Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorwiderstand berechnen


von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo ich brauche mal eure Hilfe. Ich komme bei einer meiner Aufgaben 
für das Fach elektrotechnik nicht weiter. Laut der Aufgabe soll ich den 
Vorwiderstand berechnen, wenn die LED maximal 20mA und eine Spannung von 
1,3 V bis 3,2V haben darf. Die Spannung beträgt 12V. Ich habe dazu das 
Bild in Paint nachgemalt. Mein Problem liegt nun darin, dass ich nicht 
genau weiß ob meine Lösung richtig ist.

Meine erste Idee war: 3,2V / 0,02A = 160 Ohm

Bei diesem Ergebnis komme ich dann bei der Proberechnung, also: 12 V 
/160 Ohm =  0,075A
Das kann doch nicht stimmen, oder?

meine zweite Lösung dazu ist folgende
12V / 0,02A = 600 Ohm

Ich bin nun verwirrt und weiß nicht welche der beiden Lösungen die 
richtige ist bzw. ob überhaupt eine der beiden richtig ist. Gibt es 
villeicht Tutorials wo man sich dieses Wissen aneignen kann?

: Verschoben durch Moderator
von M. P. (matze7779)


Lesenswert?

12V - 3,2V = 8,8V
8,8V / 0,02 = 440 Ohm

Du sollst ja den Widerstand berechnen. Also wenn die LED 3,2V "bekommen" 
soll müssen 8,8V am Widerstand abfallen...

Und die Angabe 1,3V BIS 3,2V ist selten blöde...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Der Widerstand bestimmt die Stromstärke. Du musst also ausrechnen, wie 
viel Spannung höchstens am Widerstand abfällt. Darum nimmst du die 
kleinste mögliche Betriebsspannugn der LED.

Also: 12V - 1,3V = 10,7V

Dann teilst du diese Spannung durch den gewünschten Strom:

10,7V / 20mA = 535 Ohm

> 1,3V bis 3,2V
Das ist übrigens total unrealistisch. keine LED hat einen so weiten 
Spannungsbereich.

Nachtrag: Der Vorschlag von M.P. ist falsch. Denn wenn die LED 1,3V hat, 
fließen bei 440 Ohm mehr als 20mA.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:

> Das ist übrigens total unrealistisch. keine LED hat einen so weiten
> Spannungsbereich.

Wer spricht denn von einer LED? Vielleicht soll das eine
Testschaltung für verschiedene LEDs werden.

von M. P. (matze7779)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
> Nachtrag: Der Vorschlag von M.P. ist falsch. Denn wenn die LED 1,3V hat,
> fließen bei 440 Ohm mehr als 20mA.

Und wenn Du lesen kannst habe ich mit 3,2V gerechnet. Und das die Angabe 
Blödsinn ist habe ich auch bereits gesagt.

Stefan U. schrieb:
> Dann teilst du diese Spannung durch den gewünschten Strom:
>
> 10,7V / 20mA = 535 Ohm

Und das wäre eine Sechs. 10,7 / 20 sind nicht 535!

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Vielleicht soll das eine Testschaltung für verschiedene LEDs werden.

Stimmt, so ergibt es Sinn.

von Rolf H. (b0d0)


Lesenswert?

Ich würd mal sagen Gleichungssystem:

U = R * I

U = 12V

I = 20mA

R=U/I

R = Rv* + Rled*

Uled1 = 1,3V

Uled2 = 3,2V

Rled1 = Uled1/I

Rled2 = Uled2/I

Das wird jetzt in die Gleichung "R = Rv + Rled" eingesetzt und dann der 
größte Rv genommen (wg. maximaler Strom).

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


Lesenswert?

Maschenregel anwenden, dann erhält man folgenden Widerstand:

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> 10,7V / 20mA = 535 Ohm
> Und das wäre eine Sechs. 10,7 / 20 sind nicht 535!

Echt jetzt?

von batman (Gast)


Lesenswert?

Ist ja fies, was die Lehrer so fragen. Woher soll man das denn wissen?

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

M. P. schrieb:
> Und die Angabe 1,3V BIS 3,2V ist selten blöde...

Oft sitzt das Problem vor dem Computer.

Schon wenn man den Widerstand für eine LED mit 1,3V Vorwärtsspannung 
dimensioniert, hat man gewonnen.
Falls man als Strom die maximal zulässigen 20mA wählt, errechnet man 
einen Widerstand von 535Ω. Bei einer 3,2V LED fließen mit solch einem 
Wert für den Widerstand etwas weniger als 16.5mA, was, wie in der 
Aufgabe verlangt, unter 20mA ist.

Um es sich einfach zu machen, kann man auch simpel einen 1kΩ Widerstand 
aus der Kiste nehmen. Für jede LED, deren V_f im Bereich 1,3 V bis 3,2V 
liegt, bleibt der Strom unter den maximal zulässigen 20mA. Der Lehrer 
wird ein bisschen blöd gucken und wird sich dann an seine eigene Nase 
fassen müssen, weil er die Aufgabe so gestellt hat.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


Lesenswert?

Sorry, falsche Formatierung:

Nach der Maschenregel ergibt sich folgender Zusammenhang:

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

M. P. schrieb:
> Und das wäre eine Sechs. 10,7 / 20 sind nicht 535!

Na du bist ja ein Rechenkünstler. Was bekommst du denn dabei raus?

von npn (Gast)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
>> 10,7V / 20mA = 535 Ohm
>> Und das wäre eine Sechs. 10,7 / 20 sind nicht 535!
>
> Echt jetzt?

Wenn man (so wie der Matze) nicht sieht, dass zur 20 die "mA" gehören, 
dann bekommt er die Sechs und darf sich setzen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Wenn man (so wie der Matze) nicht sieht, dass zur 20 die "mA" gehören,

Dabei hat er selbst wenige Minuten zuvor ebenfalls mit 20mA gerechnet.

von npn (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> M. P. schrieb:
>> Und das wäre eine Sechs. 10,7 / 20 sind nicht 535!
>
> Na du bist ja ein Rechenkünstler. Was bekommst du denn dabei raus?

Er hat 0,535 kOhm raus. Wetten? ;-)
Mit Einheiten müsste man rechnen können! Das wäre schön, nicht Matze?

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Daniel V. schrieb:
> Nach der Maschenregel ergibt sich folgender Zusammenhang:

Warum der ganze Aufwand?
Jeder Widerstand, dessen Wert größer oder gleich 535Ω beträgt, löst die 
Aufgabe. Vielleicht hat der Lehrer sie genau so gemeint und vergibt 
einen Sonderpunkt, wenn man das in dieser Klarheit formuliert.

von npn (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Warum der ganze Aufwand?
> Jeder Widerstand, dessen Wert größer oder gleich 535Ω beträgt, löst die
> Aufgabe.

Also auch ein Widerstand, der einen Wert von 10 MOhm hat?
Gut, die LED bleibt heil. Aber ob das der Sinn der Aufgabe war?

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Warum der ganze Aufwand?
> Jeder Widerstand, dessen Wert größer oder gleich 535Ω beträgt, löst die
> Aufgabe. Vielleicht hat der Lehrer sie genau so gemeint und vergibt
> einen Sonderpunkt, wenn man das in dieser Klarheit formuliert.

Oder man bekommt den Sonderpunkt weil man die Zusammenhänge richtig 
erkannt hat ;)

Und noch einen wenn er erklärt wozu die LED eigentlich z.B. einen 
Vorwiderstand benötigt.

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Brummbär (Gast)


Lesenswert?

Naja, eigentlich müsstet ihr die Punkte bekommen, nicht der TO.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Die LED ist eine Glühbirne... ?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Die LED ist eine Glühbirne...

Sicher eine LED-Birne.

von Ex Schüler (Gast)


Lesenswert?

Hallo

genau solch gemeinen und praxisfernen Aufgabenstellungen führen zur 
Unzufriedenheit und Frust bei den Schülern bzw. Auszubildenden.

Was dahintersteht kann man zwar als alter "Profi" - (Na ja was man sich 
halt so einbildet... ;-) erkennen, nämlich das nur der ungünstigste Fall 
berücksichtigt werden braucht aber durch eine vernünftige, oder besser 
gesagt faire Formulierung könnte man viel Frust und sinnlose Denkarbeit 
verhindern.

Warum nicht so: "In einer Testschaltung mit Ub=12V für LEDs darf der 
Strom max. 20mA betragen und der Spannungsabfall an der jeweils zu 
testenden LED beträgt zwischen 1,3V und 3,2V..."

Oder: Welchen Vorwiderstand muss man wählen damit bei einer Uf von 1,3V 
bis 3,2V der jeweils genutzten LED (verschiedene LED haben 
unterschiedliche Uf) bei Ub=12V maximal 20mA fließen?

Mit derart schlechten und praxisfernen Aufgabenstellungen sorgen Lehrer 
und Lehrbücher dafür das sich Faustfächer entwickeln - besonders 
erfolgreich waren sie in der Vergangenheit, wohl aber auch aktuell im 
Fach Mathematik...

Das es anders gehen kann zeigen sehr viel gute Tutorials im Netz und 
besonders bei Youtube - und die Autoren dort sind oft eben keine Lehrer 
oder eben sehr gute "echte" Lehrer von den es wohl immer noch zu wenig 
gibt - da hat sich auch noch über 30 Jahren wohl nichts geändert- sehr 
trauig.

Ex Schüler

von jhdulzijkmj (Gast)


Lesenswert?

Ex Schüler schrieb:
> und
> besonders bei Youtube

Haha.

jhdulzijkmj

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Ex Schüler schrieb:
> sinnlose Denkarbeit
> verhindern.

Denken ist schon außerordentlich schädlich.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

@Ex Schüler (Gast)

>Hallo

>genau solch gemeinen und praxisfernen Aufgabenstellungen führen zur
>Unzufriedenheit und Frust bei den Schülern bzw. Auszubildenden.

>Was dahintersteht kann man zwar als alter "Profi" - (Na ja was man sich
>halt so einbildet... ;-) erkennen, nämlich das nur der ungünstigste Fall
>berücksichtigt werden braucht aber durch eine vernünftige, oder besser
>gesagt faire Formulierung könnte man viel Frust und sinnlose Denkarbeit
>verhindern.

Ist ja schlimm. Da muß muß maan in die Schule gehen, und dann verlangen 
die auch noch das Denken ...

>Warum nicht so: "In einer Testschaltung mit Ub=12V für LEDs darf der
>Strom max. 20mA betragen und der Spannungsabfall an der jeweils zu
>testenden LED beträgt zwischen 1,3V und 3,2V..."

>Oder: Welchen Vorwiderstand muss man wählen damit bei einer Uf von 1,3V
>bis 3,2V der jeweils genutzten LED (verschiedene LED haben
>unterschiedliche Uf) bei Ub=12V maximal 20mA fließen?

Woher willst Du denn wissen, wie der genaue Wortlaut der Frage beim TO 
war? Er hat das doch nur mit eigenen Worten wiedergegeben.

>Mit derart schlechten und praxisfernen Aufgabenstellungen sorgen Lehrer
>und Lehrbücher dafür das sich Faustfächer entwickeln - besonders
>erfolgreich waren sie in der Vergangenheit, wohl aber auch aktuell im
>Fach Mathematik...

Was ist denn an der Aufgabe praxisfern?
Im Gegenteil, sie ist tatsächlich was praktisches, denn die Schaltung 
soll so dimensioniert werden, daß die max. 20mA möglichst ausgereizt 
werden sollen, egal ob die LED bunt oder kunterbunt ist (zumal diese 
Aufgabenstellung in der logischen Form nicht nur auf LEDs beschränkt 
ist).

>Das es anders gehen kann zeigen sehr viel gute Tutorials im Netz und
>besonders bei Youtube - und die Autoren dort sind oft eben keine Lehrer
>oder eben sehr gute "echte" Lehrer von den es wohl immer noch zu wenig
>gibt - da hat sich auch noch über 30 Jahren wohl nichts geändert- sehr
>trauig.

Oje - auch noch alles vorgekaut bekommen.
In vielen Tutorials steht ein bestimmtes Thema zwar oft schön kompakt 
und nachvollziehbar drin, aber oftmals werde da auch keinerlei 
detailiertere Grundlagen dazu vermittelt (die man zum Verstehen 
braucht). Und dazu war eben u.a. auch die liebe Schule gedacht. Aber 
wenn die lieben Schüler dort nur noch körperlich anwesend sind, geistig 
aber vollkommen wo anders im Smartphone herumgeistern, dann klappt diese 
Sache nicht mehr. So gesehen kann das Problem nicht schon seit 30 Jahren 
existiert haben.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.