Forum: Offtopic Fexible Litze für viele Bewegungen?


von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Da suche ich gerade was: Eine Innentür erhält eine spezielle Glas-
scheibe, die von unten und oben mit einem Ledstreifen beleuchtet wird.

Da der Stahlrahmen extrem filigran wird, fallen die handesüblichen
Kabelübergänge aus. Ein drehbarere Schleiferübergang ist auch nicht
unterzubringen.

Bleibt eine schlichte Kabelschlaufe. Bei 12V und den paar mA für
1,6 Meter Led-band, könnte ich das recht dünn ausführen.

Nun die eigentliche Frage: Gibt es spezielle Kabel, die auf häufige
Bewegung optimiert sind? Mikrofonkabel?

Grüße Bernd

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Gibt es, nennt sich schleppkettentaugliche Kabel. Beispielsweise hier 
http://kabelschlepp.de/produkte/traxline-cables-for-motion/index.html

von Michael B. (alter_mann)


Lesenswert?

Telefonhörer-Spiralkabel

von Thomas H. (thoho)


Lesenswert?

Evtl. ein dünnes, schleppfähiges Kabel in eine Mini-Energieführungskette 
stecken?

http://www.igus.de/wpck/6093/EC_pagetagsearch?PTS=100%2c110

http://www.igus.de/wpck/1767/overview_E2micro

Gruß, Thomas

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Mich würde mal grundsätzlich interessieren, wo der Unteschied bei
den Kabeln ist: Sind es die dünneren Einzeldrähte, ist es ein
anderes Material, ist es lockerer verseilt, spielt die Isolierung
eine Rolle, usw.

Warum hält eine bestimmte Sorte deutlich mehr
Biegungen aus?

Grüße Bernd

von Stevko R. (stevko)


Lesenswert?

Hallo Bernd,

soll die Tür auch leuchten wenn sie offen ist?
Wenn nicht, es gibt doch diese Kontaktstifte,
ähnlich denen der Heckklappe vom Auto.

Und wie filigran ist der Rahmen?
Hast Du eine Schnittskizze der Zarge/Rahmen?
Schön wäre die Falztiefe und die Türbreite.
Oder ist es eine Vollglastür?

Könnte morgen mal in der Firma fragen, was der
kleinste erhältliche Kabelübergang ist.

Gruß
  Stevko

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Besonders haltbar ist Lahnlitze, die wird z.B. für Kopfhörerkabel 
verwendet. Durch den Gewebeanteil ist sie nicht lötbar, sondern muß 
gecrimpt werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Bernd F. schrieb:
> Mikrofonkabel?

Ist schon nicht schlecht und lässt sich noch konventionell verarbeiten. 
Allerdings hängt die Lebensdauer immer vom möglichen Biegeradius ab und 
je grösser der ist, desto geringer sind die Ansprüche ans Kabel. Mein 
Gartentor hat seit 6 Jahren ein 10-poliges (10xx0,25mm²) Schleppkabel 
mit etwa 10cm Biegeradius-Schlaufe, dem das überhaupt nichts ausmacht. 
Je feinädriger, desto besser.
Flexplatine wäre auch cool, ist aber schwer zu verbinden.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Mikrofonkabel?
>
> Ist schon nicht schlecht und lässt sich noch konventionell verarbeiten.
> Allerdings hängt die Lebensdauer immer vom möglichen Biegeradius ab und
> je grösser der ist, desto geringer sind die Ansprüche ans Kabel. Mein
> Gartentor hat seit 6 Jahren ein 10-poliges (10xx0,25mm²) Schleppkabel
> mit etwa 10cm Biegeradius-Schlaufe, dem das überhaupt nichts ausmacht.
> Je feinädriger, desto besser.
> Flexplatine wäre auch cool, ist aber schwer zu verbinden.

Hallo Matthias,
an so ein Kabel mit ca. 10 cm freier Länge dachte ich.

Grüße Bernd

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Schleppkabel wurde ja schon gesagt. Ölflex-Kabel von Lapp Kabel sind 
dafür prädestiniert. Zum einen sind sie feindrähtiger, dann ist die 
Isolation geschmeidiger durch mehr Weichmacher (die darf ja auch nicht 
brechen) und drittens ist zwischen den Adern noch so eine Art Kunstbast 
aus Perlon, so das beim Biegen nicht die Isolation aufeinander reibt, 
sondern der Kunstbast eine Art Abrollen sicherstellt. Wenn damit 
Schleppketten für Industrierobbys laufen, dann sollte es auch bei einer 
Tür funktionieren.
Eine Frage wäre noch der Temperaturbereich. ist es eine Außentür, wo das 
Kabel auch mal -10°C abbekommt? Dann schau ins Datenblatt des Kabels, ob 
es das verträgt. Ansonsten gibt es auch Kabel mit Siliconisolierung, die 
auch extremen Minusgraden klarkommen. Lieber 1x etwas mehr fürs Kabel 
ausgeben, Arbeitszeit zum Austauschen ist teurer ;-)

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


Lesenswert?

suche mal nach 'Silikonlitze' bei eBay, da gibt es reichlich Treffer, 
wird gerne im Modellbau verwendet.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Bernd Funk (metallfunk)

>Mich würde mal grundsätzlich interessieren, wo der Unteschied bei
>den Kabeln ist: Sind es die dünneren Einzeldrähte,

Ja.

> ist es ein anderes Material,

Nicht wirklich, bestenfalls die Isolierung ist anders (Gummi oder 
Silikon statt PVC etc.)

> ist es lockerer verseilt,

Glaub ich weniger, wenn gleich hochflexible Litze anders aussieht. Hier 
sieht man die Mehrfachverseilung.

https://www.leoni-special-conductors.com/de/produkte/hochflexible-litzen-seile/

>Warum hält eine bestimmte Sorte deutlich mehr
>Biegungen aus?

Ich würde vermuten, es liegt in erster Linie an den sehr dünnen 
Einzeldrähten, die bei hochflexibler Litze schon in Richtung 
Haardurchmesser gehen.

http://tams-online.de/Kabel/Hochflexible-Litzen-LifY

Hier sind es 50um, wahrscheinlich geht es aber auch noch dünner?

Kann man ja leicht nachvollziehen. Ein Einzeldraht mit 1mm^2 Querschnitt 
aus Kupfer ist recht steif und bricht nach ein paar Dutzend 
Vollbiegungen. Normale Litze kann man so tausende Mal biegen, 
hochflexible Litze um Größenordnungen mehr.

von Michael S. (mikel_x)


Lesenswert?

Schätze mal, das ganze soll ja in erster Linie der Optik dienen und 
somit möglichst puristisch sein.
Kannst du nicht eines der Scharniere isoliert anbringen, so dass du über 
beide dann die Stromzufuhr erfolgen kann. Das wäre optisch das 
Nonplusultra. Falls noch weitere Steuerleitungen dazu gehören, könnte 
man die Scharniere evtl. noch unauffällig mechanisch unterteilen und mit 
Plastikseqmenten getrennt, als weitere Kontaktierungen verwenden.

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Schätze mal, das ganze soll ja in erster Linie der Optik dienen und
> somit möglichst puristisch sein.
> Kannst du nicht eines der Scharniere isoliert anbringen, so dass du über
> beide dann die Stromzufuhr erfolgen kann. Das wäre optisch das
> Nonplusultra. Falls noch weitere Steuerleitungen dazu gehören, könnte
> man die Scharniere evtl. noch unauffällig mechanisch unterteilen und mit
> Plastikseqmenten getrennt, als weitere Kontaktierungen verwenden.

Diese Variante habe ich bei einer anderen Tür (einflügelig), mal
durchgezogen. Das hieß dann, alle Teile der Scharniere auf der Drehbank
machen, Nylon als Isolierung usw.

Das wird hier (doppelflüglige Innentür) einfach zu teuer.
Da die Tür recht hoch ist(2,5 Meter), ist so eine dezente Schlaufe
am oberen Rand nicht auffällig. Ich muß mir mal das Datenblatt des
Led-Streifen anschauen, welche Ströme da überhaupt fließen, dann
kann ich das Kabel recht dünn ausführen.

Die Füllung des feinst ausgeführten Metallrahmens (20mm Ansichts-
breite), besteht aus Acrylglas mit eingegossenem Gras.
Wirklich echte Grashalme!

Led-Streifen werden Unten und Oben eingebaut.
(Seitlich sieht blöd aus)

Grüße Bernd

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Wie wär es mit 2 weichen, dünnen Metallfedern?

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Wie wär es mit 2 weichen, dünnen Metallfedern?

Hmm, als Taschenuhrsammler siehst du öfter mal eine gebrochen
Aufzugsfeder, die ist aus einem Stück und ca. 2 X 0,3 mm im
Querschnitt.

Die Unruhfeder mit 0,4 x 0,12 mm ist eigentlich nie gebrochen.
Obwohl sie deutlich häufiger bewegt wird.

Anscheinend muss der Draht nur fein genug sein. Litze aus
möglichst feinen Einzeldrähten und das Problem ist gelöst.

Grüße Bernd

von Michael S. (mikel_x)


Lesenswert?

Bei Speisung über die beiden Scharniere wäre noch die Möglichkeit 
gegeben, sowohl die Spannungsversorgung, als auch die Steuercodes über 
ein und dieselbe 2-Draht-Verbindung zu schicken. Ähnlich wie bei den 
Sat-Receivern, wo Phantomspeisung für das LNB, Steuercodes und das 
ZF-Nutzsignal alle zusammen über das 2-adrige Koaxkabel laufen. Das wäre 
mechanisch einfach zu lösen und die elektronische Überlagerung dürfte 
auch kein Hexenwerk darstellen.
Vielleicht gibt's inzwischen ja LED-Strips, die solche 2-Draht-Technik 
schon implementiert haben. Bin bei diesen Spielereien nicht auf dem 
Laufenden.


Ein ganz anderer Ansätz wäre ein Folienleiter, wie er in vielen 
Laufwerken, Tastaturen und Consumergeräten verwendet wird um 
verschiedene Platinen oder Antriebe zu verbinden. Diese folienartigen, 
biegsamen Leiterbahnträger, die an ihren Enden einfach in die 
Mehrfachverbinder geschoben werden. Können auch einfach mit der Schere 
zurechtgestutzt werden. In alten Floppy-Laufwerken sind die meist an den 
Stepper-Motoren zu finden.

: Bearbeitet durch User
von Guido B. (guido-b)


Lesenswert?

Bernd F. schrieb:
> Anscheinend muss der Draht nur fein genug sein. Litze aus
> möglichst feinen Einzeldrähten und das Problem ist gelöst.

Nuja, Kupfer härtet bei Biegung. Beim nächsten Versuch biegt
es etwas daneben usw. je dünner die Litze ist, desto näher liegt
daneben. Das ergibt mehr Biegungen über die Lebensdauer.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


Lesenswert?

Ginge so etwas nicht auch verschleißfrei über Induktion? Das wäre 
komplett unsichtbar. Einzig der Stahlrahmen könnte Probleme machen. 
Eventuell ein Stück durch einen Kunststoffdummy ersetzen?

Beitrag #5188493 wurde vom Autor gelöscht.
von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

In alten Diskettenlaufwerken wurden anstelle einer Zahnstange hauchdünne 
Edelstahlfedern um eine Rolle gewickelt. Schlaufen aus diesem dünnen 
Material halten mehrere hunderttausend Biegungen aus.

Bernd F. schrieb:
> Anscheinend muss der Draht nur fein genug sein.

Und das Material darf nicht aufhärten.


Von der Verfügbarkeit dürften aber Folienkabel ungeschlagen sein, zumal 
hier der Hersteller auch gewisse Stromtragfähigkeit und Wechselspielzahl 
garantiert.

von Jan X. (elyot)


Lesenswert?

Wenn handelsübliche Türkontakte für elektrische Türöffner zu groß sind, 
läßt sich sowas auch mit Prüfnadeln in klein nachbauen. Einzig das Licht 
geht aus, wenn die Tür geöffnet wird.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


Lesenswert?

Hi

Korbinian G. schrieb:
> Ginge so etwas nicht auch verschleißfrei über Induktion?

Wäre auch meine Idee gewesen - wobei LEDs, Die man auch tagsüber sehen 
können soll, wohl doch schon etwas Strom brauchen.

Acrylglas mit echten Grashalmen - mal nach gurgeln - klingt interessant.

MfG

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Und das Chlorophyll bleibt dann grün auf Dauer? Oder war das nicht 
wichtig.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Lesenswert?

Zwischen 3 Folien gesandwichtes Federstahlband? Kupfer hat kein 
Ermüdungslimit, d.h. die Litze bricht bei Biegung irgendwann, egal wie 
gross der Radius...

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Korbinian G. schrieb:
> Ginge so etwas nicht auch verschleißfrei über Induktion? Das wäre
> komplett unsichtbar.

So wie manche Gedanken zum Thema...

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Rote Tomate (tomate)

>Zwischen 3 Folien gesandwichtes Federstahlband? Kupfer hat kein
>Ermüdungslimit, d.h. die Litze bricht bei Biegung irgendwann, egal wie
>gross der Radius...

Zum Glück wissen das die Schleppkettenkabel dieser Welt nicht, die ein 
paar 100.000 bis Millionen Bewegungsspiele mitmachen.

K.I.S.S. !! Hochflexible Litze und gut!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.