Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik N & Pe'S Verbinden?


von Heinz (Gast)


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Hallo
Bei mir werden gerade neue Leitungen vom Sicherungskasten bis Küche 
gelegt. Nun sagt der Elektriker Jedes Kabel/Phase braucht eine Sicherung 
Er darf also nicht für die Arbeitsplatten Steckdosen ein 5x Kabel 
verwenden oder müsste dann einen Sicherungsschalter verbauen welcher die 
Drei Phasen abschaltet.
Ist das Korrekt? Günstiger wäre ja ein dickeres Kabel.

Er hat jetzt vom Sicherungskasten bis Küche 7 Kabel verlegt. Einige 
treffen sich in der gleichen Dose. Würde es da nicht Sinn ergeben 
jeweils die N und die Pe's zu verbinden? Er trennt die Ganz strickt. im 
Sicherungskasten sind die ja eh verbunden.
Also nicht N und PE verbinden. Sondern nur Aus mehren Leitungen jeweils 
die N und die PE

Liebe grüße

von stromverdichter (Gast)


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Hallo Heinz,
dein Elektriker macht das schon richtig so. Den kannst du weiter 
empfehlen. Stromkreise hinter der Sicherung wieder zusammenzuführen wäre 
auch wirklich gefährlich.
7 Leitungen erscheinen zunächst viel, sind aber wohl notwendig. Herd + 
Spülmaschine + Steckdosen + Kühlschrank + Licht muss bzw soll man 
einzeln legen. Das wären schon 5. Bei mehre Geräten sind es dann schnell 
7.

von mpl1337 (Gast)


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Backofen und Mikrowelle hast vergessen :p

von 1N 4. (1n4148)


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> Also nicht N und PE verbinden. Sondern nur Aus mehren Leitungen jeweils
> die N und die PE

Überleg mal, was passiert, wenn sich zwei Stromkreise a 16A eine 
N-Leitung teilen weil die zweite unterbrochen ist?

von ich (Gast)


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stromverdichter schrieb:
> dein Elektriker macht das schon richtig so. Den kannst du weiter
> empfehlen.

fast, getrennte Stromkreise dürfen nicht in einer Dose verklemmt 
werden...

von Hugo (Gast)


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Heinz schrieb:
> Er hat jetzt vom Sicherungskasten bis Küche 7 Kabel verlegt.

Wirklich sieben Kabel? Bei 5poligen Kabeln sind das 35 Adern!

von Stefan F. (Gast)


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Aktuelle Herde brauchen schon 3 eigene Phasen und der Backofen noch 
eine. Da bliebt keine Luft für weitere Heizgeräte.

Sind also schon 4 Sicherungsautomaten.

Dann brauchst du noch eine für die Mikrowelle/Grill Kombi, eine für die 
Kaffeemaschine, eine für die Spülmaschine und sicher noch mindestens 
eine für mobile Geräte.

Wir sind jetzt bei 7 - für eine Minimalausstattung nach heutigem Bedarf.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass der bedarf an Steckdosen in den 
letzten hundert Jahren kontinuierlich gestiegen ist und dein Nachfolger 
seine Küche vielleicht anders aufteilen möchte, wären ein paar 
Zusätzliche Kabel durchaus angemessen.

Diese gleich jetzt zu verlegen ist in jedem Fall vernünftiger, als in 10 
Jahren nochmal alle Wände aufzureißen. Und ganz ehrlich: die paar Meter 
Kabel machen am Gesamtpreis kaum etwas aus. Ob der Mann da nun 5 Kabel 
oder 7 Kabel verlegt, kostet beinahe den gleichen Arbeitsaufwand.

von Jan H. (j_hansen)


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Stefan U. schrieb:
> Wir sind jetzt bei 7 - für eine Minimalausstattung nach heutigem Bedarf.

Man kann es auch übertreiben. 1x3P für den Herd, 1x1P für den Rest und 
das Licht mit den Nebenräumen an einem Stromkreis langt auch.
Alles darüber ist im Normalfall eine Spielerei, außer man kocht 
regelmäßig für fünfzig Leute. Wenn es nicht deutlich mehr kostet, dann 
kann man sich das aber ruhig gönnen für den Spieltrieb.

von +- (Gast)


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Stefan U. schrieb:
n.
>
> Dann brauchst du noch eine für die Mikrowelle/Grill Kombi, eine für die
> Kaffeemaschine, eine für die Spülmaschine und sicher noch mindestens
> eine für mobile Geräte.
>
> Wir sind jetzt bei 7 - für eine Minimalausstattung nach heutigem Bedarf.
>

Sicher kannste machen. Brauchen vlt. bei einer 24h Dönerbude mit 
Strassenverkauf aus dem Küchenfenster.

von Manfred (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Man kann es auch übertreiben. 1x3P für den Herd, 1x1P für den Rest und
> das Licht mit den Nebenräumen an einem Stromkreis langt auch.

Nee. Ich habe in meiner Küche mehrere getrennte Steckdosenkreise, um die 
Gleichzeitigkeit Wasserkocher, Toaster, Spülmaschine etc. zu 
gewährleisten.

von Jan H. (j_hansen)


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Manfred schrieb:
> Ich habe in meiner Küche mehrere getrennte Steckdosenkreise, um die
> Gleichzeitigkeit Wasserkocher, Toaster, Spülmaschine etc. zu
> gewährleisten.

Ich nicht, funktioniert trotzdem problemlos.

von K. S. (hagbart06)


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Spricht was dagegen z.B eine 3-fach Steckdose mit nur einer 5 adrigen 
Leitung anzuschließen? Ist nur ein Kabel und man kann jede Steckdose mit 
16A belasten ohne sich sorgen zu machen.

Da die Phasen im Kasten sowieso über Kammschienen verteilt werden, 
ergibt es sich bei Anschluss des Kabels an drei nebeneinander liegenden 
Sicherung automatisch, dass jede Steckdose an einer anderen Phase hängt.

von Achim (Gast)


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Kevin S. schrieb:
> Spricht was dagegen z.B eine 3-fach Steckdose mit nur einer 5 adrigen
> Leitung anzuschließen?

Unterschiedliche Phasenverschiebungen.

von Stefan F. (Gast)


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> Spricht was dagegen z.B eine 3-fach Steckdose mit nur einer 5 adrigen
> Leitung anzuschließen?

Ich glaube das ist nicht zulässig. Im Kurzschlussfall "erleiden" die 
beiden anderen Geräte kurzzeitig eine Überspannung weil der Null-Leiter 
dann nicht mehr Null-Potential hat.

Außerdem besteht die Gefahr, den Null-Leiter zu überlasten, wenn die 
drei Phasen ungleichmäßig belastet werden.

von Fledermann (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Außerdem besteht die Gefahr, den Null-Leiter zu überlasten, wenn die
> drei Phasen ungleichmäßig belastet werden.

Bei 5 Adern gibt es aber keinen Nulleiter.

von Stefan F. (Gast)


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> Bei 5 Adern gibt es aber keinen Nulleiter.

PE
L1
L2
L3
N

Wenn der fünfte Leiter nicht N ist, was dann?

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich glaube das ist nicht zulässig. Im Kurzschlussfall "erleiden" die
> beiden anderen Geräte kurzzeitig eine Überspannung weil der Null-Leiter
> dann nicht mehr Null-Potential hat.
>
> Außerdem besteht die Gefahr, den Null-Leiter zu überlasten, wenn die
> drei Phasen ungleichmäßig belastet werden.

Das ist eine Grauzone. Es ist unter gewissen umständen zulässig. Die 
Steckdosen müssen als zusammengehörig erkennbar sein. (Was das genau 
bedeutet ist halt die frage). Wenn in Unterschiedlichen Räumen sind, ist 
es auf jeden Fall nicht mehr zulässig.

Sonst währe diese Adapter auch nicht zulässig

https://www.bueroshop24.de/UgsProductView?lkz=624761&gclid=EAIaIQobChMIlbm3y8up1wIVbpPtCh1o5g72EAQYBCABEgJGBPD_BwE&krypto=%2FWfINsBWMq9WXNwJdoBm1GrF68PwumwRrMdCEusWMdnMYQUq5tQ9UWH%2FdMgL8VumYHOxG7tTKQ2LQHaGMxjIJOVrcb1Vmk0v7uBgMFTVpE7pb74RUdkcxFI7RSfK3%2BgRqD1vU0mrg9dIZKtdaWG%2FvA%3D%3D

von Fledermann (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Bei 5 Adern gibt es aber keinen Nulleiter.
>
> PE
> L1
> L2
> L3
> N
>
> Wenn der fünfte Leiter nicht N ist, was dann?

Der Neutralleiter. Den Nulleiter gibt's nur bei den seltenen TN-C 
Systemen.

von K. S. (hagbart06)


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Selbst Elektriker verwenden noch die Bezeichnung Nullleiter 
fälschlicherweise für den Neutralleiter. Es weiß also jeder was in 
diesem Fall gemeint ist.

Achim schrieb:
> Unterschiedliche Phasenverschiebungen.

Das stimmt, da habe ich nicht dran gedacht. Hat sich mal jemand 
überlegt, wie groß die Mehrbelastung des N bei ungünstig gewählten 
Gerätekombinationen werden kann? Ein Gerät kann ja nicht beliebige 
Phasenverschiebungen erzeugen, Schaltnetzteile brauchen eine PFC. Wenn 
man, wie mittlerweile fast immer gemacht, eine 2,5mm² Leitung verlegt 
sollte eine Überlastung doch fast unmöglich sein.

Stefan U. schrieb:
> Außerdem besteht die Gefahr, den Null-Leiter zu überlasten, wenn die
> drei Phasen ungleichmäßig belastet werden.

Das kann eigentlich nur passieren, wenn die genutzten Geräte eine 
Phasenverschiebung haben. Ansonsten kann der Strom im N nie größer als 
der größte Strom der Außenleiter werden.

Peter II schrieb:
> Sonst währe diese Adapter auch nicht zulässig

Genau wegen dieser Adapter kam mir die Idee.

von Stefan F. (Gast)


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> Das kann eigentlich nur passieren, wenn die genutzten Geräte eine
> Phasenverschiebung haben.

Dann belaste mal 2 Phasen mit 16A (Ohmsche Last) und die dritte gar 
nicht.

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Dann belaste mal 2 Phasen mit 16A (Ohmsche Last) und die dritte gar
> nicht.

auch dann fließen nur 16A im N.

von Peter II (Gast)


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Kevin S. schrieb:
> Das stimmt, da habe ich nicht dran gedacht. Hat sich mal jemand
> überlegt, wie groß die Mehrbelastung des N bei ungünstig gewählten
> Gerätekombinationen werden kann?
ich denke, er kann doppelt so groß werden. Die Phasenverschiebung kann 
ja maximal 90Grad sein. Ein Gerät müsste 60Grad Induktiv und das 2. 
Geräte 60Grad Kapazitiv sein.

Aber so etwas wird es im Haushalt nicht geben.

> Ein Gerät kann ja nicht beliebige
> Phasenverschiebungen erzeugen
maximal 90Grad mehr geht nicht.

von Leroy M. (mayl)


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Es ist schon richtig, N nicht zu verbinden.
Spätestens, wenn ein FI / RCD, also ein Fehlerstromschutzschalter, ins 
Spiel kommt, ginge das in die Hose.

PE könnte man theoretisch verbinden, ohne das Probleme mit der Elektrik 
zu erwarten sind.

Praktisch verursacht das allerdings Probleme beim Messen des 
Erdungswiderstands.
Durch die parallel verlaufenden und an beiden Enden miteinander 
verbundenen PE-Adern würde der Erdungswiderstand niedriger. Das klingt 
natürlich erstmal gut.
Allerdings könnte es sein, das eines der beiden Kabel abgeklemmt wird. 
In diesen Fall kann man nicht garantieren, dass der Erdungswiderstand 
des anderen Kabels noch gering genug ist.
(Problem der parallelen Pfade)

Wenn man die PE-Adern verschiedener Kreise/Kabel in den Dosen nicht 
verbindet, stellt man sicher, dass der Widerstand jeder einzelnen 
PE-Verbindung gering genug ist.
Deswegen verbindet man die PEs nicht.


Bezüglich der Anzahl an Kabeln:
Man hat nie genug Kabel verlegt, Murphy verlangt, dass immer eins zu 
wenig liegt. ;)

Ansonsten ist es sicherlich nicht schlecht, ein fein ganuliertes System 
zu haben. Spätestens, wenn man über das Thema "Smart Home" nachdenkt und 
z.B. die Steckdosen "intelligent" zentral schalten will.

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