Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Datenblatt Transtistor Kennfelder?


von SuperElektriker (Gast)


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Hallo,

wenn ich nach einem Datenblatt für meinen BC547C Transistor suche. Dann 
bekomme ich zwar Datenblätter aber in KEINEM EINZIGEN finde ich die 
Kennlinien die ich wirklich brauche:

- Eingangskennfeld
- Ausgangskennfeld
- Stromsteuerkennfeld

Das alles fehlt einfach. Warum ist das so? Das sind doch grad
die wichtigsten Kennfelder. Zum Teil haben die Datenblätter überhaupt 
keine Kennfelder.

von hinz (Gast)


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von Jack (Gast)


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SuperElektriker schrieb:
> Hallo,
>
> wenn ich nach einem Datenblatt für meinen BC547C Transistor suche. Dann
> bekomme ich zwar Datenblätter aber in KEINEM EINZIGEN finde ich die
> Kennlinien die ich wirklich brauche:
>
> - Eingangskennfeld
> - Ausgangskennfeld
> - Stromsteuerkennfeld
>
> Das alles fehlt einfach. Warum ist das so? Das sind doch grad
> die wichtigsten Kennfelder. Zum Teil haben die Datenblätter überhaupt
> keine Kennfelder.

Vierquadranten-Kennlinienfelder die man so benutzen kann wie man es auf 
der kleinen Elektrikerschule gelernt hat und wie es heute noch gelehrt 
wird, gibt es doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Datenblättern.

Dazu kommt, dass die Hersteller billiger Transistorversionen sich nicht 
die Mühe machen eigene Kennlinien zu veröffentlichen. Neben der 
gesparten Arbeit spart man sich damit Ansprüche von Kunden wenn der 
Transistor die Kennliniendaten nicht einhalten würde.

Lebe mit den Kennlinien die du finde kannst, vernachlässige nicht die 
Zahlenwerte, die in den Tabellen in den Datenblättern stehen, gönne dir 
den Spaß und nehme eigene Kennlinien auf, nimm ein Spice-Modell und lass 
dir hypothetische Kennlinien in Spice ausrechnen, was immer du willst. 
Das Schulwissen wie man mit Kennlinien arbeitet hilft halt in der Praxis 
nicht sehr viel.

von SpicySpice (Gast)


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Jack schrieb:
> Neben der
> gesparten Arbeit spart man sich damit Ansprüche von Kunden wenn der
> Transistor die Kennliniendaten nicht einhalten würde.

Liegt eher an der Unfähigkeit diese Kennlinien vernünftig aufzunehmen. 
Vor allem für Leistungshalbleiter. Selbst wenn das 
Ausgangskennlinienfeld und die Transferkennlinie angegeben sind, würde 
ich die nochmal selbst nachmessen, je nach Vorhaben und Aufwand den man 
betreiben kann/möchte. Zum einen wegen Bauteilstreuung, viel wichtiger 
aber weil die Herstellerkurven oftmals vollkommener Murks sind. Nicht 
umsonst steht meistens "Typisch" bei den Kurven. Alles andere wird auf 
Streuung bei der Fertigung geschoben, eigene Messfehler können das 
natürlich nicht sein.

Jack schrieb:
> Lebe mit den Kennlinien die du finde kannst

Oder frage gezielt nach weiteren Informationen nach.

Jack schrieb:
> gönne dir
> den Spaß und nehme eigene Kennlinien auf

Solange man dazu vernünftiges Messequipment hat, sonst kann man es 
gleich sein lassen.

Jack schrieb:
> lass
> dir hypothetische Kennlinien in Spice ausrechnen

Ohne Vergleichsgrundlage in Form einer Messung (aus Datenblatt oder 
eigene) und dahingehender Verifikation des Modells, vertrau ich einem 
Modell kein Stück.

Prinzipiell hilft nur Nachfragen oder selbst messen. Wenn beides nicht 
geht, muss man tatsächlich mit dem Wenigen leben, was in den Tabellen 
steht, was oftmals aber auch nicht zwangsläufig wenig sein muss und 
ausreichen kann.

von Michael B. (laberkopp)


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Jack schrieb:
> Vierquadranten-Kennlinienfelder die man so benutzen kann wie man es auf
> der kleinen Elektrikerschule gelernt hat und wie es heute noch gelehrt
> wird, gibt es doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Datenblättern.

Dann zeige ihm halt ein altes Datenblatt.

Jack schrieb:
> Dazu kommt, dass die Hersteller billiger Transistorversionen sich nicht
> die Mühe machen eigene Kennlinien zu veröffentlichen.

Na ja, vor allem die Hersteller billiger Kopien.

http://www.ne555.at/2014/index.php/elektronik-grundlagen/analogtechnik/281-transistor-kennlinienfelder.html

von Hp M. (nachtmix)


Angehängte Dateien:

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hinz schrieb:
> http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/44300/SIEMENS/BC547.html

Das war Siemens.

Im Anhang das alte Datenblatt von Valvo.

Hier das neue von Philips/NXP, wobei da früher auch nur Valvo drin war 
und heute eher Motorola/ON: 
http://web.rfoe.net:8000/ziliaoxiazai/PHILIPS/acrobat/datasheets/BC556_557_3.pdf

Dass in den heutigen Datenblättern nur noch selten Kennlinien 
anzutreffen sind, liegt wohl hauptsächlich daran, dass Schaltungen heute 
oft mit Computerhilfe in Schaltungssimulatoren dimensioniert werden, und 
man dafür maschinenlesbare Beschreibungen (Modelle) verwendet, welche 
die physikalischen Vorgänge in dem betreffenden Typ recht gut 
beschreiben:
http://web.rfoe.net:8000/ziliaoxiazai/PHILIPS/models/spicespar/data/bc546a.html

von Wolfgang (Gast)


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SpicySpice schrieb:
> Solange man dazu vernünftiges Messequipment hat, sonst kann man es
> gleich sein lassen.

Früher (tm) hat man die Kennlinien punktweise mit zwei Multimetern 
gemessen und in Millimeterpapier eingetragen. Noch einfacher ging es mit 
einem Trafo, einem Widerstand und einem xy-Oszi.

von Hp M. (nachtmix)


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Korrektur:

Obiges war ein Link zum falschen Transistor.
Hier der Richtige: 
http://web.rfoe.net:8000/ziliaoxiazai/PHILIPS/acrobat/datasheets/BC546_547_3.pdf

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