Ein Labornetzteil soll mit einem Taster ausgerüstet werden, der den Ausgang manuell zu- oder abschaltet. Das Voltmeter soll hinter dem Schaltelement angeschlossen werden, damit eine extern an den Ausgangsklemmen anliegende Spannung bei deaktiviertem Ausgang angezeigt werden kann. Dieser Fall, dass von hinten eine Spannung anliegen kann, muss also berücksichtigt werden. Die max. Ausgangsspannung des LNG ist 30V bei 2A. Etwas Reserve kann hier aber sicher nicht schaden. Welches Schaltelement eignet sich für diese Aufgabe? Mir fällt da natürlich als erstes ein Relais ein. Weil das aber 'klackt', verschleißt und ziemlich viel Platz braucht, wäre mir eine andere Lösung lieber. Würde das auch mit einem MOSFET funktionieren? Oder mit einem Highside Switch wie diesem hier: https://www.tme.eu/de/details/auips6011/power-switches-schaltkreise/infineon-irf/ Letzterer ist dem Datenblatt nach ziemlich robust und eher einfach in der Ansteuerung. Wie verhält sich ein MOSFET oder Highside Switch aber bei kleinen Spannungen? Das LNG soll ja in der Spannung von 0V an regelbar sein, macht das der MOSFET mit? Die Sense Leitung des Netzteils wird direkt an der Ausgangsklemme angeschlossen, insofern sollte die Regelung des LNG durch das Schaltelement nicht beeinträchtigt werden. Momentan geht es um das hier diskutierte Banggood Kit: Beitrag "Labornetzgerät - Fragen zum Schaltplan"
Erwin E. schrieb: > Die Sense Leitung des Netzteils > wird direkt an der Ausgangsklemme angeschlossen, insofern sollte die > Regelung des LNG durch das Schaltelement nicht beeinträchtigt werden. Wenn du innerhalb der Regelschleife schaltest ist die Vokabel "beeinträchtigen" wohl deutlich zu mild gewählt.
Dazu nimmt man einen P-Mosfet. Das wird in einigen Netzteilen so gemacht.
Bei vielen LNGs wirkt die output enable Funktion nur auf die Endstufen Transistoren. D.h. es wird dafür gesorgt das über die Endstufe fast kein Strom fließt. Über so etwas wie den Teiler zum messen der Spannung fließt ggf. noch ein kleiner Strom, der in der Regel die Spannung langsam auf 0 bringt. Ein extra MOSFET als Schalter wäre möglich, bringt aber nur wenig Vorteile gegenüber der schon vorhandenen Endstufe. Über die interner Diode ist die Trennung auch nur für eine Stromrichtung. Wenn man eine stärkere Trennung haben will, könnte man zusätzlich zum Abschalten der Endstufe ein Relais nutzen. Wenn die Endstufe deaktiviert wird, kann auch kein großer Lichtbogen am Relais entstehen, d.h. man hat dort kein Problem mit der DC Belastbarkeit - um nicht beim schließen des kontaktes Probleme zu bekommen, muss man sowieso in die Regelung eingreifen (i.a. Endstufe und Ruhestrom aus, Sollspannung auf 0).
Ein einfacher (Kipp)Schalter ohne Firlefanz drumherum wäre keine Option..?
Erwin E. schrieb: > Mir fällt da natürlich als erstes ein Relais ein. Weil das aber > 'klackt', verschleißt und ziemlich viel Platz braucht, wäre mir eine > andere Lösung lieber. Persönliche Präferenz, aber: - akustisches Feedback dass der Ausgang jetzt an/aus ist - FET + Level shifter + Ladungspumpe braucht auch nicht so viel weniger Platz - Relais ist deutlich robuster gehen Strom- und Spannungsspitzen - die Endstufe ist ordentlich vom Ausgang getrennt, so dass du auch gribmotorischer mit 230V-Kabeln am den Ausgangspins wedeln kannst - Wie oft willst du denn händisch den Ausgang schalten, dass die 1M Schaltspiele des Relais die Lebensdauer begrenzen? Ich bin ein großer Fan von Mosfets, aber Relais haben definitiv ihre Bereiche in denen sie ihre Vorteile haben, und das ist mMn einer.
Achim B. schrieb: > Ein einfacher (Kipp)Schalter ohne Firlefanz drumherum wäre keine > Option..? Eher nicht. Das Thema Abschalten der Ausgangsspannung wurde im oben verlinkten Neztteilthread schon mal diskutiert. Eine Erkenntnis daraus ist für mich, dass Schalter die das länger aushalten (DC!), zum einen groß und, schlimmer, recht schwergängig sind. Ein kleiner Taster ist wesentlich angenehmer zu bedienen.
Erwin E. schrieb: > groß und ... schwergängig Der mit vorschwebliche Kipper von Knitter darf bei 30V DC 4A schalten. Ist in D leider nirgendwo kaufbar*. Für die baugleichen Schalter von Miyama (500er Serie) gibt es leider keine DC-Angaben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass... *Nachtrag: ist in D doch kaufbar; heißt MTA 206N, und gibts bei Distrelec. Achtung: falsches Foto. (Der auf dem Foto würde aber auch ausreichen, der heißt MTA 106D.)
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Damit man beim Einschalten keinen Spannungspeak bekommt, reicht ein einfacher Schalter nicht. Der sollte schon wenigstens 2 Polig sein um etwa die Netzteilschaltung runter zu regeln, oder die Sense-leitung umzuschalten (mit all den Problemen die es macht. Wenn die eigentliche Netzteilschaltung hochohmig geschaltet ist, muss der Schalter auch keinen so hohen DC Strom aushalten.
Lurchi schrieb: > Damit man beim Einschalten keinen Spannungspeak bekommt, reicht ein > einfacher Schalter nicht. Wenn ich per Schalter oder Relais den Plus-Ausgang des LNG zu- oder abschalte, ist das doch nicht anders, als wenn ich den Bananenstecker abziehe oder anstecke. Insofern dürfte das doch nicht zu Problemen führen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Wenn der Schalter komplett hinter dem Regler ist, hat man den Widerstand des Schalters immer in Reihe. Das kann man machen, aber es vergrößert den Ausgangswiderstand.
Erwin E. schrieb: > Mir fällt da natürlich als erstes ein Relais ein. > Weil das aber 'klackt', .. hat man eine Rückmeldung, dass es sich bewegt. > verschleißt Warum bloß muss ich nicht alle paar Tage ein Relais ersetzen? Ich habe recht viele Anwendungen mit diesem Bauteil, vermutlich passend großzügig dimensioniert. > und ziemlich viel Platz braucht, wäre mir eine andere Lösung lieber. In einem Labornetzgerät ist kein Platz für ein Relais mehr? Achim B. schrieb: > Nachtrag: ist in D doch kaufbar; heißt MTA 206N ... MTA 106D Schöne Kippschalter, mir aus früheren Jahren mit hoher Zuverlässigkeit bekannt. Hoffentlich wurden die inzwischen nicht auch Wertoptimiert. Vom Gefühl her würde ich sie nicht einsetzen, wenn die angeschlossene Last einen Ladeelko haben könnte oder das Netzgerät einen Elko im Ausgang hat. Ich ziehe bei meinem Labornetzteil einfach den Stecker ab, habe ich schon immer so gemacht ... Erwin E. schrieb: > Wenn ich per Schalter oder Relais den Plus-Ausgang des LNG zu- oder > abschalte, ist das doch nicht anders, als wenn ich den Bananenstecker > abziehe oder anstecke. Richtig. Leider gibt es Drecksgeräte, die überschwingen - Du musst wissen, ob Deines ein derartiges Problem haben könnte.
Lurchi schrieb: > Wenn der Schalter komplett hinter dem Regler ist, hat man den Widerstand > des Schalters immer in Reihe. Das kann man machen, aber es vergrößert > den Ausgangswiderstand. Das geht ja hier nun überhaupt nicht! Die Spannung für den Arduimo PWM LED-Blinker oder BLDC 42S42P Motorkontrollör muß natürlich unbedingt aufs µVolt präzise exakt genau einreguliert und stabilisiert werden. :-)
Manfred schrieb: > Ich ziehe bei meinem Labornetzteil einfach den Stecker ab, habe ich > schon immer so gemacht ... Dummerweise habe ich die Standbay-Taste seit ein paar Jahren entdeckt. 20 Jahre lang hab ich sie nie vermisst, jetzt gehts nicht mehr ohne. Ein Schalter ist nicht das selbe, Stecker ziehen sowieso nicht. Sozusagen umsonst bekommt man noch die Möglichkeit, den Ausgang bei thermischer Überlastung Abzuschalten. Das ist für kompakte LNG ohne Lüfter ganz praktisch. Manfred schrieb: > In einem Labornetzgerät ist kein Platz für ein Relais mehr? Wenig.
So einen DC Schalter habe ich beim LNG30 eingebaut. Ich schalte lediglich die Referenzspannung zum Einstellpoti ab. Das Schaltverhalten ist perfekt ohne Überschwinger. Den Ausgang wollte ich wegen der schon erwähnten möglichen Probleme nicht riskieren. Ich habe bis jetzt noch keine Nachteile erlebt.
Gerhard O. schrieb: > Ich schalte > lediglich die Referenzspannung zum Einstellpoti ab. Wie ist das wenn noch eine externe Spannung anliegt, z.B. beim Laden eines Akkus? Verursacht das Probleme? Die U-Anzeige müsste dann ja eigentlich die extern anliegende Spannung anzeigen können?
Erwin E. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Ich schalte >> lediglich die Referenzspannung zum Einstellpoti ab. > > Wie ist das wenn noch eine externe Spannung anliegt, z.B. beim Laden > eines Akkus? Verursacht das Probleme? Die U-Anzeige müsste dann ja > eigentlich die extern anliegende Spannung anzeigen können? Beim LNG30 macht eine extern angelegte Spannung nichts aus wegen HP Prinzip weil die Steuerelektronik auf den Plus Pol bezogen ist und einfach mitschwimmt. Das eingebaute Voltmeter zeigt natürlich die Ausgangsspannung an. Es fließen bei ext. 12V etwa 5mA von der externen Spannungsquelle zum DC abgeschalteten LNG30. Auch bei Netzabschaltung macht es nichts aus. Ich habe es gerade getestet. Beim BG mit heruntergedrehten Poti macht es auch nichts aus. Es fließen allerdings 6mA zurück.
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