Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik überspannungs Schutz 24V!


von Gerd (Gast)


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Hallo
Ich habe mir für die Gartenlaube so ein kleines 300W Windrad günstig bei 
Ebay geschossen. Der Generator läuft wunderbar nur der Laderegler 
scheint etwas schrottig. Eigentlich ist das kein Laderegler sondern 
lediglich ein Gleichrichter und eine Überwachung wenn der Wind zu sehr 
weht wird der Generator Kurzgeschlossen.
Problem allerdings wenn der Generator normal dreht kommen gut und gerne 
mal 65V raus. Wenn nun mein Akku voll ist und kaum mehr Leistung fliest 
steigt so die Spannung eindeutig zu hoch. Damit würde ich auf Dauer 
sicher meinen Akku Kochen.

Nun hatte ich gerade die Idee ich bastle mir eine Überspannungs 
Erkennung.
Meine grobe Idee Ich baue einen Spannungsteiler aus 2R mit der Spannung 
steuere ich einen Transistor an welcher dann mit einem Mos eine Lampe 
einschaltet.

Könnte das klappen?
Lg

von Mark S. (voltwide)


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Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerd schrieb:
> Meine grobe Idee Ich baue einen Spannungsteiler aus 2R mit der Spannung
> steuere ich einen Transistor an welcher dann mit einem Mos eine Lampe
> einschaltet.
>
> Könnte das klappen?

Versuch's erst mal mit Grundlagen.

Wind/Wasser-Generatoren werden normalerweise nicht kurzgeschlossen, weil 
man ihnen dann die Bremswirkung nimmt und der Rotor immer schneller 
drehen würde. Wenn man sie nicht aus dem Wind drehen kann, dann belastet 
man sie einfach, damit der Strom nicht in der Akku fliesst, sondern 
drumrum und der Akku entladen wird.

Das könnte deine Lampe sein, allerdings neigen Lampen zum durchbrennen 
wenn sie nicht gnadenlos überdimensioniert sind.

Eine einfache aber genaue Schaltung, die bei einer Spannung über 27.6V 
eine Last zuschaltet, geht mit TL431.
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 +--|>|--+---+----+-----+
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 |       |   |   220k   |
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 |       |   |    |     |E
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 |       |  251k  +----|< PNP oder P-MOSFET
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7
 |       |   |   1k     |
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 |       |   |    |     |
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 |       |   +----(-10M-+
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(G)    Akku  +--TL431   |
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 |       |   |    | K  Last
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 |       |  25k   |     |
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 |       |   |    |     |
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 +-------+---+----+-----+

von Horst (Gast)


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Gerd schrieb:
> Ich baue einen Spannungsteiler aus 2R mit der Spannung
> steuere ich einen Transistor an welcher dann mit einem Mos eine Lampe
> einschaltet.

Besser währe ein Komperator mit Hysterese sonst flackert die Lampe im 
Bereich um 24 Volt.

von Michael B. (laberkopp)


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Horst schrieb:
> Besser währe ein Komperator mit Hysterese sonst flackert die Lampe im
> Bereich um 24 Volt.

Sie flackert erst recht bei einer Hysterese, aber die muss vorhanden 
sein, sonst verglüht der Transistor.

von Stefan F. (Gast)


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>  Der Generator läuft wunderbar nur der Laderegler
> scheint etwas schrottig. Eigentlich ist das kein Laderegler sondern
> lediglich ein Gleichrichter und eine Überwachung wenn der Wind zu sehr
> weht wird der Generator Kurzgeschlossen.

An dieser Kritik erkenne ich, dass Du von dieser Technik zu wenig Ahnung 
hast, um sie zu beurteilen.

Dieses Verfahren wird meiner Kenntnis nach seit über 100 Jahren auch bei 
allen Motorrädern angewendet. Das ist kein Murks, sondern solide Technik 
aus der Zeit der Dampfmaschinen :-)

> Problem allerdings wenn der Generator normal dreht kommen gut und gerne
> mal 65V raus. Wenn nun mein Akku voll ist und kaum mehr Leistung fliest
> steigt so die Spannung eindeutig zu hoch.

Also hast du den Regler offensichtlich ausgebaut. Schlechte Idee. Bau 
ihn wieder ein.

Wie gesagt ist das eine bewährte Schaltungstechnik. Wenn du diese durch 
etwas anderes ersetzen willst, brauchst du einen MPPT Regler und 
zusätzlich eine Ersatz-Last, die im Leerlauf Energie aufnimmt.

von Klaus (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Wind/Wasser-Generatoren werden normalerweise nicht kurzgeschlossen, weil
> man ihnen dann die Bremswirkung nimmt und der Rotor immer schneller
> drehen würde.

Das kenn ich eigentlich anders herum: ein Kurzschluß bremst am 
stärksten. Kann man mit jedem Generator/Motor leicht ausprobieren.

MfG Klaus

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Mein Wind-Laderegler (aka Drehstrom-Gleichrichter mit 
Generator-Kurzschluß bei voller Batterie, etwas teuer für die enthaltene 
'Technik') wird kurzgeschlossen, sobald die Akku-Spannung über ~13,?V 
ansteigt.
Da der Generator permanent erregt ist, wird die dort induzierte Spannung 
genau in dieser induzierenden Wicklung auch wieder verheizt - bei 
starkem Wind kein Problem, bei schwachem Wind kommt Nichts zusammen, was 
da groß heizen könnte.

Noch hatte ich den Generator nicht ohne Last (Laderegler) betrieben, kA, 
wie hoch die Spannung bei mir ansteigen könnte.

So lange aber der Laderegler nebst Akku angeschlossen sind, kann der 
Generator nur knapp über Akkuspannung ansteigen - danach fließt Strom, 
die Spannung steigt nur minimal höher.
Wenn nun die Spannung für die Kurzschluß-Abschaltung erreicht ist, wird 
der Generator kurzgeschlossen, verheizt Alles im Generator selber und 
bremmst sehr stark ab - wird sich wohl irgend ein Gleichgewicht suchen, 
da Er ja drehen muß, damit Er bremst.

Ich kann mir so Deine zu hohe Spannung nicht erklären, Die dürfte so gar 
nicht möglich sein.

MfG

PS: Gestern gab's endlich Mal Strom vom Windrad - muß Meines Mal 
überarbeiten, habe 3mm Luft zwischen Magnet-Rotor und Wicklung ... auf 
0,3mm wollte ich schon heran kommen ;)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also das kurzschließen bei allen Windrädern angewandt wird, halte ich 
für ein Gerücht. Bei großen Anlagen ist erstens eine Leistungsregelung 
und Abschaltung über die Flügelstellung möglich und zusätzlich eine 
mechanische Bremse vorhanden. Beim Kurzschließen einer 7MW-WKA gibt's 
sonst einen größeren Bumms im Schaltkasten.

Ich würde auch einen Parallelregler verwenden. Viele Nutzer 
ernstzunehmender Hobby-Windräder mit ein paar kW Leistung heizen z.B. 
das Brauchwasser damit wenn die Akkus voll sind (und der Strom nicht 
eingespeist wird). Wenn man etwas bastelt, bekommt man sowas auch 
stufenlos mit z.B. einem TL494 hin.

Zur Abschaltung kann man den Generator (permanenterregt) kurzschließen, 
aber dann würde ich das Windrad auch aus dem Wind drehen, sonst könnte 
der Generator bei entsprechend starkem Wind Schaden nehmen. Es entsteht 
auch eine unschöne Stromspitze wenn das Windrad aus hoher Drehzahl 
schlagartig abgebremst wird.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Mein Windrad dümpelt bei 500W rum - also noch etwas Luft bis zum eigenem 
Schaltschrank :) (also ich wäre froh, wenn es mehr bei 500 als bei 0 
dümpeln würde ...)
Auch ist das Windrad nicht aus dem Wind heraus drehbar - im Gegenteil, 
eigentlich ist Es genau so gebaut, daß Es Sich in den Wind hinein dreht, 
auch sind die Flügel nicht verstellbar.

Also wirklich nichts Wildes - nur, um einen Akku oben zu halten, nicht 
um eine Kleinstadt zu versorgen.

MfG

von Gerd (Gast)


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Viel Ahnung habe ich nicht das ich Richtig. Ich habe den original 
Wandler auch nicht ausgebaut. Bei ordentlich Wind kurz vor Abschaltung 
kommen gemessen 65v raus. Belastet mir ~9W Einem 230V Led Spot welcher 
bei 60 V Schon sehr gut hell leuchtet. Bei etwas unter 60 fängt er an zu 
blinken...
Wenn ich meine Batterie anklemme fällt durch den Ladestrom die Spannung 
aber wenn der Akku Richtig voll ist dürften es wieder deutlich mehr 
werden. Das habe ich nicht getestet der Akku ist neu und war nicht ganz 
günstig.

Wenn ich den Wandler abnehme und den Generator kurzschließe bremst er 
sehr stark ab. Das reicht das er bei Sturm nur sehr langsam dreht.

Das ganze gerät ist Gebraucht. Es ist also durchaus möglich das der 
Wandler nicht zu dem Windrad gehört oder defekt ist.

von Gerd (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Mein Windrad dümpelt bei 500W rum - also noch etwas Luft bis zum eigenem
> Schaltschrank :) (also ich wäre froh, wenn es mehr bei 500 als bei 0
> dümpeln würde ...)
> Auch ist das Windrad nicht aus dem Wind heraus drehbar - im Gegenteil,
> eigentlich ist Es genau so gebaut, daß Es Sich in den Wind hinein dreht,
> auch sind die Flügel nicht verstellbar.
>
> Also wirklich nichts Wildes - nur, um einen Akku oben zu halten, nicht
> um eine Kleinstadt zu versorgen.

Genau so nur das meines laut Aufdruck 300W hat Gemessen habe ich die 
selbst bei Starkem Wind noch nicht.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Hatte Gestern 350W auf der Anzeige vorbeiflitzen sehen - das erste Mal, 
daß ich über 30 Sekunden einen Ladestrom des grmpfl Windrad gesehen habe 
:)

Ich habe so was:
eBay: 191874628695
davor hängen - als Shunt nutze ich (glaube) 75cm 16mm² mit Abgleich über 
ein Poti parallel zum Shunt.

Das Teil hängt schon seit einigen Jahren auf ~6m Höhe und erfreut sich 
unglaublicher Faulheit - bis 'Letztens' hatte ich 480Wh (Watt-Stunden, 
kein k drin enthalten), nach dem letzten Sturm kamen zumindest 200Wh 
dazu, müsste aber nachschauen - ganz so wichtig ist mir Das nicht, wenn 
ich auch ganz gerne hätte, daß auch bei mäßigem Wind 'was rein kommt'.
Dafür steht halt der Umbau des Generator bevor (seit einigen Jahren), um 
den Luftspalt, also den Abstand Magnete<->Wicklung zu minimieren.

MfG

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Yep, so ist das bei Windrädern leider. Es geht nichts über Höhe und 
Durchmesser. Erntefaktor bei großen Inland-WKA sind um die 20% 
Vollaststunden, immerhin das doppelte im Vergleich zur Photovoltaik.

von Stefan F. (Gast)


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> Bei ordentlich Wind kurz vor Abschaltung kommen gemessen 65V raus.

Kann nicht sein, da wäre die Batterie längst explodiert. Du musst den 
Regler schon mit Batterie benutzen, sonst funktioniert er nicht. Sowohl 
bei meinem Auto als auch beim Motorras wird in der Betriebsanleitung 
ausdrücklich hervorgehoben, dass ein Betrieb ohne Batterie zu 
erheblicher Überspannung führt, welche die Elektronik schädigen kann.

> Das kenn ich eigentlich anders herum: ein Kurzschluß bremst
> am stärksten.

Kommt auf die Bauart des Generators an.

von Manfred (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> weht wird der Generator Kurzgeschlossen.
>
> Dieses Verfahren wird meiner Kenntnis nach seit über 100 Jahren
> auch bei allen Motorrädern angewendet.

Ersetze 'alle' durch Japan. BMW und Guzzi kenne ich nur mit geregeltem 
Erregerfeld, Spule und Kohlen.

Ändert nichts daran, dass ein permanenterregtes System problemfrei 
kurzschlussfest ausgelegt werden kann.

von Stefan F. (Gast)


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> Ersetze 'alle' durch Japan

Nun, mein Motorrad kommt aus Indien und ist kein Oldtimer.

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