Hallo, ich nutze mehrere uralte Akkuschrauber von AEG. Die Akkus dieser Akkuschrauber sind mit NiCd-Akkus bestückt. Zwischenzeitlich gibt es für diesen Akkutyp (AEG P9.6, 2. Generation) fast nur noch Akkus, die aus NiMh-Zellen bestehen. Da natürlich auch das Ladegerät der Akkus uralt ist und für NiCd-Akkus konzipiert ist, frage ich mich, ob es möglich ist, die neuen Ersatzakkus mit NiMh-Technik in den Standartladegeräten von AEG zu laden ? Bestückt sind diese Akkus mit 8 Stück Sub C Zellen: https://akkuplus.de/Akkupack-fuer-AEG-P96-325100-96-Volt-zum-Selbsteinbau Kompletter Akku mit NiMh-Zellen bestückt: http://www.akkushop.de/de/akku-passend-fuer-aeg-abse13-akku-abs10-nimh-30ah/ Es ist ja irgendwie eine komische Situation, dass die NiMh-Akkupacks überall angeboten werden, aber es eigentlich kein Ladegerät dazu gibt. Ich nehme deshalb an, dass alle die diese Akkupacks mit NiMh-Zellen kaufen, diese einfach in die NiCd-Ladegeräte stecken. Unter: http://www.deh0511.de/aeg/ucs/index.html ist eines der Ladegeräte, die für die NiCd-Akkus konzipiert wurden, ausführlich dargestellt (inklusive dem verwendeten Microcontroller ST6210). Kennt sich jemand mit dieser Thematik aus, so dass er eine Aussage dazu treffen könnte, ob man die NiMh-Akkus im NiCd-Ladegerät (einigermaßen sachgerecht und gefahrlos) laden kann? Vielen Dank! Michael
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Tja, wir benutzen die alten mitgelieferten Ladegeräte - ohne Mikrocontroller, mit trivialer Ladeschlusserkennung. Und wir alle schimpfen, die Akkus halten nur 2 Jahre.
Noch einer schrieb: > Und wir alle schimpfen, die Akkus halten nur 2 Jahre. Das ist für NiMH eine erstaunlich lange Zeit.
Das Thema wurde bereits hier diskutiert: Beitrag "NiMH Akkus mit altem Ladegerät laden?" Die Antwort ist kurz gesagt: Ja es geht schon, NiMH Akkus sind relativ robust, aber sie werden dafür ziemlich sicher auf Dauer durch ein NiCd Ladegerät geschädigt und altern sehr drastisch, weil das Ladegerät zu spät oder gar nicht abschaltet und die NiMH Akkus dabei überladen und überhitzt werden. Von ca. 700 möglichen Ladezyklen verkürzt sich dann die Lebenserwartung auf ca. 10% mit 50-100 Ladezyklen, bis der Akku deutlich schlapp wird. Und dann meckern die Leute, daß NiMH Sch... sind. Ersetze die defekten Zellen lieber durch NiCd Ersatzzellen (Pfui Umwelt :-) ) oder nimm ein Ladegerät, das tatsächlich auch in der Lage ist 8 NiMH Zellen richtig zu laden.
Michael schrieb: > Kennt sich jemand mit dieser Thematik aus, so dass er eine Aussage dazu > treffen könnte, ob man die NiMh-Akkus im NiCd-Ladegerät (einigermaßen > sachgerecht und gefahrlos) laden kann? Man muss nach der Art der Ladegeräte unterscheiden: Zeitgesteuert langsamladen: Geht, da NiMH aber meist höhere Kapazität als NiCd haben werden sie nicht voll. Temperaturgesteuertes Schnelladen: Geht, weil viele Ladegeräte aber zusätzlich zur Temperaturabschaltung auch ein Zeitlimit haben schlägt das bei der grösseren Kapazität der NiMH oft zu, sie werden dann nicht voll. -DeltaU Schnellladung über Spannung: Geht nicht, Akku wird überladen weil Ladeende nicht rtkannt, hat der -DeltaU Lader ein Zeitlimit wird der Akku wegen höherer Kapazität oft nicht voll, hat er einen Temperaturschutz wird bei Überladung wenigstens abgebrochen bevor es zu sehr schadet. Schnelladen Zeitlimit (oft 4 Stunden, oft mit vorherigem entladen): Da NiMH nicht so überladefest ist wie NiCd gehen die Akkus vor allem bei sinkender Kapazität schnell kaputt, es sei denn ihre höhere Kapazität führt dazu dass sie nie voll werdrn.
Retro N. schrieb: > Ersetze die defekten Zellen lieber durch NiCd Ersatzzellen (Pfui Umwelt > :-) 1x NiCd fuer 10+ Jahre duerften die Umwelt bei sachgerechter Entsorgung weit weniger belasten als 5-10 Saetze NiMH fuer die gleiche Zeit. Vom oekologischen Fussabdruck der 5-10 Pakete braucht man da gar nicht erst anfangen. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Retro N. schrieb: >> Ersetze die defekten Zellen lieber durch NiCd Ersatzzellen (Pfui Umwelt >> :-) > > 1x NiCd fuer 10+ Jahre duerften die Umwelt bei sachgerechter Entsorgung > weit weniger belasten als 5-10 Saetze NiMH fuer die gleiche Zeit. > Vom oekologischen Fussabdruck der 5-10 Pakete braucht man da gar nicht > erst anfangen. > > wendelsberg Das sehe ich auch so wie "wendelsberg". Zusätzlich werden es immer weniger, die noch NiCd-Akkus nutzen, denn einerseits gehen auch die Akkuschrauber nach und nach kaputt, andererseits steigen auch immer mehr Nutzer um auf extrem leistungsstarke Schrauber, die mit Li-Ion-Akkus betrieben werden. Damit wird der Einsatz von NiCd-Akkus von selbst immer weniger und wenn die dann fachgerecht entsorgt werden, ist das Problem meiner Meinung nach gering. Das hilft aber nichts, wenn diese NiCd-Zellen in naher Zukunft nicht mehr erhältlich sein werden. Retro N. schrieb: > Ersetze die defekten Zellen lieber durch NiCd Ersatzzellen (Pfui Umwelt > :-) ) oder nimm ein Ladegerät, *das tatsächlich auch in der Lage ist 8 NiMH Zellen richtig zu laden*. Auf ein NiMh-Ladegerät umsteigen geht kaum. Neben den Akkus mit 9,6V, muss ich noch Akkus für einen Knick-Akkuschrauber mit 2,4V laden sowie einen weiteren Akkuschrauber mit 12V. Das geht alles mit dem alten NiCd-Ladegerät. Alternativ bräuchte ich dann mehrere NiMh-Ladegeräte und zusätzlich bliebe noch das Problem, wie man die NiMh-Akkus an diese Ladegeräte anschließen könnte? Noch einer schrieb: > Tja, wir benutzen die alten mitgelieferten Ladegeräte - *ohne* > Mikrocontroller, mit trivialer Ladeschlusserkennung. Und wir alle > schimpfen, die Akkus halten nur 2 Jahre. Das von mir benutzte Ladegerät von AEG / Atlas Copco beinhaltet einen Mikrocontroller. Wie es aber genau arbeitet weiß ich nicht. Solange keiner weiß wie das Gerät genau arbeitet, könnte man also nur den Versuch starten, darin NiMh-Akkus zu laden und sehen, wie sich diese Akkus darin auf Dauer bewähren. MaWin schrieb: > Temperaturgesteuertes Schnelladen: Geht, *weil viele Ladegeräte aber* > zusätzlich zur Temperaturabschaltung auch ein Zeitlimit haben schlägt > das bei der grösseren Kapazität der NiMH oft zu, sie werden dann nicht > voll. Ich meine, beim AEG Schnelladegerät "UCS" handelt es sich um ein temperaturgesteuertes Schnellladen, jedoch ohne zusätzliches Zeitlimmit. Ich glaube der 9,6V-Akku mit 2,4Ah braucht darin ca. 15 min zum Laden. Der (extragroße) 2,4V Akku mit 5,5Ah ist darin erst nach exakt 35 min voll.
Michael schrieb: > Ich glaube der 9,6V-Akku mit 2,4Ah braucht darin ca. 15 min zum Laden. > Der (extragroße) 2,4V Akku mit 5,5Ah ist darin erst nach exakt 35 min > voll. Das waeren dann Ladestroeme knapp jenseits der 10A? Hmm. Ob das die NiMH moegen? wendelsberg
Ich habe das jetzt einmal ausprobiert und einen Akku 9,6V und 2,4Ah weitgehend entladen. Danach habe ich ihn mit dem AEG UCS Ladegerät geladen. Der Ladevorgang hat genau 18 min gedauert. Man muss davon ausgehen, das der Akku keine 2,4 Ah mehr aufnimmt, da er bereits knapp 6 Jahre alt ist. Beim Akku 2,4V und 5,5Ah ist es so, dass dieser mit Original-Zellen bestückt nur 4 Ah an Ladung aufnimmt. Leider habe ich zum Ladegerät keine Anleitung, aber laut Daten die ich auf http://www.deh0511.de/aeg/ gefunden habe, lädt das AEG UCS Ladegerät max. auch nur Akkus mit 4Ah. Laut diesen Angaben dauert die Ladezeit für einen 12V / 1,4 Ah Akku 12 min. Wenn man diese Ladezeit auch bei einem 9,6V Akku unterstellt, dann müsste die Ladung eines Akkus mit 2,4Ah ungefähr 20,5 min dauern (ist damit vom Test mit 18 min nicht weit entfernt). wendelsberg schrieb: > Michael schrieb: >> Ich glaube der 9,6V-Akku mit 2,4Ah braucht darin ca. 15 min zum Laden. >> Der (extragroße) 2,4V Akku mit 5,5Ah ist darin erst nach exakt 35 min >> voll. > > Das waeren dann Ladestroeme knapp jenseits der 10A? > Hmm. Ob das die NiMH moegen? > > wendelsberg Die Zellen für das AEG UCS Ladegerät müssen ja hochstromfähig und schnellladefähig sein. Dann wäre es wohl besser bei einer Verwendung von NiMh-Akkupacks andere Ladegerät zu nehmen, die auch für diese Akkutypen geeignet sind, aber weniger schnell laden: AEG UC: 1,2Ah Akku Ladezeit: ca. 60 min AEG UCR: 1,4Ah Akku Ladezeit: ca. 36 min Wohl weniger für NiMh-Akkupacks geeignet: AEG UCS: 1,4Ah Akku Ladezeit: ca. 12 min
Michael schrieb: >> Retro N. schrieb: >>> Ersetze die defekten Zellen lieber durch NiCd Ersatzzellen (Pfui Umwelt >>> :-) > Das sehe ich auch so wie "wendelsberg". Zusätzlich werden es immer > weniger, die noch NiCd-Akkus nutzen, >> Retro N. schrieb: >>oder nimm ein Ladegerät, *das tatsächlich auch in der Lage ist 8 NiMH > Zellen richtig zu laden*. > > Auf ein NiMh-Ladegerät umsteigen geht kaum. Neben den Akkus mit 9,6V, > muss ich noch Akkus für einen Knick-Akkuschrauber mit 2,4V laden sowie > einen weiteren Akkuschrauber mit 12V. Das geht alles mit dem alten > NiCd-Ladegerät. Alternativ bräuchte ich dann mehrere NiMh-Ladegeräte und > zusätzlich bliebe noch das Problem, wie man die NiMh-Akkus an diese > Ladegeräte anschließen könnte? > > Noch einer schrieb: >> Tja, wir benutzen die alten mitgelieferten Ladegeräte - *ohne* >> Mikrocontroller, mit trivialer Ladeschlusserkennung. Und wir alle >> schimpfen, die Akkus halten nur 2 Jahre. > > Das von mir benutzte Ladegerät von AEG / Atlas Copco beinhaltet einen > Mikrocontroller. Wie es aber genau arbeitet weiß ich nicht. Solange > keiner weiß wie das Gerät genau arbeitet, könnte man also nur den > Versuch starten, darin NiMh-Akkus zu laden und sehen, wie sich diese > Akkus darin auf Dauer bewähren. Irgendwie verstehe ich deine Motivation nicht, Du fragst nach Lösungen und erhälst pragmatische Ansätze und Erklärungen von den Forenteilnehmern - die Du dann mit einigen Bedenken über den Haufen wirfst - um dann schließlich zum Ergebnis zu kommen, was Du eigentlich schon vorher wusstest, daß Du nämlich NiMH Akkus mit einem NiCD Lader laden kannst. MaWin hat das im Detail schön erklärt. Und wie schon früher gesagt: Das Laden von NiMH Akkus kann man natürlich mit einem NiCd-Lader machen, aber i.d.R. zu Lasten der Lebensdauer. Warum dann überhaupt dieser Thread?
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Retro N. schrieb: > um dann schließlich zum Ergebnis zu kommen, was Du eigentlich > schon vorher wusstest, daß Du nämlich NiMH Akkus mit einem NiCD Lader > laden kannst. 1. Erkennnisgewinn: Da ich niemanden kenne, der selbst NiMh-Werkzeugakkus in NiCd-Ladegeräten lädt, hatte ich hier diesbezüglich nachgefragt und die Antwort erhalten, dass dies im großen Umfang so praktiziert wird. 2. Erkenntinsgewinn: Mir war nicht bewusst, dass das generelle Verbot von NiCd-Akkus in bereits vorhandenen (also nicht fabrikneuen) Elektrowerkzeugen in Bezug auf Umweltschutz zumindest fraglich ist. 3. Erkenntnisgewinn: Zum Laden von NiMh-Akkus ist mein Super-Schnell-Ladegerät AEG UCS ungeignet, weil es mit sehr hohem Ladestrom arbeitet. Deshalb werde ich, sofern ich in Zukunft NiMh-Akkus nutzen werde, die beiden Ladegeräte AEG UC und UCR nutzen, die zwar langsamer laden, aber die NiMh-Akkus mehr schonen.
NiCd Akkus durften weiterhin in Akkuschrauber eingebaut werden, nachdem man sie anderweitig aus dem Verkehr gezogen hat. Denn: NiMh Akkus sind für Akkuschrauber ungeeignet. Warum? Der Innenwiderstand steigt nach wenigen Dutzend Ladezyklen immer stärker an. Hier hat jemand mal bei AA-Zellen die entsprechenden Kurven aufgenommen: https://www.pocketnavigation.de/2015/03/mignon-aa-akkus-test-vergleich/6/
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