Forum: Fahrzeugelektronik Ladestation für e-Bike


von Georg W. (voltaampere)


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Hallo,

bei einem Neubauvorhaben (jetzt ist alles noch umsetzbar) wird ein 
Gebäude errichtet. Gäste (Kunden, Bewohner) dieses Gebäudes soll die 
Möglichkeit geboten werden, e-Bikes zu laden.

Die e-Bikes sollen/können nicht mit ins Gebäude genommen werden, der 
Abstell- und Ladeplatz ist außerhalb, z.B. unter einer Art Carport.

Die Nutzung soll der Partei im Haus zugeordnet sein, also z.B. Bewohner 
X hat "seinen" Ladeplatz und zahlt auch den Strom dafür.

Idee:
X hat in seiner Wohnung einen Schalter, mit dem er seine Leitung zum 
Ladeplatz spannungslos schalten kann oder eben mit 230 V beaufschlagt 
und zwar so, dass am Ladeplatz ein handelsübliches Ladegerät verweddet 
werden kann. Den Diebstahlaspekt lassen wir mal außer Betracht.
Vorteil dieser Lösung:
a) er ist sicher, dass er nur 'seinen' Strom bezahlt,
b) er benötigt keinen zweiten Zähler und keine weitere Grundgebühr.
c) falls er kein e-Bike hat, kann er einen Missbrauch ausschließen und 
es entstehen keine laufenden Kosten.

Das Prinzip ist auch auf Elektroautos anwendbar, aber es geht hier 
primär um e-Bikes oder e-Roller, deren Ladeleistung wohl unter 2 kW 
liegen wird.

Nun zur Frage:
i) hat soetwas schon mal jemand umgesetzt und kann dazu etwas sagen, 
z.B. was er heute anders lösen würde.
ii) muss für diese Lösung zwingend ein Trenntrafe vorgesehen werden 
(Ladestation liegt ca 10 m außerhalb des Gebäudes).
iii) fallen jemand sonstige Vorschriften ein, die hier eine besondere 
Rolle spielen.

... und ja, natürlich darf man diese Idee auch doof finden.

Gruß
Georg

von S. M. (lichtmensch)


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Du solltest einen extra FI dafür einplanen. Sonst kann jeder von außen 
ohne Probleme die Wohnung dunkel machen. Das geht auch mit einer 
Abgeschalteten Steckdose.
Ja das Problem Diebstahl. Das Ladegerät könnte sehr schnell vielleicht 
zusammen mit dem Ebike Beine bekommen.

von Walta S. (walta)


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Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Drumerhum (Zähler, Ablesung, 
ausrechnen, kassieren,...), mehr kostet als der Stromverbrauch.

Walta

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Georg W. schrieb:
> fallen jemand sonstige Vorschriften ein, die hier eine besondere
> Rolle spielen.

Nach der neuen Einbruchvorschrift dürfen keine Spannungsführenden 
Steckdosen in die Nähe von Gebäuden installiert werden, es sei denn, sie 
sind abschaltbar. Aber das sind sie ja, weil der Einbrecher sonst sein 
elektrisches Einbruchwerkzeug mit Spannung versorgen könnte und Du 
dadurch keinen Versicherungsschutz mehr hättest.

Du solltest die neuen hochwertigen 16A dauerlastfesten Schukosteckdosen 
verwenden, damit eben später auch mal ein E-Auto aufgeladen werden kann. 
Die brauchen mindestens 1400 Watt. Das beiliegende Notladekabel von 
E-Autos (Peugeot ION und Nissan LEAF) erzeugt schon 3500 Watt, also fast 
16A.

von Georg W. (voltaampere)


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"Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Drumerhum (Zähler, Ablesung,
ausrechnen, kassieren,...), mehr kostet als der Stromverbrauch."

Der "Trick" ist ja, dass ich genau das nicht tun muss. Der 
Stromverbrauch läuft über den Zähler in der Wohnung des Bewohners.

Das mit dem separaten FI Schalter wird wohl Sinn machen.

Ich hatte mal vor Jahren mit einem Projekt zu tun, da wurde eine 
Steuerungsanlage mit einem Bussystem (RS-485) über mehrer Gebäude 
verbunden. Damals ergab sich eine besondere Anforderung an die 
Isolationsspannung, die wenn ich recht erinnere, bei 1.5 kV lag 
(wohlgemerkt für einen RS-485 Niederspannungsbus).

Auf der anderen Seite kenne ich niemanden, der für seine Beleuchtung auf 
dem Parkplatz, die ja auch aus dem Gebäude gespeist wird, einen extra 
Aufwand treibt.

... aber man weiß ja nie.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Neben der Extra Absicherung mit einen RCD sollte es schon Drehstrom 
sein.
Da wohl später noch ein 2tes E-Fahrzeug kommt (Partner,Kinder,Besuch).

Zudem sollte eine Netzwerkverbindung angedacht werden je nach Entfernung 
zu den Platz für Updates,Wartung ect da das ganze ja auch mehr über 
Internet Abläuft... ggfs Videoüberwachung des eigenen Privaten 
Parkplatzes.

Eine "Bus" Leitung sollte jedoch gelegt werden für Remote des 
Ladegerätes sowie zur Nachrüstung einer Alarmanlage wenn zb das 
Ladegerät Geöffnet/Geklaut wird.
Oder für eine Remote Einschaltung der Spannung (Schlüssel, RFID).
Eine Statusanzeige vom Ladegerät ins Haus...

Es hängt auch mehr davon ab welchen Aufwand es später ist noch was 
nachzulegen/erweitern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Nach der neuen Einbruchvorschrift

Wer?

von Michael R. (mr-action)


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Also viel einfacher wäre es, wenn die Industrie sich nicht auf ihrem 
gemeinsam beschlossenen Standard ausruhen sondern ihn auch durchgehend 
umsetzen würde. Mit dem EnergyBus hättest du all die Sorgen nicht. Jeder 
könnte sein Rad überall anschließen und die "Ladesäule" kann 
protokollieren, welches Rad wieviel Strom bekommen hat. Die Ladesäule 
erkennt, wann ein Rad abgesteckt wird - wenn es dazu noch eine 
Authentifizierung gibt, wäre die Diebstahlsicherung auch fertig. Und 
nebenbei wäre es für Störungen durch Regen usw. auch nicht so anfällig.

Aber zum Thema selbst, meinst du, das sich der Aufwand lohnt und 
irgendwer sein Rad da laden würde? Ich parke mein Rad (obwohl ich es 
nicht darf) in meinem Keller und lade es da auf. Da die Räder im 
Fahrradkeller regelmäßig verschwinden, sehe ich wenig Sinn darin mein 
Fahrrad da zu parken und das Ladegerät (350€) würde ich nie im Leben 
dazu legen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> die neuen hochwertigen 16A dauerlastfesten Schukosteckdosen

Also quasi jede beliebige Schukosteckdose nach DIN und VDE seit der 
Erfindung derselben im letzten Jahrtausend?

von Schreiber (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Also quasi jede beliebige Schukosteckdose nach DIN und VDE seit der
> Erfindung derselben im letzten Jahrtausend?

Die meisten Schuko-Steckdosen geben nach längerer Zeit mit 16A Dauerlast 
Rauch- und Lichtzeichen.
Besonders dann, wenn die Kontakte schon leicht anoxydiert sind.

Als Dauerlast sind nach Norm nur 10A zulässig. 16A sind kurzzeitig 
erlaubt.

Georg W. schrieb:
> ii) muss für diese Lösung zwingend ein Trenntrafe vorgesehen werden
> (Ladestation liegt ca 10 m außerhalb des Gebäudes).

Nein, aber die 10+x m Kabel pro Ladestation werden teuer genug sein.


Georg W. schrieb:
> iii) fallen jemand sonstige Vorschriften ein, die hier eine besondere
> Rolle spielen.

Ja, normale Lichtschalter vertragen nur 10A, weshalb man entweder
a) einen Schalter geeignet für 16A
b) eiinen kleinen Schütz
c) eine 10A-Sicherung für diesen Stromkreis
benötigt

von Schreiber (Gast)


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Michael R. schrieb:
> Aber zum Thema selbst, meinst du, das sich der Aufwand lohnt und
> irgendwer sein Rad da laden würde? Ich parke mein Rad (obwohl ich es
> nicht darf) in meinem Keller und lade es da auf.

Wenn es sich um einen elektrischen Motorroller handelt, dann wird das 
Tragen sehr anstrengend.

Kai A. schrieb:
> Neben der Extra Absicherung mit einen RCD sollte es schon Drehstrom
> sein.
> Da wohl später noch ein 2tes E-Fahrzeug kommt (Partner,Kinder,Besuch).

Man kann auch ein Elektroauto mit 230V und 10A aufladen. Dauert halt 
etwas länger, aber über Nacht wird es schon voll (sofern es kein Tesla 
ist...)

Beim Pedelec liegt die Ladeleistung im einige-hundert-Watt-Bereich.

von Strippe (Gast)


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Da gibt es noch ein Problem. Wenn es nur einer Art Carport wird, kann 
man die Akkus nicht im Winter laden.

Das gilt dann auch für E-Roller. Bei solchen gibt es Modelle, wo man den 
Akku zur Ladung entnehmen kann und solche, wo es nicht geht.

Vllt hilf ein Kompromiss: Kleine "Ladeecke" im Keller jedes Bewohners.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Das ist "Gang und Gebe" z.B. in einer Gemeinschaftswaschküche, wo die 
Parteien, die Geräte vor Gebrauch an "ihren" Zähler anschliessen.
Umgesetzt als Schlüsselschalter.
Schalter in der Wohnung ist vielleicht nicht unmittelbar verständlich. 
Geht aber auch.

Mit weniger Kabelage kann man einen Prepaid Zähler setzen -wie an jeder 
öffentlichen Stromtankstelle. Dann kaufen die Parteien eine Stange Strom 
um den Rollstuhl, e-bike oder sonstwas aufzuladen.
Der Hausmeister hat dann auch ein Prepaidkonto und kann da die 
Heckenschere oder oder oder anschliessen.
Bloss keinen Münzautomat - die Dinger werden vandaliert. Bargeld sei 
Bestechungsmitteln, Prostitution, Drogen und Waffenhandel vorbehalten.

von TestX (Gast)


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@Georg

wir bieten bzw. haben solche lösungen für bauprojekte angeboten - aus 
der erfahrung heraus kann ich dir nur sagen: vergisss den scheiß...es 
ist ein loch ohne boden..

es gibt einfach zu wenig nutzer als dass die kosten auch nur ansatzweise 
wieder hereinkommen.

von Der Andere (Gast)


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Abgesehen von Sinn/Unsinn des Vorhabens.

Generell für so ein Vorhaben Platz im Verteilerschrank lassen und die 
Kabel auf Eingangsklemmen legen, so daß man im Verteilerschrank die 
Ladeplätze problemlos auf andere Mieter umklemmen kann.
Das gilt auch für Kellerräume und Garagenanschlüsse.

Beispiel: Du hast Wohnung 3 gekauft mit einer Garage. Die Wohnung ist an 
Mieter A vermietet, die Garage vermietest du aber an Mieter B der in 
Wohnung 2 wohnt.
Also willst du jetzt ohne große Kosten, daß der Garagenstrom deiner 
Garage (die eigentlich zur Wohnung 3 gehört) über den Zähler von Wohnung 
2 läuft.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Georg W. schrieb:
>> fallen jemand sonstige Vorschriften ein, die hier eine besondere
>> Rolle spielen.
>
> Nach der neuen Einbruchvorschrift
????

> dürfen keine Spannungsführenden
> Steckdosen in die Nähe von Gebäuden installiert werden, es sei denn, sie
> sind abschaltbar. ...
Das ist nicht Vorschrift sondern Empfehlung. Versicherer sehen das gerne 
und es wirkt sich auf die Prämienfestsetzung aus.

Dennoch: Welcher Einbrecher hat Lust ein Kabel mit rumzuschleppen. 
Kraftvolle Akkuwerkzeuge sind heute marktüblich.

> Du solltest die neuen hochwertigen 16A dauerlastfesten Schukosteckdosen
> verwenden, damit eben später auch mal ein E-Auto aufgeladen werden kann.
> Die brauchen mindestens 1400 Watt. Das beiliegende Notladekabel von
> E-Autos (Peugeot ION und Nissan LEAF) erzeugt schon 3500 Watt, also fast
> 16A.
Es ging um e-Bikes etc, da reden wir über 0,5-2 A.

Für Elektroautos kann man sich eine Ladesäule hinstellen, die ein 
Abrechnungssystem (prepaid / postpaid) und ein Ladekabelsicherungssystem 
integriert hat.

von Stefan K. (stefan64)


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Wenn ich Mieter wäre, würde ich mich über eine kleine abschliessbare Box 
freuen, in der das Ladegerät plaziert werden kann und auch eine 
Steckdose untergebracht ist. Für die Steckdose eine eigene Sicherung 
oder FI in meinem Schaltschrank.

Ein Ladegerät offen im Fahrradkeller liegen zu lassen wird nur in 
Häusern mit einem guten Klima zwischen den Mietern funktionieren. Wer 
aber Angst hat / haben muss, dass ihm der Strom geklaut wird, wird kaum 
sein Ladegerät offen im Keller liegen lassen.

Bdw., ich lade meinen Akku immer im Haus, weil ich der Meinung bin, dass 
das für den Akku schonender ist als unter wechselnden Klimabedingungen 
im Fahrradschuppen.

Viele Grüße
Stefan

von Bernd K. (prof7bit)


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Schreiber schrieb:
> Wenn es sich um einen elektrischen Motorroller handelt, dann wird das
> Tragen sehr anstrengend.

Wenn man beim Kauf des Fahrzeugs etwas aufpasst dann hat man einen mit 
herausnehmbaren Akkus mit bequemen Tragegriffen. Das Herausnehmen des 
Akkus ist dann auch gleich eine wirksame Wegfahrsperre.

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde das Ganze über eine abschaltbare (Allpolig) Steckdose, mit 
einem guten Schloss, machen.

Der Hauptgrund hierfür ist der, dass ich es bestenfalls mittelprächtig 
finden würde, jedes Mal in die Wohnung gehen zu müssen, um dort den Saft 
anzustellen. Ich war ja schon da, wo die "Musik" spielt.

Plane von vornherein eine gute Möglichkeit für die Diebstalsicherung 
ein. Ein E-Bike ist auch ohne Vorderrad einiges Wert. Bei uns, an der 
Arbeit, hat irgend so ein Intelligenzler eine solide Konstruktion 
montiert, bei der nur jeder zweite Platz nutzbar ist. Aus irgendeinem 
Grunde haben nämlich alle Räder den Lenker an der gleichen Stelle.

Ist die Eingangstür nicht ausreichend gesichert, so wird es sich bald 
herumsprechen, wo Akkus zu holen sind.

Beim Laden meines Rollers habe ich immer einen Energiezähler 
zwischengeschaltet. So konnte ich – das Kabel kam aus der Wohnung – 
immer feststellen, wann der Ladevorgang abgeschlossen war. Allerdings 
musste ich, aus verschiedenen Gründen auch, das Kabel aus der Wohnung in 
den Hof werfen, wo das Teil zum Laden stand.

: Bearbeitet durch User
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