Hallo zusammen, ich habe einen Verstärker-Boliden älteren Herstellungsdatums (Grundig V5000) der leider über keinerlei Fernbedienungsmöglichkeit verfügt. Für das ferngesteuerte Ein- und Ausschalten des Verstärkers habe ich mir bereits eine Lösung gebaut und mit der nicht-Fernbedienbarkeit der Lautstärke kann ich halbwegs leben, da die Quellen alle etwa den gleichen Ausgangspegel haben und ich meist mit der gleichen Lautstärke höre. Unschön finde ich jedoch, dass ich die Audioquelle nur durch manuelles Drücken der Tastenwahlschalter wechseln kann. Schön wäre es z.B., wenn der Verstärker automatisch beim Einschalten des TVs (ist detektierbar und wird bereits verwendet um bestimmte Lampen an oder auszuschalten) auf den entsprechenden Kanal umschalten würde. Daher kam mir die Idee die Umschaltung nicht vom Verstärker selbst, sondern von einem vorgeschalteten Eingangswahlschalter durchgeführt wird. Der Verstärker wäre dann immer auf dem Kanal an dem der externe Eingangswahlschalter hängt. Ich habe viel in Audioforen gelesen und die empfehlen für sowas den Einsatz von bestimmten Relais, die sich in der Praxis bewährt haben (z.B. https://www.reichelt.de/RY-05W-K/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=79346;SEARCH=ry%2005w). Diese würde ich dann über einen ESP8266 Mikrocontroller schalteten wollen. Allerdings möchte ich sicherstellen, dass ein Kanal nur dann geschaltet werden kann, wenn kein anderer geschaltet ist und zudem das ganze ohne Knacken und/oder Störgeräusche von statten geht. Hat jemand eine Idee wie das sinnvoll zu bewerkstelligen ist? Oder hat jemand evtl. sowas schon mal selber gebaut und nen fertigen Schaltplan? Ergänzung: Wenn ich eh schon so eine Box baue könnte ich darüber ja eigentlich auch die Lautstärke (zumindest des Eingangssignals) ebenfalls fernbedienbar machen. Gibt es dafür besonders empfehlenswerte Audio-Potis? Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe! Viele Grüße, Stephan
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Du solltest Dir erstmal die Schaltelemente des Verstärkers anschauen, denn du brauchst genau dazu passende elektronisch steuerbare Varianten. Viele alte Verstärker haben im Innern umfangreiche Schalter mit zahlreichen Kontakten. Wie ist das bei deinem denn? Für die Lautstärke bieten sich sogenannte Motor-Potentiometer an. Auch hier muss du aber einen finden, der zum Verstärker passt. Nicht nu elektrisch, sondern auch Mechanisch. Alternativ zum Umbau solltest du auch erwägen, eventuell einen externen Audio-Umschalter mit Fernbedienung zu verwenden. Zum Beispiel so einen: http://www.dodocus.de/UBox8C-IR.html
Hallo Stefan, danke für Deinen Hinweise. Ich verstehe allerdings nicht so ganz warum ich die Komponenten auf die im Verstärker verbauten abstimmen muss. Es geht ja um eine völlig externe vorgeschaltete Box, die primär über Relais Quellen an und. Die Schaltung im Verstärker ist in der Tat ziemlich komplex, weshalb ein Komponententausch für mich ausscheidet. Das gilt leider bzw. im speziellen auch für das Lautstärkepoti. Das aktuell verbaute ist nämlich kein simples Stereo-Poti sondern hat extra-Abgriffe für die Loudness Funktion (die in diesem Verstärker mal richtig gut umgesetzt wurde). Daher ist das Poti nicht durch ein Motor-Poti zu ersetzen. Die Variante mit dem fertig-Umschalter hat mehrere entscheidende Nachteile: - Der Preis! Mind. 400€ sind doch etwas happig. - Keine Möglichkeit die Umschaltung selbst per Mikrocontroller zu steuern - Keine Lautstärkerregelung über die Box. Außerdem entfällt ja dabei der Spaß am Selberbauen ;-) Viele Grüße, Stephan
Einen ESP8266 halte ich nicht mehr für einen Mikrocontroller, aber das soll deinem Projekt keinen Abbruch tun. Wenn du unbedingt Relais schalten willst, dann liegt es einzig an der Programmierung des Kontrollers, nur ein einziges Signal zu schalten und dabei auf Kleinigkeiten wie break-before-make zu achten. Ein Motorpotentiometer ist schon ein ordentlicher Brocken und es macht häufig Sinn, nur einen Schleifer zu haben und das als Steuersignal für die Regelung zu verwenden. Ansonsten brauchst das nämlich in Stereo mit Gleichlauf oder etwas Kompensation drumrum. Ohne die ganzen Forderungen tut es auch ein einfacher 8-bit-Controller mit 8 Beinen und I²C, samt etwas Peripherie wie einem Digitalpotentiometer und einem IR-Empfänger (a la TSOP31238). Nun sei die Manege frei für all jene, die das Relais am Schaltgeräusch erkennen und Ohrenbluten bekommen, wenn Halbleiterleiterschalter im Klangpfad eingesetzt werden. Aber am Anfang solltest du einfach entwerfen und dann stückweise (eigene) Fähigkeiten und (Schaltungs-) Qualität verbessern.
Stephan B. schrieb: > Ich habe viel in Audioforen gelesen und die empfehlen für sowas den > Einsatz von bestimmten Relais, die sich in der Praxis bewährt haben Natürlich, Goldkontaktrelais sind ok, quecksilberbenetzte Reedrelais noch besser. Stephan B. schrieb: > und zudem das > ganze ohne Knacken und/oder Störgeräusche von statten geht Relais und Schalter knacken, selbst Analogschalter, selbst clickless Analogschalter. Man muss also vor dem Umschalten den Ton leiser stellen, dann umschalten (Knack unhörbar) und dann wieder lauter. Aber die Lautstärke wolltest du nicht regeln, leider verloren. Stephan B. schrieb: > Oder hat jemand evtl. sowas schon mal selber gebaut und nen fertigen Schaltplan Der Schaltplan des V5000er wäre besser.
Man kann natürlich Relais nehmen, aber für normale Ansprüche geht auch ein Analogmultiplexer wie der CD4052 mit 2 Stück 1-aus-4 Umschaltern, damit hat man Stereo und 4 Eingänge. Dabei ist lediglich zu beachten, das man Vee mit z.B. -5V versorgt, dann kann man damit bequem Signale mit 0V DC Pegel umschalten. Ganz knackfrei würde es nur, wenn man im Nulldurchgang des Audio schaltet, aber wenn alle Signale auf dem gleichen DC Pegel liegen, dann hat mans eigentlich schon so gut wie beim alten Tastensatz des Verstärkers.
Boris O. schrieb: > Einen ESP8266 halte ich nicht mehr für einen Mikrocontroller, aber das > soll deinem Projekt keinen Abbruch tun. Ich setze den für viele Steuerungszwecke ein. Er hat den Vorteil, dass er WLAN direkt an Board hat und ich sehr einfach per MQTT bidirektional mit ihm kommunizieren kann. Eine "richtige" Fernsteuerung brauche ich daher auch nicht - mir reicht die Steuerung via OpenHAB und Alexa ;-) > Wenn du unbedingt Relais > schalten willst, dann liegt es einzig an der Programmierung des > Kontrollers, nur ein einziges Signal zu schalten und dabei auf > Kleinigkeiten wie break-before-make zu achten. Ich will nicht unbedingt mit Relais schalten, aber das erscheint mir die klanglich sauberste Lösung zu sein, da hierbei keine zusätzliche aktive Komponente dem Signalpfad hinzugefügt wird, sondern nur ein im endeffekt mechanischer (wenn auch elektronisch gesteuerter) Schalter hinzugefügt wird. Viele Grüße, Stephan
> Es geht ja um eine völlig externe vorgeschaltete Box Ach so, ich hatte dich anders verstanden. Eine vorgeschaltete Box vereinfacht einiges. Da es eine Vorschaltbox wird nehme ich an, dass du gar kein Motor-Poti brauchst weil du ja am Verstärker noch eine manuelle Einstellmöglichkeit hast. Es gibt für solche Zwecke elektronische Potentiometer (als IC). Ich hatte mal einen automatischen Lautstärkeregler (gegen Laute Werbung im TV) gebastelt, da hatte ich es einfach mal mit Fotowiderständen und LEDs versuche. Hat super geklappt, ich habe allerdings auch nur einfache Ansprüche an die Tonqualität.
Ein bisschen primitiv aber sicher auch prima mit diesen Relais machbar wäre ein Widerstands-Netzwerk zur Lautstärkeregelung. Mit 5 Relais hättest du 32 Stufen, das reicht sicher schon. Hier hat jemand damit experimentiert und seine Erkenntnisse veröffentlicht: http://www.eijndhoven.net/jos/switchr/index.html
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