Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IC Aufdrucke immer schlechter


von A. (Gast)


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Habe nur ich den Eindruck, dass Aufdrucke von ICs immer blasser werden?
Meine ICs aus den 80er/90er kann ich noch im dunkeln lesen, heute muss 
ich bei neu gekauften Exemplaren erstmal den richtigen 
Einstrahlungswinkel finden, damit überhaupt etwas erscheint.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sind heutzutage üblicherweise keine Aufdrucke, sondern Lasergravuren.
Die sollten sich schwieriger fälschen lassen, aber sie brauchen ein
seitlich einfallendes Licht, damit man sie lesen kann.

In der Praxis liest sich das natürlich ohnehin keiner durch, der Gurt
wird einfach in die Maschine gelegt, die Beschriftung der Rolle ist
da viel entscheidender als das, was auf dem Käfer draufsteht.

: Bearbeitet durch Moderator
von M.N. (Gast)


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Und was ist jetzt die Frage?
ICs werden schon seit mindestens 10 Jahren gelasert.
Es stellt sich keiner mehr hin und liest den Typen von IC-Gehäuse ab, 
sondern es wird die Rolle eingescannt inkl. Chargennummer.
Außerdem sind die ICs so klein und die Typenbezeichnung so umfassend, 
dass oft nur ein krtischer Code drauf steht. Der Hersteller, Lieferant, 
Bestücker und allenfalls der Entwickler kann damit noch was anfangen, 
allen anderen kann es auch egal sein.

von Brummbär (Gast)


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M.N. schrieb:
> Es stellt sich keiner mehr hin und liest den Typen von IC-Gehäuse ab,
> sondern es wird die Rolle eingescannt inkl. Chargennummer.

Bei kommerziellen Produktionen ist das wohl so. Bei Prototypen oder im 
Privatbereich wird immer noch der Aufdruck gelesen.

von ui (Gast)


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Brummbär schrieb:
> Bei kommerziellen Produktionen ist das wohl so. Bei Prototypen oder im
> Privatbereich wird immer noch der Aufdruck gelesen.

Und wie viel Promille macht das an allen hergestellten und verkauften 
IC's aus?
Ist das überhaupt messbar?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Brummbär schrieb:
> Bei Prototypen oder im Privatbereich wird immer noch der Aufdruck
> gelesen.

Auch da zunehmend weniger.  Mit „L43“ kann ich weder privat noch bei
einem Prototypen etwas anfangen.  Daher bleibt der Streifen mit den
ICs halt in der Tüte, auf der „NL27WZ32USG“ steht.  Damit kann ich
dann wenigstens was anfangen.

von A. (Gast)


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Ich habe grade eine Baugruppe in der Hand, wovon ich weiß, dass dort ein 
opamp drauf verbaut ist.

Eigentlich habe ich gut genügende Augen um die Schriftgröße scharf lesen 
zu können. Es ist aber so blass, dass ich doch eine Lupe bräuchte.

Natürlich ist das nur privat  prototyp  gelegenheits-gemecker - es ist 
aber lästig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. schrieb:
> Es ist aber so blass, dass ich doch eine Lupe bräuchte.

Ja, und?

Die meisten Bauteile, die ich heutzutage (auch privat und in Prototypen)
verbaue sind ohnehin so klein, dass ich sie nur noch unterm Mikroskop
verarbeiten kann. Da spielt es doch überhaupt keine Rolle, ob ich die
Beschriftung ohne optische Hilfsmittel lesen könnte.

von A. (Gast)


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Das Problem besteht aber nicht nur bei winzigen Bauteilen, sondern auch 
fetten DIP Krachern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kann sein.  Weiß ich nicht, nehm' ich nicht mehr. :) Viel zu groß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Sind heutzutage üblicherweise keine Aufdrucke, sondern Lasergravuren.
Und wenn die schwarze Farbe darunter mit Aceton weggeht und eine andere 
Gravur erscheint, dann hat man eine Fälschung aus China in der Hand... 
;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von A. (Gast)


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Wie kommt man eigentlich an solche Fälschungen? Ebay? Wenn ich bei 
Mouser, Farnell, etc. bestelle, dann erwarte ich originale Ware.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ebay. Mittlerweile werden die Chinesen besser und lasergravieren selbst.

EPROMs (DIL) werden gerne überlackiert und neu bedruckt, 
Plastik-DIL-Gehäuse werden mittlerweile komplett abgeschliffen und 
gelasert. Da macht man aus verbleiter Ware gerne mal ROHS...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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A. schrieb:
> Wie kommt man eigentlich an solche Fälschungen?
Man braucht z.B. für Ersatz und Service Bauteile, die abgekündigt sind. 
Und dann gibt es solche Obsoleszenz-Broker, die einem sowas 
"vermitteln". Gern auch gegen Vorauskasse. Das nennt man dann 
Lehrgeld...

Und es gibt dann Profis, die das Gehäuse wegätzen, um zu schauen was da 
tatsächlich im Gehäuse verbaut ist. Gut, wenn man dann mit einem 
Original vergleichen kann. ;-)

> Wenn ich bei Mouser, Farnell bestelle, dann erwarte ich originale Ware.
Ich auch.

: Bearbeitet durch Moderator
von M. K. (sylaina)


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A. schrieb:
> Wenn ich bei
> Mouser, Farnell, etc. bestelle, dann erwarte ich originale Ware.

Unsereins auch. Aber auch Farnell und Co sind nicht gefeit. Hatten, 
bisher aber nur ein Mal, eine Lieferung Fakes. Das wurde aber erst nach 
dem 5. IC-Tausch und zig Test des Layouts klar, dass das "Problem" doch 
die ICs sein könnten.

von Gerd E. (robberknight)


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A. schrieb:
> heute muss
> ich bei neu gekauften Exemplaren erstmal den richtigen
> Einstrahlungswinkel finden, damit überhaupt etwas erscheint.

Mein Tipp: klebe einen Tesafilm drauf. Dann ist die Lasergravur meist 
leichter zu lesen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Man kann auch mit einem Fettstift oder einem Stück Schneiderkreide 
drüberfahren, dann setzt sich etwas davon in der Gravur ab und man 
sieht, wie der Kollege heißt.

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Sind heutzutage üblicherweise keine Aufdrucke, sondern Lasergravuren.
> Die sollten sich schwieriger fälschen lassen

Wobei das mit Fälschungen nichts zu tun hat, sondern damit, daß 
Bedrucken (Siebdruck oder Tampondruck) einfach deutlich teurer ist als 
eine Lasergravur.

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