Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Sicherheit am Hobby-Elektriker-Platz


von Marco S. (hochfrequenz)


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Hallo,
welche Schutzmaßnahmen sind an einem Hobby-Elektriker-"Arbeits"platz zum 
Schutz vor elektrischen Strömen und elektrostatischer Aufladung 
sinnvoll?

Bevor ich wild RCD's, Trenntrafos, oder noch extremer einen Fußboden mit 
genau definierten Ableitwiderstand oder sonstwas installiere wollte ich 
das Thema hier mal zur Diskussion stellen.

Auf dem Arbeitstisch liegen zum einen SMD-Platinen mit 
Betriebsspannungen < 30V und ab und zu such mal 230V-netzbetriebene 
Geräte weil irgendein defekt vorliegt.

Hin und wieder kommt man im letzten Fall den Bauteilen und Leiterbahnen 
welche höhere Spannungen führen unvermeitlich  nahe.

Die Maßnahmen sollen möglichst viel Risiko abdecken, wobei Aufwand und 
Risikominimierung passen sollten.

Vorschläge:!



Grüße
Marco

von Manfred (Gast)


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Marco S. schrieb:
> Bevor ich wild

Die Werkstatt hat einen 30mA FI, nicht verhandelbare Grundausstattung.

Arbeiten an / mit netzbetriebenen Geräten möglichst mit Trenntrafo.

Spannungsführende Bereiche möglichst abdecken, lose Platinen gegen 
Verrutschen sichern.

Ansonsten: Umsicht und Verstand.

von Schreiber (Gast)


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Manfred schrieb:
> Arbeiten an / mit netzbetriebenen Geräten möglichst mit Trenntrafo.

Wenn kein Trenntrafo vorhanden:

Schuhe mit Gummisohle, Sitzmöbel ebenfalls aus Plastik und IMMER eine 
Hand in der Hosentasche lassen.

So ein Stromschlag wird gleich viel ungesünder, wenn man mit der anderen 
Hand irgendwas geerdetes anfasst und/oder barfuß auf dem feuchten 
Kellerboden steht...

von Christian K. (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Wenn kein Trenntrafo vorhanden:

Einen kaufen.

von meckerziege (Gast)


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Natürlich nen FI. Hab optional auch noch zwei FI 
zwischenstecker/steckerleisten. Falls mal was wo anders zu machen ist 
bzw als extra Absicherung.

Alle Steckdosen am Arbeitsplatz sind zusätzlich zentral geschaltet. 
Neben der Tür ist der Hauptschalter inkl kontrolleuchte, die anliegende 
Spannung anzeigt.
Verhindert, dass man den Lötkolben vergisst oder ein anderes Gerät vor 
sich hinkokelt.
Eigens nachgerüstet für diesen Raum.

Der Arbeitsplatz ist auch esd-technisch weitgehend in Ordnung. Matte 
über 1M geerdet. Boden aus nicht-kunststoff. Erdung des Menschen über 
Armband.

von michael_ (Gast)


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Als Bastler muß man mit dem Risiko leben und umgehen können.

In der Industrie sind Arbeiten unter Netzspannung oder Hochspannung 
keine Alleinarbeitsplätze.
Es muß sich also eine zweite Person im Raum aufhalten.
Privat könnte das höchstens Hund, Katze oder Stubenfliege sein.

Also sehr, sehr sorgfältig alles vorbereiten und durchführen.
Ein FI ist nur trügeriche Sicherheit.
Ich möchte mir nicht vorstellen, auch nur mit 5 - 10mA am Netz zu 
hängen.

Und brennbare Flüssigkeiten nur in ganz kleinen Mengen zu haben.
Spiritus, Benzin in 0,5l Flasche sollte lieber in der Garage sein.

von Schreiber (Gast)


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Christian K. schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Wenn kein Trenntrafo vorhanden:
>
> Einen kaufen.

Für kleinere Elektronikgeräte: JA

Für größere Geräte: so ein 3kW Trenntrafo ist nicht ganz leicht und 
billig...

michael_ schrieb:
> Ich möchte mir nicht vorstellen, auch nur mit 5 - 10mA am Netz zu
> hängen.

Keine Angst, der FI schaltet schnell ab. Schuhe und Hosentasche sollte 
ja verständlich sein...

von Eppelein V. (eppelein)


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michael_ schrieb:

> Ein FI ist nur trügeriche Sicherheit.

So ist es!
Ein Zinober wird bzgl. FI veranstaltet. Im Grunde bekommt man trotz FI 
einen gehörigen Stromschlag ab, ohne auslösen des FI!

MfG
Eppelein

Beitrag #5224286 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5224295 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Anja Zoe C. (zoe)


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Jemand schrieb im Beitrag #5224286:
> Hallo
>
> endlich bin ich mal positiv überrascht:
> Vernünftige und Alltag taugliche Antworten aus der Praxis - FI wenn so
> vorhanden (30mA) ist eine feine Sache - wenn nicht aber man selbst am
> Sicherungskasten heran darf und noch genug Platz vorhanden ist würde ich
> auch einen einbauen - mit ein  wenig Vorinformation und Menschenverstand
> ist das auch für den "typischen" Elektronikbastler machbar.
>
> Aber machen lassen? - Nein das wird sehr schnell richtig teuer wegen der
> Arbeitskosten des Elektrikers und eventuellen größeren Umbaumaßnahmen...

Es gibt auch FI als Zwischenstecker. Auf diese Art habe ich meinen 
Bastelkeller und alle Stromanschlüsse für Terrasse  Balkon  Garten 
gesichert, da bei der vorsintflutlichen Elektroinstallation in meiner 
Bruchbude kein FI im Verteiler möglich ist.

Einfach ein bißchen Menschenverstand und Kataloge anwenden....

von Manfred (Gast)


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Jemand schrieb im Beitrag #5224286:
> ESD ...
> geeigneter Umgebung (Holzboden, Laminat, Parkett, nicht synthetische
> Teppichstoffe)

Vergiss Laminat, das ist in meiner Werkstatt eine ESD-Totalkatastrophe 
geworden!

von georg (Gast)


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Der Andere schrieb im Beitrag #5224295:
> Lebenmüder VOllTROLL!

Natürlich ist es mit FI o.ä. sicherer als ohne, aber da kommt doch der 
Abenteuerfaktor zu kurz. Frag mal Fallschirmspringer, warum sie aus dem 
Flugzeug springen, obewohl es gefährlich ist - wenn sie ehrlich sind 
antworten sie nicht obwohl sondern WEIL.

Mit dem Alter gibt sich das meistens, vorausgesetzt, man wird alt...

Georg

von Der Andere (Gast)


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georg schrieb:
> Natürlich ist es mit FI o.ä. sicherer als ohne, aber da kommt doch der
> Abenteuerfaktor zu kurz. Frag mal Fallschirmspringer

Nix FI, es ging um die tolle Aussage einen Trenntrafo für das Oszi zu 
benutzen.
Obwohl das hier schon 100 mal diskutiert wurde, es reicht wohl nicht es 
gibt immer noch zu viele die es nicht wissen:

Wenn du ein oszi an einen Trenntrafo hängst, dann gibt es keinen 
Kurzschluss mit Auslösung des RCDs oder LSS falls du die Oszi Masse auf 
Netzpotential beim zu messenden Gerät klemmst.
Prima, nur daß dann dein gesamtes metallenes (und jetzt nicht mehr 
schutzgeerdetes) Oszigehäuse auf Netzpotential liegt.

Das ist absolut LEBSNSGEFÄHRLICH UND SELTEN BESCHEUERT!

von Notaus (Gast)


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Marco S. schrieb:
> und ab und zu such mal 230V-netzbetriebene
> Geräte weil irgendein defekt vorliegt.
Da ist ja immer die gefahr, dass man nach dem Testen wieder zum 
Reparieren an Stromführende Teile geht, ohne den Stecker gezogen zu 
haben. Ich handhabe es immer so, dass ich die Zuleitung nicht einfach 
neben der Steckdose liegen lasse, sondern auf dem Tisch zusammenlege 
oder wo drüberhänge. Allein der damit verbndene Aufwand vermindert die 
Gefahr einer Unachtsamkeit. Nach 5-Mal Ein- und Ausstecken vergisst man 
das nämlich leicht mal.


Der Andere schrieb:
> Wenn du ein oszi an einen Trenntrafo hängst, dann gibt es keinen
> Kurzschluss mit Auslösung des RCDs oder LSS falls du die Oszi Masse auf
> Netzpotential beim zu messenden Gerät klemmst.
> Prima, nur daß dann dein gesamtes metallenes (und jetzt nicht mehr
> schutzgeerdetes) Oszigehäuse auf Netzpotential liegt.
Das Oszi ist durch den Trenntrafo ja Potentialgetrennt, das Oszigehäuse 
liegt also nicht auf Netzpotential, sondern ist halt die "neue" Masse. 
Die Schutzwirkung des Trenntrafos ist damit ausgehebelt, und 
insbesondere der FI wird dadurch ausgehebelt. Aber eine Berührung des 
Gehäuses selbst ist ungefährlich.
Es gilt nach wie vor, man muss beide Anschlüsse berühren, sonst entsteht 
kein geschlossener Stromkreis.

> Das ist absolut LEBSNSGEFÄHRLICH UND SELTEN BESCHEUERT!

von Volle (Gast)


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Man verwendet Diffenztastköpfe  mit CAT III und >1000V
wenn man schon an Netzteilen messen will.

von Der Andere (Gast)


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Notaus schrieb:
> Das Oszi ist durch den Trenntrafo ja Potentialgetrennt, das Oszigehäuse
> liegt also nicht auf Netzpotential, sondern ist halt die "neue" Masse.
> Die Schutzwirkung des Trenntrafos ist damit ausgehebelt, und
> insbesondere der FI wird dadurch ausgehebelt. Aber eine Berührung des
> Gehäuses selbst ist ungefährlich.

Herrgott, lasst eure Finger einfach still wenn ihr es nicht kapiert.

Das Oszi ist schutzgeerdet und die Masse liegt auf Schutzerde (normale 
Oszis).
Jetzt willst du an deiner Kaffemaschine an der Elektronik messen und 
legst die Tastkopfmasse auf Masse der Steuerschaltung (die hat ja nur 
5V).
Die Versorgung der Elektronik ist aber über ein Kondensatornetzteil, das 
heisst die Masse hat je nachdem wie du den Stecker einsteckst 
Netzpotential!!!!!!!!!! Kapiert!

Mit einem normal angeschlossenem Oszi gibt das ein Kurzschluss.
Mit einem Oszi an einem Trenntrafo passiert nix, nur daß dein gesamtes 
Oszigehäuse jetzt auf Netzpotential liegt.

Viel Spass dabei!

Man Man Man, ich mach hier Schluss bei soviel <selbstzensiert>

von Der Andere (Gast)


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Volle schrieb:
> Man verwendet Diffenztastköpfe  mit CAT III und >1000V
> wenn man schon an Netzteilen messen will.

Klar, die hat jeder Hobbyist.
Und auch dann schliesst man NICHT das Oszi an einen Trenntrafo an.

von rudi assauer (Gast)


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Am Hobby-Elektriker-Platz braucht man keine große Sicherheit. FI zähle 
ich eher zu Standard unabhängig von Hobby-Elektriker.

Wenn man an ein 230V-Kabel anfasst, kriegt man eine gebraten, halb so 
schlimm. Beim nächsten Mal ist man vorsichtiger. Wenn das Risiko zu groß 
ist, dann darf man damit nicht arbeiten. Sowas kann immer passieren.

HOBBY != BERUFLICH

Da reicht n Holzschreibtisch/Werkbank und n paar Geräte, die man 
braucht.

von René F. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Volle schrieb:
> Man verwendet Diffenztastköpfe  mit CAT III und >1000V
> wenn man schon an Netzteilen messen will.
>
> Klar, die hat jeder Hobbyist.
> Und auch dann schliesst man NICHT das Oszi an einen Trenntrafo an.


Auch im Hobby sollte man auf Sicherheit achten, ob jetzt ein 
Differential Tastkopf notwendig ist wage ich zu bezweifeln, ein 
Trenntrafo für den Prüfling und die notwendigen Kenntnisse für den 
Umgang mit Netzspannung sollte im Normalfall ausreichen.

Wer aber den Trenntrafo für das Oszilloskop benutzt kann sich das Geld 
auch sparen und einfach den Schutzleiter vom Oszilloskop durchtrennen, 
gab früher bei Grundig Oszilloskopen auch die Option "Schutzklasse 2" da 
wurde dann einfach die Netzleitung mit Schutzkontaktstecker gegen eine 2 
adrige mit Eurostecker getauscht, ein galvanisch trennender Trafo war 
sowieso schon verbaut.


Ich habe vor einigen Jahren mal einen Testec Differential Tastkopf für 
25€ erstanden weil der 4mm Stecker abgebrochen war, neuen angelötet und 
seitdem liegt das Gerät bei mir in der Schublade.

Kann also ruhigen Gewissens sagen dass der Besitz eines solchen 
Tastkopfs in der Regel nicht notwendig ist.

von Simpel (Gast)


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Ich hatte in >40 Jahren noch nicht eines der oben genannten 
Sicherheitsfeatures im Hobbybereich benutzt. Und auch noch nie mit einer 
Hand in der Hosentasche (augenroll) etwas gemessen. Hatte allerdings 
auch nirgends Böden, die bei Berührung mit der Phase einen spürbaren 
Strom fliessen lassen, das ist schonmal die halbe Miete. Und dass man 
während Netzarbeiten keine Rohre, Gehäuse, Gestelle, o.Ä. anfasst, muß 
man jemandem der 1+1 zusammenzählen kann auch nicht 3mal am Tag 
einpleuen. Genausowenig, dass man nicht mit geerdeten Löt- oder 
Messmitteln an solche Szenarien rangeht.

Ja, ich hab schon öfters mal nen kleinen Hopser gemacht... früher auch 
an Röhren-TVs. Da wird man dort vorsichtig wo es nötig ist, ohne in 
Vollkasko-Hysterie zu verfallen. Wer ein schwaches Herz hat, sollte eh 
nur mit Niedrigspannung umgehen und dabei Induktoren meiden. ;-)

von Volle (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Volle schrieb:
>> Man verwendet Diffenztastköpfe  mit CAT III und >1000V
>> wenn man schon an Netzteilen messen will.
>
> Klar, die hat jeder Hobbyist.


Der Differenztastkopf ist nicht teurer als der Trenntrafo
aber sicherer und vielseitiger einsetzbar.

Der Trenntrafo ist noch ein Überbleibsel aus dem letzten Jahrhundert.

komischerweise schreien immer dir nach einem denen ich den korrekten 
unfallfreien Einsatz am wenigsten zutraue.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich hab für meinen privaten Elektroniktisch nen eigenen 10mA FI.

Die heißen extra Personenschutzschalter, denn zwischen 10mA und den 
sonst üblichen 30mA soll wohl schon was die Gefährlichkeit angeht ein 
sigifikanter Unterschied bestehen. Ich war bisher vorsichtig genug und 
habe das noch nicht ausprobiert, aber ich gehe da dennoch lieber auf 
Nummer sicher.

Außerdem hab ich nen Notaus-Schalter an der Seite vom Tisch angebracht 
der alles sofort stromlos macht. Den hab ich bisher schon öfters 
verwendet wenn irgendwas von meiner Schaltung das Rauchen angefangen 
hat.

Aber in einer gefährlichen Situation schadet der sicher auch nicht. Und 
wenn ihn eine 2. Person nutzt die zur Hilfe kommt.

von Stefan F. (Gast)


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Es kann nicht schaden, eine Löschdecke in der Nähe zu haben.

von Notaus (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Das Oszi ist schutzgeerdet und die Masse liegt auf Schutzerde (normale
> Oszis).
Die Rahmenbedingung war ja gerade, dass das Oszi am Trenntrafo haengt. 
Wo kommt jetzt ploetzlich die Schutzerde her??

Szenario 1: Schaltung auf Trenntrafo, Oszi nicht. Das Oszi verbindet 
einen Ausgang des Trenntrafos mit der Erde, der Trenntrafo wird damit 
ausgehebelt.
Das Oszigehaeuse kann man gut beruehren, liegt ja physikalisch auf 
Masse. Hat man einen Gleichrichter, dann schwankt das Potential 
gegenueber beiden Anschluessen des Trenntrafos, beide duerfen also nicht 
beruehrt werden. Die Schutz-Klein-Gleichspannung selbst ist aber 
ungefaehrlich, da relativ zur Masse.

Szenario 2: Schaltung und Oszi auf Trenntrafo. Der Trenntrafo erfuellt 
seinen Zweck, man kann nur einen Schlag abbekommen, wenn man zwei 
Leitungen gleichzeitig beruehrt. Allerdings wird wohl die 
Schaltungsmasse auf das Gehaeuse des Oszis gelegt, damit ist schonmal 
das eine Potential beruehrgefaerdet. Es braucht aber eben noch einen 
zweiten Eingriffspunkt des Koerpers um einen Schlag zu bekommen.
Der FI wird aber nie Ausloesen, da potentialgetrennt.


Gibts Einwaende?

von Notaus (Gast)


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Nachtrag:
Im Szenario 1 wird auch der FI nicht ansprechen, da der Strom ueber den 
Koerper in die Erde und ueber den Schutzleiter zurueck zum Trenntrafo 
geht. Er geht weder ueber den Nullleiter noch ueber die Phase des 
Primarkreises, der FI sieht also nichts.

von michael_ (Gast)


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Notaus schrieb:
> Szenario 1: Schaltung auf Trenntrafo, Oszi nicht. Das Oszi verbindet
> einen Ausgang des Trenntrafos mit der Erde, der Trenntrafo wird damit
> ausgehebelt.

Unsinn!
Überleg mal, dann dürftest du auch keine Messungen an einem Radio 
machen, wo aus dem Trafo 9V~ rauskommen.

Klar, wenn man nach einem 230V~ Trafo an beiden Seiten anfasst, kriegt 
man einen gewischt.
So blöd muß man aber erst mal sein.

von Notaus (Gast)


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michael_ schrieb:
> Notaus schrieb:
>> Szenario 1: Schaltung auf Trenntrafo, Oszi nicht. Das Oszi verbindet
>> einen Ausgang des Trenntrafos mit der Erde, der Trenntrafo wird damit
>> ausgehebelt.
> Unsinn!
> Überleg mal, dann dürftest du auch keine Messungen an einem Radio
> machen, wo aus dem Trafo 9V~ rauskommen.
Warum duerfte man das nicht? Eine gemeinsame Masse (die ueber N auf der 
Erdung liegt) schadet ja der Messung nicht, im Gegenteil. Die 
Potentialtrennung ist damit aber aufgehoben, d.h. die 9V~ sind als 
Potential gegen Erde da.

> Klar, wenn man nach einem 230V~ Trafo an beiden Seiten anfasst, kriegt
> man einen gewischt.
> So blöd muß man aber erst mal sein.
Meine Worte :-)

von Hmm (Gast)


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Der Andere schrieb:
> georg schrieb:
>> Natürlich ist es mit FI o.ä. sicherer als ohne, aber da kommt doch der
>> Abenteuerfaktor zu kurz. Frag mal Fallschirmspringer
>
> Nix FI, es ging um die tolle Aussage einen Trenntrafo für das Oszi zu
> benutzen.
> Obwohl das hier schon 100 mal diskutiert wurde, es reicht wohl nicht es
> gibt immer noch zu viele die es nicht wissen:
>
> Wenn du ein oszi an einen Trenntrafo hängst, dann gibt es keinen
> Kurzschluss mit Auslösung des RCDs oder LSS falls du die Oszi Masse auf
> Netzpotential beim zu messenden Gerät klemmst.
> Prima, nur daß dann dein gesamtes metallenes (und jetzt nicht mehr
> schutzgeerdetes) Oszigehäuse auf Netzpotential liegt.
>
> Das ist absolut LEBSNSGEFÄHRLICH UND SELTEN BESCHEUERT!

Dem ist beizupflichten!

Ein Trenntrafo erfordert übersichtliche und einfache Aufbauten. Es 
reicht, an der falschen Stelle ein Erdpotential einzubringen, um 
gefährliche Spannungen an Stellen zu erreichen, wo man es nicht 
erwartet. Wie an der Frontplatte des Oszilloskops.
Nein, das ist nicht theoretisch. Einen solchen Fall hatten wir hier 
schon (zum Glück ohne Tatütata, dafür ein lauter Schrei).

Das soll keine Verurteilung des Trenntrafos sein. Aber ein Trenntrafo 
ist wie alle anderen Sicherheitsmaßnahmen keine 100% sorglos-Lösung, 
sondern hat auch potentiell gefährliche Nebeneffekte.

So kann ein Trenntrafo auch den FI lahmlegen - hat man ein Erdpotential 
in den getrennten Stromkreis eingebracht, fließen bei Berührung die 
Ströme NICHT über den FI - der ist effektiv lahmgelegt!

Ein Trenntrafo kann eine wirksame Maßnahme sein, aber nur wenn man weiß, 
was man tut!

von Anja Zoe C. (zoe)


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rudi assauer schrieb:
> Am Hobby-Elektriker-Platz braucht man keine große Sicherheit. FI zähle
> ich eher zu Standard unabhängig von Hobby-Elektriker.
>
> Wenn man an ein 230V-Kabel anfasst, kriegt man eine gebraten, halb so
> schlimm. Beim nächsten Mal ist man vorsichtiger. Wenn das Risiko zu groß
> ist, dann darf man damit nicht arbeiten. Sowas kann immer passieren.

Braucht man im privaten Bereich alles nicht. Also FI aus der 
Installation raus (ist ja im privaten Haushalt, wayne interessierts), 
bei Arbeiten mit Epoxy o.ä. braucht man auch keine Atemmaske, beim 
Flexen auch keine Schutzbrille, Schweißen mit Schweißerbrille ist im 
Hobby auch völlig unnötig, die paar Minuten kann man ja auch in die 
Schweißflamme schauen. Achso, und das Ganze am besten in kurzen Hosen 
und T-Shirt, ist ja nicht beruflich, gelle?


SAG MAL WIE BLÖD KANN MAN EIGENTLICH SEIN?

Nicht von alleine passieren die meisten tödlichen Unfälle im privaten 
Haushalt....

Beitrag #5228328 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Paul B. (paul_baumann)


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Die Erfahrung lehrt: HIER ist es kreuzgefährlich, irgendetwas über 
Schutzmaßnahmen, insbesondere FI-Schutzschalter und deren Verwendung zu 
schreiben.
:(
MfG Paul

von Der Andere (Gast)


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Paul B. schrieb:
> HIER ist es kreuzgefährlich

Warum, hast du HIER schon mal einen Schlag gekriegt?

von Paul B. (paul_baumann)


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Der Andere schrieb:
> Warum, hast du HIER schon mal einen Schlag gekriegt?

Naja, es gab schon einige Versuche, mir hier einen Schlag zu verpassen 
-nur: Ich schieße sofort zurück.
:))

MfG Paul

von Der Superlöter (Gast)


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Keine Metalle!

Der Tisch muß aus Holz sein!

Siehe mal bei den BG Vorschriften nach!

Trenntrafo

Anlagen Ein/Aus Taster

Not Aus Vorrichtung

von meckerziege (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Es kann nicht schaden, eine Löschdecke in der Nähe zu haben.

Lieber nen Co2 Löscher. Loschdecken haben Nachteile besonders bei 
Flüssigkeiten (dochteffekt!)

von Paul B. (paul_baumann)


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meckerziege schrieb:
> Lieber nen Co2 Löscher.

Richtig.

> Loschdecken haben Nachteile besonders bei
> Flüssigkeiten (dochteffekt!)

Wenn der Proband mittels CO2-Löscher gelöscht wurde und durch die 
kühlende Wirkung des Löschmittels zu frieren beginnt, dann kommt die 
Löschdecke zum Einsatz.
:)
MfG Paul

von Gerhard O. (gerhard_)


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Anstatt mehr oder wenige gescheite Vorschläge zu machen, erzähle ich mal 
meine Geschichte um die richtige Perspektive für Arbeitsicherheit zu 
etablieren:

Mit 7 den ersten Stromschlag beim Einstecken einer Lampe im Wohnzimmer 
im Dunkeln. Hatte erst mal einen gehörigen Respekt vor dieser 
unsichtbaren Macht.
Ab 14 machte ich meine ersten Erfahrungen bei der Reparatur und Bau von 
Röhrengeräten und Empfängern. Ab und zu gab es einige schmerzhafte 
Zusammenstösse und Erfahrungen mit dem Umgang mit gefährlichen 
Spannungen.

In einem Freizeitjob bei einem alten Lehrmeister in einer ET Firma 
lernte ich Einiges, was mir heute noch nützlich ist.

Über die Jahre hinweg lernte ich halt wie man einigermassen sicher mit 
hohen Spannungen umgeht.

Die Hauptsache ist, mit Verstand zu arbeiten und sich immer im Klaren zu 
sein was man machen will, und, das Wie. Auch sollte man bei gefährlichen 
Arbeiten nie müde sein oder noch schlimmer, unter dem Einfluß von Drogen 
oder Alkohol sein. Diejenigen, die alleine zuhause im Labor arbeiten 
müssen ganz besonders bei der Sache bleiben und Risiken zu vermeiden 
suchen. Fahrläßige Gewohnheiten werden früher oder später immer zu 
Unfällen führen. Auch sollten im Labor immer nach Möglichkeit das 
Berühren von gefährlichen Spannungs Stellen unmöglich gemacht zu werden 
um Kinder und Haustiere vor Unfällen zu schützen.

Ein Hauptschalter neben der Eingangstüre ist besonders wichtig um 
Dritten die Möglichkeit zu geben, die Netzspannung bei Unfällen ohne 
eigenes Risiko abtrennen zu können.

FI Schutzschalter, Trenntrafos, gut isolierte Strippen und Verbinder und 
was es sonst noch alles gibt, sind lediglich die Grund Werkzeuge in der 
Hand des erfahrenen Praktikers und kein Ersatz für verantwortliches 
Handeln. Auch die anderen Vorschläge wie isolierter Boden und 
Arbeitsunterlagen sollten selbstverständlich sein. Blindes Vertrauen auf 
Schutzmaßnahmen kann tödliche Konsequenzen haben.

Bei Eigenbaugeräten achte man immer darauf die netzseitigen 
Anschlußpunkte nach Möglichkeit komplett zu isolieren. Früher war das in 
der Röhrenzeit nicht wirklich möglich sobald man die Schutzhauben ab 
hatte.

Manchmal muß ich mich schon über die heutig oft anzutreffende 
Schutzhysterie wundern. Man versucht krampfhaft, inteligentes Umgehen 
mit hohen Spannungen durch gedankenlos zu gebrauchende Maßnahmen zu 
kontern, um mit Absicht kein eigenes Verantwortungsgefühl aufkommen zu 
lassen oder zu entwickeln. Da werden dann eine Phalanx von mehr oder 
weniger sinnreichen Gadgets entwickelt um ja nicht eigene Kompetenz 
benötigen zu müssen. Es sollte klar sein, daß es hier nicht darum geht 
vernünftige Schutzmaßnahmen und abgeschlossene Schaltkästen zu 
kritisieren sondern der gedankenlose Einsatz von Schutzmaßnahmen.

Bei der Reparatur von Schaltnetzteilen nehme ich anstatt Trenntrafos am 
Anfang in Serie geschaltete Labornetzteile und versorge die Schaltungen 
mit genau eingestellter Strombegrenzung und niedriger Spannung am Anfang 
um die Hauptfehler zu finden. Erst später versorge ich die Schaltung vom 
Trenntrafo. Jedenfalls habe ich genug Erfahrung um in den meisten Fällen 
erfolgreich zu sein.

Wie gesagt, der beste Schutz neben den grundsätzlichen Maßnahmen gegen 
Stromunfälle ist mit Verstand zu arbeiten. Ales andere ist 
Selbstverständlichkeit.

Um Strom bei netzseitig kritischen Schaltungen zu begrenzen, ist 
aldmodische Glühobst, in Serie mit der Last geschaltet, sehr nützlich. 
Eine 40W Lampe ist da sehr nützlich. Bei Kurzschluß kann kaum dann kaum 
was passieren.

Nur meine Meinung zum Thema. Wie schon gesagt, immer mit Verstand zu 
arbeiten ist die beste Lebensversicherung.

von Joachim B. (jar)


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Marco S. schrieb:
> ab und zu such mal 230V-netzbetriebene
> Geräte

wenn es da Hochspannung gibt ist eine Potenzialausgleichsschiene 
nützlich

Korona auf  Messleitungen ist nicht lustig, eigene Erfahrung, Schuko 
Erde reicht nicht immer.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Nur meine Meinung zum Thema. Wie schon gesagt, immer mit Verstand zu
> arbeiten ist die beste Lebensversicherung.

Schön geschrieben.

Und bei gefährlicher Spannung muß man jedesmal neu alles durchdenken.
Wie hier:

Joachim B. schrieb:
> Korona auf  Messleitungen ist nicht lustig, eigene Erfahrung, Schuko
> Erde reicht nicht immer.

Oder was ich jetzt hier habe.
Eine Poolpumpe mit el. Intervallsteuerung.
Kondensatornetzteil und Motor, da fällt schon mal ein Trenntrafo aus.
Dazu darf die Pumpe ja nicht trocken laufen.
Also etwas füllen und eine Stelle im Keller mit Ablauf gesucht.
Denkbar ungünstig für Messungen.
Kondensator und Motor ist i.O., die Elektronik wird jetzt am Trenntrafo 
weiterbehandelt.

Die nächste Sache kann schon wieder ganz anders aussehen.

von georg (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Wie schon gesagt, immer mit Verstand zu
> arbeiten ist die beste Lebensversicherung

Das Problem ist nur: wer hier schreibt, dass Schutzmassnahmen nur was 
für Weicheier sind, weil so ein 230V-Kontakt ganz harmlos ist, dem fehlt 
halt auch der nötige Verstand.

Georg

Beitrag #5228758 wurde von einem Moderator gelöscht.
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