Forum: PC Hard- und Software Lösung/Software für Anlagenstatistika/Wissendatenbank


von Matthias S. (da_user)


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Hi,

ich betreue zusammen mit einem Kollegen eine größere Anlage an der auch 
einiges anfällt. Bis dato protokolliert mein Kollege (ich mach die 
Betreuung der Anlage eher neben meiner eigentlich Tätigkeit) alles was 
so anfällt und passiert in div. Word-Dateien.

Das kann dann ca. so aussehen:

"30.02.2017: Einschalttestfehler für Antrieb Nr. 83, Antriebstatus auf 
ET-Fehler 6, LR-Meldung: 0,0. Laut Hersteller lief der ET gar nicht an. 
Somit entweder fehlerhafter Bus (laut AR-Lampen ok), oder fehlerhafte 
Spannungsversorgung des Leitrechners. Diese lag bei ~14V => eine Phase 
von +Ein-G2 weg => F12 ersetzt."

Das ist relativ unübersichtlich. Auch die Suche in Word hilft hier nicht 
allzweit weiter. Denn soll ich jetzt nach ET oder Einschalttest suchen? 
LR oder Leitrechner? Zudem findet sich z.b. die Abk. "ET" gefühlt in 
jeden zehnten Wort.

Genial wäre eine Software, in der ich solche Wortfamilien festlegen 
könnte, diese dann selbständig indexiert und ich dann nach der ganzen 
Wortfamilie suchen kann, evtl. sogar mit der Angabe zusätzlicher 
Parameter.
Und dann auch die Anlegung eines Wikis oder wie auch immer.
Das ganze natürlich, um die IT zu schonen, als Portable-Windows-Programm 
verfügbar welches ich von jedem Rechner über das Netzlaufwerk starten 
kann.

Nun meine Fragen:
- Gibt es evtl. sogar so eine tolle Software?
- Wie löst ihr solche Dinge den in eurem Betrieb? Wie werden bei euch 
Anlagenstatistiken geführt und Wissen gespeichert und weitergegeben?

VG
da_user

von Heinz (Gast)


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Da ihr ja anscheinend schon MS-Office habet, guck dir doch mal OneNote 
an.
Damit kann man Inhalte zumindest anständig strukturieren.
Die Suchfunktion ist auch umfangreicher als bei Word.

von oszi40 (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Gibt es evtl. sogar so eine tolle Software?

Problem ist, daß ein Bäcker eine andere Anlage als ein Walzwerk hat. 
Daher wäre eine selbst angepasste Datenbanklösung evtl. die praktischste 
Lösung. Allerdings braucht man dazu etwas Insiderwissen beim Aufbau der 
Struktur weil man SELBST am besten weiß, wonach man später fragen wird. 
Der Bäcker wird seine Mehlsorten eingeben und der Stahlwerker evtl. die 
Motoren und den Energieverbrauch oder die letzte Wartung...

von Matthias S. (da_user)


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Heinz schrieb:
> guck dir doch mal OneNote
> an.

Hmm, ich glaube sogar, dass auf unseren Kisten OneNote installiert ist. 
Kann ich mit OneNote ein Notizbuch bearbeiten, welches für mehrere 
Accounts zugänglich auf dem Netzlaufwerk liegt?

oszi40 schrieb:
> Problem ist, daß ein Bäcker eine andere Anlage als ein Walzwerk hat.
> Daher wäre eine selbst angepasste Datenbanklösung evtl. die praktischste
> Lösung. Allerdings braucht man dazu etwas Insiderwissen beim Aufbau der
> Struktur weil man SELBST am besten weiß, wonach man später fragen wird.

Ja, ist auch irgendwo klar.
Das ganze aber bei 0 zu starten, ist auch sehr aufwändig. Allein das 
aktuelle Wissen, was sich da angesammelt hat, in ein neues System zu 
übertragen, wird sehr aufwendig.
Ein existierendes, flexibler aufgebautes System auf unsere Bedürfnisse 
anzupassen, wäre aber natürlich vorstellbar. Wenn es den sowas gibt.

von Wissensbasislieferant (Gast)


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ich (auch Anlagebetreuer, Systemtester, SW-Entwickler) fahre am besten 
mit Klartextdateien, disziplinierter Wortwahl (s.o.a.Bsp. LR <-> 
Leitrrechner usw.).
Es hilft ungemein wenn man nicht nur Regeln fuer die Form des Textes 
einhaelt (es gibt Genuegend Auswahl: ReST, MD, div.Wikis...) welche mit 
hilfe von Standardwerkzeuge (z.B. Docutils u.a.) geprueft wird, sondern 
auch spezifischem "Eigenbrau" auf Basis von PCRE (--> grep -P ) 
und/oder *sed, awk* , ... nutzt um auffaelligkeiten des Vokabulars 
aufzuspuehren und (ggfs. von Hand) zu "homogeneisieren".
Was da im Einzelfall wirklich noetig ist an spezifischen Erweiterungen 
der Regeln kommt "von alleine" mit genuegend BE  ;-)

("Fussvolktextverarbeitungen" mit ihren ob deren Komplexitaet 
unzugaenglichen Datenformate taugen zuverlaessig bloss als Hindernisse 
im Workflow und halten von der eigentilichen Arbeit ab. Jeder nutzt das 
aber kaum einer beherrscht diese Werkzeuge Gruendlich[TM].
Spaetestens wenn "quer durch die Belegschaft" mehrere Autoren an 
denselben Dokumenten mitschreiben Ist das Stil- und Strukturchaos 
perfekt. [1])


Posprocessing jeglicher Art ist dann ein Kinderspiel: egal ob fuer 
Statistiken oder Sesselfurzertauglichen Reports "in Schoen".

Ja: das laeuft darauf hinaus dass man sich seine Logeintraege 
"Kompiliert" und somit Regelverletzungen angezeigt bekommt. Stellt man 
sowas sofort bei kleinen HAeppchen richtig, entsteht nie ein Berg den 
man nie aufholen wird.

Ich ruehre jedenfalls kein Stueck Text mehr 2x an, auch nicht mit der 
Maus.
Zaehlen, umgruppieren, umsortieren kann der Kollege Digitalhirn viel 
effizienter, schneller und mit weniger (Fluechtigkeits-)Fehler als ich.

Ich muss ihm nur klar sagen was ich von ihm will. Das ist zugegeben 
der schwierigste Part. Einmal gelernt - nie wieder was Anderes.


[1] mein Paradebeispiel: ein Journal als Worddatei ueber mehrere Jahre + 
eine Handvoll Personalwechsel gefuehrt (inkl. Updates ueber 2..3 
Word-Versionen).
Alleine Das Zaehlen wieviele Eintraege da drin sind scheitert, weil 
Optisch (Schriftstil) die Ueberschriften zwar "gleich" Aussehen, inkl. 
autom. Nummerierung, aber eben "Dateiintern" dank mehreren Mitschreiber 
NICHT in der Struktur uebereinstimmen.
Ja das kann man Bereinigen: jeden einzelnen Eintrag von Hand anfassen 
und berichtigen indem man durch gefuehlte 17 Menus und 314 Reiter 
ueberfluessiges Wegclickt. Macros hilft nur Bedingt: damit kann man 
Eigenschaften setzen die man haben will zwar schnell, aber bis man die 
so hat das aller gunk den man nicht haben will mit Spezialfaelle 
abgedeckt hat ist nicht nur Nacht geworden...
Die Folgedatei dieses Journal wurde zwar wohlweislich NEU aufgesetzt, 
leider auch in Word: da beginnt der Zirkus wieder von vorne, nur die 
Geschmacksrichtung ist halte leicht neben der Spur. Kontinuitaet wird so 
leider immer wieder durch Nichtigkeiten und Unachtsamkeiten sabotiert 
:-(


--> Nochmals: strukturierter Klartext mit passender "Toolchain" /for the 
Win/

von Student (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Kann ich mit OneNote ein Notizbuch bearbeiten, welches für mehrere
> Accounts zugänglich auf dem Netzlaufwerk liegt?

Ja, das ist kein Problem.

von Flaschensammler Troll (Gast)


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Ich wuerd unbedingt auf eine Serverloesung gehen. zB einen kleinen 
Synology server, oder eine interne Firmen Webseite, auf der zB ein Wiki, 
oder ein Blog/Wordpress laeuft. Das kann man mit einem Browser drauf, 
und ist nicht an so proprietaere Loesungen gebunden. Beide, Wiki und 
Blog erlauben Bilder zum Text zu laden.

von Wühlhase (Gast)


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Ich wollte schon fragen-wieso setzt ihr kein Wiki auf?
Das scheint mir für deine Zwecke ideal zu sein.

Wir nutzen das auch in der Firma-zwar nicht für Anlagenstatistiken, aber 
als Wissensdatenbank. Das klappt prima, ist unkompliziert zu 
aktualisieren, und eine Versionskontrolle hat man gleich dazu.

von Matthias S. (da_user)


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Ein Wiki wäre natürlich auch eine Idee.

Allerdings wird das mit dem Webserver nicht klappen. Idealerweise müsste 
es ein Wiki sein, dessen Dateien ich auf dem Netzshare ablegen kann und 
von dort aus als portables Programm auf den Windows-Rechnern starten 
kann.

Google hätte mir auf die schnelle WikidPad herausgekramt: 
https://eniak.de/2012/01/20/wikidpad-das-persoenliche-wiki/

Auf deren Homepage hat sich aber schon länger nicht mehr wirklich was 
getan.
Hätte wer also eine Empfehlung für mich?

von transparenter Flachtroll (Gast)


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Ja, naturlich kann man auf einem Wiki einen link in eine Netzwerkshare 
ablegen.

Was soll das Problem an einem Webserver sein ? Ich kann einen Webserver 
auf einem AVR oder einem Raspi laufen lassen. Der Ausdruck besagt nichts 
zu Leistung.
Auf einem einfachen AVR wird man eher kein SSL laufen haben.

von Matthias S. (da_user)


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transparenter Flachtroll schrieb:
> Ja, naturlich kann man auf einem Wiki einen link in eine Netzwerkshare
> ablegen.

Das ist nicht die Frage.

transparenter Flachtroll schrieb:
> Was soll das Problem an einem Webserver sein ?

Das die IT da mitspielen muss.
Ist ja nicht mein Netzwerk, da wäre das ganze ein Problem. Aber hier 
muss ich mich halt an Regeln halten, die ich nicht beeinflussen kann.

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