Mal wieder eine theoretische Betrachtung: Was würde passieren, wenn man eine Propangasflasche, sagen wir 5kg, aufdreht, und das ausströmende Gas anzündet? Ich würde vermuten, dass es in einer recht imposanten Feuer-Fontäne kontrolliert abbrennt: Das schnell ausströmende Gas würde die Flasche kühlen, und da in der Flasche kein Sauerstoff ist, kann sie deshalb auch nicht explodieren, oder? Wiele Leute haben Angst vor Gasflaschen, aber meiner Meinung nach muss man das nur haben, wenn es unkontrolliert ausströmen kann, so dass sich eine explosive Mischung bildet?
Ich schlage den Praxisversuch mit Feuerzeug und Deospray vor.
Leroy M. schrieb: > Ich schlage den Praxisversuch mit Feuerzeug und Deospray vor. So hat James Bond im Film mal eine Schlange gegrillt.. :-)
Angst muss man nur haben, wenn in der Flasche die Sonne scheint, so dass sich Algen bilden, welche Sauerstoff produzieren.
Nun, das Gefaehrliche an einer Gasflasche kommt erst in einem abgeschlossenen Raum. zB einer Garage, und einem Leck.
Gase detonieren nur sehr schwer, meistens bleibt das eine Deflagration, der entstehende Schaden ist also einzig auf den Druckanstieg und dem Bersten des Druckbehälters zurückzuführen. Es wäre durchaus möglich, daß bei der Entzündung eines stöchiometrischen Gemischs aus Gas und Sauerstoff in einer Propangasflasche rein gar nichts passiert weil die Flasche das aushält. Wenn man eine blanke Sprengkapsel außen an die Flasche klebt, wäre ich mir nicht so sicher, daß die Flasche (Propangas, nichts dickes wie eine Taucherflasche) das aushält. Wahrscheinlich schlägt die Kapsel ein Loch hinein obwohl sie nur etwa 1g Sprengstoff enthält. Oder Du nimmst eine richtig große Gasflasche. Meistens laufen die auf Rädern, haben 400 PS und einen Fahrer. Wenn Du die schlagartig an der freien Luft entleerst und die Wolke entzündet sich irgendwo, verursacht das auch völlig ohne Verdämmung eine gigantische Druckwelle, die problemlos Kühe fliegen läßt.
Ben B. schrieb: > Wenn man eine blanke Sprengkapsel außen an die Flasche klebt, wäre ich > mir nicht so sicher, daß die Flasche (Propangas, nichts dickes wie eine > Taucherflasche) das aushält. Wahrscheinlich schlägt die Kapsel ein Loch > hinein obwohl sie nur etwa 1g Sprengstoff enthält. Das hatte ich nicht vor - es ging mir eher um die - meiner Meinung nach unbegründete - generelle Angst vor Gasflaschen.. Dein Szenario wäre aber auch interessant (oder auch wenn man mit passender Munition drauf schießt) - ein Loch entsteht - Gas strömt aus, entzündet sich - und fackelt dann ab, respektive sehr schnell - aber bei weitem nicht so schnell wie bei einer Explosion?
Rainer U. schrieb: >> Ich schlage den Praxisversuch mit Feuerzeug und Deospray vor. > > So hat James Bond im Film mal eine Schlange gegrillt.. :-) Und? Hat sie ihm geschmeckt?
Harald W. schrieb: > Und? Hat sie ihm geschmeckt? Ich hab ja nicht behauptet, er hätte sie gegessen.. :-) Kennst Du etwa den Film nicht?
Auf Youtube gibt es einige, die das schon gemacht haben: https://www.youtube.com/watch?v=tgcyjRBye9Y Im Prinzip sind die Überlegungen von Rainer korrekt.
Rainer U. schrieb: > Das hatte ich nicht vor - es ging mir eher um die - meiner Meinung nach > unbegründete - generelle Angst vor Gasflaschen.. Das ist wohl ähnlich wie die übertriebene Angst vor Explosionen bei brennenden Autos.
Chris D. schrieb: > https://www.youtube.com/watch?v=tgcyjRBye9Y > > Im Prinzip sind die Überlegungen von Rainer korrekt. Wow.. krasse Bestätigung :-)
Hallo, es mag sein, dass die meisten hauptsächlich Angst vor dem beschriebenen Szenario haben, die so nicht begründet sein mag - allerdings ist der positive Nebeneffekt, dass sie Angst vor Propangasflaschen haben. Denn das beschriebene Szenario kommt auch nur selten vor - viel häufiger sind Szenarios, in denen eine Propangasflasche durchaus gefährlich sein kann, z.B. Undicht in der Garage/im Haus mit späterem Zündfunken oder Abbrechen des Ventils beim Umfallen/fallen lassen; entweder durch die Antriebskraft (wobei die 7 bis 10 bar möglicherweise nicht besonders schlimm sind) oder durch verspätetes Zünden. Nicht umsonst kostet der Transport einer Propangasflasche im Auto ohne Schutzkappe - so man erwischt wird - 800 Euro... Schöne Grüße, Martin
Hier, unter anderem, der Beschuss einer Gasflasche: https://www.youtube.com/watch?v=nnz9r5RYPCU Ist etwas lang, aber lehrreich und amüsant zugleich. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Also falls die Öffnung in der Flasche groß genug ist, und beim Ausströmen des Gases, Sauerstoff in die Flasche strömt, dann hat man irgendwann ein Explosionsfähiges Gemisch in der Flasche. Diesen Versuch gibt es in der Schule mit Wasserstoff und einer Dose: Dose mit Wasserstoff gefüllt, oben Loch aufgemacht, angezündet -> brennt wie eine Kerze. Nach einiger Zeit machts aber Bumm, aus obigem Grund. Ist das bei einer Propangasflasche tatsächlich ausgeschlossen, und warum? Ventil zu klein? Druck zu groß?
ich kann da mal etwas aus einer praktischen Erfahrung beitragen (war in jungen Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr) Beim Brand eines Gartenhauses bildeten sich plötzlich zwei größere Flammenstrahlen, der ältere Kollege von der Berufsfeuerwehr sagte nur: zwei Gasflaschen, diese waren durch die Brandhitze so stark erwärmt worden, dass die Sicherheitsventile abbliesen, das ausströmende Gas entzündete sich und brannte ab. Grund zur Besorgnis war das nicht, er meinte nur, wir sollten nicht zu nahe ran gehen, und einfach abwarten bis die Flammen erlöschen, allerdings hielten wir mit einem C-Rohr drauf. Das wars dann auch. Gruß Hans
Die Flaschen können sich aber u.U. trotz Abblasen durch die Flammen so stark aufheizen, das sie trotzdem noch expodieren. Die Wahrscheinlichkeit steigt in geschlossenen Räumen (wo die Hitze nicht gut entweichen kann), bei vollen Flaschen und wo Flaschen in größerer Stückzahl auftreten. Darum kühlt sie die Feuerwehr auch.
Rainer U. schrieb: > Mal wieder eine theoretische Betrachtung: Was würde passieren, wenn .... Immer wenn es um Feuer, Bang und KaWumm geht - Schau bei YouTube da findet mein einen Idioten der es gemacht hat und sich dabei gefilmt hat. https://youtu.be/2urjEixqrzM Für alles Andere: Trete der Feuerwehr bei.
H. L. schrieb: > allerdings hielten wir mit einem C-Rohr drauf. Ja, die Feuerwehr ist da recht rückständig. Informatiker arbeiten schon längst mit C++! :-)
H. L. schrieb: > das ausströmende Gas entzündete sich und brannte ab. > Grund zur Besorgnis war das nicht ... Etwa so habe ich bei einer Löscherunterweisung des THW gelehrt bekommen. Man hatte ein einfaches Rohr an einer Gasflasche und zündete es am Ende an: Gas abdrehen gefährlich, könnte im Rohr zum Rückschlag führen. Brennen lassen, versuchen, es mit dem Löscher auszublasen. Zudrehen erst, wenn aus.
Cyblord -. schrieb: > Also falls die Öffnung in der Flasche groß genug ist, und beim > Ausströmen des Gases, Sauerstoff in die Flasche strömt, dann hat man > irgendwann ein Explosionsfähiges Gemisch in der Flasche. Warum sollte er das tun? > Diesen Versuch gibt es in der Schule mit Wasserstoff und einer Dose: > Dose mit Wasserstoff gefüllt, oben Loch aufgemacht, angezündet -> brennt > wie eine Kerze. Nach einiger Zeit machts aber Bumm, aus obigem Grund. Ja, aber das ist auch ein ganz anderer Aufbau. Man hat zwei Öffnungen und keinen starken Überdruck im Behälter. > Ist das bei einer Propangasflasche tatsächlich ausgeschlossen, und > warum? Ventil zu klein? Druck zu groß? Letzteres. Luft von einem bar Absolutdruck möchte nicht in ein Areal strömen, in dem der Druck acht Mal höher ist :-) Propan hat bei Zimmertemperatur einen Dampfdruck von irgendwas um 0,8MPa - irgendwo wird es im Netz sicherlich auch ein Phasendiagramm geben. Gefährlich wird es aber in der Tat, wenn der Sauerstoffdruck in die Nähe des Flaschendrucks kommen kann (Autogenbrenner). Daher gibt es dann auch Sicherheitsrückschlagventile, die unter anderem das verhindern sollen.
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