Forum: PC Hard- und Software Software-RAID vergrößern


von Stefan W. (bier16v)


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Hallo zusammen.

Ich habe 3 Stk. 2TB HDD (RAID 5 mit mdadm) aus einem alten Rechner in 
meinem neuen HP-MicroServer Gen10 gebaut. Zusätzlich habe ich eine SSD 
für das neue OS verbaut.
Da beim alten Rechner das OS auf dem RAID war, hat jede 2TB HDD drei 
Partitionen, ca. 200GB fürs System, ?GB Swap und der Rest war für Daten 
(Freigabe via Samba).

Wie gehe ich am geschicktesten vor, um den Speicherplatz der 
200GB-Partition und der Swap-Partition zu Löschen und die Partition mit 
den Daten zu vergrößern?


Ich habe die Daten auf einer USB-HDD gesichert, aber alle Partitionen 
und das RAID löschen und neu anlegen scheint mir eine nicht sehr 
elegante Lösung zu sein.

Danke für eure Tipps.

von 1N 4. (1n4148)


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https://raid.wiki.kernel.org/index.php/Growing

Neu anlegen und Backup zurückkopieren geht schneller :)

: Bearbeitet durch User
von Stefan W. (bier16v)


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Ok,
danke für den Link.
Eine einzelne Platte aus dem Raid nehmen -> neu partionieren und wieder 
zum Raid hinzufügen.
Das ganze 3 mal...

Dann doch lieber neu anlegen und das Backup zurückspielen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan W. schrieb:
> Wie gehe ich am geschicktesten vor, um den Speicherplatz der
> 200GB-Partition und der Swap-Partition zu Löschen und die Partition mit
> den Daten zu vergrößern?
>
> Ich habe die Daten auf einer USB-HDD gesichert, aber alle Partitionen
> und das RAID löschen und neu anlegen scheint mir eine nicht sehr
> elegante Lösung zu sein.

Es wäre ziemlich sicher die schnellste Variante.

Ansonsten: immer eine Platte aus dem RAID nehmen (mdadm --fail). Dann 
die Partitionstabelle entsprechend anpassen und die neue (größere) 
Partition in das RAID einfügen (mdadm --add). Das löst ein Rebuild aus. 
Sobald das durch ist, die beiden anderen Devices im RAID genauso 
behandeln. Am Schluß ist dein mdX Device ebenfalls größer und du mußt 
nur noch das darauf befindliche Filesystem vergrößern.

von Gerd E. (robberknight)


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Du könntest aus jeder der bestehenden Raid-Devices ein physical volume 
von LVM machen. Die packst Du in eine LVM volume group und dann kannst 
Du Dir daraus nach Lust & Laune LVM logical volumes machen. Die lassen 
sich bei Bedarf im Betrieb beliebig vergrößern, verkleinern, auf andere 
Platten erweitern etc.

Das LVM ist halt eine Schicht mehr die man sich mal angechaut haben muss 
um das zu verwenden. Ich verwende aber seit Jahren nur noch LVM weil das 
viel flexibler in der Aufteilung ist als rein die klassischen 
Partitionen.

von oszi40 (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das löst ein Rebuild aus.

Backup vorher wäre nützlich. Jeder Rebuild dauert und braucht 
Rechenleistung... und wenn Du großes Pech hast, stirbt bei dem Stress 
noch eine Platte Deines kaputten 5er-RAIDs. Ein Fall wie bei der 
Weihnachtbaumbelauchtung wenn eine Kerze fehlt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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oszi40 schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das löst ein Rebuild aus.
>
> Backup vorher wäre nützlich.

Trivial. Der TE schrieb ja schon, daß er eins hat.

> Jeder Rebuild dauert und braucht
> Rechenleistung... und wenn Du großes Pech hast, stirbt bei dem Stress
> noch eine Platte Deines kaputten 5er-RAIDs.

Das ist korrekt und einer der Gründe, warum bei den aktuellen 
Plattengrößen einem RAID-6 der Vorzug gegeben werden sollte. Die 
Zeitdauer für ein Rebuild liegt bei einigen Stunden und die 
Wahrscheinlichkeit, daß ausgerechnet dann eine weitere Platte ausfällt, 
ist nicht mehr zu vernachlässigen. Allerdings hat man diesen Fall auch 
bei einem "normalen" Plattenausfall - selbst eine Hotspare hilft in dem 
Moment nicht, weil die ja auch erst in dem Moment aktiviert wird, wo das 
RAID bereits degraded ist.

Wenn man andererseits genug Plattenkapazität hat, um ein Backup 
außerhalb des RAIDs zu machen, dann kommt man am besten, wenn man das 
RAID komplett zerlegt, neu aufbaut und die Daten zurückspielt. Das wäre 
jetzt das 4. (?) Mal, daß das in diesem Thread gesagt wird.

Allerdings hat man oft (ich eigentlich immer) das Problem, daß man 
keinen adäquaten Backup-Speicher für das ganze RAID hat. Für die 
überlebenswichtigen Daten sicher, aber eben nicht für alles. Und dann 
muß man Restrukturierung - und sei es nur das Hinzufügen weiterer 
Platten - eben online und "am offenen Herzen" machen. Es ist sicher 
nicht verkehrt, sich der auftretenden Gefahren bewußt zu sein. 
Andererseits hat es für mich bis jetzt immer funktioniert. Das war eine 
knapp zweistellige Zahl von Rebuilds eines RAID-5 aus 7 Platten a' 2TB. 
Und einmal eine Erweiterung von 4 Platten auf 7.

von Schwarzseher (Gast)


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oszi40 schrieb:
> und wenn Du großes Pech hast, stirbt bei dem Stress
> noch eine Platte Deines kaputten 5er-RAIDs.

Wenn man den Luxus einer Hot-Spare hat, oder einen freien 
SATA-Anschluss+HDD  um eine solche (temorär) einzurichten, kann man 
diese Gefahr umgehen.

# mdadm /dev/md0 --replace /dev/sda1 --with /dev/sdh1

Kopiert die Daten von sda1 um, und nimmt die Platte erst raus, wenn 
alles verschoben ist. (--with ist optional, wenn eh nur eine hot-spare 
vorhanden ist)

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Und einmal eine Erweiterung von 4 Platten auf 7.

Wer das Risiko von RAID5 kennt, wird es möglichtst vermeiden.

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