Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Überlastung während Probezeit - was tun?


von Villa Real (Gast)


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Hallo miteinander,

vor zwei Monaten habe ich eine neue Arbeitsstelle in einem großen 
Unternehmen angetreten. Das Einstellungsverfahren lief wie am Schnürchen 
und ich habe mich mega gefreut. Mir wurde bereits beim 
Vorstellungsgespräch gesagt, dass die Stelle sehr anspruchsvoll und 
vielseitig ist.* Zudem wurde mir gesagt, dass sich die 
Einarbeitungsphase nur auf vier Wochen beschränkt, weil mein Vorgänger 
das Unternehmen verlässt (wegen Umzug).*Perfekt dachte ich, super 
Herausforderung!

Die Einarbeitungsphase war enorm hektisch, Ich hatte so gut wie keine 
Zeit, das Wissen, was mir vor allem theoretisch vermittelt wurde, 
umzusetzen. Ich konnte leider nicht mal alle Fragen bzw. Themen 
durchgehen, die wichtig sind. Von Tag zu Tag merkte ich, dass mein 
Vorgänger eigentlich einen Job für zwei macht. Diese Abteilung existiert 
auch nicht lange, sodass die Prozesse manchmal nicht klar definiert ist. 
Erschwerend kommt hinzu, dass ich thematisch von meinen Kollegen 
abgeschnitten bin und sie mir nicht wirklich bei Problemen helfen 
können, da ich der einzige im Unternehmen bin mit dieser Position. Es 
gibt zwar eine Mini-Doku des Vorgängers, aber es reicht bei weiten nicht 
aus. Seit dem ich alleine bin, werde ich mit zig To Dos bombardiert 
(teilweise Standardaufgaben, teilweise komplexere Anfragen). Das Problem 
ist, dass ich keine Zeit habe, mich in die komplexeren Themen 
einzuarbeiten, weil es so viele Standardaufgaben gibt, die zu erledigen 
sind. ´Mit Priorisierungen der Aufgaben komm ich nicht weiter, da JEDE 
aufgeschobene Aufgabe negative Konsequenzen hat (z.B. Verärgerte Kunden, 
nicht zu haltende KPIs, etc.). Im Enddefekt muss ich nach vier Wochen 
das gleiche Arbeitspensum an den Tag legen wie mein Vorgänger, der seit 
über zwei Jahren dabei war.

Mit meinem Vorgesetzten habe ich bereits vor zwei Wochen geredet, ohne 
dabei ernsthafte Konsequenzen gezogen zu haben. Er war selbst erstaunt, 
wieviel Aufgaben ich zu bewältigen habe. Er meinte, er hilft mir etwas 
bei Standardaufgaben. Aber bis jetzt habe ich noch keine große Hilfe 
bekommen.*

Das Problem ist zudem, dass mein Chef nicht der Abteilungsleiter ist. 
Der Abteilungsleiter wünscht sich, dass ich mich in nächster Zeit 
vorwiegend um das Budget bzw. Controlling-Themen kümmere. Das ist 
absolut unrealistisch. Ihm habe ich es (noch) nicht gesagt, wie hoch 
mein Stressvolumen wirklich ist. Derzeit überlege ich, ihn mit ins Boot 
zu holen, da ich sonst keine Veränderungen erwarte. Ich denke, dem 
Abteilungsleiter ist es garnicht bewusst, was ich tue und wie hoch das 
Pensum ist. 

Achja, fast zeitgleich hat noch ein Kollege in der gleichen Abteilung 
angefangen (Vertretung Mutterschutz der Vorgängerin). Wir haben 
thematisch auch nicht viel miteinander zu tun. Aber im Vergleich zu ihm 
hat er nicht mal ansatzweise so viel zu tun wie ich. Das gibt mir auch 
zu denken...


Es ist nun teilweise echt frustrierend, wenn ich morgens weiß, dass am 
Abend mehr Aufgaben reinflattern (bin offizieller Ansprechpartner für 
Kollegen sowie für Kunden), als ich es schaffen kann. Eigentlich würde 
mir der Job auch sehr spaß machen, aber nicht unter diesen Umständen. 
Überstunden mache ich bereits jeden Tag. Ich reduziere sogar manchmal 
die Pausen, damit ich mehr Aufgaben bewältigen kann.*

Nun ist die Frage, wie ich die Situation für mich UND für meine Firma 
verbessern kann ohne die Firma zu beschuldigen, dass die 
Einarbeitungsphase zu kurz war und es strukturelle Probleme gibt. Hättet 
ihr Vorschläge, Hinweise, Tipps hierzu?*

Vielen lieben Dank fürs Lesen/Antworten.*

Grüße

von klausi (Gast)


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Villa Real schrieb:
> Er war selbst erstaunt, wieviel Aufgaben ich zu bewältigen habe

Das war für mich der Schlüsselsatz aus dem ganzen Thread.

Dear.h. doch dein Chef hat gar keine Ahnung, was seine Leute eigentlich 
machen!

Wir können das  jetzt logisch analysieren und Baustein nach Baustein 
auseinander nehmen. Aber frage dich zuerst auf emotionaler Ebene und das 
ist zuerst das wichtigste bevor allem anderen:

Willst du überhaupt bleiben?
Was hast du für eine Beziehung mit deinem Chef? Denkst du der ist eine 
Pfeife, oder könnte das noch was werden?
Wie arbeitest du mit deinen Kollegen zusammen?
Kannst du evtl. Hintergründe vorstellen, warum soviel Arbeitslast zu 
erwarten ist?
Fehlt vielleicht noch eine Person?
Warum ist dein Vorgänger gegangen? Finde ihn, suche ihn auf Xing, 
Linkedin und Frage ihn direkt!
Der wird happy sein, dir zu antworten.
Und: kannst du es dir vorstellen, die nächsten 3 Jahre dort zu bleiben? 
Wenn nicht, raus!
Besser früher als später.
Denk mal über die Fragen in Ruhe nach.

klausi

von genervt (Gast)


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Grundsätzlich sollte man beim Vorstellungsgespräch die Frage stellen, 
warum die Stelle zu besetzen ist. Wenn es um eine Nachfolge geht, dann 
sollte man nachbohren, warum derjenige geht/gegangen ist.

von Qwertz (Gast)


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Hatten wir nicht exakt das gleiche Thema vor Kurzem hier im Forum?
Was bedeuten die Sternchen im Text? Sind das Copy-Paste-Fehler von der 
Vorlage? ;-)

von klausi (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Sind das Copy-Paste-Fehler von der Vorlage? ;-)

Gut beobachtet. Evtl. Zeilenumbrüche mit falschem Encoding aus 
irgendeinem anderen Editor oder Schreibprogramm..  meistens entstanden 
bei Kopie von A nach B..

von genervt (Gast)


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von Christian (Gast)


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genervt schrieb:
> http://bfriends.brigitte.de/foren/probleme-und-mob...
>
> https://www.hilferuf.de/forum/beruf/245925-%C3%9Cb...

Was heißt das nun? Ist er ein Spammer oder postet er seinen Beitrag 
einfach nur in drei verschiedenen Foren, um möglichst viele nützliche 
Antworten auf sein Problem zu erhalten? Soll man ihm antworten?

von Achim (Gast)


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Was mich stört: es gibt keinen Hinweis auf
- Kern der Arbeit (Ing? Kaufhaus? )
- Absolvent oder erfahren?
- fachliche Probleme?
- Arbeitszeiten, Gehalt im Sinne von: wird es (gut) bezahlt, gewinnst Du 
neue Erfahrungen?

Gibt es irgendwas messbaren, um das Arbeitsaufkommen darzulegen und 
Dinge deligieren zu dürfen?

Wieso will der AL was anderes von Dir als den Ersatz des bisherigen MAs?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Das laesst sich doch leicht loesen: Mit dem.Vorgesetzten reden und alle 
Aufgaben weiterdelegieren (mit Zustimmung des Vorgesetzten) die jemand 
anders nach kurzer 'Einarbeitung' machen kann. Fertig. Deine 
Verhandlungsposition ist auch relativ stark, weil Du jetzt als einziger 
zumindest teilweise das Wissen Deines Vorgaengers hast. Wenn Du gehst 
waere es endgueltig weg.

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