdrücken.

von Falk B. (falk)


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@Gerhard O. (gerhard_)

>Hir ein paar aktuelle Links über HVDC Versorgungsprojekte und Infos bei
>mir hier on Kanada:

Das ist Schmuuuu! Kanada ist fast so groß wie Russland mit der leicht 
höheren Einwohnerzahl von NRW ;-)

Viel Land, wenig Leute. Voll komplementär zu Deutschland.

von Carl D. (jcw2)


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DC kommt da, wo man hohe Leistung durch ungünstiges Medium übertragen 
muß. Z.B. unter Wasser, denn da hat man es mit viel größeren Kapazitäten
(ε-Wasser:80) als bei Freileitungen (ε-Luft:1) zu tun (Erdleitung liegt 
irgendwo dazwischen). Aber die taugen nur als 
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, denn wie im AC-Netzt mal einfach so den 
Leistungsfluß per Phasenverschiebung zu steuern, ist einfach bei 0Hz 
schwierig.

Der selbst-gefühlte Erfinder der Elektrizität überm Atlantik konnte 
seinen DC-Lichtstrom nur im Umkreis von 400m um das Kraftwerk verkaufen 
und je näher man dran wohnte, desto schneller mußte man ihm neue 
"Leuchtmittel" abkaufen. Oder eben weiter weg im Dunkeln sitzen.

Aber DC hätte natürlich auch Vorteile. Die Suche nach Kabelbruchstellen, 
auch unter Putz, wären quasi automatisiert. Hätte ich schon brauchen 
können. Den von der Fundstelle ausgehenden Hausbrand aber eher nicht.

von Elektrofan (Gast)


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Peter II (Gast) fragte:
> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor?

Lichtdimmer.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> @Gerhard O. (gerhard_)
>
>>Hir ein paar aktuelle Links über HVDC Versorgungsprojekte und Infos bei
>>mir hier on Kanada:
>
> Das ist Schmuuuu! Kanada ist fast so groß wie Russland mit der leicht
> höheren Einwohnerzahl von NRW ;-)
>
> Viel Land, wenig Leute. Voll komplementär zu Deutschland.

Das dachte ich mir auch. HVDC ist eigentlich nur in ähnlichen Länder 
sinnvoll wo man tausende km überbrücken will und bei Submarine Kabel 
wegen der großen Verluste. In dichtbesiedelten Regionen ist 
wahrscheinlich altmodischer Wechselstrom immer noch im Ganzen gesehen 
günstiger.

Vielleicht sollte man für moderne Kleinverbraucher einen "domestischen" 
DC-Bus vorsehen. Anstatt von zig Wandwarzen, nur mehr Verbinder. LED 
Beleuchtungsmittel wären auch vorteilhaft so versorgt. Mir gehen diese 
Wandigel schon auf die Nerven. Im Keller habe ich zusammen: FO Modem, 
WLAN/Router/Switch/ einen 2. Switch. Alle haben ihre eigenen 
Versorgungen. Ein kommunaler DC-Bus würde das alles eliminieren.

Es sieht so aus, als ob eine Wegespaltung zwischen reinen Elektronik 
Verbrauchern und herkömmlichen Lasten, hauptsächlich mechanischer Natur, 
in Erwägung gezogen werden sollte. In neuen Häusern und Appartments wäre 
es sicherlich realisierbar. Dann könnte man auch leicht lokale PV/Wind 
zur Versorgung hinzuziehen bzw mitintegrieren.

So gesehen sollte man sich gewiss über die Zukunft der Stromverteilung 
und Versorgung Gedanken machen.

Das Einzige was mich stört, ist, daß mit zunehmender Elektronifizierung 
die tradtionelle Robustheit des Versorgungssystem Schaden nehmen könnte. 
Zu viel Elektronik könnte ungesund sein; in mehrfacher Hinsicht. Ein 
Blitzschlag auf domestische Landversorgungsleitungen zwischen Häusern 
könnte auf einmal größten Schaden anrichten.

von Netzfrequenz (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Netzfrequenz schrieb:

>> Die haben da oben den besten Wärmeisolator überhaupt.
>
> Jein. -- Im Prinzip ja, aber die Verluste durch Strahlung
> überholen die durch Wärmeleitung schon bei recht niedrigen
> Temperaturen; wenn ich mich recht entsinne bei ungefähr
> 600°C.
> Deswegen sind Kaolinschaum u.ä. als Dämmstoffe zwar gut,
> aber auch keine Wundermittel. Die Strahlung innerhalb der
> Poren ist kaum zu unterdrücken.

Das wusste ich  nicht. Gut zu wissen.
Was spräche gegen ein zwei- oder mehrwandiges Gehäuse aus Metall mit 
einem kleinen Loch in den Außenwänden, dann hätte man einen guten 
Wärmereflektor.

von Netzfrequenz (Gast)


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Ich habe ein Video zu dem Thema, auf das hier jemand wegen DC vs. AC 
Schalten  verwiesen hat, mal gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=Zez2r1RPpWY

Der DC Strom bricht beim Ausschalten kaum ab und produziert einen 
erheblichen Lichtbogen.

von Possetitjel (Gast)


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chris schrieb:

[umsortiert]
> Der Thread erinnert mich son bisschen an Markoni und
> Kopernikus...

Och nö.
BITTE jetzt nicht die Verfolgte-Unschuld-Masche. :/

>> Die EVU haben dann vielmehr ein Problem, sie können
>> nicht einfach mehrere Einspeisungen für ein Netz
>> vornehmen. Was bei Trafo recht einfach möglich ist.
>
> Du verstehst mich einfach nicht... lies nochmal meinen
> aller ersten Post wie das funktioniern soll...

Habe ich gerade getan.

>> Und die Kosten (und das Material) für die DC Trennanlange
>> macht jeden Vorteil zunichte.
>
> Naja Schwarzmaler muss es auch geben Fakt ist DC wird kommen
> nicht heut nicht morgen aber in den nächsten Dekaden. Das
> nächste wäre ob wir fähig sind unser Netz für die Zukunft
> fit zu machen.

Wieso glaubst Du, das Wiederholen sinnleerer Politikerparolen
trage etwas zur Diskussion bei?

Du hast in Deinem allerersten Beitrag ein ernstzunehmendes
Problem angesprochen: Solarenergie fällt
1. dezentral und
2. in Form von Gleichspannung
an.
Das herkömmliche Energieverbundnetz ist darauf nicht eingerichtet.

Also steht die Frage, was man tun soll.

Das kann und soll man diskutieren -- aber doch bitte nicht
mit Latrinenparolen und markigen Politikerphrasen, das führt
doch zu nichts.

von Possetitjel (Gast)


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Elektrofan schrieb:

> Peter II (Gast) fragte:
>> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung
>> vor?
>
> Lichtdimmer.

Falsche Antwort auf die Suggestivfrage :)

Die meiste Blindleistung tritt schätzungsweise VOR den
Haushalten auf -- nämlich in den Erdkabeln zu den
Ortstrafos.

Das Problem ist echt lästig, aber kaum zu vermeiden.

Freileitungen sind politisch nicht durchsetzbar, und
DC/DC-Wandler, die bei jedem Blitztreffer abkacken,
will man auch nicht wirklich.

von Possetitjel (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Es sieht so aus, als ob eine Wegespaltung zwischen
> reinen Elektronik Verbrauchern und herkömmlichen Lasten,
> hauptsächlich mechanischer Natur, in Erwägung gezogen
> werden sollte.

In der frühen Anfangszeit gab es ja so etwas ähnliches
schon -- in Form der Unterscheidung von "Lichtstrom"
und "Kraftstrom".

Aufgrund der Unzahl an Verbrauchern mit Kleinspannung
denke ich, dass das kommen wird.

> So gesehen sollte man sich gewiss über die Zukunft der
> Stromverteilung und Versorgung Gedanken machen.

Auf jeden Fall.

Was in der "veröffentlichten Meinung" wenig bekannt zu
sein scheint: Gewisse Grundkenntnisse in Elektrotechnik
sind von Vorteil :)

von Peter II (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor?
>
> Lichtdimmer.

wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen?

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Possetitjel schrieb:
> Naja Schwarzmaler muss es auch geben Fakt ist DC wird kommen nicht heut
> nicht morgen aber in den nächsten Dekaden.

Also wenn ich diesen Thread hier mit dem vom Josef (bome) zusammenfasse, 
werden unsere Kinder DC-Netze haben und im Hexadezimalsystem mit einer 
völlig obskuren Rechnerarchitektur arbeiten.

Interessant, in welchen Welten manche Menschen unterwegs sind...

von Possetitjel (Gast)


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Stefan S. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Naja Schwarzmaler muss es auch geben Fakt ist DC wird
>> kommen nicht heut nicht morgen aber in den nächsten Dekaden.

Nein, das schrieb Possetitjel nicht. Ganz sicher nicht.

von Carl D. (jcw2)


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Stefan S. schrieb:
> Possetitjel schrieb:
>> Naja Schwarzmaler muss es auch geben Fakt ist DC wird kommen nicht heut
>> nicht morgen aber in den nächsten Dekaden.
>
> Also wenn ich diesen Thread hier mit dem vom Josef (bome) zusammenfasse,
> werden unsere Kinder DC-Netze haben und im Hexadezimalsystem mit einer
> völlig obskuren Rechnerarchitektur arbeiten.

Genau so wie heute jeder sein atomgetriebenes Flug-Auto hat.
;-)


Und nochmal zu AC-DC, beim Thema Netzbetrieb:
Man hat ja "keinerlei" Probleme ein Netz aus 2 Glaichspannungsquellen, 
z.B. 2 Lab-NTs aufzubauen, die sich gleichmäßig die Last teilen,
aber es ist "schier unmöglich" einen Async-Generator mal schnell ans 
Netz zu hängen und dann durch antreiben knapp über der Netzfrequenz zur 
Leistungseinspeisung zu bringen.

DC lohnt sich ab 750km, wenn Umrichter-Kosten/Verluste kleiner als die 
durch Blindleistung verursachten Verluste im AC-Kabel werden. Und/oder 
man gerne mit weniger als 3 Kabeln auskommen würde, z.B. als einpoliges 
Seekabel mit Rückleitung durch's Wasser. Laut Wkipedia hatte BBC 2012 
einen Marktanteil von 50% und insgesamt 80 Umrichteranlagen gebaut. So 
richtig da ist der DC-Durchbruch noch nicht.

von Peter II (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Man hat ja "keinerlei" Probleme ein Netz aus 2 Glaichspannungsquellen,
> z.B. 2 Lab-NTs aufzubauen, die sich gleichmäßig die Last teilen,

genau das geht aber nicht. Das Netzteil was die höhere Spannung hast 
liefert die komplette Leistung. Das Netzteil muss dafür "weich" sein, 
dann ist es aber kein Lab-NT mehr.

von Peter II (Gast)


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Carl D. schrieb:
> z.B. als einpoliges
> Seekabel mit Rückleitung durch's Wasser.

auch das wird wohl nicht sinnvoll sein. Dann lieber 2 Kabel wobei eines 
Positiv und das andere Negativ gegenüber Erde ist. dann kann man die 
doppelte Leistung ohne Wasser übertragen.

von chris (Gast)


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Peter II schrieb:
> wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen?

Dein Ernst ??? Vllt weil man mit Frequenz/en arbeitet ??
Und nu darfst du noch Rätseln warum nur maximal 100W zugelassen von der 
Tab die direkt gleichgerichtet werden darf... Sättigung des Trafos in 
der Station... Und das gefällt dem Betreiber mal gar nicht weil damit 
die Verluste bzw die Effektivität(Trafo) sinkt.....

Possetitjel schrieb:
> Och nö.
> BITTE jetzt nicht die Verfolgte-Unschuld-Masche. :/

Ähm neeee

Possetitjel schrieb:
> Wieso glaubst Du, das Wiederholen sinnleerer Politikerparolen
> trage etwas zur Diskussion bei?

Was für Politikparolen ??? Nur weil ich selber zu dem Schluss komme und 
mir es vorstellen kann das dieses Netz so oder in ähnlicher Form 
aufgebaut wird??

> Das herkömmliche Energieverbundnetz ist darauf nicht eingerichtet.

Eben, man macht sich Gedanken wie man die Gleichenergie mit dem 
Verbundnetz sinnvoll in Einklang bringen will/muss. Irgendwann werden 
die AKW's als Grundlastgeber wegfallen, nein nicht heut nicht morgen 
aber so in 30-50Jahren und wie will man dann die Schwerindustrie mit 
Energie versorgen?

Man kann natürlich geringe Mengen von Atommüll in Diamanten fassen dann 
hätte man für eine Menschliche Zeitspanne unendlich viel Energie für 
bisschen mehr als paar 1000Jahre nur leider ist die Energie halt nicht 
so in der Ausbeute...noch nicht... wie mit allem

Das muss man sich als Spinner erstmal leisten können
http://www.ingenieur.de/Themen/Forschung/Kuenstliche-Diamanten-produzieren-5730-Jahre-Strom

Possetitjel schrieb:
> Die meiste Blindleistung tritt schätzungsweise VOR den
> Haushalten auf -- nämlich in den Erdkabeln zu den
> Ortstrafos.

Naja so richtig auch nicht denn die Blindleistung muss ja erstmal 
entstehn und diese ensteht sofort wenn Frequenzen, Induktivitäten u 
Kapazitäten ins Spiel kommen !!!! Nimmt noch zu wenn eben die 
"Kosinüsse" in der Gesamtheit den mittleren Kosinus verschlechtern. Dies 
würde bei DC-Technik wegfallen komplett!!

> In der frühen Anfangszeit gab es ja so etwas ähnliches
> schon -- in Form der Unterscheidung von "Lichtstrom"
> und "Kraftstrom".

Nennt sich heute noch Dreh/Wechselstrom.

> Was in der "veröffentlichten Meinung" wenig bekannt zu
> sein scheint: Gewisse Grundkenntnisse in Elektrotechnik
> sind von Vorteil :)

nicht nur dort :)

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
>> wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen?
>
> Dein Ernst ??? Vllt weil man mit Frequenz/en arbeitet ??
> Und nu darfst du noch Rätseln warum nur maximal 100W zugelassen von der
> Tab die direkt gleichgerichtet werden darf... Sättigung des Trafos in
> der Station... Und das gefällt dem Betreiber mal gar nicht weil damit
> die Verluste bzw die Effektivität(Trafo) sinkt.....

und was hat das mit Scheinleistung zu tun?

Wo ist dann Strom und Spannung verschoben?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie verhält sich ein Kompass in der Nähe einer dicken DC-Leitung?
HGÜ und so...

gleichzeitig aber auch gefragt:
wie wichtig ist in Zeiten des Polwechsels
-zumindest der verstärkten Polwanderung
überhaupt noch eine magnetbasierte Kompassfunktion?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich hätte da mal eine etwas ungewöhnliche Frage:

Was ist eigentlich aus den hübschen Transformatorentürmen die man in 
früheren Jahren, ab 1900+ herum, überall in Ö und D sah, geworden? 
Irgendwie fand ich diese Gerätschaften niedlich. Auch die Zuleitungen 
passten sehr gut dazu.

Wodurch, wann und wie wurden sie ersetzt?

Sorry, wenn ich hier vom Thema etwas abkomme.

von chris (Gast)


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Peter II schrieb:
> und was hat das mit Scheinleistung zu tun?
>
> Wo ist dann Strom und Spannung verschoben?

Das ist dann wohl deine Hausaufgabe ;) welche Komponenten zu 
Strom/Spannungsverschiebungen beitragen. Mit bisschen Schmalz kommste 
selber drauf. Wurde schon erwähnt wenn du mal alles lesen würdest und 
nicht gleich antworten würdest! ;)

von Peter II (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Wodurch, wann und wie wurden sie ersetzt?

durch kleine unscheinbare Beton-Kisten.


https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Trafostation.jpg

von chris (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich hätte da mal eine etwas ungewöhnliche Frage:

meinst du solche ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Turmstation

Ersetzt durch Trafostationen
http://www.klotter-extern.de/data/pressebilder/full/1222089612_beton_trafostion2.jpg

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
> Das ist dann wohl deine Hausaufgabe ;) welche Komponenten zu
> Strom/Spannungsverschiebungen beitragen. Mit bisschen Schmalz kommste
> selber drauf. Wurde schon erwähnt wenn du mal alles lesen würdest und
> nicht gleich antworten würdest! ;)

ja und dann komm ich drauf, das ein Dimmer das nicht schafft.

Bei Blindleistung gibt es kurzeitig eine Negative Leistung (diese 
Pendelt im Netz) dafür braucht man aber einen Energiespeicher (den es im 
Dimmer nicht gibt. (Die Drossel ist nur zur Entstörung).

Was du meist sind Oberwellen im Netzt oder unsymmetrische Belastung, 
beides hat nichts mit Scheinleistung zu tun.

von Falk B. (falk)


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@ Gerhard O. (gerhard_)

>> Das ist Schmuuuu! Kanada ist fast so groß wie Russland mit der leicht
>> höheren Einwohnerzahl von NRW ;-)
>
>> Viel Land, wenig Leute. Voll komplementär zu Deutschland.

>Das dachte ich mir auch. HVDC ist eigentlich nur in ähnlichen Länder
>sinnvoll wo man tausende km überbrücken will und bei Submarine Kabel
>wegen der großen Verluste. In dichtbesiedelten Regionen ist
>wahrscheinlich altmodischer Wechselstrom immer noch im Ganzen gesehen
>günstiger.

eben darum haben die USA und Kanada 500 und 750kV AC Netze, Deutschland 
seit langer Zeit max. 380kV. Die Leitungen sind zu kurz ;-)

>Vielleicht sollte man für moderne Kleinverbraucher einen "domestischen"
>DC-Bus vorsehen. Anstatt von zig Wandwarzen, nur mehr Verbinder.

Und VIEL mehr Kupfer. Damit verlagerst du bestenfalls die 230V/5V 
Wandwarze zu einer 48V/5V Wandwarze. Bringt kaum was, kostet aber.

> LED
>Beleuchtungsmittel wären auch vorteilhaft so versorgt. Mir gehen diese
>Wandigel schon auf die Nerven. Im Keller habe ich zusammen: FO Modem,
>WLAN/Router/Switch/ einen 2. Switch. Alle haben ihre eigenen
>Versorgungen. Ein kommunaler DC-Bus würde das alles eliminieren.

Nö. Man nehme EINE Wandwarze mit mehreren Abgänge. Das bendingt 
natürlich, daß die geräte die gleiche Spannung fressen. 12V wäre ein 
etablierter Standard. Oder 5V. Oder . . . ;-)

>Es sieht so aus, als ob eine Wegespaltung zwischen reinen Elektronik
>Verbrauchern und herkömmlichen Lasten, hauptsächlich mechanischer Natur,
>in Erwägung gezogen werden sollte.

Du überschätzt dei Vorteile.

>So gesehen sollte man sich gewiss über die Zukunft der Stromverteilung
>und Versorgung Gedanken machen.

Ja. Aber bitte keinen Aktionismus! Den haben wir auf anderen 
Politikfeldern schon genug!

>Das Einzige was mich stört, ist, daß mit zunehmender Elektronifizierung
>die tradtionelle Robustheit des Versorgungssystem Schaden nehmen könnte.
>Zu viel Elektronik könnte ungesund sein; in mehrfacher Hinsicht. Ein
>Blitzschlag auf domestische Landversorgungsleitungen zwischen Häusern
>könnte auf einmal größten Schaden anrichten.

Und vergiss nicht die Vernetzung! Heute kannst du ein Kraftwerk mit 
einem Laptop und IT-Know How lahmlegen!

von chris (Gast)


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Peter II schrieb:
> es kurzeitig eine Negative Leistung

ahaja minus x minus = plus

> Energiespeicher

Warum ein Energiespeicher ? Wie soll denn bei Wechselgrößen Energie 
gespeichert werden ? Fragen über Fragen... Ich hab keine Ahnung...


> Was du meist sind Oberwellen im Netzt oder unsymmetrische Belastung,

Nö nö die Oberwellen enstehen im Hauptanteil durch Schalthandlungen mit 
nichtlinearen Verbrauchern.

Und wer behauptet denn das sich nicht doch entsprechende Bauteile in 
Dimmern befinden die Verschiebungen hervorrufen ? Vllt nicht in den 
Leistungen die du gerne hättest. Kleinvieh macht auch Mist!

Falk B. schrieb:
> Und vergiss nicht die Vernetzung! Heute kannst du ein Kraftwerk mit
> einem Laptop und IT-Know How lahmlegen!

Aber doch kein deutsches Kraftwerk die sind doch supersicher °°°°°.^

von Gerhard O. (gerhard_)


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chris schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich hätte da mal eine etwas ungewöhnliche Frage:
>
> meinst du solche ?
> https://de.wikipedia.org/wiki/Turmstation
>
> Ersetzt durch Trafostationen
> http://www.klotter-extern.de/data/pressebilder/ful...

Danke Chris!

Genau die hatte ich im Bilde. Sehen so nostalgisch schön aus. Auf dem 
Land passten sie gut hinein. Ich kann mich noch von früher an sie 
erinnern, die gabs damals massenhaft.

Allerdings sieht der Ersatz sehr modern, zweckmäßig schön in anderer 
Hinsicht aus.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> Und vergiss nicht die Vernetzung! Heute kannst du ein Kraftwerk mit
> einem Laptop und IT-Know How lahmlegen!

Habe Deine Kommentare gelesen und da ist sicherlich Wahres dran.

Was mich nun interessieren würde ist, wie unterschiedlich HVDC und 
konventionelle Drehstrom Leitungen auf Solarstürme reagieren, bzw. 
überleben. Man hörte ja schon historisch von großen Interruptionen in 
Kanada (Quebec?). Die komplizierte Steuerung der HVDC könnte hier 
möglicherweise schnell zu Bruch gehen. Im Vergleich kommen mir die 
konventionellen Trafos irgendwie robuster vor wie die hochkomplizierten 
Inverter Anlagen. Aber das ist pure Spekulation. Weiß irgend jemand 
etwas Genaues über solche Aspekte?

von Stinktier (Gast)


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Peter II schrieb:
> chris schrieb:
>> Das ist dann wohl deine Hausaufgabe ;) welche Komponenten zu
>> Strom/Spannungsverschiebungen beitragen. Mit bisschen Schmalz kommste
>> selber drauf. Wurde schon erwähnt wenn du mal alles lesen würdest und
>> nicht gleich antworten würdest! ;)
>
> ja und dann komm ich drauf, das ein Dimmer das nicht schafft.
>
> Bei Blindleistung gibt es kurzeitig eine Negative Leistung (diese
> Pendelt im Netz) dafür braucht man aber einen Energiespeicher (den es im
> Dimmer nicht gibt. (Die Drossel ist nur zur Entstörung).

Wenn man so keinen Tau hat sollte man vielleicht nicht unbedingt eine 
Diskussion über die Stromversorgung ganzer Kontinente anführen wollen.

> Was du meist sind Oberwellen im Netzt oder unsymmetrische Belastung,
> beides hat nichts mit Scheinleistung zu tun.

Doch.

Die Diskussion dreht sich sowieso im Kreis. Man hat den ganzen 
DC-Netz-Fans jetzt zig Mal zu erklären versucht, dass ein DC-Netz mit 
der momentanen Technologie unwirtschaftlich und technisch dem heutigen 
50Hz Netz deutlich unterlegen ist. Nachdem die meisten inzwischen 
Begriffen haben, dass das bei hohen Übertragungleistungen keinen Sinn 
macht, kriegt man nun tolle Ideen über kleine DC-Netze die 
Kleinstverbraucher in Haushalten versorgen sollen. Dass das aber bei 
niedrigen Spannungen wegen der ohmschen Verluste/Kabelquerschnitten und 
bei hohen Spannungen aufgrund der dann doch wieder notwendigen 
Schaltwandler und Lichtbögen bei mechanischen Schaltern dämlich ist wird 
ignoriert. Aber für euch ist natürlich klar, das DC-Netz im Haus wird 
kommen.

Thomas R. schrieb:
> Danke für die Informationen.
> Weiter oben kann man lesen, daß manche Mitschreiber noch nicht wissen,
> daß es DC-Converter (= DC-Transformer) gibt.

Bei dir ist soweiso alles verloren. Lern endlich den Unterschied 
zwischen einer HGÜ-Anlage und einem Transformator und befasse dich mit 
deren Kosten und Wirkungsgraden.

Carl D. schrieb:
> DC kommt da, wo man hohe Leistung durch ungünstiges Medium übertragen
> muß. Z.B. unter Wasser, denn da hat man es mit viel größeren Kapazitäten
> (ε-Wasser:80) als bei Freileitungen (ε-Luft:1) zu tun (Erdleitung liegt
> irgendwo dazwischen).

Das ε des Mediums ist irrelevant.

Gerhard O. schrieb:
> Es sieht so aus, als ob eine Wegespaltung zwischen reinen Elektronik
> Verbrauchern und herkömmlichen Lasten, hauptsächlich mechanischer Natur,
> in Erwägung gezogen werden sollte. In neuen Häusern und Appartments wäre
> es sicherlich realisierbar. Dann könnte man auch leicht lokale PV/Wind
> zur Versorgung hinzuziehen bzw mitintegrieren.

Und wozu soll das gut sein? Nur um ein paar Wandwarzen loszuwerden? 
Lachhaft.

Das einzige wo es tatsächlich Ansätze zu einem DC-Netz gibt sind 
kleinere Photovoltaikfelder oder Windparks. Dies wäre ein Anwendungsfeld 
für die obig erwähnten SSTs, von praktischer Anwendung im grossen Stil 
ist man bis lang aber noch weit entfernt. Das ist auch weniger als 
Übertragungsnetz gedacht, sondern eher als "Sammelschiene" auf 
begrenztem Raum.

von EVU'ler (Gast)


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chris schrieb:
> Man hat alles das weg was dem EVU Probleme bereitet und er(EVU) kann pro
> Station eine Kompensation durchführen. Heißt auch das die
> Scheinleistung, die bis dato auch zur Verfügung gestellt werden muss,
> geringer werden könnte. Somit könnte das ganze ansich an Material
> einsparen.

Warum? Was sollte man sparen können? Wir hängen ja nicht gleich 10mm² 
statt 120mm² auf. Das Material wird ja vor allem in der Freileitung auf 
Zug belastet (120m Spannfeld in der Mittelspannung). Außerdem spart man 
nur Material, aber kein Geld. Die Preisunterschiede sind in diesem 
Bereich relativ egal.

Außerdem ist keine Trafostation auch nur ansatzweise für die 
versprochene Leistung ausgelegt. Wir haben hier knapp 70 Haushalte an 
einem 400kVA Trafo. Der ist so klein, wie er nur sein kann.
Jeder HH darf ganz offiziell 30kW beziehen, ist so von uns genehmigt. 
Aber wie man erkennt, wären 70*30kW = 2100kW. Da gibt's nix mehr zu 
sparen. Gut, selbst der 400kVA Trafo wird nur halb ausgelastet, wenn man 
zur Lastspitze 4kW für alle 70 HH ansetzt. Und das ist schon viel (man 
bedenke den Gleichzeitigkeitsfaktor von 1!).

1MW sind 30A bei 20kV. Da könnte man mit dem Querschnitt (meist 120mm²) 
theoretisch noch ganz weit nach unten. Wird aber nicht gemacht, weil es 
kleine Querschnitte auch einfach nicht gibt. Gut, die Länge macht's 
natürlich auch.

Würden wir als EVU die Leistung wirklich verbauen, die über alle 
Netznutzer gesehen genehmigt ist, müsste alle paar Orte eine 
Umspannanlage erreichtet werden.

Und das gleiche ist auch beim DC-Netz der Fall. Welche Leistung soll 
also vorgehalten werden? Die vereinbarte? Das könnte bei der teuren 
DC/DC Wandlertechnik keiner bezahlen!

------------------

Lustig wird das ganze mit der E-Mobilität. Da kann jeder schnell selbst 
ausrechnen, wann die Netze zusammenbrechen:

In Deutschland gab es 2014 183,6GW installierte Leistung.

Es gibt 40 Mio. Haushalte und 45 Mio PKW in Deutschland. Würde jeder 
zweite PKW ein Elektroauto sein, das mit nur 10kW laden könnte, wären 
das 200GW! Das wäre also die Leistung die vorgehalten werden müsste, 
weil sie bezogen werden könnte. An Weihnachten haben viele oder fast 
alle Frei, da könnten z.B. ziemlich viele Autos gleichzeitig laden 
wollen.

Dabei sind 10kW zwar wenig, aber dafür werden es vielleicht auch keine 
50% E-Auto sein. Noch...

Mal mit Schnellladesäulen (150kW). Deutschland voll elektrisch, alle 
Autos auf 24h verteilt, 1h Ladezeit.

45 Mio / 24h = 1,875 Mio / h
1,875 Mio x 150kW = 281 GW

Schön.

Klar lässt sich das nicht ganz so rechnen, aber wer weiß schon wie viele 
Autos gleichzeitig laden? Nach dieser ganz groben Überschlagsrechnung, 
müsste unser aktueller Kraftwerkspark verdoppelt werden! Wobei, die 
letze Rechnung ist eigentlich noch nciht mal so übertrieben. Oder? Knapp 
2Mio Autos?

So, das ganze ist im AC-Netz schon schwer, obwohl Trafos billig und 
flexibel sind. Wie soll das im DC-Netz gehen? Da müssen Unsummen von 
Geld verballert werden. Vorallem geht die Technik ja auch viel öfter 
kaputt. Das meiste MS-Netz (Freileitung) bei uns ist locker 50 Jahre 
alt. Das Kabelnetz ist dagegen recht neu, sowas gab es früher ja nicht. 
Und 50 Jahre hält keine Elektronik. Vor allem nicht bei Gewitter...

Ich gehe davon aus, dass wenn die E-Mobilität kommt, das dafür ein 
eigenes Netz geschaffen werden muss. Anders ist das nicht zu stemmen.

So, jetzt habe ich viel zu viel geschrieben ;) Ich hoffe, ich habe mich 
nicht verhauen oder Denkfehler gemacht.

von Peter II (Gast)


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chris schrieb:
> ahaja minus x minus = plus

nein Postive Spannung negativer Strom -> negative Leistung 
(Blindleistung)

>> Energiespeicher
>
> Warum ein Energiespeicher ? Wie soll denn bei Wechselgrößen Energie
> gespeichert werden ? Fragen über Fragen...

Weil man für Blindleistung Energie einspeisen muss (zumindest ein Teil 
der Periode) und die Energie muss irgendwo her kommen - aus einem 
Energiespeicher.

Warum erzeugen wohl Spulen und Kondensatoren Blindleistung? Sie sind 
Energiespeicher!

> Ich hab keine Ahnung...
das merkt man.

von Carl D. (jcw2)


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Stinktier schrieb im Beitrag #5171440
> Carl D. schrieb:
>> DC kommt da, wo man hohe Leistung durch ungünstiges Medium übertragen
>> muß. Z.B. unter Wasser, denn da hat man es mit viel größeren Kapazitäten
>> (ε-Wasser:80) als bei Freileitungen (ε-Luft:1) zu tun (Erdleitung liegt
>> irgendwo dazwischen).
>
> Das ε des Mediums ist irrelevant.

Was ich als "Medium" bezeichnet hab, ist korrekt das Dielektrikum des 
Kondensators "Leitung - Erde" bzw. "Kabel - Wasser" und komischerweise 
lassen sich kommerzielle Projekte von dieser Irrelevanz stark 
beeinflussen.

von Stinktier (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Was ich als "Medium" bezeichnet hab, ist korrekt das Dielektrikum des
> Kondensators "Leitung - Erde" bzw. "Kabel - Wasser"

Nein.

> und komischerweise
> lassen sich kommerzielle Projekte von dieser Irrelevanz stark
> beeinflussen.

Auch das nicht.

von Lutz H. (luhe)


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Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht sollte man für moderne Kleinverbraucher einen "domestischen"
> DC-Bus vorsehen.

So etwas nennt sich USB.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Lutz H. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Vielleicht sollte man für moderne Kleinverbraucher einen "domestischen"
>> DC-Bus vorsehen.
>
> So etwas nennt sich USB.

Da ist was Wahres dran;-)

Ich bin aber schon fortschrittlich: bei mir zuhause betreibe ich ein 
paar Philips LED Lampen an PV geladenen Akkus die ich z. Zt. rumstehen 
habe. Da habe ich jeden Abend stundenlang freies Licht zum Lesen oder 
Sonstiges. Ist natürlich nur Spielerei; trotzdem irgendwie toll.

von chris (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Danke Chris!

Bitte bei uns stand.. überlegt... weil eingewachsen... ich glaub das 
steht doch nicht mehr aber ich weis was du meinst. Zu den Modernen, bei 
uns und auch in anderen Gegenden werden diese bisschen Schick 
angepinselt mit alter Geschichte zum Beispiel vom Fritz Reuter, passt 
auch optisch gut rein und da hat man sich echt mal was einfallen lassen. 
Finds gut.

Stinktier schrieb:
> Aber für euch ist natürlich klar, das DC-Netz im Haus wird
> kommen.

mmhhh Ich mag DC ansich auch mehr nur das von dir ist ne Unterstellung 
und haltlos. Es war die Rede von Ergänzen zu dem bestehenden 
Drehstromnetz. Zeitlich betrachtet, nicht heute und nicht morgen, in 
20Jahren wirds da sicherlich ein anderes Licht auf die 
Gleichstromtechnik im Nahbereich geben.

EVU'ler schrieb:
> Außerdem spart man
> nur Material, aber kein Geld.

bezog sich nur auf das Trafo. Die Leitungen waren bei mir nicht mit 
einbezogen.

Ja da hast schon recht wenn man mal überlegt das ein Auto allein schon 
um die 70kW hat fährt man eigentlich mit nem kleinem Kraftwerk durch die 
Gegend ^^ Wenn man es mal so betrachtet ist die Etechnik schon recht 
effektiv. Mit der E-Mobilität das wird in Zukunft nur son Randproblem 
werden... ;)

> Und 50 Jahre hält keine Elektronik. Vor allem nicht bei Gewitter...

Nicht ? Erzähl jetzt nicht, das bei dir die Elektronik keine 2 Jahre 
Blitz u Donner übersteht? ^^ Das geht wieder in die Obsolosenz oder wie 
dat heißt..

> Ich gehe davon aus, dass wenn die E-Mobilität kommt, das dafür ein
> eigenes Netz geschaffen werden muss. Anders ist das nicht zu stemmen.

Dem stimm i zu!

Peter II schrieb:
> nein Postive Spannung negativer Strom -> negative Leistung
> (Blindleistung)

vllt ein wenig deshalb wird ja versucht so gut es geht auf >0,95 zu 
kompensieren um ihn im positiven Bereich zu halten. Der dann negative 
Anteil ist dann vernachlässigbar...

> Warum erzeugen wohl Spulen und Kondensatoren Blindleistung?

tun sie das wirklich ?? Wo hast n die gekauft ? Entleeren die sich auch 
mal ?? oder kann ich damit mein Auto starten ?
Darüber würde sich das EVU aber freuen wenns so wöre und du könntest ein 
Patent anmelden doch du übersiehst das dazu eine Frequenz notwenidg 
ist!!!! Dann hat DC auch ne Scheinleistung allein wenn man nen C oder L 
anhängt einfach so ?

>> Ich hab keine Ahnung...
> das merkt man.

macht nix ich weiß das ich dumm bin!

von Arzt vom Stinktier (Gast)


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stimmt nicht!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Wodurch, wann und wie wurden sie ersetzt?

die Leitungen wurden ja unterirdisch verlegt.

Ersetzt wurden die Backsteintürmchen durch die grauen Plastik-Hütten,
deren schwarze Schlossriegel man schon fast
mit der blossen Hand knacken kann. Is' nur noch alles aus Plastik.

mit ner kleinen Gruppe von Leuten kannst ratzfatz
'ne ganze Stadt lahm legen.

von Andrea B. (stromteam)


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Funkenlöschung und ein relativ mechanischer FI-Schalter sind meine 
Argumente für das bestehende 50Hz Netz.

von Arzt vom Stinktier (Gast)


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Stinktier schrieb:
> Aber für euch ist natürlich klar, das DC-Netz im Haus wird
> kommen.

Ja, alle anderen auch, nur du nicht.
Bist du MaWin?

von Jemand (Gast)


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Peter II schrieb:
> Weil man für Blindleistung Energie einspeisen muss (zumindest ein Teil
> der Periode) und die Energie muss irgendwo her kommen - aus einem
> Energiespeicher.

Verzerrungsblindleistung ist dir ein Begriff?

von Peter II (Gast)


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Jemand schrieb:
> Verzerrungsblindleistung ist dir ein Begriff?

nur das sind nicht die Blindleitungen die man mit einer 
Kompensationsanlange ausgleichen könnte, darum ging es ja hier.

von chris (Gast)


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Guten Morgen

Peter II (Gast):
> Weil man für Blindleistung Energie einspeisen muss (zumindest ein Teil
> der Periode) und die Energie muss irgendwo her kommen - aus einem
> Energiespeicher.

solange du glaubst das Blindenergie in L u C von Haus aus gespeichert 
ist, ist es zwecklos. Blindenergie ist die Wirkung von Frequenz an L und 
C die durch ihre Eigenschaften voreilend/nacheilend Fremdenergie 
aufzunehmen und zeitversetzt natürlich wieder abzugeben. Das hat mit dem 
reinen Speichern wie z.B. in DC-Technik gar nüschts zu tun!!!

von Gilli (Gast)


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Peter II schrieb:
> darum ging es ja hier

Ich hatte gedacht / verstanden, es ginge um etwas anderes. Nicht darum, 
daß man Verzerrungsblindleistung nicht mit L und/oder C Anlagen 
kompensieren kann, sondern umgekehrt:

Daß auch die Verzerrungsblindleistung wirklich Blindleistung ist - 
obwohl hier nicht (!) so wunderschön ein sauberer Stromsinus dem 
Spannungssinus phasenverschoben ist, also vor- oder nacheilt.

Daß Anteile des Stromes in der - halt mit höheren Frequenzen verzerrten, 
statt nur verschobenen - Stromform aber sehr wohl auch dann fließen, 
wenn die Sinus-Spannung gerade durch die Null-Linie geht.

Und ebenfalls ein anderes Vorzeichen als die Spannung haben können, wenn 
diese nicht null ist... oder wie, oder nicht? :)

Worum ging es nun? Daß es den Begriff Scheinleistung dabei 
(Verzerrung) nicht gibt, sondern nur bei (theoretisch) rein 
phasenverschobenen Strömen?

Haltet mich ruhig auf - ich weiß nicht einmal mehr, was ich schreibe.

Peter II schrieb:
>> Ich hab keine Ahnung...
> das merkt man.

Ich merke es selbst gerade. Nun halt ich den Rand.

von Gilli (Gast)


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chris schrieb:
> die Energie muss irgendwo her kommen - aus einem
>> Energiespeicher.
>
> solange du glaubst das Blindenergie in L u C von Haus aus gespeichert
> ist

Ich vermute aber mal, der Peter meinte hier (hauptsächlich) keine L und 
C als "spendende Energiespeicher" - höchstens bei best. Generatoren 
müssen auch mal C eine Blindleistung bereitstellen können - damit alles 
überhaupt funzt.

Oder wie meintest Du das (bzw. was meintest Du), chris? Ich finde auch 
grade gar nicht die Stelle im Thread, wo Peter an L und C als 
"Blindleistungs-"... ja, was nun? -Quelle? -Speicher? ...glaubt.

Ehrlich, Eure "Diskussion" verwirrt mich. Sprecht Ihr über das selbe?

(Oder ich bin blöde. Auch egal dann.)

von Helmut L. (helmi1)


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Peter II schrieb:
> nur das sind nicht die Blindleitungen die man mit einer
> Kompensationsanlange ausgleichen könnte, darum ging es ja hier.

Wenn du die richtige Kompensationsanlage hast geht auch das. Nennt sich 
aktives Netzfilter und kann sowohl der Verzerrung des Stromes 
korrigieren als auch die "richtige" Blindleistung kompensieren.

von Elektrofan (Gast)


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Peter II (Gast) schrieb:
>>> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor?

>> Lichtdimmer.

> wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen

Wenn der Dimmer NICHT auf "voll" bzw. "null" steht, verschiebt er
die Phasenlage der Strom-Grundschwingung zur Spannung =>
Stichwort: Steuerblindleistung.
Zusätzlich gibt es dann Stromoberschwingungen, die (im Mittel)
keine Leistung übertragen (falls die Spannung sinusförmig bleibt).

von Der Andere (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wer's genauer wissen will, dem kann ich folgendes Buch empfehlen.
>
> 
https://www.amazon.de/Electric-Motors-Drives-Fundamentals-Applications/dp/0080983324/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1507632012&sr=8-1&keywords=motors+drives

Weisst du zufällig ob in der neuesten 4. Auflage wensentliche 
Erweiterungen sind, oder ob man guten Gewissens auch eine gebrauchte 3. 
Auflage (von 2005?) kaufen kann?

von Falk B. (falk)


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@Der Andere (Gast)

>https://www.amazon.de/Electric-Motors-Drives-Funda...

>Weisst du zufällig ob in der neuesten 4. Auflage wensentliche
>Erweiterungen sind, oder ob man guten Gewissens auch eine gebrauchte 3.
>Auflage (von 2005?) kaufen kann?


Keine Ahnung, dazu müßte man beide haben ;-) Ich hab nur die 4. Auflage.

von chris (Gast)


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Gilli schrieb:
> Oder wie meintest Du das (bzw. was meintest Du), chris? Ich finde auch
> grade gar nicht die Stelle im Thread, wo Peter an L und C als
> "Blindleistungs-"... ja, was nun? -Quelle? -Speicher? ...glaubt.

Hier war so der Einstieg mit der Blind/Scheinleistung sobald eine 
Frequenz auftritt sind die IMMER mit von der Partie... egal ob die 
Verzerrungsblindleistung heißt oder sonst xyBlindleistung heißt. Bei 
enstprechender Frequenz erzeugt fast jedes Bauteil 
Schein/Blindleistungen aber hauptsächlich hat man eben L u C die sehr 
stark solch Verschiebungen  hervorrufen. Abgesehn von aktiven 
Phasenkompensationen usw....

Peter II schrieb:
> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor? PFC sind
> mittlerweile in jeden größeren Gerät enthalten.

Peter II schrieb:
> Elektrofan schrieb:
>>> Wo kommt denn in Privaten Haushalten noch Scheinleitung vor?
>>
>> Lichtdimmer.
>
> wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen?

Peter II schrieb:
> chris schrieb:
>>> wie soll denn eine Lichtdimmer Scheinleistung erzeugen?
>>
>> Dein Ernst ??? Vllt weil man mit Frequenz/en arbeitet ??
>> Und nu darfst du noch Rätseln warum nur maximal 100W zugelassen von der
>> Tab die direkt gleichgerichtet werden darf... Sättigung des Trafos in
>> der Station... Und das gefällt dem Betreiber mal gar nicht weil damit
>> die Verluste bzw die Effektivität(Trafo) sinkt.....
>
> und was hat das mit Scheinleistung zu tun?
>
> Wo ist dann Strom und Spannung verschoben?

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