Hi Leute, hätte da mal ne Frage... Und zwar plane ich einen Operationsverstärker ein, der bis etwa 4,2V an seinen Eingängen bekommt. Problem dabei ist, daß die Versorgung des OPs auch abgeschaltet werden muss (stromsparen). In dem Fall bleiben aber weiterhin bis zu 4,2Vdc an seinen Eingängen bestehen. Ist leider schwer zu ändern, bzw. bräuchte wesentlich mehr Schaltungsaufwand. Sollte das funktionieren? Oder werden die Eingänge niederohmig und versorgen den OP "rückwärts"? Oder raucht es gar zuverlässig? Es wäre ein AD8615. Vielen Dank für alle konstruktiven Hinweise!
Goldwäscher schrieb: > Sollte das funktionieren? Oder werden die Eingänge niederohmig und > versorgen den OP "rückwärts"? Oder raucht es gar zuverlässig? Alles von dem genannten kann passieren. Das Datenblatt sagt unmissverständlich, dass die Eingangsspannung nicht über der positiven und nicht unter der negativen Versorgungsspannung sein darf. Wenn du dies missachtest, dann tust du dies auf deine eigene Gefahr. Man kann natürlich vor den Eingängen Widerstände vorsehen, sodass die internen Schutzdioden nicht durchlegieren, aber es kann sein, dass der OPV auf diese Weise parasitär versorgt wird und eventuell faxen macht. Auch ein Latch-up ist dann unter Umständen möglich.
Danke. Das Datenblatt sagt allerdings auch, daß höhere Eingangsspannungen möglich sind, solange es Vorwiderstände gibt. Deutet dann wohl auf Schutzdioden an den Eingängen hin, die die Eingangsspannung ggf. auf knapp über die pos. Rail begrenzen. Damit es dabei tatsächlich kaum Stromaufnahme gibt, müssten diese Widerstände bei meiner Anwendung aber sehr hoch werden, was die Messung bei normaler Betriebsspannung verschlechtert. Hmm... Ginge denn evtl. ein Op mit shutdown, z.B. der LMP7711? Bei dem lässt sich die Stromaufnahme ja praktisch zu null machen, nur was sagt der in dem Moment zu 4,2V an beiden Eingängen?! Sorry, ich kenne mich leider nicht besonders mit Operationsverstärkern aus.
Goldwäscher schrieb: > Sollte das funktionieren? Nein, das ist nicht ok. Goldwäscher schrieb: > Es wäre ein AD8615. Das ist ein CMOS OpAMp der Schutzdiode vom Eingang nach VCC hat, da fliesst dann dein Strom ab. Das Datenblatt sagt: "If the voltage applied at either input exceeds the supplies, place external resistors in series with the inputs." und nennt die Berechnung dafür. Der billigste OpAmp, LM324/358, kann das jedoch ab, bis 30V am Eingang selbst wenn er selbst keine Versorgung hat. Der TLV2401 bis 5V. Die LT1490/LT1491/LT1638/LT1639 bis 44V Der INA117 bis 200V.
Michael B. schrieb: > Der billigste OpAmp, LM324/358, kann das jedoch ab, bis 30V am Eingang > selbst wenn er selbst keine Versorgung hat. > > Der TLV2401 bis 5V. > > Die LT1490/LT1491/LT1638/LT1639 bis 44V > > Der INA117 bis 200V. Danke. Vermutlich ziehen dann aber auch bei diesen Typen die Schutzdioden die pos. Rail auf knapp unter 4,2V? Würde bedeuten, daß der Op in jedem Fall eingeschaltet bliebe, ob ich ihm nun eine Betriebsspannung gebe, oder nicht. Leider soll der OP ja aus Energieeffizienzgründen abgeschaltet werden, also er darf sich auch nicht aus der Messspannung seine Energie holen. Sonst könnte ich ihn gleich eingeschaltet lassen.
Goldwäscher schrieb: > Und zwar plane ich einen Operationsverstärker ein, der bis etwa 4,2V an > seinen Eingängen bekommt. > ...... > Es wäre ein AD8615. Fragt sich, ob das überhaupt funktioniert. Welche Versorgung benutzt du denn? Goldwäscher schrieb: > Ginge denn evtl. ein Op mit shutdown, z.B. der LMP7711? Das wäre das normale Verfahren. Ich würde auch davon ausgehen, dass ein mittels Enable o.ä. abgeschalteter Verstärker schneller wieder betriebsbereit ist, als einer, dem man die Versorgung abgewürgt hat.
Hp M. schrieb: > Ich würde auch davon ausgehen, dass ein mittels Enable o.ä. > abgeschalteter Verstärker schneller wieder betriebsbereit ist, als > einer, dem man die Versorgung abgewürgt hat. Das ist auch eine meiner Befürchtungen...die Messung soll wenn möglich in ca. 1ms abgeschlossen sein, dann z.B. wieder 1s Pause ohne Stromaufnahme. Betriebsspannung wäre 5V. Habe schon überlegt, dem OP die negative Rail zu schalten, aber es wäre irgendwie fast dasselbe in grün. Den LMP7711 hätte ich sogar da, aber ein Test ist bei dem Gehäuse nicht ganz so leicht, und die Platine auf diese 6pinner umzustricken sollte wenn möglich auch Erfolgsaussichten haben... Der LMP7711 hat im shutdown so verdammt wenig Stromaufnahme, daß es scheinbar im Inneren auch nur einen Mosfet in einer der Rails gibt (Vermutung). Das Ganze ist für einen aktiven LiXX-Balancer, der nahezu komplett abgeschaltet werden soll, wenn keine Ausgleichsströme mehr fließen.
Goldwäscher schrieb: > Der LMP7711 hat im shutdown so verdammt wenig Stromaufnahme, daß es > scheinbar im Inneren auch nur einen Mosfet in einer der Rails gibt Das kann täuschen. Es gibt schon seit fast 50 Jahren sogar bipolare Opamps, die mit 1µA Betriebsstrom(!) auskommen. http://de.rs-online.com/webdocs/0026/0900766b8002610b.pdf Was die möglichen Betriebsspannungen angeht, ist die alte Krücke den aktuellen CMOS-Verstärkern, wie z.B. diesem http://www.st.com/resource/en/datasheet/tsu111.pdf sogar deutlich überlegen! Speziell für deine Anwendung brauchst du das Rad aber nicht neu zu erfinden, denn dafür gibt es längst spezialisierte ICs von z.B. Microchip, Maxim, ADI, Linear Technology (jetzt auch ADI), sowie bestimmt auch von den Japanern.
Ok, danke. Dann müsste ich eigentlich nur noch sicherstellen, ob man solche OPs über den shutdown abschalten kann, obwohl an den Eingängen weiterhin Spannung anliegt. Vermutlich ja, denn der OP erhält ja währenddessen weiterhin seine Stromversorgung. Der geplante Balancer funktioniert bereits sehr gut und kommt ohne Spezial-ICs aus. Jetzt soll nur noch seine eigene Stromaufnahme drastisch gesenkt werden, sobald gerade nichts zu Balancen ist.
Goldwäscher schrieb: > Vermutlich ziehen dann aber auch bei diesen Typen die > Schutzdioden die pos. Rail auf knapp unter 4,2V? Nein, was meinst du, warum ich diese Liste poste... Damit du mal in deren Datenblätter gucken kannst. Offenbar zu faul zu. Goldwäscher schrieb: > Leider soll der OP ja aus > Energieeffizienzgründen abgeschaltet werden Ob das mit modernen OpAmps nötig ist....
Wobei man vorsichtshalber nicht nur auf die AbsMax der Eingangsspannungen achten sollte, sondern auch auf AbsMax von der Differenz der Eingangsspannungen. Da gibt es diverse Varianten von alles bis fast nichts. Wer Opamps per Versorgungsspannung abschaltet, der sollte sich sicher sein, dass er beim Einschalten keine Überraschungen erlebt.
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