Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BLDC Motor Spule in Sättigung


von Daniel S. (daniel_s)


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Hallo,

bei einer BLDC Motoransteuerung mittels PWM wirken ja die Windungen wie 
eine Spule. Im eingeschalteten Fall fließt ein Strom durch den Mosfet. 
Im ausgeschalteten Fall durch die Freilaufdiode bzw einen anderen 
Mosfet. Somit ist der Eingangsstrom des Reglers nicht gleich dem 
Motorstrom (RMS).

Geht diese Spule nun in Sättigung würde man einen sehr schnellen 
Stromanstieg und Abfall bekommen. Das könnte die Mosfets zerstören.

Kann man nun eine Aussage treffen ob oder ab wann der Kern des Motors in 
Sättigung geht? Die Angaben zum Motor sind ja meist soetwas wie 80A 
Dauer und 160A (3s). Kann man sagen, wenn man unter 80A bleibt geht der 
Kern noch nicht in Sättigung, da sonst die Erwärmung zu stark wäre?

von Joe F. (easylife)


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Daniel S. schrieb:
> Die Angaben zum Motor sind ja meist soetwas wie 80A

...und bei guten Datenblättern auch die Induktivität

von Der Andere (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Geht diese Spule nun in Sättigung würde man einen sehr schnellen
> Stromanstieg und Abfall bekommen.

Ein Motor ist etwas komplexer als eine Spule mit einem Kern der in 
Sättigung gehen kann.

Daniel S. schrieb:
> Geht diese Spule nun in Sättigung würde man einen sehr schnellen
> Stromanstieg und Abfall bekommen. Das könnte die Mosfets zerstören.

Was denkst du was passiert wenn du den Motor vom Stillstand hochfährst, 
vor allem wenn er etwas antreibt mit einem hohen Trägheitsmoment?
Wie sicherst du eine Blockierung ab?

Daniel S. schrieb:
> ann man sagen, wenn man unter 80A bleibt geht der
> Kern noch nicht in Sättigung,

was willst du mit so einer Aussage anfangen?
Eine Sättigung des Statorpakets bringt dir keine Verluste und damit 
Wärme, die kommen durch Ummagnetisierungsverluste und vor allem durch 
den ohmschen Widerstand der Spulen.

Du musst entweder dein Treiber so auslegen, daß er den Blockierstrom des 
Motors aushält oder aber den Strom entsprechend messen und mit in die 
Regelung integrieren.

von Daniel S. (daniel_s)


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mir ist klar dass ich den Strom begrenzen muss. Er wird ja eine 
Stromregelung haben.

Mir ging es hauptsächlich um blockierten oder sehr langsam drehenden 
Motor.

Mir ging es mit der Frage darum, ob ab einem gewissen Strom durch den 
Motor dieser schneller ansteigt bedingt durch die Sättigung des Kerns. 
Das müsste man dann ja in der Stromregelung berücksichtigen.

von Bin satt! (Gast)


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Warum sollte die Sättigung da einen schnelleren Anstieg des Motorstroms 
bewirken?

Der Motorstrom ergibt sich aus den Kenndaten der Wicklung (Induktivität, 
Serienwiderstand). Die Sättigung sagt nur aus, dass ein höherer 
Motorstrom keine höhere Feldstärke erzeugt.

Wenn Dein Kern also in Sättigung ist, fließt Strom, der den Motor 
erwärmt, aber erzeugt nicht mehr Magnetfeld. Der Anstieg des Stromes hat 
damit wenig zu tun.

von Günter Lenz (Gast)


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Bei Sättigung bestimmt hauptsächlich nur noch der
Ohmische Widerstand der Wicklung den Strom. Bei einem
BLDC Motor würde ich die Motorinduktivität nicht für
die PWM nutzen, weil ich vermute, daß das die elektronische
Kommutierung durcheinander bringt. Ich würde einen Kondensator
dem Motor parallel schalten und eine extra Speicherdrossel
vorschalten.

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