Hallo, habe mit einem Koaxialkabel aus der Restekiste meinen Sat-Receiver testen wollen. Receiver geht nicht an. Netzteil geprüft: OK. Ohne Kabel probiert: OK. Kabel angeschaut: OK. Kabel auf Durchgang gemessen: OK. Kabel auf Kurztschluss geprüft: Tatsächlich ein Kurzschluss! Widerstand von beiden Seiten gemessen: etwa gleich groß. Kabel in der Mitte getrennt, beim schlechten Stück genauso verfahren bis die Fehlstelle gefunden wurde. Von außen war nicht viel zu sehen, evtl. wurde das Kabel hier mal etwas gequetscht. Auf dem Foto sieht man, dass der Innenleiter ganz nach außen gewandert ist und mit der Schirmung einen Kurzschluss verursacht hat. Wie kann das passieren? Reicht eine Quetschung aus, um einen Kurzschluss zu verursachen? Gruß Sören
Kringelgast schrieb: > Nein. Je nach Kabel-TYP könnte bei Luftisolation schon bei ZU geringem Biegeradius ein Kurzschluss möglich sein, da nur in Abständen ein Isolator ist. Bei 0815-Kabel ist jedoch irgendeine durchgehende Schaumstoffisolation. Ob die immer in Ordnung ist??
Kanns sein, dass das Kabel heiß geworden ist und das Dielektrium dadurch weich wurde?
Sören schrieb: > Koaxialkabel aus der Restekiste Das klingt schon mal verdächtig. Die Restekiste könnte auch eine Ausschusskiste gewesen sein. Auf dem (im interessanten Bereich unscharfen) Foto kann ich keine Verletzung des Dielektrikums erkennen, was wiederum einen Herstellungsfehler vermuten lässt.
Magnus M. schrieb: > des Dielektrikums erkennen, was wiederum einen > Herstellungsfehler vermuten lässt. Bei obigen Koax-Kabel tippe ich jetzt eher auf thermische Mißhandlung weil an einer Seite das Kupfergeflecht in der Isolation sichtbarer ist. Hat wohl mal auf dem Ofen gelegen?
Das Foto habe ich leider nicht besser hinbekommen. Habe jetzt das Kabel ein paar Zentimeter weiter nochmal abgeschnitten. Dort sieht es ganz gleich aus. Aber: Dort ist die Schirmung mit dem Dielektrikum verschmolzen. Damit ist nun wohl die Ursache des Defekts geklärt: Das Kabel wurde heiß, das Dielektrikum weich, der Innenleiter konnte sich bewegen bis er auf die Schirmung traf und dort einen Kurzschluss verursachte. Immer interessant, was so passieren kann...
Sören schrieb: > > Immer interessant, was so passieren kann... Mantelströme (die aber dann schon im 2-stelligen Amperebereich liegen müssen) können eine Ursache sein
Ein nachweisbarer Fall von Seelenwanderung. Die Kabelseele ist nach außen gewandert.
Roland P. schrieb: > Mantelströme (die aber dann schon im 2-stelligen Amperebereich liegen > müssen) können eine Ursache sein Ich hätte noch Blitzschlag anzubieten. Allerdings waren alle Koaxkabel die ich nach einem Blitzschlag gesehen habe mindestens auf mehreren Metern innen geschmolzen, um nicht zu sagen komplett weggebrannt.
Moin ins Datenblatt gucken. Antennenkabel haben einen sogenannten Mindestbiegeradius. Wird dieser auch nur einmal unterschritten, ist die ganze Rolle nur noch für den Müll. Holger
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