Hallo Ich habe einen alten Bauernhof gekauft und vor ein paar tagen etwas merkwürdiges entdeckt was ich mir nicht richtig erklären kann. Also vom Sicherungskasten in Richtung Stall lief ein Kabel 4x5mm² (Rot Blau Schwarz und Grau) Die 4 Leitungen in einer art Gummi (Bröselig stinkend) darum Alublech und dann die Graue Isolation. Weil ich ein Stück Draht brauchte hatte ich das auseinander gefrimelt. Dabei ist mir aufgefallen das der Schwarze Draht komisch aussah. Nicht so blank Kupfer wie die anderen. Eher etwas dunkler. So als hätte dieser Draht geglüht. Wie ist das Möglich? Also kann es sein das der wirklich so heiß wurde ? Warum ist dadurch die Isolation nicht geschmolzen? Und wie viel Leistung braucht es das eine 5mm² Leitung so heiß wird? Und warum nur einer. Es müsste doch genau soviel Strom auch durch die anderen zurück laufen Na vielleicht kann ja jemand licht ins dunkel bringen. Lg
Heinz schrieb: > Dabei ist mir > aufgefallen das der Schwarze Draht komisch aussah. Nicht so blank Kupfer > wie die anderen. Da hat wohl die Chemie, zwischen Kupfer und Isolierung nich gepasst. :)
Da ist eher die Oberfläche oxidiert oder sonstwie chemisch verändert. Wenn eine Ader (etwas) überlastet wurde, dann setzt das PVC Salzsäure frei und das Kupfer wird grün. Übrigens sind nach Norm nur 4 oder 6mm² üblich.
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Heinz schrieb: > Dabei ist mir > aufgefallen das der Schwarze Draht komisch aussah. Nicht so blank Kupfer > wie die anderen. Eher etwas dunkler. So als hätte dieser Draht geglüht Er ist oxidiert, wegen Salzsäureabsaplatung aus der schwarzen PVC Isolation. Ein Kabel, das mindestens 50 Jahre als ist (wegen Rot als Schutzleiter) kann man auch mal austauschen, wenn man den Warmen Abriss nicht provozieren will. Auf Bauernhöfe gehören heute an jede Leitung FI-Schalter und AFDD-Brandschutzschalter, und alle Leitungen in je einem Schutzrohr verlegt, das zu klein für Mäuse etc. ist und ggf. stabil genug gegen Pferdehufe. Nach wie vor der häufigste Grund für Brände: Elektrische Installationen.
Michael B. schrieb: > Heinz schrieb: >> Dabei ist mir >> aufgefallen das der Schwarze Draht komisch aussah. Nicht so blank Kupfer >> wie die anderen. Eher etwas dunkler. So als hätte dieser Draht geglüht > > Er ist oxidiert, wegen Salzsäureabsaplatung aus der schwarzen PVC > Isolation. > > Ein Kabel, das mindestens 50 Jahre als ist (wegen Rot als Schutzleiter) > kann man auch mal austauschen, wenn man den Warmen Abriss nicht > provozieren will. > > Auf Bauernhöfe gehören heute an jede Leitung FI-Schalter und > AFDD-Brandschutzschalter, und alle Leitungen in je einem Schutzrohr > verlegt, das zu klein für Mäuse etc. ist und ggf. stabil genug gegen > Pferdehufe. > > Nach wie vor der häufigste Grund für Brände: Elektrische Installationen. Bist Du Dir sicher, dass der Rote der Schutzleiter ist. Ich habe das schon so gesehen dass der Graue der Nuller war, einen PE gab es bei den 4 Poligen Drehstrom Kabel so nicht. Klassische Nullung !
Bei "HauptZuleitungen" in Altinstallationen wurde der "Graue" als PEN geführt. Rot, blau, schwarz waren/sind Außenleiter. MfG Eppelein
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Hi Michael B. schrieb: > mindestens 50 Jahre als ist (wegen Rot als Schutzleiter) VORSICHT Bei dem Kabel ist es eher wahrscheinlich, daß Schwarz, Blau, Rot die Phasen sind und Grau als PEN/MP-SL dient!! Früher war eher 'der Graue heilig' (damals MP). Rot konnte durchaus eine Phase sein - oder Erde (SL SchutzLeiter). Bei diesen Kabelfarben IMMER nachmessen - man kann sich nicht Mal drauf verlassen, daß der Schwarze KEIN MP ist. Zu >50% ist Grau N oder PEN, aber leider nicht zu 100%. Kann auch eine geschaltete Phase sein (Rückleiter von einem Schalter). Unwahrscheinlich, daß Grau eine Dauerphase ist, hier hilft wirklich NUR Messen! Ok, wurde unterhalb des zitierten Post schon drauf eingegangen ... Schweiß abwisch ... Zur Farbe wurde ja auch schon was gesagt - wenn's der Kabelanfang war, kann auch Wasser mit rein spielen. Wenn das Kabel nicht mehr gebraucht wird, sollte der Weg Richtung Schrotti gehen - Dem ist die Farbe egal, Hauptsache Kupfer (und Cu-Oxid wiegt auch noch mehr ... ok, nicht wirklich sooo viel). MfG
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Patrick J. schrieb: > Wenn das Kabel nicht mehr gebraucht wird, sollte der Weg Richtung > Schrotti gehen - Dem ist die Farbe egal, Das Blei mag er aber nicht so gerne.
Heinz schrieb: > Weil ich ein Stück Draht brauchte Das bedeutet, das Kabel wird nicht mehr benutzt, oder? Ich meine, nur weil alle gleich "austauschen" schreien.
Das wird Feuchtraumleitung sein die vor 1960 für Verlegung in feuchten Räumen und im Freien verwendet wurde. Aufbau: um die einzelnen Adern eine Zwickelfüllung, darum Alublech mit Falz, außen ein Gewebe das mit einer Art Teer getänkt war. Wurde vorwiegend auf Abstandschellen verlegt. Durch den Blechmantel konnte die Leitung sehr schön gerade verlegt werden, nicht so labberich wie NYM. Gruß debe
Heinz schrieb: > Also vom Sicherungskasten in Richtung Stall lief ein Kabel 4x5mm² (Rot > Blau Schwarz und Grau) Die 4 Leitungen in einer art Gummi (Bröselig > stinkend) darum Alublech und dann die Graue Isolation. Das Problem beim "alten" Drehstromsystem war, daß es auch "gemischt" eingesetzt wurde, womit ich meine, daß die Belegung im D-Anteil durchaus anders sein konnte als im "Lichtnetz". Im Lichtnetz war, damit nicht so viel "herumgemurkst" werden konnte, üblicherweise rot "separat geerdet" und durchgängig die Erdung und grau der 0-Leiter. Was zur Oxydation bereits richtig gesagt wurde, kann ich nur noch dahingehend ergänzen, daß die auch durch stinknormale Sauerstoff-Diffusion verursacht sein kann. ;) Heinz schrieb: > Ich habe einen alten Bauernhof gekauft... Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten: Reiß den ganzen Mist heraus und ersetz ihn durch Kabel, die Dir mehr erlauben und sicherer sind. Denn z.B. beim "Stallkabel" stehst Du ja schon "auf dem Schlauch", wenn Du z.B. im Stall D-Strom UND Lichtstrom nutzen können willst. Die drei Phasen des Kabels kannst Du messen und dann "rätseln", woher Du 0 bzw. die Erdung herbekommst. :D Bei mir "wuchs" das Hausnetz auch erst nach und nach "richtig" heran. Durch Austausch und Erweiterung. Noch ein Tip für Anschluß externer Versorgung, z.B. Garage, Stall usw.: Die Ansprüche können sich ändern und/oder steigen. Kann man alles mit entspr. Leerrohren (vorbeugend) "erschlagen": http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/5257/ELEKTRO-Einzeladern-in-Leerrohren-erlaubt- Gleitmittel, falls überhaupt erforderlich: Talkum Grüße holzkopf
Dieter B. schrieb: > Das wird Feuchtraumleitung sein die vor 1960 für Verlegung in feuchten > Räumen und im Freien verwendet wurde. > > Aufbau: um die einzelnen Adern eine Zwickelfüllung, darum Alublech mit > Falz, außen ein Gewebe das mit einer Art Teer getänkt war. Wurde > vorwiegend auf Abstandschellen verlegt. > Durch den Blechmantel konnte die Leitung sehr schön gerade verlegt > werden, nicht so labberich wie NYM. > > Gruß debe Diese NYRUZY-Kabel waren ein Traum! Wer nicht oder nur manchesmal damit zu tun hatte, verfluchte diese, speziell beim Absetzen. Bei Aufputz-Montagen zeigte es sich, wer sauber arbeiten konnte oder nicht. Kabelkanäle, Installationsrohr (Kunststoff) in diesem Sinne gab es nicht. Die guten alten Hansa-Schellen waren Vorreiter, bis das sich bei Leitungsgruppierungen das Nidax-System durchsetzte. MfG Eppelein
Also keine sorge alle Leitungen sind Stromlos und werden abgerissen. Das Haus bedarf einer Kernsanierung. Aktuell gibt es in der Hütte nur noch Zwei Hutschienen Steckdosen direkt im Sicherungskasten. Dazu ein neuer FI und zwei 16er Automaten... Ich habe bislang so viel "Pfusch" gefunden das es mich wirklich wundert das die Hütte nicht längst abgebrannt ist. Zb Lüsterklemmen im Putz, Lüsterklemmen im Fachwerkbalken, Leitungen welche unter der Tapete endeten. Klingeldraht 0,2?mm² vom Lichtschalter zur Lampe, Eine Abzweigdose in welcher die Leitungen nur verdrillt waren... Dazu einige sehr merkwürdige dinge wie einen Schalter Original Bakelit mitten im Raum ordentlich versenkt in einem Fachwerkbalken an der Decke und eine Steckdose hinter dem Spülkasten... Ich fragte wegen der Leitung weil es mich einfach etwas verwundert hat. Oxidation ist möglich aber warum nur bei der Schwarzen? Eine Reaktion mit dem Schwarzen Kunststoff?
Die Oxidation hat man zuweilen auch in nicht allzu alten Bügeleisenschnüren. Ist wohl was im Gummi.
*.* schrieb: > Die Oxidation hat man zuweilen auch in nicht allzu alten > Bügeleisenschnüren. Ist wohl was im Gummi. Aber auch in den weißen Samsung USB Ladekabeln. Da wächst nach einem Jahr der Grünspan durch die Isolierung
Heinz schrieb: > Ich fragte wegen der Leitung weil es mich einfach etwas verwundert hat. > Oxidation ist möglich aber warum nur bei der Schwarzen? Eine Reaktion > mit dem Schwarzen Kunststoff? Du nanntest ja bereits einige Beispiele, wie "unorthodox" früher manches gehandhabt wurde. ;) Wohl auch aus der Unbekümmertheit heraus, was das für Folgen haben kann, denke aber, hauptsächlich deshalb, weil die Leute (meistens) auch wußten, wie relativ unempfindlich das D-Netz ist, was ungleiche Phasenbelastungen anbelangt. Wenn wir mal annehmen, daß: a) im Stall jederzeit ein D-Mot. betreibbar sein MUSSTE b) alle 4 Leitungen mit dem gleichen Werkstoff umhüllt sind c) auch noch Licht im Stall gebraucht wurde halte ich es für am wahrscheinlichsten, daß das übliche D-Netz nur in den Stall "verlängert" wurde. D.h. 3 Phasen + 0. Was es ohne weiteres erlaubt: 1) D-Mot. auch OHNE Stern-/Dreieck-Schalter laufen lassen zu können 2) Ein Lichtnetz z.B. NUR über die "schwarze" Phase + 0 laufen zu lassen Dem D-Netz insgesamt ist es relativ wurscht, ob eine Phase (z.B. schwarz) höher belastet wird oder nicht. :D Der einzelne Leiter (schwarz) kann sich dabei aber stärker erwärmen. Auch NUR das kann zu seiner verhältnismäßig stärkeren Oxydation bzw. stärkeren "Abmürbung" seiner Umhüllung führen. Bei solchen Prozessen sollte man auch die Zeitdauer bedenken, in der sie laufen. ;) Ruhig schlafen kannst Du sowieso, wenn Du alles erneuerst. :) Sämtliche Auf-Putz-Leitungen in Keller, Garage und Gartenhütten "stellte" ich nach und nach auf das "Niedax-System" um. Weil das die besten Möglichkeiten bietet, Leitungen unterschiedlicher D (auch für unterschiedliche Zwecke) befestigen zu können. Darfst nur nicht den Fehler machen, die Aufnahmeschienen zu kurz zu machen. Lieber länger machen, damit später weitere Leitungen aufgenommen werden können. Für Boden-Leerrohre in Garage und Hütten nahm ich nicht irgendwelche, sondern VPE hochdruckvernetzte. Engel (Erfinder der Hochdruck-Vernetzung) vergab nur zwei Lizenzen. An Rehau und Wirsbo (heute Uponor). Die Rohre werden heute mit PEXa bezeichnet. Sind völlig unempfindlich gegen sogen. Kerbrisse, wenn man sie z.B. um scharfe Ecken "herumwürgt". Diese Rohre im Boden z.B. per (versehentlichem) Spatenstich zerstören zu können, ist kaum schaffbar. Um sie durchschneiden zu können, braucht man Sägen oder spezielle Rohrabschneider oder scharfe Messer, wenn man bei gleichzeitiger Verbiegung des Rohres schneiden kann. Per Flex geht natürlich auch. ;) Viel Vergnügen bei der Renovierung Deines Bauernhofes. Laß Dir Zeit dabei und mach es jeweils bestmöglich, damit Du viel Freude daran hast bzw. keinerlei späteres "Theater". :) Grüße holzkopf
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