Hallo, es geht um die folgende Kamera (vermutlich wird es bei allen vergleichbaren Kameras genau so funktionieren): https://www.pollin.de/p/ueberwachungskamera-jovision-jvs-n3012d-poe-580598 Diese Überwachungskamera schaltet bei Dunkelheit mehrere IR-LEDs dazu, damit sie ein schwarzweiß-Bild bei Dunkelheit liefern kann. Am Tag sind die IR-LEDs aus und die Kamera liefert farbige Bilder. Ich denke, hier kennt Jeder das Prinzip. Mein Problem ist, dass man diese IR-LEDs als rotes Licht wahrnehmen kann. Das möchte ich nicht. Ich habe irgendwo (weiß nicht mehr wo) gelesen, dass man die eingebauten IR-LEDs von Kameras mit IR-LEDs einer anderen Wellenlänge umlöten kann. Als Ergebnis sieht man das rote Leuchten der IR-LEDs nicht mehr, da der andere Wellenlängenbereich für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Ich möchte einfach nicht, dass das rote Leuchten der Kamera bei Nacht für Jeden sichtbar ist. Ist das so möglich, wie ich mir das gedacht habe oder geht es vielleicht noch einfacher, indem man z.B. vor die vorhandenen LEDs einen Filter davor setzt, der den sichtbaren Teil des erzeugten Lichts der LEDs wegfiltert? Bin für Eure Ideen offen und dankbar. Grüße Peter
IR ist ein riesiger Bereich des elektromagnetischen Spektrums, und ohne Datenblatt der LEDs lässt sich nicht feststellen ob sie NIR-LEDs sind die auch einen sichtbaren spektralen Anteil haben.
Eventuell hilft ja auch eine IR-Filterfolie, um den Rest des Sichtbaren abzudunkeln. So was vielleicht: https://www.amazon.de/Infrarot-Filter-infrarotfilter-fotografie-infrarotfotografie/dp/B005G8GHSA
Peter King schrieb: > Ist das so möglich, wie ich mir das gedacht habe Im Prinzip schon, aber mit Filtern kannst du bei LEDs nichts ausrichten, weil das emittierte Licht schon recht schmalbandig ist. Es gibt IR-LED mit längeren Wellenlängen, deren Licht man nicht mehr sieht, aber ich habe den Verdacht, dass die Kamera dann auch nichts mehr sieht. Die meisten Farbkameras besitzen nämlich ein IR-Sperrfilter, damit sie auch mit dem stark IR-haltigen Licht von Glühlampen noch eine brauchbare Farbwiedergabe haben. Das könnte der Grund sein, weshalb der Hersteller IR-LEDs verwendet, die sehr nahe am sichtbaren Bereich arbeiten. Übrigens haben auch Menschen unterschiedliche Fähigkeiten Licht des nahen IR zu sehen. Für den Rasperry Pi gibt es eine hochauflösende Farbkamera ohne einen solchen IR-Sperrfilter, die durch den Zusatz "NoIR" gekennzeichnet ist. Diese funktioniert bis an die vom Silizium-Chip physikalisch vorgegebene Grenze, liefert bei normaler Beleuchtung allerdings ziemlich farbstichige Bilder.
Peter King schrieb: > Mein Problem ist, dass man diese IR-LEDs als rotes Licht wahrnehmen > kann. Das möchte ich nicht. Dann baue die IR-Scheinwerfer so auf, dass man nicht direkt reingucken kann. - Problem gelöst.
Früher hat man überbelichtete Kleinbildfilme bzw. das Anfangsstück davon empfohlen. Die sperren sichtbares Licht, sehen also schwarz aus und lassen infrarot durch. Selbst hab ich das mit einfachen 5mm-IR-LEDs probiert, "funktioniert" hat es. Wie stark die Dämpfung für IR dabei ist, verlässliche Werte hab ich nicht.
Hp M. schrieb: > Die meisten Farbkameras besitzen nämlich ein IR-Sperrfilter, damit sie > auch mit dem stark IR-haltigen Licht von Glühlampen noch eine brauchbare > Farbwiedergabe haben. Der Beschreibung nach ist das eine Tag/Nachtkamera bei der der IR-Filter ausgeschwenkt wird. Da hilft dieser Umbau. Üblicherweise sind in den Kameras LEDs mit 850nm, wegen des roten Schimmers auch 'Semi-Diskret' genannt, und man tauscht die gegen LEDs mit 940nm, die dann zu Recht 'Diskret' genannt werden.
Peter R. schrieb: > Früher hat man überbelichtete Kleinbildfilme bzw. das Anfangsstück davon > empfohlen. Die sperren sichtbares Licht, sehen also schwarz aus und > lassen infrarot durch. Da musst du aber schon Farbfilme nehmen. Bei Schwarz-Weiß-Filmen entsteht die Schwärzung durch Silber und das macht im nahen IR genauso dicht. Wo bei den Farbfilmen genau die Kante liegt und ob noch ein für eine CMOS-Kamera passender Spektralanteil durchkommt, müsste man erstmal klären.
Peter R. schrieb: > Früher hat man überbelichtete Kleinbildfilme bzw. das Anfangsstück davon > empfohlen. Die sperren sichtbares Licht, sehen also schwarz aus und > lassen infrarot durch. Ich kenne das vom unbelichteten Teil entwickelten Diafilme. Aber eine Filterkurve ist mir nie begegnet. Die IR-LED LD271 und die Photodiode BPW34 haben damit funktioniert.
Von einigen IR-LEDs kann man den Ausläufer bis ins rote noch sehen. Das ist vor allem bei 850 nm LEDs der Fall. Die eher üblichen IR LEDs mit 940-950 nm Wellenlänge kann man normalerweise nicht sehen, und für die CCD Kameras ist der Unterschied nicht so groß. Im Zweifelsfall muss man die IR LEDs vorher testen.
Horst schrieb: > Üblicherweise sind in den Kameras LEDs mit 850nm, wegen des roten > Schimmers auch 'Semi-Diskret' genannt, und man tauscht die gegen LEDs > mit 940nm, die dann zu Recht 'Diskret' genannt werden. Das ist bisher die einzige richtige Antwort. Ich habe früher selber IR-Scheinwerfer entwickelt. Mit 880 nm nannten auch wir sie "semidiskret", mit 950 nm "diskret". Ich habe noch eine Menge 950er 5mm-LEDs mit verschiedenen Abstrahlwinkeln. (Kann aber sein, dass ich ich nicht mehr weiß, welche in welchem Fach welche sind...) Wie auch immer, die Empfindlichkeit der Bildaufnehmer lässt bei größerer Wellenlänge deutlich nach, als rechne damit, deutlich weniger als vorher zu sehen. DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > die Empfindlichkeit der Bildaufnehmer lässt bei größerer > Wellenlänge deutlich nach, als rechne damit, deutlich weniger als vorher > zu sehen. Dann würde ich es mit Hamlet halten, als er rief: "Mehr Licht!" IR LEDs tauschen, wenn das nicht ausreicht, dann eine der IR-LEDs durch einen Optokoppler ersetzen und damit mehr LEDs in Form eines externen Scheinwerfers schalten ;-)
Er kann doch kleine externe Scheinwerfer nutzen und sie günstig auf dem Grundstück platzieren. Wenn die Kamera auf das Tor zeigt, dann muss man nicht von 25m Entfernung (also da wo die Kamera steht) auf das Tor leuchten, sondern kann in 5m Entfernung zum Tor einen (oder mehrere) dieser IR-Scheinwerfer installieren. Normale IR-LEDs leuchten eh nicht so weit. Es gibt aber auch diese Standard 1W-IR-LEDs vom Chinamann die man z.B. mit einer Plastiklinse (15°) ausstatten kann.
Peter King schrieb: > Ich möchte einfach nicht, dass das rote Leuchten der Kamera bei Nacht > für Jeden sichtbar ist. Für alle Leute mit 'ner Handykamera ist es aber trotzdem noch sichtbar. >:-)
1 Minute vor mir: Lurchi schrieb: > Von einigen IR-LEDs kann man den Ausläufer bis ins rote noch > sehen. Das ist vor allem bei 850 nm LEDs der Fall. > > Die eher üblichen IR LEDs mit 940-950 nm Wellenlänge kann man > normalerweise nicht sehen, und für die CCD Kameras ist der Unterschied > nicht so groß. > Im Zweifelsfall muss man die IR LEDs vorher testen. Ich meine, dass die langwelligen eher unüblich waren. In neueren Entwicklungen gab es zumindest bei uns nur noch mit 875 bzw. 880 nm. Für 950 nm hatten wir die relativ stark bündelnden TSHA520x und TSIP520x eingesetzt. Die sind schon lange nicht mehr lieferbar und Daten nicht so einfach zu finden. 950er kann man im Dunkeln noch ganz schwach, fast gar nicht erkennen. Aber dass "für die CCD Kameras der Unterschied nicht so groß" sei, stimmt m. E. gar nicht. Sonst würden nur 950er verwendet. Gerald B. schrieb: > Dann würde ich es mit Hamlet halten, als er rief: "Mehr Licht!" > IR LEDs tauschen, wenn das nicht ausreicht, dann eine der IR-LEDs durch > einen Optokoppler ersetzen und damit mehr LEDs in Form eines externen > Scheinwerfers schalten ;-) Wie wahr sprach Hamlet und sein "Rezitator"... Dafür hätte ich noch einige alte IR-SW (ca. 50 W Leistungsaufnahme), funktionieren einwandfrei, kann man aber nicht mehr verkaufen. DZDZ
Wahrscheinlich muß er die LED tauschen. Frage ist eher, ob es nur die EINE rote Signal-LED oder der ganze Scheinwerfer ist. Dann wäre die obige Optokoppler-Lösung bestimmt eine Idee WENN die Verzögerungszeit keine Auswirkung auf die Fotos hat.
Jörg W. schrieb: > Für alle Leute mit 'ner Handykamera ist es aber trotzdem noch > sichtbar. >:-) Das dürfte das eigentliche Problem sein. Vermutlich ist es daher besser die Kamera zu verstecken, und an anderen Stellen viele weisse Leuchten zu installieren, damit jeder gleich sieht, dass der Platz überwacht wird, und damit auch für jeden sofort offenbar wird, wenn jemand beginnt die Beleuchtung zu sabotieren. Im Übrigen taugt die vorgestellte Kamera mit ihren 1,3 Megapixeln wohl kaum für mehr als für Schattenspiele.
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>> Für alle Leute mit 'ner Handykamera ist es aber trotzdem noch >> sichtbar. >:-) > > Das dürfte das eigentliche Problem sein. Es gibt Wild-Kameras, die machen NUR kurz rotes Licht, WENN es nötig ist. Ob die verlinkte Pollin-Kamera für außen überhaupt geeignet ist? Thema Kondenswasser?
oszi40 schrieb: > Es gibt Wild-Kameras, die machen NUR kurz rotes Licht, WENN es nötig > ist. Muss das Wild dann vorher auf einen Knopf drücken? :-) <SCNR>
Jörg W. schrieb: > Muss das Wild dann vorher auf einen Knopf drücken? :-) Das macht der Bewegungsmelder leider nicht immer zur rechten Zeit.
Der Sinn erschließt sich mir jetzt nicht. Es ist doch vorteilhaft, dass man sieht, dass da eine aktive Kamera ist. 90% es Effekts bei dieser Art von Überwachung ist Abschreckung. Da ist es doch gut, wenn man sieht, dass die Kamera keine Atrappe ist. In dem Fall könnte ein Schildchen auch nicht schaden, so als zusätzlicher kleiner Hinweis an potentielle Einbrecher. Am Besten mit "alarmgesichert, cloud-Speicherung" oder so. Du montierst sie eh so, dass sie nur dein Grundstück filmt, hoffe ich?
Jörg W. schrieb: > Peter King schrieb: > >> Ich möchte einfach nicht, dass das rote Leuchten der Kamera bei Nacht >> für Jeden sichtbar ist. > > Für alle Leute mit 'ner Handykamera ist es aber trotzdem noch > sichtbar. >:-) man filme mal mit dem Handy in eine Fernbedienung. seitdem es überall Kameras gibt, die IR-Empfindlich sind, braucht man auch keinen IR-Tester mehr. Hmm schrieb: > Hinweis an potentielle Einbrecher. Am Besten mit > "alarmgesichert, cloud-Speicherung" oder so. am besten auch in Russisch, Rumänisch etc.
Hmm schrieb: > "alarmgesichert, cloud-Speicherung" oder so. Genau deswegen hat der Weihnachtsmann jetzt eine Kaputze auf. :-) Du findest dann unter 1000 Bildern das Bild mit dem Mann und dem leeren Sack und kannst der Polizei einen kleinen Hinweis geben wann er da war. <Optimismus>
Hmm schrieb: > Hinweis an potentielle Einbrecher. Am Besten mit > "alarmgesichert, cloud-Speicherung" oder so. Einbrecher können nicht unbedingt Englisch und kennen schon garkeine Computerspezialausdrücke.
So einen Waschbär habe ich kürzlich auch mit der Wildkamera erwischt. LEDs mit 940 bzw. 950 nm sind da auch eingebaut. Die sieht man nur, wenn das Auge eine Weile an Dunkelheit gewöhnt ist. Der Unterschied zu 850nm ist sehr deutlich. Was ich gerne mal wüsste: Ist das rötliche Glimmen eine spektrale Unreinheit der LEDs, oder ist das menschliche Auge in dem Bereich noch etwas aufnahmefähig?
oszi40 schrieb: > Hmm schrieb: >> "alarmgesichert, cloud-Speicherung" oder so. > > Genau deswegen hat der Weihnachtsmann jetzt eine Kaputze auf. :-) Du > findest dann unter 1000 Bildern das Bild mit dem Mann und dem leeren > Sack und kannst der Polizei einen kleinen Hinweis geben wann er da war. > <Optimismus> Ja, ist schon so. Ich halte deswegen weinig von Überwachung. Wir haben Zuhause das gesparte Geld in bessere Fenster, eine ordentliche Haustüre und ordentliche Beschläge investiert. Die sehen robust aus und sind es auch. Naja, wirklich entschlossene Einbrecher kommen da natürlich durch, das ist mir auch klar. Aber ich hoffe, dass ein potentieller Einbrecher sich leichtere Ziele sucht.
Stefan M. schrieb: > Ist das rötliche Glimmen eine spektrale Unreinheit der LEDs, oder ist > das menschliche Auge in dem Bereich noch etwas aufnahmefähig? Könnte auch eine Mischung aus beiden sein: ein geringer Anteil des emittierten Lichts landet in einem Bereich, in dem das Auge noch eine geringe Empfindlichkeit hat.
Manche Menschen haben da eine bessere Empfindlichkeit der Augen für Infrarot. Die Lichtempfindlichkeit unserer Augen ist auch nicht im scharfen Sehfeld am größten, sondern seitlich: Das war evolutionär hilfreich gegen seitlich anschleichende Feinde... Das bedeutet, dass man beim direkten Blick den infraroten Scheinwerfer eher nicht sieht, aber wenn man an ihm vorbei schaut. Dann gibt es noch einen anderen Effekt: http://www.spektrum.de/news/menschen-koennen-offenbar-infrarot-sehen/1326239 der hier aber eher keine Rolle spielen dürfte (man müsste dann grüne Blitze sehen und kein schwaches rotes Glimmen) Ralf
wie ich mal las (weiss nicht mehr wo) soll es wohl auch möglich sein, dass gewisse Elementarteilchen vereinzelt in lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut reagieren können und man dann kleinste rote Lichtpunkte sehen können soll. Hat da einer näheres?
Gerald B. schrieb: > Dann würde ich es mit Hamlet halten, als er rief: "Mehr Licht!" Wenn man zitiert, dann auch die richtige Quelle. Hamlet wars nicht. (es sollen m.W. nach die letzten Worte von Johann Wolfgang Goethe gewesen sein)
Ralf Haboldt schrieb: > Dann gibt es noch einen anderen Effekt: > http://www.spektrum.de/news/menschen-koennen-offenbar-infrarot-sehen/1326239 > der hier aber eher keine Rolle spielen dürfte (man müsste dann grüne > Blitze sehen und kein schwaches rotes Glimmen) grün kann ich nicht bestätigen, aber das man da irgendwas sieht, ist wahr. Ich habe Ende der 80'er mit YAG-Lasern zu tun gehabt, die über die Laufzeit des Laserimpulses eine Entfernungsmessung vornahmen. Damit von bis zu 4000m im Gelände noch was zurück kam, hatte der schon etwas Bums. Ich war im Prüffeld, wo die Dinger getestet und justiert wurden. Mitunter sah man da am Rand der Abschirmung ein blasses blitzen. Ich schob das auf Restlicht der den Laser pumpenden Blitzlampe oder eine Art Phosporessenz, wo vielleicht auf Grund der Strahlungsdichte dann eben auch ein wenig sichtbares Licht bei rum kam. Quasi wie eine Umkehrung der Wandlerpospore von blau auf rot. Das sah optisch einer Glimmentladung direkt in der Luft, quasi einem Minipolarlicht, ähnlich.
Das IR-Licht der Außenkamera meines Vaters sieht rötlich aus, aber das Licht der IR-Schnittstelle meines alten Laptops erscheint weiß. Es gibt ja diese super-roten, Hyper-roten LEDs usw. also gibt es da doch noch ein paar Abstufungen bis ins IR-Spektrum. Die Empfindlichkeit der Silizium-Sensoren sollte im IR-Bereich doch eigentlich ideal sein.
Was man sieht sollten die kurzwelligen Ausläufer der LED sein. Das Auge kann bis etwa 800 nm wohl noch was sehen. Irgendwo da ist die Empfindlichkeit dann so klein, dass man eher Schäden von zu viel Intensität ab bekommt. Bei 780 nm (die Laser aus CD Playern) ist ein noch sichtbarer Punkt schon grenzwertig von der Leistung.
...die Dioden darf man nur nicht erkennen können, wenn der gefilmte nicht wissen soll, dass er gefilmt wird. Wobei er gefilmt wird, tja...das überlasse ich eurer Phantasie! Klaus.
Es gibt noch einen ganz anderen Grund, eine Wellenlänge nahe dem Sichtbaren bereich zu wählen: Die Bildschärfe. Wenn die Kamera zwischen Tageslicht und IR umschaltet, passt die Fokussierung des Ojektivs nicht mehr. Eigentlich müsste man das Objektiv dann automatisch nachjustieren. je weiter das IR Licht vom sichtbaren Licht entfernt ist, umso deutlich fällt der Effekt auf. Da bei Überwachungskameras jedoch manuell einstellbare Objektive (oder gar fix-fokus) üblich sind, wählt man eine Wellenlänge, die dem sichtbaren Licht möglichst nahe kommt.
Mike J. schrieb: > Die Empfindlichkeit der Silizium-Sensoren sollte im IR-Bereich doch > eigentlich ideal sein. So einfach ist es offensichtlich nicht. Man hat mir mal erklärt, dass die Empfindlichkeit im IR-Bereich von einem Prozessschritt in der Sensorfertigung abhängt, es könnte die Diffusionstiefe sein. Es gab extra für langwelliges IR empfindliche S/W-Bildaufnehmer. Alle Sensoren sind IR-empfindlich, und weil der IR-Anteil der Beleuchtung ganz erhebliche Farbverfälschungen verursachen würde, wird mit einem optischen Filter, dem IR-Cut-Filter, der IR-Anteil so gut wie möglich abgeschnitten. So gut wie möglich heißt: Nicht perfekt, wesentlich schlechter als unsere Augen das tun, und deswegen kommt ein deutlicher Rest der IR- Dioden, wenn sie in die Kamera leuchten, immer noch durch. Bei guten sog. Tag-/Nachtkameras werden diese Filter mechanisch bei IR-Betrieb aus dem Strahlengang entfernt, bei schlechten gibt es sie gar nicht erst. Farben sind da nicht mehr zu erkennen. Stefan U. schrieb: > Es gibt noch einen ganz anderen Grund, eine Wellenlänge nahe dem > Sichtbaren bereich zu wählen: Die Bildschärfe. Absolut richtig! Normale Objektive sind farbkorrigiert, in der Sicherheitstechnik gibt es bis in den IR-Bereich korrigierte Objektive. Ein deutlicher Unterschied zwischen Tag- und Nachtüberwachung! Haben die billigen China-Kameras überhaupt Objektive oder sind das nur einfache Linsen?
> Es gibt IR-LED mit längeren Wellenlängen, deren Licht man nicht mehr > sieht, aber ich habe den Verdacht, dass die Kamera dann auch nichts mehr > sieht. > Die meisten Farbkameras besitzen nämlich ein IR-Sperrfilter, damit sie > auch mit dem stark IR-haltigen Licht von Glühlampen noch eine brauchbare > Farbwiedergabe haben. Das könnte der Grund sein, weshalb der Hersteller > IR-LEDs verwendet, die sehr nahe am sichtbaren Bereich arbeiten. das ist soweit richtig und deshalb wird das Ganze nicht funktionieren. Man kann IR LEDs verwenden, die in einem anderen Wellenbereich arbeiten - dann wird vom IR Sperrfilter alles geblockt und die Kamera bleibt blind. Du könntest versuchen eine Nachbar-Wellenlänge zu probieren in der Hoffnung, daß die bisherige Wellenlänge noch gerade so abgedeckt wird ... in jedem Fall geht das stark zu Lasten der Nachtsichtfähigkeit der Kamera. Oder eben IR Leds kappen und künstliche Warmweiß/Kaltweiß-Led-Beleuchtung.
> Ein deutlicher Unterschied zwischen Tag- und Nachtüberwachung! Haben die > billigen China-Kameras überhaupt Objektive oder sind das nur einfache > Linsen? Was erwartest Du fürs Geld? Das Preis-/Leistungsverhältnis der Chinaware ist überproportional gut - oder anders ausgedrückt: ein Leitz Objektiv wirst auch Du nicht für 5€ Euro bekommen!
Bei der Gelegenheit darf ich vor übertriebenen Selbstversuchen warnen. Manche IR-LEDs haben ganz schön Power. Und dann mit dem Auge ganz nah ran, am besten noch die Bude abdunkeln: "Guck mal, jetzt sieht man es ganz schwach" 50mW IR mit voll offenen Pupillen auf ein paar mm2 Netzhaut. Nicht sicher, ob das Auge das aushält.
S. B. schrieb: >> Die meisten Farbkameras besitzen nämlich ein IR-Sperrfilter, damit sie >> auch mit dem stark IR-haltigen Licht von Glühlampen noch eine brauchbare >> Farbwiedergabe haben. Das ist richtig. >> Das könnte der Grund sein, weshalb der Hersteller >> IR-LEDs verwendet, die sehr nahe am sichtbaren Bereich arbeiten. Das ist falsch. Kamaras, die mit IR-Licht arbeiten, haben entweder gar keinen IR-Cut-Filter (und liefern auch keine auch nur halbwegs natürlichen Farben), oder er lässt sich mechanisch entfernen. > das ist soweit richtig und deshalb wird das Ganze nicht funktionieren. Daher auch nicht richtig. > Man kann IR LEDs verwenden, die in einem anderen Wellenbereich arbeiten > - dann wird vom IR Sperrfilter alles geblockt und die Kamera bleibt > blind. dto. Pink S. schrieb: > 50mW IR mit voll offenen Pupillen auf ein paar mm2 Netzhaut. Nicht > sicher, ob das Auge das aushält. Es gibt sehr ausgefeilte Vorschriften, die die sog. Augensicherheit betreffen. Da werden die physikalischen und biologischen Zusammenhänge (punktförmige Lichtquellen, gepulste Lichtquellen, Wärmeableitung auf der Netzhaut, Lidschlag) sehr genau berücksichtigt. Fazit: IR-LEDs stellen nur unter extremen Umständen eine Bedrohung dar bzw. sollten vermieden werden.
S. B. schrieb: >> Ein deutlicher Unterschied zwischen Tag- und Nachtüberwachung! > Haben die >> billigen China-Kameras überhaupt Objektive oder sind das nur einfache >> Linsen? > Was erwartest Du fürs Geld? > Das Preis-/Leistungsverhältnis der Chinaware ist überproportional gut - > oder anders ausgedrückt: ein Leitz Objektiv wirst auch Du nicht für 5€ > Euro bekommen! Ihr unterschätz die Billigüberwachungskameras. IR-korrigierte Varioobjektive mit Glaslinsensysteme sind da Standard, auch teure Überwachungskameras haben eher Fujinon- als Leitz-Objektive.
Horst schrieb: > eher Fujinon- als Leitz-Objektive. Ich kenne (und habe sogar) ganz billige Fujinon-Objektive, aber man sollte Fujinon nicht als Billigmarke darstellen. Die machen auch extrem hochwertige Studiobjektive: https://www.bhphotovideo.com/images/images1000x1000/fujinon_xa101x8_9besm_tk_xa101x8_9besm_pf_2_3_precision_focus_840667.jpg Gibt es so etwas auch von Leitz? Horst schrieb: > IR-korrigierte Varioobjektive mit Glaslinsensysteme sind da Standard, Ich nehme an, dass es wirklich gute Angebote dieser Art gibt. Meine Super-billig (50 €) WLAN-Schwenk-Neige-Kamera hat zumindest kein IR-korrigiertes Objektiv. (Und auch kein IR-Cut-Filter.) Für IR und Tageslicht sind unterschiedliche Einstellungen optimal. Aber immerhin, man kann den Fokus einstellen.
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