Hallo zusammen, wir verwenden im Labor Polymerisationslampen aus dem Dentalbereich, weil die Wellenlänge und der Preis für unseren Anwendungsfall super passt. Jedoch haben alle unsere verschiedenen Modelle ein gemeinsames Problem, alle x Sekunden muss die Einschalttaste erneut gedrückt werden, damit sie wieder leuchtet. Das wird mit der Zeit ziemlich nervig und vor allem auch kostenintensiv. Dauerhaft gedrückt halten funktioniert leider nicht. Darum habe ich beschlossen eine Lampe versuchsweise auf Dauerbetrieb umzurüsten. Zu diesem Zweck habe ich das Gerät zerlegt, Bilder gemacht und angefügt. Zum Einsatz kommt eine STM8S 8-bit MCU, deren Umprogrammierung vermutlich wenig Sinn macht. Auf der rechten Seite der Platine sitzt ein AM8205 Dual N-Channel Transistor (http://www.ait-ic.com/uploads/2011-01/05/_1294200000_5amsl7.pdf) der anscheinend die LED ansteuert. Würde es funktionieren, dass ich die Leiterbahn zu Gate1 und Gate2 durchtrenne und ein Kabel anlöte, dass dauerhaft ein Signal schickt? Gibt es da eine bessere/einfachere Lösung? Oder gleich LED ausschlachten und über den AM8205 und an einen ATtiny85, etc. ansteuern? Würde mich freuen, wenn ihr mir da etwas Input beisteuern könntet :)
kann denn die geschaltete LED einen Dauerbetrieb ab? die wird doch zumindest "irgendwann" auch mal schlapp werden, oder nicht?
@Tom (Gast) >alle x Sekunden muss die Einschalttaste erneut gedrückt werden, damit >sie wieder leuchtet. Vielleicht ist das aber auch technisch nötig, weil die Lampe keinen Auerbetrieb verträgt? Oder damit niemand aus Versehen das Ding dauerhaft einschaltet? > Das wird mit der Zeit ziemlich nervig und vor allem >auch kostenintensiv. Was kostet das denn? >Darum habe ich beschlossen eine Lampe versuchsweise auf Dauerbetrieb >umzurüsten. >Würde es funktionieren, dass ich die Leiterbahn zu Gate1 und Gate2 >durchtrenne und ein Kabel anlöte, dass dauerhaft ein Signal schickt? Probier's aus.
Könnte sein, dass du damit die LED töten wirst. Wahrscheinlich ist der Strom via PWM geregelt. Was passiert, wenn du am Taster regelmässig nachtriggerst? Könnte die einfachste Lösung sein. Ein ganz andere Frage ist, ob die ganze Sache überhaupt für 100% ED ausgelegt ist.
Prüfe also erstmal (z.B. mit Oszi), ob die LED getaktet wird und wenn nicht, wie warm sie bei der max. einstellbaren Zeit wird. Wenn das unter 70°C oder so bleibt, spricht nichts gegen Dauerbetrieb.
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Danke für eure schnellen Antworten! Sicherheitstechnisch sehe ich kein Problem. Die Lampe wird mit einem Akku betrieben und eine Schutzbrille ist nicht erforderlich. Ob die LED Dauerbetrieb aushält ist eine gute Frage. LED und Platine werden auf einem Alu-Druckgussrahmen festgeschraubt, vermutlich um die Wärme abzutransportieren. Falls sie kaputt geht ist es kein Weltuntergang. Bisher sitzt da jemand daneben und drückt alle 40 Sekunden die Einschalttaste und das durchaus seeeeehr oft hintereinander. So eine Lampe kostet ~50 €, ein vergleichbares Gerät mit Dauerbetrieb angeblich ~1600 €. Womit könnte ich den Schalter am einfachsten triggern?
Falk B. schrieb: > Vielleicht ist das aber auch technisch nötig, weil die Lampe keinen > Auerbetrieb verträgt? Oder damit niemand aus Versehen das Ding dauerhaft > einschaltet? Wahrscheinlich damit niemand einen Sonnenbrand am Zahnfleisch bekommt - so harmlos ist UV ja nicht, im Fernsehen gab es schon Morde mit Hilfe einer Sonnenbank. Georg
georg schrieb: > Wahrscheinlich damit niemand einen Sonnenbrand am Zahnfleisch bekommt - > so harmlos ist UV ja nicht, im Fernsehen gab es schon Morde mit Hilfe > einer Sonnenbank. Schutzbrille ist nicht erforderlich. Es wird damit nicht am Menschen gearbeitet sondern an Photopolymeren, etc. Somit sehe ich keine Gefahr das Gerät dauerhaft zu betreiben.
Zum Glück kommt da vor allem blaues Licht raus und kein UV Licht. Der Timer hat zwei Gründe. Bei alten Lampen mit Lüfter eben Überhitzungsschutz und außerdem eben auch als Timer, d.h. 3 mal Piepen/Dürlcken = Schicht hat "abgebunden". Bei neueren Lampen ist die Wärme nicht mehr so ein Problem, allerdings altern die Teile auch und man muss immer länger drücken. Ich würde den Piezosummer auf den Einschalter legen, dann schaltet sie sich immer wieder selber ein (notfalls mit Verzögerung).
Tom schrieb: > Ob die LED Dauerbetrieb aushält ist eine gute Frage. 555 und zyklisch den Auslösekontakt überbrücken wäre eine simple Lösung. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0206115.htm Du kannst natürlich auch Deine ganze Schaltung und SW analysieren und dann verbessern...
Danke für eure Ideen! Ich werde morgen zunächst den Piezo an den Schalter anschließen. Wenn das nicht funktioniert setze ich mit dem Timer fort :) LG
Beitrag #5239940 wurde vom Autor gelöscht.
Das mit dem 555 und einem Reedrelais zum periodischen Überbrücken der Taste hätte ich auch vorgeschlagen. Was hat U2 für einen Aufdruck? Das ist die KSQ für die LED, wie es aussieht. Und da eine Induktivität durch Abwesenheit glänzt, kann es nur eine lineare KSQ sein und die kann bei dem Gehäuse nicht viel Leistung haben. Plan 1 - wie heißt das IC U2? Mit der Appnote die Schaltung aufdröseln und dort den Enable bzw. Dim Pin fest beschalten. Plan 2 - Strom zur LED messen, sicherheitshalber mit dem Oszi gucken, ob sie gepulst ist. Dann eine eigene KSQ zusammenkloppen und die LED damit betreiben ;-)
In den Dingern sind sehr wahrscheinlich UV-LEDs mit 365nm Wellenlänge verbaut. Die gibt's inzwischen sehr bezahlbar in ordentlicher Leistung. Es gibt fertige Taschenlampen mit solchen LEDs. Das wäre mein Ansatz...
Auf dem Bauteil bei U2 steht 8205. Konnte aber dazu nur dieses Bauteil finden: AM8205 Dual N-Channel Transistor Zugang zu einem Oszilloskop habe ich leider nicht.
Tom schrieb: > Zum Einsatz kommt eine STM8S 8-bit MCU, deren Umprogrammierung > vermutlich wenig Sinn macht. Warum sollte das keinen Sinn machen? Den kann man ganz normal und sehr kostengünstig (Programmer 3€, Software kostenlos) in C programmieren.
Ich hatte gerade so eine Lampenbehandlung. Nach dem fünften Ansetzen in verschiedenen Richtungen wurde der Griff schon spürbar warm. Ich vermute daher auch, dass die nicht dauerbelastbar sind.
...hast du dich selbst belichtet (so wie selbst föhnen beim Friseur), war das dann günstiger? ;) Klaus.
Ob die Lampen dauerhaft halten ist doch schon beantwortet. "... Bisher sitzt da jemand daneben und drückt alle 40 Sekunden die Einschalttaste und das durchaus seeeeehr oft hintereinander...."
Tom schrieb: > die Wellenlänge und der Preis 10 UV-LEDs für 1,89€ ? Da könnte man auch testen ob die brauchbar sind.
Tom schrieb: > Auf der rechten Seite der Platine sitzt ein > AM8205 Dual N-Channel Transistor > (http://www.ait-ic.com/uploads/2011-01/05/_1294200000_5amsl7.pdf) der > anscheinend die LED ansteuert. Sehe ich auch so. Pinout passt. > Würde es funktionieren, dass ich die Leiterbahn zu Gate1 und Gate2 > durchtrenne und ein Kabel anlöte, dass dauerhaft ein Signal schickt? > > Gibt es da eine bessere/einfachere Lösung? Einfacher wäre, das Via zwischen R2 und R3 durchzubohren, um die Verbindung zur ursprünglichen Steuerung abzutrennen. Dann ein Kabel an R2 und R3 anlöten, und hier über einen Schalter mit GND verbinden. Schalter offen -> LED aus, Schalter geschlossen -> LED an. Update: Oder noch einfacher: Q5 auslöten und zum Einschalten die Verbindung zu den Treiber Gates mit (+) verbinden. Aufpassen muss man hier allerdings mit der Spannung. Der AM8205 verträgt max. 12V am Gate. Wie hoch ist die Versorgungsspannung? UND: beides funktioniert nur, wenn die LED nicht gepulst wird!!!! Was relativ wahrscheinlich ist, wenn ich darüber nachdenke...
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Kann man so pauschal nicht sagen. Es ist ebenso möglich, das die beiden FET linear, so nach dem Prinzip eines Stromspiegels betrieben werden und eine Konstantstromquelle bilden. Man muß schon zurückverfolgen, wo das Ding von einem Controller Output angesteuert wird, um auf der sicheren Seite zu sein. Was bislang komplett im Dunkeln blieb, ist die LED. Von der sieht man ja nur die 2 angelöteten Drähte. Hat die schon einen Vorwiderstand, sind es 5mm LEDs, oder ist es eine Leistungs LED? Ist halt eine Preisfrage, ob man mehr Zeit ins Reverse Engineering investieren will, oder einfach mal probiert und in Kauf nimmt, das man etwas übersehen hat und die LED opfert.
bastel_ schrieb: > Bisher sitzt da jemand daneben und drückt alle 40 Sekunden die > Einschalttaste und das durchaus seeeeehr oft hintereinander...." Hochgerechnet würden sich aber die 1600€ schnell amortisieren, denn was anderes kann der Kollege schlecht nebenher konzentriert tun. Hehe, der absolute Knaller.
butsu schrieb: > In den Dingern sind sehr wahrscheinlich UV-LEDs mit 365nm Wellenlänge > verbaut. Die gibt's inzwischen sehr bezahlbar in ordentlicher Leistung. > Es gibt fertige Taschenlampen mit solchen LEDs. Das wäre mein Ansatz... Liteon hat welche, die strahlen bei 700mA über 1W (!) Strahlungsleistung bei Peakwellenlängen von 365nm (LTPL-C034UVH365) bzw. 385nm (LTPL-C034UVH385)ab und lassen sich ausgezeichnet kühlen. Es dürfte weitaus sinnvoller sein sich damit eine passende Belichtungseinheit zu bauen, da die verbauen LEDs in der erwähnten Lampe wohl nur einen Bruchteil des Wirkungsgrades haben und von der Leistung sowieso.
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E. S. schrieb: > Liteon hat welche, die strahlen bei 700mA über 1W (!) Strahlungsleistung > bei Peakwellenlängen von 365nm (LTPL-C034UVH365) bzw. 385nm > (LTPL-C034UVH385)ab Reicht das für eine gesunde Gesichtsbräune aus? Man will ja auch in der kalten Jahreszeit einen optimalen Teint bewahren....
Gerald B. schrieb: > Kann man so pauschal nicht sagen. Es ist ebenso möglich, das die beiden > FET linear, so nach dem Prinzip eines Stromspiegels betrieben werden und > eine Konstantstromquelle bilden. Ich denke das kann man ausschließen, denn dazu müsste in irgendeiner Form eine Strommessung vorhanden sein. Ich sehe aber nirgendwo einen Shunt-Widerstand. U2 schaltet "LED-" direkt auf GND. Ich vermute trotzdem einen PWM Betrieb, und der Hersteller hat die PWM so eingestellt, dass die LED im normalen "Zahnarztbetrieb" gerade nicht zu heiss wird.
Tom schrieb: > eine Lampe kostet ~50 €, ein vergleichbares Gerät mit Dauerbetrieb > angeblich ~1600 €. Nur dumme Kunden zahlen solche Preise für UV Licht. Je nach gewünschter Wellenlänge und Strahlungsbündelung tut es eine UV LED oder UV Röhre, im einfachen Fall mit Vorwiderstand und Schaltrr an einer angemessenen Spannungsquelle und man hat Licht bis zum abschalten. Ich hätte hier eine 1.95€ LED Geldscheinprüferlampe wie Schlüsselanhängertaschenlampe, eine 8W UV T4 Röhre und einen 75W Hochdruckbrenner. Keiner davon hat 50 EUR gekostet.
Danke für die vielen hilfreichen Ratschläge. Anbei habe ich jetzt ein Bild der LED beigefügt. Ob die LED gepulst ist weiß ich leider nicht, zumindest sieht es nach Power LED aus. Die Spannungsversorgung ist eine 18650 Zelle mit 3,7 V. LG
Tom schrieb: > Ob die LED gepulst ist weiß ich leider nicht, Das könntest Du ganz einfach mit einem Voltmeter auf Stellung V-AC messen. Ohne PWM-Ansteuerung müßte die Spannung nahezu = 0 sein.
@Tom (Gast) >Danke für die vielen hilfreichen Ratschläge. Anbei habe ich jetzt ein >Bild der LED beigefügt. >Ob die LED gepulst ist weiß ich leider nicht, Kann sein, muss nicht. > zumindest sieht es nach Power LED aus. Ist es auch. >Die Spannungsversorgung ist eine 18650 Zelle mit 3,7 V. Mhhh, ein UV_LED an einer 3,7V Quelle? Das ist entweder ein Schaltregler dahinter (solide Lösung) oder die hängt direkt an der Batterie (China-Billig-Murks) Das kleine Metallteil dient als Kühlkörper. Ob der dauerhaft die Verlustwärme wegbringt, muss man testen und messen. OK, die Schaltung scheint einfach zu sein. Der uC steuert nur die Anzeige und den Pieper. Scheint echter China-Murks zu sein, der MOSFET schaltet die LED direkt an den Akku :-( Und das nur, weil 50 Cent für einen OPV + Shunt zuviel waren, um eine gescheite Konstantstromquelle zu bauen . . .
Vielen Dank an alle Helfer! Ich habe die Methode "Q5 auslöten und zum Einschalten die Verbindung zu den Treiber Gates mit (+) verbinden." angewendet und es funktioniert bisher tadellos :)
...interessant wäre nun noch die Temperatur nach 30min nahe LED. Aber vll wartet man einfach mal ab :) Klaus.
Das UV Spektrum wird einfach mit der Zeit etwas durch IR angereichert.
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