Forum: PC Hard- und Software Software in Möbelhäusern


von Johnny (Gast)


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Hallo zusammen.

Mir ist nach einigen Shopping-Touren in einschlägigen Einkaufszentren 
für Inneneinrichtung aufgefallen, dass dort die verschiedesten und auch 
vermutlich betagtesten Software-Systeme seit der Geschichte der 
Computertechnik noch heute im Einsatz sind.
Die Mitarbeiter mühen sich ab um mittels F1-F12 und Tastenkombinationen 
durch DOS-Grafikähnliche Menüs zu gelangen.
Mir tun die jungen Azubis leid, die sich an ein so betagtes System 
gewöhnen müssen, die im Alltag mit bunten Klickbildchen groß geworden 
sind.

Ich selbst bin Softwareentwickler und schätze natürlich den Vorzug von 
alleiniger Bedienung mittels Tastatur...allerdings macht die Mischung 
aus Maus- und Tastaturbedienung das Leben am Einfachsten wie ich finde.

Deshalb meine Fragen:
 - Wieso setzt man noch derart alte Software ein und wer sitzt dahinter? 
Sind es Kleinunternehmen, von denen der Normalo nichts mitbekommt und 
werden solche Systeme noch "gepflegt"?
 - Welche OS' stecken hinter Systemen wie bei Ikea, XXXLutz und Co.?

Ich bin gespannt!

Gruß

von jhdulzijkmj (Gast)


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Johnny schrieb:
> Mir tun die jungen Azubis leid, die sich an ein so betagtes System
> gewöhnen müssen, die im Alltag mit bunten Klickbildchen groß geworden
> sind.

Ich tue mir auch leid, wenn ich mich an einen Windowscomputer setzen 
muss und niemand bedauert mich.
Aber ich werde dafür bezahlt, da ist das in Ordnung.

jhdulzijkmj

von Frank S. (_frank_s_)


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Johnny schrieb:
> Deshalb meine Fragen:
>  - Wieso setzt man noch derart alte Software ein

Weil sie bezahlt ist und funktioniert. Wer braucht ein KlickiBunti, 
welches regelmäßig abschmiert und nicht das macht was es soll?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bei diesen altertümlich anmutenden Softwares handelt es sich um 
Client-Arbeitsplätze von ERP- bzw. Wawi-Systemen, üblicherweise mit 
einer großen Datenbank (z.B. Oracle) im Hintergrund.

Diese Systeme wurden zum Teil über Jahrzehnte entwickelt und mit Daten 
"befüllt", sowas wechselt man nicht einfach mal ebenso. Oft existiert 
auch der ursprüngliche Hersteller nicht mehr und man scheut den 
erheblichen Aufwand und das (normale) Chaos bei einem Umstieg.

Never touch a running system ...

: Bearbeitet durch User
von Jemand (Gast)


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Hallo

 Johnny da sind wohl genau solche Typen wie die zwei Spezialisten die 
schon geantwortet haben dahinter, bzw. die Entscheider.

Wobei das "Ist schon bezahlt und funktioniert" ein brauchbares 
Teilargument ist, der Rest allerdings...

Für manche meiner Altersgenossen bzw. nur wenig älteren kann ich mich 
nur Fremd schämen.

Wir haben nicht mehr 1982 - und nicht nur die Technologie hat sich 
verändert, aber früher war ja alles besser - und die beste Musik (mag 
sich total OT anhören aber passt trotzdem irgendwie...) ist natürlich 
die Musik aus meiner Jugend...

Jemand

von Jemand (Gast)


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Frank Esselbach gehört natürlich nicht zu den kritisierten Personenkreis 
- der war nur schneller mit seiner Wortmeldung. :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Johnny schrieb:
> - Wieso setzt man noch derart alte Software ein und wer sitzt dahinter?

Sie funktiuoniert besser als das was heutige Software Entwickler in 
ihren Scrum Prozessoen so produzieren.

> Sind es Kleinunternehmen, von denen der Normalo nichts mitbekommt und
> werden solche Systeme noch "gepflegt"?

Grosskonzerne haben eine Verpflichtung, rückwärtskompatibel mit den 
Datenbeständen und den Schnittstellen zu sein.

>  - Welche OS' stecken hinter Systemen wie bei Ikea, XXXLutz und Co.?

Kein Nach Hause telefonierendes Win10 oder nur halb fertig 
programmiertes Linux, sondern Windows Embedded.

IKEA verwendet die TP application suite von Wincor-Nixdorf.

von Jan H. (j_hansen)


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Johnny schrieb:
> Wieso setzt man noch derart alte Software

Wenn ich mir ansehe, was z.B. die SAP so als modernes UI abliefert, dann 
verstehe ich, dass man bei diesen Uraltsystemen bleibt.

Johnny schrieb:
> Welche OS' stecken hinter Systemen wie bei Ikea, XXXLutz und Co.?

Warum ist das Betriebssystem interessant? Sind nicht Datenbank und AS 
das Interessante? Vom Lutz habe ich dieses Stellenangebot gefunden - 
hört sich nach einer Eigenentwicklung an:
https://karriere.xxxlutz.at/c0cb5cd4cab94af09aab28127b631c8f-seniorprogrammiererin

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Johnny schrieb:
> Deshalb meine Fragen:
>  - Wieso setzt man noch derart alte Software ein und wer sitzt dahinter?

Sie funktionieren und sind wesentlich weniger komplex als GUI-Software. 
Wenn man sein Framework einmal sauber hinbekommen hat, ist diese Art von 
Software schier unverwüstlich, schnell, stabil und in jeder Hinsicht 
extrem genügsam. Und für die überschaubaren Aufgaben, die in 
Möbelhäusern und ähnlichen POS mit dem Computer bewerkstelligt werden, 
reicht solche Software allemal aus, kurz gesagt: es gibt einfach keinen 
Grund, sie zu ersetzen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Michael B. schrieb:
> [...] nur halb fertig programmiertes Linux, [...]

Du hast auch schon mal besser getrollt. ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Sheeva P. schrieb:
> Du hast auch schon mal besser getrollt. ;-)

Im Gegenteil, ich habe in die Sourcen geguckt.
Was da an TODOs steht, oder unbearbeiten Fällen, unglaublich.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei sehr vielen dieser Systeme werden auf den Clients reine 
Terminalprogramme eingesetzt, die - je nach Host - ein VT100, IBM3270 
o.ä. emulieren. Gerade die blockorientierten Terminals lassen sich nach 
einer gewissen Einarbeitung sehr viel schneller bedienen, sofern es um 
das reine Befüllen von Bildschirmmasken geht. Und die allermeisten 
Geschäftsvorfälle, die ein Verkäufer zu bearbeiten hat, bestehen eben 
ausschließlich aus solchen Eingaben.

Man darf auch nicht vergessen, dass solche Terminals teilweise 
unbeaufsicht im Laden herumstehen. Bei normalen Windows-PCs mit Zugriff 
auf Unmengen netzwerkinterner Ressourcen wäre die Gefahr viel zu groß, 
sich darüber Viren und ähnliche Malware einzufangen. Oder man muss eben 
einen wesentlich größeren Aufwand betreiben, um das Netzwerk 
abzusichern.

Bei Mediamarkt befinden sich in der Tat normale PCs mit Webbrowser, um 
die Webseiten von anderen Marktteilnehmern aufrufen zu können. Wenn man 
nämlich zu einem Verkäufer geht und behauptet, irgendein Onlineshop 
hätte einen günstigeren Preis, kann er das gleich überprüfen und den 
eigenen Preis entsprechend anpassen.

Die Applikationen sind natürlich historisch entstanden, d.h. die meisten 
wurden über Jahrzehnte von Mitarbeitern des eigenen Rechenzentrum 
entwickelt und gepflegt. Üblicherweise liefen sie auf entsprechenden 
Mainframes, heutzutage entweder immer noch auf Mainframes oder auch auf 
PC-basierten Emulatoren. Insbesondere im Bankenbereich ist dies auch 
noch sehr verbreitet und wird sich sobald auch nicht ändern. Ein 
Bekannter von mir arbeitete früher in solch einem RZ und kann sich jetzt 
als selbstständiger Rentner vor Aufträgen kaum retten. Seine 
Schwerpunkte liegen hierbei bei z/OS, DB/2 und COBOL.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Michael B. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Du hast auch schon mal besser getrollt. ;-)
>
> Im Gegenteil, ich habe in die Sourcen geguckt.
> Was da an TODOs steht, oder unbearbeiten Fällen, unglaublich.

LOL! Entschuldige, ich hatte Dich wirklich für kompetenter gehalten. 
Aber keine Sorge, das wird nicht wieder vorkommen.

von Daniel C. (daniel_c)


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Eines dieser Systeme nennt sich Ametras...

von Lukas (Gast)


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Zurück zum Thema ;)

Das System nennt sich MHS ist eine Terminalanwendung. Auf dem Server 
läuft eine Caché Datenbank.
Der Hersteller der Software ist SHD. Das Programm ist sehr Umfangreich 
in etwa wie SAP. Es gibt auch Grafische Oberflächen für das System die 
sind allerdings sehr teuer und bringen nicht wirklich einen Vorteil.
Früher lief das System auf DEC Servern mit Windows NT Alpha-Prozessoren. 
Jetzt auf Windows.
Da es immer noch Support gibt weshalb sollte man wechseln.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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da kann man mal sehen, wie lange ein System laufen kann,
wenn man kein multimedia
mit ständig obsoleten Geräten, Medien etc benötigt.

die paar alphanumerischen Byte, die man nur zu übertragen hat...

da reichen fernschreibartige Verbindungsgeschwindigkeiten
von und zum Schreibtisch.

von Rolf M. (rmagnus)


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Lukas schrieb:
> Da es immer noch Support gibt weshalb sollte man wechseln.

Eben. Ein Wechsel kostet sehr viel Geld, denn es ist ja nicht damit 
getan, eine neues Softwarepaket zu installieren. Da sind weitreichende 
Umstellungen nötig, und das muss sich erstmal lohnen.

von aGast (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Im Gegenteil, ich habe in die Sourcen geguckt.
> Was da an TODOs steht, oder unbearbeiten Fällen, unglaublich.

Genau, und weil du die Windows Sourcen nicht zu sehen kriegst ist alles 
in Ordnung.
Erinnert mich irgendwie an ein PAL Feld.

von Der Andere (Gast)


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Johnny schrieb:
> Ich selbst bin Softwareentwickler

Eher nicht. Deinen Aussagen entsprechend bist du wohl eher Web oder App 
Entwickler. Sonst würdest du diese Frage nicht stellen.

Wobei der Troll Faktor der Frage schon bei 0,8 liegt.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Es gibt tatsächlich noch Computer, die keine PCs sind. Das muss der 
Azubi sofort lernen.

Wie schon erwähnt, da laufen Terminalanwendungen. Schnell & sicher.
Das könnte man natürlich in einen Browser umsetzen, wird ja auch 
gemacht. nennt sich Online-Shopping. Oder nur mit einem kleinem VFD - 
nennt sich "Kasse" oder "Point of Sale".

Dahinter steht eine ERP / Warenwirtschaftssoftware, mit einer etwas 
mächtigeren Dantenbank. Wenn das ein Oracle-ERPs ist, hat man schnell 
einen Java Clienten laufen. ;-)

Das kann man kaufen und selber auf eigener oder gemieteter (virtueller) 
Hardware betreiben, oder sich als Software-as-a-Service einmieten.
Die Konfiguration machen oft Dienstleister, die ein bisschen was von 
Branche verstehen. Je nach Aufgabe und Spezialisierung klein bis sehr 
gross (Cisco, IBM, Oracle, ...).

Was da dann ganz unten läuft ist dem Anwender oft EGAL! Darum kümmert 
sich der Dienstleister. Eine z/OS Maschine stellt man sich ja nicht 
selber hin.
Und wenn man eigene Hardware haben will:
Die Liste der von SAP HANA unterstützten Hardware findest du auf:
https://www.sap.com/dmc/exp/2014-09-02-hana-hardware/enEN/appliances.html

Das Zauberwort in der ERP Branche heisst: Scaleability.
Schlecker machte in den dollsten Zeiten durchschnittlich 2-3 Filialen 
die Woche auf. Da muss nicht nur die HR & Logistik mitkommen, sondern 
auch das ERP.
Abschalten war dann später wohl etwas einfacher :-)

In der Reisebranche ist Amadeus ja der quasi Monopolist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_Germany
Du kannst deine Ticket irgendwo im www- kaufen - letztendlich steckst du 
aber nur über Umwege mit Begrenzungen deinen Schnabel in Amadeus in 
Erding.
Im Call-center sitzen dann Menschen am Terminal und die können 30 mal 
schneller Daten eintasten und einiges mehr sehen.

Das ganze Klicki-Bunti, nein kein Mietwagen, nein keine Versicherung, 
nein keine Getränk ..... kostet nur Zeit und Nerven.

Und wenn man Klicki-Bunti will -
Tja dann bekommt man halt eine an die Software angepasste Tastatur.
Haben die meissten Supermärkte ja.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Was mir noch bei Segmüller aufgefallen ist, die benutzen noch 
Nadeldrucker mit Endlos-Durchschlagpapier. Damit hat man drei oder vier 
Original-Exemplare der Rechnung mit Unterschriften. Das kann kein 
Laserdrucker bieten.

von Fabian (Gast)


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Ich habe vor meinem Studium auch eine zeitlang im Einzelhandel 
gearbeitet und diese Art von Software benutzen dürfen. Das ist jetzt 
über 15 Jahre her und ich denke, dass dies noch immer zeitgemäß ist.

Man hat sehr schnell die Anzahl an "Returns" drauf, um nicht benutze 
Felder zu überspringen und das ganze wird unheimlich effektiv. Dadurch, 
dass ich nur auf der Tastatur arbeite und nicht extra noch die Maus 
bedienen muss, wird es sehr komfortabel.

Der große Vorteil, den ich darin sehe, ist auch, dass ich dieses System 
nahezu blind bedienen kann. Bei der Verwendung einer Maus muss ich immer 
Zielen und treffen. Bei der reinen Tastaturbedienung kann ich durch 
"10-Finger-Blind" mit einem Affenzahn durch die entsprechenden 
Funktionen rasen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn die Tastatur OK ist (hier haut es mir gerne Doppelzeichen rein)

kann man diese Programme blind bedienen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich weiß von dem Mann einer damaligen guten Freundin meiner Frau, dass 
gerade das Möbelgeschäft sehr speziell ist. Da muss viel kombiniert und 
rabattiert werden. Das sind alles ziemliche Sonderlösungen mit teilweise 
extra dafür entwickelten Programmiersprachen.

Er arbeitet(e?) bei einer der Branchengrößen hier ganz in der Nähe in 
der Qualitätssicherung: http://www.shd.de

Und: Ja, das sind oftmals eigene Server mit speziellen Betriebssystemen 
und entsprechenden Terminals - da ist oftmals nix mit Windows bzw. nur 
ein Terminal in Windows ;-). Welches OS dort läuft, habe ich damals 
leider nicht gefragt - wir haben keinen Kontakt mehr.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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aGast schrieb:
> Genau, und weil du die Windows Sourcen nicht zu sehen kriegst

Doch, die kenne ich auch, zumindest von W2k und den DDKs. Insbesondere 
Win3.1 fand ich immer ein Lehrbeispiel für guten code. Auch GEM und CP/M 
waren sehr sauber geschrieben, kein Vergleich mit heutigem Pfusch.

von Heinz B. (Firma: Privat) (hbrill)


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Man muß ja auch bedenken, ob ein Wechsel einfach
so machbar ist. Ich z.B.  arbeite als Fahrverkäufer
in einer Wurstwarenfabrik. Da ist auch schon seit
fast 20 Jahren ein Warenwirtschaftssystem (CSB mit
Windows NT und PostGreSql) im Einsatz.

Da käme ein Wechsel der Software fast einem Totalausfall
des Systems gleich. Das alles muß ja rund um die Uhr
laufen (Früh, Mittag, Nachtschicht). Sogar der Pförtner
gibt noch nachts Bestellungen ein, wo Gastronomiekunden
anrufen.

Da ist schon ein Ausfall des Druckers oder der Waagen
ein großer Akt, da somit alle Touren stehenbleiben
bzw. warten müssen, obwohl jede Terminlieferungen
hat. Und der EDV-Mensch ist erst ab 6 UHR im Hause.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Wieso setzt man noch derart alte Software ein und wer sitzt dahinter?

Schon mal etwas von Amortisation gehoert ? Zu Deutsch nennt sich das 
Auslutschen. Wenn die Software nichts ist, wird irgendwann ein 
ungeduldiger Benutzer so eins an den Computer treten, dass der hinueber 
ist. Dann gibt's einen Neuen, mit moeglicherweise neuer Software.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Und: Ja, das sind oftmals eigene Server mit speziellen Betriebssystemen

Naja, es wird sicherlich nicht MoebelhausOS oder FurnitureOS gewesen 
sein, sondern eher vielleicht etwas damals sehr verbreites aus der 
mittleren Datentechnik, z.B. OS/400. Oder eben aus dem 
Großrechnerbereich wie z/OS (ehemals MVS, OS360, OS360) oder BS2000.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Für die Entscheidung, eine neues System einzuführen, müssen die 
folgenden Fragen gestellt werden:

1. Erhöht sich die Effizienz bei der Bedienung?

2. Gibt es Anwendungsfälle, die mit dem alten System nicht umgesetzt 
werden können?

3. Drohen oder bestehen Beschaffungsprobleme bei Ersatzteilen für das 
alte System?

4. Skaliert das alte System nicht mehr hinreichend gut mit dem Wachstum 
an Terminals, Lagerbeständen, usw.?

Vor etlichen Jahren waren viele Unternehmen gerade auf Grund von Punkt 3 
dabei, hektisch ihre älteren proprietären Systeme auszutauschen, 
insbesondere auch wegen der hohen Kosten für Ersatzhardware. 
Mittlerweile gibt es jedoch auch für einige recht exotische Systeme 
hervorragende Emulatoren, die auf Standard-PCs laufen und dort trotz 
Emulation um ein Vielfaches schneller sind als es die dickste verfügbare 
Hardware jemals war.

von Dirk B. (dirkb2)


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Sebastian L. schrieb:
> Es gibt tatsächlich noch Computer, die keine PCs sind. Das muss der
> Azubi sofort lernen.

Weiß der Azubi doch. Er hat schließlich Playstation/XBox und 
Smartphone/Tablet.

von Der Andere (Gast)


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Johnny hat sich nicht mehr gemeldet. Trollfaktor des Threads steigt auf 
mindestens 0,9

von B. Luescreen (Gast)


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Ganz ehrlich, ich wäre froh, wenn wir ein ERP mit ner schnellen 
Textoberfläche haben. Das, was wir hier jeden Tag nutzen müssen (für SAP 
sind wir halt zu arm) ist eine Zumutung. Tastenkombinationen, die sich 
mit jedem Release ändern, Masken, die alle paar Tage anders aussehen und 
wichtige Funktionen woanders verstecken, und von "Performance" wollen 
wir gar nicht reden. Da ist VT100 über Fernschreiberleitung schneller 
als das Ding mit seiner Gigabit-Anbindung zwischen unseren Computern und 
dem Server zwei Etage tiefer. Grauenhaft!

von Carlo (Gast)


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Man darf auch nicht vergessen, dass diese Software oft mit einer 
Firmenlizen gekauft wurde. d.h. der XY-Konzern hat mal 1995 mit dem 
Hersteller einen Preis verhandelt und bekommen auf der Basis seiner 
damaligen Möglichkeiten.
sowas ging für unter 100.000 weg! Heute ist XY ein riesiges Unternehmen 
und hätte das Problem, dass ihnen SAP etwas siebenstelliges aus dem 
Anzug leihern würde.
Daher duplizieren die einfach die Rechner und Lizenzen und sind 
glücklich.

Wir haben in der alten Firma auch noch eine ERP System am Rennen, das 
neuanzuschaffen das 50fache kosten würde.
Das will niemand investieren.
wozu auch?

Die heutigen internen Netzwerke laufen mit 1GB statt noch mit 10MB und 
die Rechner haben wenigstens 100Mbit anschluss. Die sind also schneller, 
als damals.
Reicht 10mal.

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